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Frontotemporale Demenz

Letzte Aktualisierung: 1.11.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die frontotemporalen Demenzen gehören zu den primären Demenzen und sind u.a. durch einen frühen Beginn (ca. 40–60 Jahre) charakterisiert. Es werden zwei Hauptformen voneinander unterschieden. Die häufigste Form ist die frontotemporale Demenz vom Verhaltenstyp (früher: Morbus Pick), die sich typischerweise durch starke Wesensveränderungen mit unangepasstem Sozialverhalten äußert. Im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz zeigen sich Gedächtnisstörungen erst im Verlauf. Bei der zweiten Hauptform, der primär-progressiven Aphasie (PPA), sind Sprachstörungen führend. Eine wirksame antidementive Therapie gibt es nicht; die Krankheit endet häufig innerhalb von ca. 8 Jahren tödlich.

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Relativ seltene Demenz
    • Aber: Zweithäufigste Form unter den früh beginnenden Demenzen
    • Prävalenz ca. 20/100.000 [1]
  • Früher Krankheitsbeginn: I.d.R. zwischen 40 und 60 Jahren

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

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Symptomatiktoggle arrow icon

Klinische Einteilung und Unterformen der frontotemporalen Demenz [2][4]
Kernmerkmal [5] Unterformen (und ihre Hauptmerkmale)
Frontotemporale Demenz vom Verhaltenstyp (bvFTD , veraltet: Morbus Pick)
Primär-progressive Aphasie (PPA)
  • Sprachschwierigkeiten
    • Verursachen Einschränkungen im Alltag
    • Primäres Defizit: Aphasie
  • Logopenische Variante der PPA (lvPPA)
    • Stockende Sprache mit Wortfindungsstörungen und
    • Beeinträchtigung im Nachsprechen
  • Semantische Variante der PPA (svPPA)
    • Beeinträchtigung im
      • Benennen und
      • Einzelwortverständnis
    • Flüssige Sprachproduktion (jedoch zunehmend inhaltsleer) mit Paraphasien

Bei der frontotemporalen Demenz vom Verhaltenstyp kommt es klassischerweise zunächst zu Verhaltensauffälligkeiten, wobei die Gedächtnisfunktionen anfangs erhalten bleiben!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Es gelten die generellen Empfehlungen zum Vorgehen bei Diagnostik des Demenzsyndroms!

Spezifische Diagnostik und Befunde der frontotemporalen Demenz

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Diagnostische Kriterientoggle arrow icon

Nach ICD-10 [6]

In der ICD-10 werden konkrete diagnostische Kriterien nur für die Demenz bei Pick-Krankheit (bvFTD) definiert.

Diagnostische Kriterien der Demenz bei Pick-Krankheit nach ICD-10
A
B
  • Langsamer Beginn und fortschreitender Abbau
C
  • Vorliegen von Frontalhirnsymptomen, nachgewiesen durch mind. 2 der folgenden Merkmale
    • Emotionale Verflachung
    • Vergröberung des Sozialverhaltens
    • Enthemmung
    • Apathie/Ruhelosigkeit
    • Aphasie
D
  • In den frühen Stadien relativer Erhalt des Gedächtnisses und der Parietallappenfunktionen

Nach ICD-11

Informationen zur ICD-11 (deutsche Entwurfsfassung) sind unter Tipps & Links zu finden.

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Pathologietoggle arrow icon

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Aufgrund eines fehlenden Wirksamkeitsnachweises wird bei der frontotemporalen Demenz keine antidementive Pharmakotherapie empfohlen! [5]

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Prognosetoggle arrow icon

  • Lebenserwartung: Stark eingeschränkt
  • Mittlere Überlebensdauer: Ca. 8 Jahre [2]
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • F02.-*: Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
    • F02.0*: Demenz bei Pick-Krankheit (G31.0†)
  • G31.-: Sonstige degenerative Krankheiten des Nervensystems, anderenorts nicht klassifiziert
    • Exklusive: Reye-Syndrom (G93.7)
    • G31.0: Umschriebene Hirnatrophie
      • Frontotemporale Demenz [FTD]
      • Pick-Krankheit
      • Progressive isolierte Aphasie

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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