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Erythema exsudativum multiforme

Letzte Aktualisierung: 10.10.2023

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Das Erythema (exsudativum) multiforme ist eine akute selbstlimitierende Entzündungsreaktion, die oft im Anschluss an eine (Virus‑)Infektion auftritt. Dabei kommt es insb. an den Akren zu schießscheibenförmigen, juckenden oder brennenden Hautveränderungen. Es werden Minor- und Major-Form unterschieden. Letztere geht zusätzlich mit einer Allgemeinsymptomatik und einem Schleimhautbefall einher. Meist ist bei beiden Formen des Erythema multiforme ein folgenloses Abheilen zu erwarten. Eine Kausaltherapie existiert nicht; neben einer symptomatischen Lokaltherapie können systemische Glucocorticoide und Antihistaminika verabreicht werden. Bei rezidivierenden Verläufen im Rahmen von Herpesinfektionen sollte eine HSV-Prophylaxe mit Aciclovir erwogen werden.

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Alter: Insb. junge Erwachsene im Alter von 20–40 Jahren; in jedem Alter möglich
  • Geschlecht: >

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

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Symptomatiktoggle arrow icon

Hautbefund bei Erythema exsudativum multiforme

  • Initial rasch entstehende einzelne rundliche Erytheme
  • Im Verlauf trizonale, schießscheibenartige, papulourtikarielle Plaques (Kokarden) mit bläulich-lividem Zentrum, hellerer Intermediärzone und dunkelrotem Randsaum; im Zentrum ggf. Bläschenbildung und Krusten
  • Teilweise Konfluieren der Plaques
  • Typischerweise Beginn an den Akren (Extremitäten, insb. auch Handflächen und Fußsohlen) mit zentripetaler Ausbreitung über den gesamten Körper inkl. Stamm und Gesicht
  • Bei Major-Form (ca. 50%) zusätzlich Schleimhautbeteiligung: Hämorrhagisch-verkrustete Läsionen an Lippen, Wangenschleimhaut, Augen und/oder Genitale

Weitere mögliche Symptome

  • Juckreiz oder Brennen der betroffenen Hautareale
  • Bei der Minor-Form keine Allgemeinsymptome
  • Bei der Major-Form zusätzlich Allgemeinsymptome, insb. Abgeschlagenheit und Fieber

Verlauf

  • Meist selbstlimitierende folgenlose Abheilung innerhalb von 2–3 Wochen
  • Rezidivierende Verläufe möglich, insb. im Rahmen von Herpesinfektionen

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Verlaufs- und Sonderformentoggle arrow icon

  • Minor-Form: Typische Hauteffloreszenzen, keine oder höchstens leichte Schleimhautbeteiligung
  • Major-Form: Starke Ausprägung des Hautbefundes mit Schleimhautläsionen und ggf. Allgemeinsymptomatik
  • Fuchs-Syndrom: Unterform des Erythema exsudativum multiforme mit überwiegend oder ausschließlich Läsionen im Schleimhautbereich
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Diagnostiktoggle arrow icon

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Allgemeine Maßnahmen

Symptomatische Therapie bei Erythema exsudativum multiforme

  • Glucocorticoidhaltige Externa
    • Prednicarbat (jedes Alter)

Bei schweren Verläufen und/oder Schleimhautbefall

Bei Befall der Mundschleimhaut zusätzlich

HSV-Prophylaxe (bei Verläufen im Zusammenhang mit rezidivierenden Herpesvirus-Infektionen) [4]

Zur Akut-Therapie des Erythema multiforme sind Virostatika ungeeignet, da sie nur die Virusreplikation hemmen, die zum Manifestationszeitpunkt des Erythema multiforme schon abgeschlossen ist!

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Prognosetoggle arrow icon

  • Gute Prognose
  • I.d.R. selbstlimitierender Verlauf und narbenloses Abheilen innerhalb von 2–3 Wochen
  • Rezidive möglich, bei einigen Patienten jährlich, bei immunsupprimierten Patienten häufiger
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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