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Thoracic-Outlet-Syndrom

Letzte Aktualisierung: 16.8.2022

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Thoracic-Outlet-Syndrom ist ein Überbegriff für neurovaskuläre Engpasssyndrome des Schultergürtels, die durch Einengung von Strukturen des Plexus brachialis sowie der A. subclavia symptomatisch werden. Ursächlich ist meist eine Halsrippe, eine Muskelhypertrophie oder eine Kallusbildung nach Rippen- oder Claviculafraktur. Durch die Kompression arterieller Gefäße treten insbesondere bei Über-Kopf-Arbeiten Blässe, Pulslosigkeit und Schmerzen des betroffenen Armes auf. Bei Kompression von Anteilen des Plexus brachialis stehen hingegen Dysästhesien und Muskelschwäche im Vordergrund. Kommt es zu einer Kompression der V. subclavia, wird häufig vom Thoracic-Inlet-Syndrom gesprochen, da der Rückfluss des Blutes in den Thorax erschwert wird. Klinisch stehen hier die Schwellung und Blaufärbung des betroffenen Armes im Vordergrund, die von einer Armvenenthrombose (mögliche Komplikation) abgegrenzt werden müssen. Bei geringer Symptomatik sollte zunächst ein konservativer Therapieansatz mittels Physiotherapie durchgeführt werden, alternativ kann eine chirurgische Resektion der verursachenden Strukturen erfolgen.

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Definitiontoggle arrow icon

Das Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) ist ein Überbegriff für alle neurovaskulären Engpasssyndrome des Schultergürtels, bei denen es zur Kompression der A. subclavia bzw. axillaris oder V. subclavia oder Anteilen des Plexus brachialis kommt

Es bestehen zahlreiche parallel gebräuchliche Definitionen des Thoracic-Outlet-Syndroms!

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Klassifikationtoggle arrow icon

Je nach Lokalisation der Engstelle werden verschiedene Formen des Engpasssyndroms unterteilt. Von proximal nach distal sind dies:

  • Skalenus-Syndrom: Einengung des Gefäßnervenbündels in der hinteren Skalenuslücke
    • Ursache: Halsrippe oder Muskelhypertrophie
  • Kostoklavikular-Syndrom: Einengung des Gefäßnervenbündels zwischen Clavicula und erster Rippe
    • Ursache: Kallusbildung oder Fehlstellung der Clavicula nach Fraktur
      • Sonderform: Thoracic-Inlet-Syndrom (von engl. inlet = „Einströmung“, „Einlass“)
        • Durch Kompression der V. subclavia wird der venöse Rückfluss des Blutes behindert, der arterielle Blutfluss und die Nervenleitung sind nicht beeinträchtigt
  • Hyperabduktions-Syndrom (= Pectoralis-minor-Syndrom): Einengung des Gefäßnervenstranges unter dem M. pectoralis minor bzw. dem Proc. coracoideus
    • Ursache: Maximale Elevation und Retroversion des Armes (z.B. während des Schlafens mit hinter dem Kopf gekreuzten Armen)

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Symptomatiktoggle arrow icon

  • Symptome werden insbesondere durch Über-Kopf-Arbeit ausgelöst und ergeben sich aus der Kompression der jeweiligen anatomischen Struktur

Bei Schwellung und Blaufärbung eines Armes muss differenzialdiagnostisch auch an eine Armvenenthrombose gedacht werden!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Allgemeine Diagnostik

Provokationsmanöver [1][2]

  • Adson-Test
    • Durchführung
      • Einnehmen einer entspannten sitzenden Haltung, Hände auf den Knien abgelegt
      • Tiefe Einatmung, dann Anheben des Kinns und Drehung des Kopfes zur betroffenen Seite
    • Positives Ergebnis: Abnahme der Pulsamplitude oder des Pulses
  • Modifizierter Adson-Test = 90° AER-Test
    • Durchführung: Arm der betroffenen Seite wird in Abduktion und 90° Außenrotation gehalten
    • Positives Ergebnis: Symptome innerhalb von 60 s
  • Modifizierter Upper Limb Tension Test (ULTT) of Elvey
    • Durchführung
    • Positives Ergebnis: Symptome auf der ipsilateralen Seite ohne Kopfneigung, Beschwerden auf der kontralateralen Seite bei Kopfneigung

Ein positives Ergebnis in einem Provokationsmanöver ist nicht ausreichend für die Diagnose eines TOS!

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Therapietoggle arrow icon

  • Bei leichten Beschwerden: Physiotherapie
  • Bei Versagen der konservativen Therapie ist ein chirurgisches Vorgehen mit Entfernung der einengenden Struktur indiziert
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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