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Anästhesie bei OSAS

Letzte Aktualisierung: 10.9.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Personen mit OSAS weisen eine erhöhte perioperative Komplikationsrate auf, weshalb stets ein Screening auf OSAS sowie eine Abschätzung des perioperativen Risikos erfolgen sollte. Die so identifizierten Risikogruppen benötigen ein angepasstes perioperatives Management und eine erweiterte Überwachung, um das Komplikationsrisiko zu minimieren.

Für allgemeine Informationen zur Prämedikationsvisite siehe auch: Präoperative Evaluation und Aufklärung in der Anästhesiologie.

Für die Besonderheiten im ambulanten Bereich siehe: Ambulante Anästhesie bei OSAS

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Screening und Risikoeinschätzungtoggle arrow icon

Die erhöhte perioperative Komplikationsrate bei Patienten mit OSAS erfordert ein gezieltes Screening sowie eine Abschätzung des damit verbundenen perioperativen Risikos. Da keine vergleichbaren Handlungsempfehlungen aus deutschen Fachgesellschaften vorliegen, beziehen sich die Angaben zum Umgang mit OSAS-Patienten größtenteils auf die Leitlinien der American Society of Anesthesiologists (ASA). [1][2][3][4]

Screening

Die Entwicklung und Implementierung eines interdisziplinären und standardisierten Protokolls kann helfen, OSAS-Patienten zu identifizieren und bestmöglich auf einen bevorstehenden operativen Eingriff vorzubereiten. [5][6]

Identifikation und Einschätzung von OSAS-Patienten gemäß der American Society of Anesthesiologists (ASA)
1) Prädisponierende körperliche Eigenschaften
  • Adipositas (BMI >35 kg/m2)
  • Halsumfang >40 cm (Frauen) bzw. >43 cm (Männer)
  • Kraniofaziale Missbildungen mit Atemwegsbeteiligung
  • Anatomisch bedingte nasale Obstruktion
  • Tonsillenhypertrophie
2) Anamnestische Hinweise auf Atemwegsobstruktion im Schlaf
  • Lautes Schnarchen
  • Häufiges Schnarchen
  • Beobachtete Atempausen
  • Aufwachen mit Erstickungsgefühl
  • Häufiges Aufwachen
3) Somnolenz/Tagesmüdigkeit
  • Häufige Tagesmüdigkeit oder Erschöpfung trotz adäquaten Schlafs
  • Leichtes Einschlafen in nicht-stimulierender Umgebung (bspw. Fernsehen, Lesen, im Auto (als Fahrer oder Beifahrer) trotz adäquaten Schlafs)
Bewertung
  • Mind. ein Kriterium in zwei oder mehr Kategorien erfüllt : Signifikante Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines OSAS (Verifizierung und Bestimmung des Schweregrades idealerweise über Polysomnografie)
  • Patienten mit Z.n. korrigierendem Eingriff : Behandlung wie OSAS-Patienten

Durch eine systematische Anamnese können typische Risikofaktoren und Symptome eines OSAS erfasst und ein Großteil der Risikopatienten identifiziert werden!

Risikoabschätzung

Perioperative Risikoeinschätzung bei OSAS-Patienten gemäß der American Society of Anesthesiologists (ASA)
Kategorien Punkte
A: OSAS-Schweregrad gemäß Polysomnografiebefund (alternativ anhand klinischer Indikatoren wie unter „Screening“ beschrieben)
1
2
3
B: Invasivität des operativen Eingriffs und der anästhesiologischen Maßnahmen 0
1
2
3
C: Erwarteter postoperativer Opioidbedarf
  • Kein Opioidbedarf
0
1
3

Bewertung

  • >3 Punkte: Erhöhtes perioperatives Risiko
  • >4 Punkte: Deutlich erhöhtes perioperatives Risiko
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Präoperatives Managementtoggle arrow icon

Präoperative Optimierung

Auswahl des Narkoseverfahrens

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Intraoperatives Managementtoggle arrow icon

Narkoseeinleitung

Narkoseführung

Narkoseausleitung

Bedingt durch einen engen oberen Atemweg und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sedativa kommt es bei Patienten mit OSAS häufig zu Intubationsschwierigkeiten und postoperativen Atemwegsobstruktionen!

Patienten mit OSAS haben ein erhöhtes Risiko für sekundäre Atemwegsverlegungen bis hin zur Entwicklung eines pulmonalen Unterdrucködems!

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Postoperatives Managementtoggle arrow icon

Die Art und Dauer der postoperativen Überwachung richtet sich stark nach dem individuellen Risikoprofil und sollte idealerweise klinikintern klar geregelt sein .

Die Verlegung von Patienten mit OSAS in eine Umgebung ohne kontinuierliche Überwachung sollte erst erfolgen, wenn kein Risiko einer postoperativen Atemdepression mehr vorhanden ist!

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