Zusammenfassung
Das Pankreas ist ein längliches, parenchymatöses Organ. Es liegt sekundär retroperitoneal und erstreckt sich von der duodenalen C-Krümmung bis zum Milzhilus. Eine Ultraschalluntersuchung des Pankreas ist z.B. bei Verdacht auf Raumforderungen oder entzündliche Veränderungen indiziert. Die Untersuchung sollte beim nüchternen Patienten in Rückenlage erfolgen. Pankreaskopf und -korpus können dabei relativ leicht im Oberbauchquerschnitt beurteilt werden. Der Pankreasschwanz muss mitunter im hohen Flankenschnitt untersucht werden, da er im Oberbauchquerschnitt häufig von Darmschlingen bedeckt wird und durch Luftüberlagerungen nicht beurteilbar ist.
Das Pankreas stellt sich im Normalbefund als homogen und von mittlerer Echogenität dar. Es ist zur Umgebung scharf abgrenzbar. Im Pankreasparenchym kann der Ductus pancreaticus als feines echoarmes Band erkannt werden, das von einer echoreichen Randbegrenzung umgeben ist.
Anatomische Grundlagen
- Lage: (sekundär) retroperitoneal
- Aufbau: Längliches, parenchymatöses Organ
- Verlauf: Von der duodenalen C-Krümmung zum Milzhilus
Für eine ausführliche Erläuterung des Organs siehe → Pankreas.
Indikation
Zu den Indikationen für eine Pankreassonografie gehören (Auswahl):
- Verdacht auf entzündliche Veränderungen
- Verdacht auf Raumforderungen
Ebenen
- Oberbauchquerschnitte (Höhe Truncus coeliacus und Höhe Nierenvenenkreuzung)
- Oberbauchlängsschnitt (paramedian rechts und links)
- Hoher Flankenschnitt links
Durchführung
Die sonografische Untersuchung des Pankreas sollte immer in Rückenlage und beim nüchternen Patienten erfolgen, da ansonsten Darmgase das Pankreasparenchym überlagern und die Untersuchung erschweren.
Transversale Durchmusterung
Bei der Untersuchung des Pankreas bietet es sich an, im Querschnitt zu beginnen, da die Milzvene hier als Leitstruktur dienen kann und die Durchmusterung in der Transversalebene dadurch leichter ist als im Sagittalschnitt.
- Schallkopf im Oberbauchquerschnitt unmittelbar unterhalb des Xiphoids aufsetzen und kleine Schwenkbewegungen nach kranial und kaudal durchführen
- Milzvene als Leitstruktur des Pankreas aufsuchen
- Ventral der Milzvene (also näher am Schallkopf) ist das Pankreasparenchym zu sehen
- Schallkopf um die Kabelachse drehen
- Pankreas in Längsausdehnung einstellen
- Caput , Korpus und Kauda des Pankreas ausmessen
- Ductus pancreaticus einstellen und ausmessen
- Schwenkbewegung durch das Retroperitoneum durchführen
- Anteile des Pankreas in der Transversalebene durchmustern
Sagittale Durchmusterung
- Schallkopf im Oberbauchlängsschnitt paramedian rechts aufsetzen
- Pankreaskopf ventral der Vena cava inferior aufsuchen
- Pankreaskopf ausmessen
- Schallkopf nach links lateral verschieben
Durchmusterung im hohen Flankenschnitt
Durch die Überlagerung von Darmgasen im Oberbauchlängs- oder -querschnitt können Pankreaskorpus und Pankreasschwanz häufig nur schlecht beurteilt werden. Vor allem für die Beurteilung der Pankreaskauda bietet es sich daher an, das Pankreas durch das Milzfenster zu inspizieren.
- Schallkopf im hohen Flankenschnitt links aufsetzen
- Milz als Schallfenster benutzen
- Pankreasschwanz aufsuchen und durchmustern
- Pankreasschwanz ausmessen
Normalbefund
- Aussehen
- Homogenes Parenchym
- Etwa gleiche Echogenität wie die Leber
- Zentral ist häufig der Ductus pancreaticus als echoarmer Streifen erkennbar, der sich durch echoreiche Linien vom Pankreasgewebe abgrenzt
- Normwerte
- Caput: 25–30 mm
- Korpus: <25 mm
- Kauda: <20 mm
- Gang: <2 mm
Pathologische Befunde
Für pathologische Befunde des Pankreas siehe auch: Bildatlas Sonografie → Pathologische Befunde der Pankreas-Sonografie.