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Aneurysma

Letzte Aktualisierung: 20.9.2023

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Ein Aneurysma ist eine Aussackung bzw. ein Defekt der Gefäßwand, wobei unterschiedliche Schichten betroffen sein können. Meist handelt es sich um arterielle Aneurysmen. Je nach Defekt wird unterschieden in Aneurysma verum (Aussackung aller Schichten), Aneurysma spurium/falsum (Perforation der Gefäßwand mit Bildung eines extravasalen Hämatoms) und Aneurysma dissecans (Einriss der Intima und Spaltung der Gefäßwand mit Ausbildung eines zweiten Lumens). Ursächlich sind häufig Arteriosklerose, arterielle Hypertonie oder Traumen. Die Klinik der Aneurysmen reicht von asymptomatischen Befunden bis hin zu hoch akuten Erkrankungen mit Vernichtungsschmerz und akuter Lebensbedrohung, z.B. bei Ruptur eines Aortenaneurysmas. Neben Aneurysmen der Gefäße gibt es auch Herzaneurysmen, wir beschränken uns im Folgenden jedoch auf die vaskulären Formen.

Dieses Übersichtskapitel beleuchtet lediglich die Charakteristika der unterschiedlichen Aneurysmaformen, detailliertere Informationen sind in separaten Kapiteln zu finden (siehe z.B.: Aortenaneurysma, Aortendissektion).

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Aneurysma-Formentoggle arrow icon

Aneurysma verum[1]

Aneurysma dissecans [3][4]

Aneurysma spurium [7]

  • Synonyme: Aneurysma falsum, Pseudoaneurysma
  • Definition: Nach Perforation der Gefäßwand entstehende Einblutung ins umliegende Gewebe mit bindegewebiger Organisation des Hämatoms und persistierender Verbindung zum Gefäßlumen
  • Ätiologie
    • Meist iatrogen: Insb. nach Gefäßpunktion bei arteriellen Katheteruntersuchungen, nach gefäßchirurgischen Eingriffen (Bypass-Anlage)
    • Weitere: Traumatisch, infektbedingt
    • Risikofaktoren: U.a. weibliches Geschlecht, Alter >65 Jahre, arterieller Hypertonus, Thrombozytenaggregationshemmung, gleichzeitige arterielle und venöse Intervention
  • Pathophysiologie: Perforation der Gefäßwand mit Blutung ins umliegende Gewebe → Bildung eines extravasalen Hämatoms → Begrenzung der Hämatomausdehnung durch umgebende Strukturen → Bindegewebige Organisation des HämatomsBildung einer falschen GefäßwandFalsches Aneurysma
  • Therapie
    • Bei kleinem, symptomarmem Aneurysma spurium: Konservativer Therapieversuch
    • Meist operative Ausräumung notwendig

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Typische Lokalisationentoggle arrow icon

Aorta

Siehe: Abdominelles Aortenaneurysma und Thorakales Aortenaneurysma

Arterien der Hirnbasis

Extremitätenarterien

Aneurysma der A. poplitea [8][9]

  • Definition: Erweiterung der A. poplitea mit
    • Durchmesser >12 mm und mind. 1,5-fachem Durchmesser des proximalen Arteriensegments oder
    • Durchmesser >2 cm
  • Besonderheiten
    • Häufigstes peripheres Aneurysma, gehäuftes Auftreten bei älteren Männern
    • In 50–60% der Fälle beidseitig
    • In 50% der Fälle gleichzeitiges Vorliegen eines abdominellen Aortenaneurysmas [10]
    • Risiko der Thrombosierung mit einhergehendem Risiko für Thrombembolien
  • Diagnostik: Farbkodierte Duplexsonografie, CT-Angiografie (alternativ: MR-Angio) zur präinterventionellen Planung
  • Therapie
    • Indikation zur Gefäßrekonstruktion
      • Symptomatische Aneurysmen: Bspw. Kniebeschwerden, Ischämiezeichen oder
      • Durchmesser >2 cm oder Nachweis eines Thrombussaums
    • Therapieoptionen

Weitere mögliche Lokalisationen

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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