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Nervus-radialis-Lähmung

Letzte Aktualisierung: 3.4.2023

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Der Nervus radialis ist ein Nerv des peripheren Nervensystems, der dem Plexus brachialis entspringt und die Segmente C5 bis Th1 beinhaltet. Bei einer Verletzung des Nerven in Axilla oder auf Höhe des Humerusschaftes, bspw. im Rahmen von Oberarmfrakturen, ist die sog. Fallhand die Folge. Wird hingegen der Nerv mit seinem Ramus profundus im Verlauf am Unterarm geschädigt, bleibt die Extension der Hand erhalten und es fällt lediglich die Streckfunktion der Finger aus (keine typische Fallhand).

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Ätiologietoggle arrow icon

  • Proximale Schädigung auf Höhe der Axilla oder des Humerusschaftes
    • Chronische Druckeinwirkung (z.B. die sogenannte Parkbanklähmung: Druck auf die Oberarmmitte, beispielsweise im Schlaf oder während der Narkose bei falscher Lagerung)
    • Humerusschaftfraktur
  • Distale Schädigung im Handgelenk oder in der Supinatorloge
    • Ramus profundus
    • Ramus superficialis
      • Chronischer Druckschaden (z.B. Armbanduhr)
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Symptomatiktoggle arrow icon

Anatomische Grundlagen

Der N. radialis versorgt sämtliche Strecker von Arm, Hand und Finger. Er verläuft im Sulcus n. radialis um den Humerusschaft und zieht zwischen dem M. brachioradialis und dem M. brachialis zur Ellenbeuge. Dort teilt er sich in einen motorischen R. profundus und einen sensiblen R. superficialis auf. Der R. profundus durchstößt den M. supinator (Supinatorkanal) und endet am Handgelenk. Der R. superficialis zieht zur Streckseite des Unterarms und endet als sensibler Hautast auf der radialen Seite des Handrückens, wo er die dorsale Seite des Daumens und Zeigefingers sowie die radiale Hälfte des Mittelfingers innerviert.

Klinik

  • Proximale Nervenläsion (in der Axilla oder auf Höhe des Humerusschaftes )
  • Distale Nervenläsion (im Handgelenk oder der Supinatorloge = Supinatorlogen-Syndrom = Interosseus-posterior-Syndrom)
  • Sonderform Cheiralgia paraesthetica
    • Reine Kompression des sensiblen Ramus superficialis
      • Parästhesie radialer Handrücken und laterale Daumenseite
      • Keine motorischen Ausfälle

Je weiter proximal die Läsion, desto mehr Streckermuskeln fallen aus!

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Diagnostiktoggle arrow icon

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Therapietoggle arrow icon

  • Prozedere abhängig vom Schweregrad der Läsion
  • Konservative Therapie
    • Schonung, evtl. Ruhigstellung mittels Gipsschiene
    • Antiphlogistika
    • Evtl. lokale Glucocorticoidinjektion
    • Physiotherapie
  • Operative Therapie: Nervennaht oder Nerventransplantation
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Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

N. radialis

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

G56.-: Mononeuropathien der oberen Extremität

S44.-: Verletzung von Nerven in Höhe der Schulter und des Oberarmes

S54.-: Verletzung von Nerven in Höhe des Unterarmes

S64.-: Verletzung von Nerven in Höhe des Handgelenkes und der Hand

  • S64.0: Verletzung des N. ulnaris in Höhe des Handgelenkes und der Hand
  • S64.1: Verletzung des N. medianus in Höhe des Handgelenkes und der Hand
  • S64.2: Verletzung des N. radialis in Höhe des Handgelenkes und der Hand
  • S64.3: Verletzung der Nn. digitales des Daumens
  • S64.4: Verletzung der Nn. digitales sonstiger Finger
  • S64.7: Verletzung mehrerer Nerven in Höhe des Handgelenkes und der Hand
  • S64.8: Verletzung sonstiger Nerven in Höhe des Handgelenkes und der Hand
  • S64.9: Verletzung eines nicht näher bezeichneten Nervs in Höhe des Handgelenkes und der Hand

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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