Zusammenfassung
Chronisch rezidivierende Aphthen beschreiben Läsionen der Mundschleimhaut, die oft wiederkehren. Die Ursache der häufigen und schmerzhaften, aber harmlosen Schleimhautveränderung ist weitestgehend unbekannt - sie werden unter anderem als Folgeerscheinung nach Bagatelltrauma (beispielsweise Zungenbiss) beobachtet. Es werden verschiedene Verlaufsformen unterschieden, die allesamt nicht kausal, sondern nur rein symptomatisch behandelbar sind.
Epidemiologie
- Sehr häufig
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.
Ätiologie
- Meist habituelles Auftreten ohne erkennbare Ursache
- Im Rahmen von Haut- und Allgemeinerkrankungen, Mangelernährung, Infektionen, Medikamenteneinnahme
- Teilweise Auslösung durch Bagatelltrauma (beispielsweise Zungenbiss)
Symptomatik
- Schmerzhafte Schleimhautulzerationen des Mund- und Rachenraums
- Effloreszenz: Rundliche bis ovale, kraterförmige Ulzeration auf gelblich-grauem Grund
Verlaufs- und Sonderformen
- Minor-Typ (Mikulicz): Häufigste Form mit 85% aller rezidivierenden Aphthen
- Auftreten von 1–4 Aphthen
- Oberflächliche Ulzerationen meist 2–5 mm (bis max. 10 mm) im Durchmesser
- Schmerzhaft über 3–5 Tage
- Innerhalb 1–2 Wochen ohne Narben abheilend
- Major-Typ (Sutton)
- Ulzerationen größer (10–30 mm) und tiefer
- Abheilung protrahiert über mehrere Wochen unter Narbenbildung
- Herpetiforme Aphthen (Cooke)
- Klein (1–3 mm Durchmesser)
- Gruppiert mit Tendenz zum Konfluieren
- Bednar-Aphthe
- Im Säuglingsalter posttraumatisches Entstehen
- Folgenloses Abheilen
Prognose
- Harmlos, häufig Rezidive
- Bei mindestens 6 Wochen lang persistierenden Ulzerationen ist Malignität auszuschließen
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025
- K12.-: Stomatitis und verwandte Krankheiten
- K12.0: Rezidivierende orale Aphthen
- Bednar-Aphthen
- Periadenitis mucosa necrotica recurrens
- Rezidivierendes aphthöses Ulkus
- Chronisch-rezidivierende Aphthen (Majorform) (Minorform)
- Stomatitis herpetiformis
- K12.0: Rezidivierende orale Aphthen
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.