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Peritonitis

Letzte Aktualisierung: 26.4.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Peritonitis ist eine Entzündung des Bauchfells und stellt in den meisten Fällen einen chirurgischen Notfall dar. Sie wird u.a. eingeteilt nach Ausdehnung (lokalisiert vs. generalisiert), Ätiologie (primär vs. sekundär) und Erscheinungsform (fibrinös, putride, kotig oder gallig).

Am häufigsten ist die sekundäre Form, die in den meisten Fällen durch eine Hohlorganperforation (z.B. Ulkus-, oder Divertikelperforation) oder Infektion intraabdomineller Organe (z.B. Appendizitis, Cholezystitis) als Durchwanderungsperitonitis (z.B. bei Ileus) entsteht. Klinisch äußert sich die Peritonitis mit starken abdominellen Schmerzen (akutes Abdomen) und Druckschmerz mit Abwehrspannung im betroffenen Areal. In der Regel kommt es zu Fieber und Allgemeinzustandsverschlechterung sowie zur Ausbildung eines paralytischen Ileus.

Therapeutische Grundlage der sekundären Peritonitis ist die chirurgische Herdsanierung in Kombination mit Antibiotikatherapie und intensivmedizinischen Maßnahmen. Bei lokalisierter Peritonitis ist der Infektionsherd meist bereits durch eine Operation ausgeräumt, bei generalisierter Peritonitis können auch mehrfache operative Revisionen mit Spülungen, Débridement und Drainage notwendig sein. Eine primäre Peritonitis (z.B. spontan bakterielle Peritonitis) verläuft häufig symptomärmer und wird in der Regel konservativ antibiotisch behandelt. Je nach Ätiologie unterscheiden sich die Peritonitisformen durch Schwere und Prognose voneinander; letale Verläufe sind insbesondere ohne zeitnahe Therapie möglich.

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Ätiologietoggle arrow icon

Primäre Peritonitis (ca. 20%)

Sekundäre Peritonitis (ca. 80%)

Weitere Formen

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Diagnostiktoggle arrow icon

  • Körperliche Untersuchung
    • Peritonismus (lokalisiert oder generalisiert): Bauchdecke hart, Erschütterung schmerzhaft
      • Lokalisierter oder generalisierter Bauchschmerz
      • Lokale oder generalisierte Abwehrspannung: Unwillkürliche muskuläre Anspannung bei Berührung und Erschütterung
      • Starke Berührungsempfindlichkeit, ggf. gebeugte Schonhaltung
      • Untersuchung der Erschütterungsempfindlichkeit
        • Stehenden Patienten auffordern, sich aus dem Zehenspitzenstand auf die Fersen fallen zu lassen
        • Nach Ankündigung an der Liege rütteln.
        • Bei Kindern: Die begleitenden Eltern dazu auffordern, das Kind auf dem Schoß schüttelnd zu wiegen und die Reaktion des Kindes beobachten
      • Ggf. aggressives Verhalten von Patientinnen und Patienten bei unvorsichtiger Annäherung
    • Auskultation: Spärliche/keine Darmgeräusche bei paralytischem Ileus
    • Aszites: Bei vorbekanntem Aszites hinweisend auf spontan bakterielle Peritonitis
    • Ggf. Zeichen der Sepsis (qSOFA-Score? )
  • Labor
  • Apparative Untersuchung
  • Interventionell
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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Pseudoperitonitis

Von einer Pseudoperitonitis spricht man, wenn ein Patient die typischen Symptome einer Peritonitis aufweist (Peritonismus), ohne dass jedoch eine Peritonitis vorliegt. Einige der möglichen zugrundeliegenden Erkrankungen sind im Folgenden aufgeführt:

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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CAPD-Peritonitistoggle arrow icon

Definition

Erregerspektrum

Das Risiko einer Infektion mit MRE ist immer individuell zu erfassen!

Risikofaktoren und präventive Maßnahmen

Patienten mit einer Peritonealdialyse können durchaus auch eine klassische sekundäre Peritonitis bei abdominellen Erkrankungen aufweisen – insb. bei kulturellem Nachweis einer Mischinfektion mit intestinaler Flora sollte eine chirurgisch zu behandelnde Ursache ausgeschlossen werden!

Diagnostik

Therapie [1]

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Therapietoggle arrow icon

Primäre Peritonitis

Sekundäre Peritonitis

Chirurgisch

Konservativ (ergänzend zu den chirurgischen Maßnahmen)

  • Allgemeine Maßnahmen
    • Stationäre (ggf. intensivmedizinische) Überwachung
    • Flüssigkeitsgabe
    • Medikamentös: Antibiotikagabe bei infektiöser Ursache (s.u.), Analgetika, Thromboseprophylaxe
  • Weitere spezielle Therapie je nach Ätiologie (siehe spezifische Kapitel)

Antibiotische Therapie bei sekundärer Peritonitis

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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