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Angiografie

Letzte Aktualisierung: 4.6.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Angiografie ist der Überbegriff für die Darstellung von Gefäßen (meist Blutgefäßen) mithilfe bildgebender Verfahren. Zum Einsatz kommen hierzu konventionelle Röntgenaufnahmen, CT oder MRT, die meist nach Gabe eines intravasalen Kontrastmittels angefertigt werden.

Werden Röntgenaufnahmen verwendet, so können störende Bildanteile wie Weichteile und Knochenstrukturen digital "weggerechnet" werden (sog. digitale Subtraktionsangiografie), sodass die Beurteilung der Gefäße nicht durch Überlagerungen und Artefakte erschwert wird. Durch Vorschieben eines Katheters an den zu untersuchenden Ort besteht neben der Möglichkeit einer selektiven Applikation des Kontrastmittels auch der Vorteil einer therapeutischen Intervention wie das Einbringen von Stents oder Coils während der Untersuchung.

CT und MRT sind hingegen weniger invasiv und erlauben eine dreidimensionale Darstellung der Gefäße. Während sich die CT-Angiografie insbesondere durch die schnelle Darstellung auch größerer Körperpartien auszeichnet, bietet eine Angiografie mittels MRT den Vorteil der fehlenden Strahlenbelastung. Zudem kann die MRT mittels spezieller Sequenzen die Gefäßstrukturen auch ohne Kontrastmittel abbilden.

Bevorzugte Einsatzgebiete der jeweiligen Verfahren ergeben sich durch die Strahlenbelastung sowie die Invasivität und Interventionsmöglichkeiten.

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Definitiontoggle arrow icon

Angiografie (von griech. aggeion = "(Blut‑)Gefäß" und graphein = "schreiben") bezeichnet verschiedene bildgebende Verfahren, die zur Diagnostik von Blutgefäßveränderungen eingesetzt werden. Seltener kommen sie auch für die Diagnostik von Lymphgefäßveränderungen zum Einsatz.

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Übersicht der Verfahrentoggle arrow icon

Digitale Subtraktionsangiografie (DSA) CT-Angiografie (CT-A) MR-Angiografie (MR-A)
Durchführung
  1. Punktion des Gefäßes, evtl. mit Einführen und Vorschieben eines Katheters über einen Führungsdraht zu der zu untersuchenden Gefäßregion
  2. Native Röntgenaufnahmen mit Darstellung aller Strukturen (Leerbild = Bild ohne Kontrastmittel)
  3. Intravasale Gabe von Kontrastmittel
  4. Erneute Röntgenaufnahme derselben Strukturen: Gefäße kommen kontrastiert zur Darstellung (Füllungsbild)
  • Eine digitale Subtraktion des Leerbildes vom Füllungsbild ermöglicht die nahezu selektive Darstellung der Gefäße
  • Nach Kontrastmittelgabe (Gadolinium) wird eine MR-Aufnahme angefertigt, in der die Gefäße hyperintens zur Darstellung kommen
  • Spezielle MR-Sequenzen ermöglichen eine Gefäßdarstellung auch ohne den Einsatz von Kontrastmittel:
    • Phasenkontrast MRA
    • Time-of-flight-MRA
Vorteile
  • Nicht-invasiv
  • Schnelle Darstellung auch größerer Körperabschnitte
  • 3D-Rekonstruktion möglich
  • Keine Belastung durch Röntgenstrahlen
  • Nicht-invasiv
  • 3D-Rekonstruktion möglich
  • Ohne Kontrastmittelgabe möglich
Nachteile
  • Hohe Strahlenexposition
  • Einsatz von iodhaltigem Kontrastmittel notwendig
  • Detailauflösung geringer als bei DSA
  • Ungenauere Darstellung als CT-A und DSA
  • Artefakte durch Metalle (Stents in den Koronarien)
  • Lange Untersuchungszeit
  • Geringere Verfügbarkeit
Bevorzugter Einsatz
  • Koronarangiografie
  • Darstellung und Therapie von Hirnarterienaneurysmen
  • Bei gleichzeitig geplanter Intervention

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