Zusammenfassung
In der Radiologie gibt es neben den gängigen Standarduntersuchungen, wie dem konventionellen Röntgen, CT, MRT und der Szintigrafie, auch einige speziellere Untersuchungen. So ist der Ösophagusbreischluck eine dynamische Untersuchung, bei der die Ösophaguspassage unter Durchleuchtung verfolgt wird und somit Aussagen über den Schluckakt möglich sind. Erkrankungen mit einer gestörten Funktion des Ösophagus, wie die Achalasie, lassen sich mit dieser Methode gut darstellen. Weiterhin stellen sich aber auch Stenosen, Divertikel, Perforationen oder Unregelmäßigkeiten der Schleimhautoberfläche dar.
Indikation
- Hiatushernie
- Divertikel, Fistel
- Stenosen, Frage nach Einengungen
- Anastomoseninsuffizienz, Ruptur: Austritt von Kontrastmittel
- Ösophaguskarzinom: Konturveränderungen, Asymmetrie, Stenosen, proximale Dilatation
- Störungen der Ösophagusmotilität
- Achalasie: Sektglasform
- Nussknackerösophagus (hyperkontraktiler Ösophagus)
- Definition
- Motilitätsstörung des Ösophagus unklarer Genese
- Sehr hohe Drücke, lange Kontraktion (einige Sekunden); die Funktion des unteren Ösophagussphinkters ist i.d.R. intakt
- Klinik
- Starke retrosternale Schmerzen → Differenzialdiagnose Thoraxschmerzen
- Eher keine Dysphagie
- Weitere Diagnostik: 24-Stunden-Manometrie , Ösophagusbreischluck
- Therapie: Calciumantagonisten (Nifedipin), ggf. Antidepressiva
- Definition
- Diffuser Ösophagusspasmus ("Korkenzieherösophagus")
- Definition
- Intermittierend irreguläre Kontraktionen vermutlich aufgrund degenerativer Veränderungen im Plexus myentericus und N. vagus
- Ggf. Relaxationsstörung des unteren Ösophagussphinkters
- Klinik
- Dysphagie, selten Regurgitation
- Retrosternale Schmerzen → Differenzialdiagnose Thoraxschmerzen
- Diagnostik: 24-Stunden-Manometrie, Ösophagusbreischluck
- Therapie
- Akut: Versuch mit Calciumantagonisten (Nifedipin), Nitroglycerin
- Botulinumtoxin-Injektion in mehreren Studien erfolgversprechend
- Definition
- Sekundäre Ursachen
- Refluxkrankheit
- Tumorerkrankung
- Systemische Sklerodermie: Ösophagusbeteiligung?
Bei der Abklärung von Beschwerden im Bereich des Ösophagus sollte auch immer eine Endoskopie erfolgen (insbesondere zum Ausschluss eines Karzinoms)!
Kontraindikation
- Schwangerschaft
- Schluckstörung mit Aspirationsgefahr
Es werden die wichtigsten Kontraindikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Ablauf/Durchführung
- Durchleuchtung nach Trinken von bariumhaltigem oder iodhaltigem Kontrastmittel
- Verfolgung des Schluckaktes und Beobachtung der Passage
- Beurteilung der Schleimhaut
Bariumhaltiges Kontrastmittel ist bei Verdacht auf Perforation kontraindiziert, da beim Austritt die Gefahr einer schweren Mediastinitis, Peritonitis oder Pneumonie bestehen würde!