Zusammenfassung
Diese EPA (Entrustable Professional Activity) beschreibt eine ärztliche Kerntätigkeit in Umfang und Tiefe, wie sie Medizinstudierende unter dem genannten Supervisionsgrad am Ende des Praktischen Jahres durchführen können sollen. Sie gehört zu einem Set von insgesamt 12 ärztlichen Kerntätigkeiten für den Abschluss des Medizinstudiums und den Beginn der ärztlichen Weiterbildung.
Erläuterungen zum Konzept der EPAs und ihrer Bedeutung für die ärztliche Aus- und Weiterbildung finden sich im Kapitel EPA - Einführung zu Entrustable Professional Activities.
Die folgenden Inhalte zu den EPAs wurden in Zusammenarbeit mit M.Sc. Ylva Holzhausen und Prof. Dr. med. Harm Peters, MHPE, Dieter Scheffner Fachzentrum für Medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung (https://dsfz.charite.de) der Charité – Universitätsmedizin Berlin erstellt. Die den EPAs für den ärztlichen Berufsbeginn zugrunde liegenden wissenschaftlichen Publikationen finden sich im Abschnitt „Quellen“.
Beschreibung der Tätigkeit
Der/die PJ-Studierende kann am Ende des PJs eigenständig ein definiertes Basis-Set an ärztlichen Prozeduren durchführen.
Bestandteile dieser Tätigkeit
- Die Erläuterung der Prozedur für den Patienten/die Patientin
- Die venöse und kapilläre Blutentnahme
- Das Legen eines peripheren Zugangs (Venüle)
- Die Abnahme einer Blutkultur
- Das Vornehmen eines Abstrichs (Mund, Nase, Wunden, anal, urogenital)
- Die Gabe einer intrakutanen, subkutanen und intramuskulären Injektion
- Die Gabe einer Infusion
- Das Legen einer Magensonde
- Das Anlegen einfacher Verbände
- Das Ableiten eines 12-Kanal-EKG
- Das Ausstellen eines Rezeptes
Grad der Supervision und Eigenständigkeit
- Zu erreichendes Ziel: Eigenständige Ausführung, wobei Wichtiges nachgeprüft wird
- Engeres Supervisionslevel und geringer Grad an Eigenständigkeit bei
- Durchführung von Bedside-Test und Gabe von Blutprodukten – nur zusammen mit einem Arzt/einer Ärztin unter direkter Supervision
- Nicht einwilligungsfähigen Patienten
- Instabilen bzw. vital bedrohten Patienten
- Neugeborenen, Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Schwangeren
Grundlagen
Die folgenden Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen werden benötigt, um die beschriebene Tätigkeit durchführen zu können.
Kenntnisse
- Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers in Verbindung mit der ärztlichen Prozedur
- Rechtliche Grundlagen für die Durchführung der ärztlichen Prozedur
- Hygiene und Infektionsprävention (siehe auch: MRSA)
- Ablauf, Ziele, Indikationen, Kontraindikationen und potenzielle Risiken der ärztlichen Prozedur
- Verschreibung von Arzneimitteln
Fertigkeiten
- Vorbereitung der Durchführung
- Patient/Patientin sicher identifizieren
- Ausführung der ärztlichen Prozedur
- Nachbereitung, einschließlich Organisation bzw. Durchführung von Verpackung und Versand gewonnener Patientenmaterialien
- Ausfüllen von Anforderungsscheinen
- Arzneimittelrezept ausstellen
Haltungen
- Auf den Patienten/die Patientin beruhigend einwirken
- Sich der eigenen und der Patientenrisiken bewusst sein
- Verwendung patientenverständlicher Sprache
- Beachtung von Infektionsprävention
Weiterführende Informationen
Tätigkeiten
- Venöse Blutentnahme
- Anlage eines peripheren Venenverweilkatheters
- Blutkulturen
- Flüssigkeits- und Volumentherapie
- Magensonde
- EKG
- Arzneimittelrezept