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Bettwanzenbefall

Letzte Aktualisierung: 21.8.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Der Befall durch Bettwanzen (sog. Cimikose) gehört zu den Ektoparasitosen. Insb. nach Aufenthalten in hochfrequentierten Betten und Räumlichkeiten kommt es zu einer Übertragung der apfelkerngroßen Bettwanzen. Tagsüber verstecken sie sich in Ritzen (u.a. von Matratzen) und beißen die darauf liegenden Menschen nachts. Die Bisse sind i.d.R. linear gruppiert (sog. Wanzenstraßen), können aber auch vereinzelt an unbedeckten Körperstellen auftreten. An den betroffenen Stellen kommt es zu teilweise juckenden, erythematösen Papeln, die an Floh- oder Mückenstiche erinnern. Der Nachweis erfolgt durch Auffinden der Wanzen oder ihrer Spuren (Kot, Häutungsreste, Blutflecken) u.a. auf der Bettwäsche. Die Therapie des Ekzems ist rein symptomatisch. Kommt es zu einem Befall der eigenen Wohnräume, ist die Sanierung i.d.R. langwierig und sollte durch Kammerjäger:innen erfolgen.

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Ätiologietoggle arrow icon

Bettwanzen [2]

  • Häufigste Art: Cimex lectularius
    • Familie: Plattwanzen (Cimicidae)
  • Vorkommen: Weltweit, insb. an hochfrequentierten Orten
  • Lebenszyklus: Mit schneller Vermehrung
    • 6 Entwicklungsstadien
      • 5 Juvenilstadien: Kleine, helle Wanzen, die sich nach einer Blutmahlzeit häuten
      • Adulte Bettwanze: Rötlich-braun, oval, flach, 4–5 mm, nach Blutmahlzeit bis 9 mm
    • Blutmahlzeiten: Zur Weiterentwicklung eines Stadiums
      • Bisse finden nachts statt
      • I.d.R. multiple Bisse
      • Speichel der Wanzen enthält antikoagulatorische, hämolysierende, vasodilatierende und analgetische Stoffe

Übertragung auf den Wirt [1]

  • Wirte: I.d.R. Mensch
  • Übertragung: Direkter Kontakt mit
    • Befallenen Möbeln (i.d.R. Betten)
    • Kleidung oder Gepäck von Reisenden, die Bettwanzen oder deren Eier von Aufenthalten an hochfrequentierten Orten mitbringen

Der Befall durch Bettwanzen (Cimikose) kann unangenehm sein. Die Bettwanzen übertragen jedoch keine Viren oder Bakterien!

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Symptomatiktoggle arrow icon

  • Effloreszenz
    • Erythematöse, teils urtikarielle Papeln mit zentraler Einstichstelle
    • Oft lineares Muster (sog. Wanzenstraßen), ggf. auch vereinzelt
  • Lokalisation
    • Insb. an nachts unbedeckter Haut
  • Verlauf
    • Juckreiz meist erst nach Tagen
    • Bisse klingen i.d.R. innerhalb von 1–2 Wochen spontan ab
    • Ggf. bakterielle Sekundärinfektion
  • Komplikationen

Typisch sind rote, mückenstichartige Papeln am Morgen auf der unbedeckten Haut, die direkt oder erst nach wenigen Tagen anfangen zu jucken!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Bettwanzenbefall erkennen

  • Ggf. Risiko, u.a. durch Übernachtung in hochfrequentierten Betten
  • Ggf. erythematöse Papeln auf der Haut
  • Nachweis von
    • Bettwanzen, bspw. in Ritzen der Matratze
    • Resten der Häutungen
    • Blutflecken auf dem Bettlaken (durch Bisse)
    • Bettwanzenkot (kleine schwarze Punkte) auf dem Bettlaken
    • Geruch befallener Gegenstände: Süßlich, muffig, bittermandelartig, penetrant

Kotspuren, Häutungsreste oder lebendige Wanzen können insb. auf bzw. an der Matratze gefunden werden!

Ein Bettwanzenbefall ist schwierig zu erkennen!

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Die Bisse von Flöhen, Milben oder Mücken können mit denen von Bettwanzen verwechselt werden! [3]

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Symptomatisch [1]

Vorgehen nach Kontakt mit Bettwanzen in fremden Zimmern [4]

  • Gepäckstücke sorgfältig nach Bettwanzen und ihren Spuren absuchen
  • Abtöten der Bettwanzen und ihrer Eier am Gepäck
    • Wärme- oder Kältebehandlung
    • Ggf. Begasung durch Fachperson
  • Anschließend mehrere Wochen auf Bisse und Hinweise auf Bettwanzen achten

Entscheidend ist zu verhindern, dass Bettwanzen in die eigenen Wohnräume gelangen!

Vorgehen bei Bettwanzenbefall im Wohnbereich [1][3][4]

  • Aufsuchen aller Verstecke der Bettwanzen
  • Entsorgung stark befallener Materialien
  • Entfernung der Eier
  • Möbel und Böden staubsaugen
  • Wärme- oder Kältebehandlung
  • Besprühen mit Insektiziden

Die Sanierung der Wohnung ist langwierig und schwierig und sollte Expert:innen im Umgang mit Insektiziden überlassen werden!

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Präventiontoggle arrow icon

  • Bei Übernachtung in fremden Räumlichkeiten
    • Bettwäsche, Matratze und Möbel auf Hinweise für Bettwanzen überprüfen
    • Gepäckstücke verschlossen und möglichst weit entfernt vom Bett aufbewahren
  • Beim Kauf gebrauchter Möbel und Kleidung auf Hinweise für Bettwanzen achten
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Meldepflichttoggle arrow icon

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Studientelegramme zum Thematoggle arrow icon

  • HOme Studientelegramme:
    • Studientelegramm-276-2024-1/3: Bei Bahnausfall: Nicht auf Wanzenstraßen ausweichen!
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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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