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Untersuchungsmethoden in der Augenheilkunde

Letzte Aktualisierung: 14.1.2025

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Die Augenheilkunde greift auf eine Vielzahl von Untersuchungstechniken und Tests zurück. Im Folgenden sind einige der gängigen Untersuchungsmethoden kurz dargestellt.

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Untersuchung an der Spaltlampetoggle arrow icon

  • Vorgehen: Betrachtung des Auges mit einem Mikroskop (auch als „stereoskopische“ Untersuchung der Augen bezeichnet, da ein räumliches Bild entsteht)
    • Untersuchung mit Hilfe eines spaltförmigen Lichtstrahls variabler Breite
    • Ca. 5-50-fache Vergrößerung
    • Fluoreszenzgabe zur Beurteilung der Hornhaut und des Tränenfilms
    • Untersuchung in medikamentös induzierter Mydriasis
  • Ziel: Untersuchung des vorderen und hinteren Augenabschnitts

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Ophthalmoskopie (Fundoskopie)toggle arrow icon

  • Definition: Beurteilung des Augenhintergrundes, i.d.R. in medikamentös induzierter Mydriasis
  • Formen
    • Direkte Ophthalmoskopie
      • Detaillierte Darstellung des zentralen Augenhintergrunds (Netzhautperipherie eher schlecht zu beurteilen)
      • Bild aufrecht
    • Indirekte Ophthalmoskopie
      • Untersuchung des gesamten Augenhintergrunds einschließlich der Peripherie gut möglich
      • Bild gespiegelt

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Ektropionierentoggle arrow icon

  • Definition: Umstülpung des Oberlides zur Beurteilung der tarsalen Bindehaut
  • Indikation: Verdacht auf Fremdkörper unter dem Oberlid, Inspektion der Lidbindehaut bei Konjunktivitis
  • Durchführung
    1. Der Patient sollte während der gesamten Untersuchung nach unten blicken
    2. Mit der rechten Hand des Untersuchers wird das Oberlid nach unten gezogen
    3. Mit der freien linken Hand übt der Untersucher nun mit einem Wattestäbchen oder einem Glasspatel ca. 3 mm oberhalb des Wimpernansatzes leichten Druck auf das Oberlid aus
    4. Gleichzeitig wird das Lid nun nach vorne und oben gezogen und so um das Wattestäbchen oder den Glasspatel gelegt (ektropioniert)
    5. Während das Oberlid mit der rechten Hand des Untersuchers weiter in ektropionierter Stellung gehalten wird, kann der Glasspatel oder das Wattestäbchen entfernt werden
    6. Nun können alle Bindehautabschnitte untersucht und ggf. vorhandene Fremdkörper entfernt werden
    7. Sobald das Oberlid losgelassen wird und der Patient nach oben blickt, kehrt das Lid in seine ursprüngliche Position zurück

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Swinging-Flashlight-Testtoggle arrow icon

  • Beurteilung der Pupillenreaktion bei abwechselnder Beleuchtung beider Augen
  • Gibt Hinweis auf Störungen der Afferenz von Retina oder Sehnerv
  • Relativer afferenter Pupillendefekt (RAPD): Bei Beleuchtung des kranken Auges werden beide Pupillen nicht so eng wie bei Beleuchtung des gesunden Auges, da die Afferenz gestört, die Efferenz jedoch ungestört ist

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Perimetrietoggle arrow icon

  • Definition: Gesichtsfeldprüfung
  • Grundprinzip
    • Monokulare Testung
    • Patient schaut geradeaus und fixiert einen Punkt
    • Setzen von optischen Stimuli (z.B. sich bewegende Finger, Lichtpunkte) im (peripheren) Gesichtsfeld
    • Patient gibt an, sobald er diese wahrnimmt → Rückschlüsse über Gesichtsfeldausfälle möglich
  • Techniken
    • Orientierende Untersuchung: Fingerperimetrie
    • Detailliertere Untersuchungen: Bspw. Kinetische Perimetrie (Konturperimetrie nach Goldmann) oder Schwellenperimetrie (computergesteuerte statische Perimetrie)
  • Befunde: siehe Gesichtsfeldausfall (Skotom)

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Schirmer-Testtoggle arrow icon

  • Messung der Menge der Tränensekretion
  • Schirmer I: Bestimmung der Reiz-Tränensekretion
    • Durchführung: Ein Lackmuspapierstreifen wird abgeknickt in das Unterlid eingehängt, anschließend wird gemessen, welche Strecke nach einem bestimmten Zeitraum angefeuchtet ist
    • Normwert: Anfeuchtung von mehr als 15mm innerhalb von 5min
  • Schirmer II: Bestimmung der Basis-Tränensekretion
    • Durchführung: Wie Schirmer I, jedoch wird das Auge zuvor lokalanästhesiert (per Augen-Tropfen)
    • Normwert: Anfeuchtung von mehr als 10mm innerhalb von 5min

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Break-Up-Timetoggle arrow icon

  • Mittels Break-up-time (BUT) kann Aufschluss über die Stabilität des Tränenfilms gewonnen werden. Dabei wird zunächst Fluoreszein ins Auge gegeben. Anschließend soll der Patient die Augen so lange wie möglich offen halten, während der Untersucher den Tränenfilm beobachtet. Bricht dieser innerhalb der ersten 10 Sekunden auf, ist der Test pathologisch.
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Landolt-Ringetoggle arrow icon

  • Subjektiver Test zur Bestimmung der Sehschärfe
  • Landolt-Ringe: Kreise unterschiedlicher Größe, die eine Unterbrechung aufweisen → C-förmig
  • Durchführung: Der Patient muss angeben, in welche Richtung die Öffnung des Kreises zeigt; je nachdem wie groß die gerade noch erkannten Ringe bzw. Öffnungen sind, kann auf die Sehschärfe rückgeschlossen werden.

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Prüfung des Doppelbildschemas an der Tangententafel nach Harms (Harms-Wand)toggle arrow icon

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Abdeckteststoggle arrow icon

  • Ziel: Diagnose eines Strabismus
  • Allgemeine Durchführung
    • Ein Auge wird während möglichst konstanter Fixation abgedeckt [1]
    • Einseitige Tests immer nacheinander auf beiden Seiten durchführen
  • Einseitiger Abdecktest (Cover-Test)
    • Ziel: Diagnose eines manifesten Strabismus
    • Durchführung: Abdeckung eines Auges für 1–2 s mit Beobachtung des offenen (nicht abgedeckten) Auges [2]
    • Beurteilung: Vorliegen und Richtung von Einstellbewegungen des offenen Auges
  • Aufdecktest (Cover-uncover-Test)
    • Ziel: Diagnose eines latenten Strabismus
    • Durchführung: Beobachtung des zuvor abgedeckten Auges beim Wiederaufdecken [3]
    • Beurteilung: Vorliegen einer Einstellbewegung des zuvor abgedeckten Auges [4]
  • Alternierender Abdecktest
    • Ziel: Diagnose eines latenten Strabismus
    • Anwendung: Nach unauffälligem Abdeck- und Aufdecktest [5]
    • Durchführung: Mehrfaches unmittelbar abwechselndes Abdecken beider Augen
    • Beurteilung: Vorliegen und Richtung von Einstellbewegungen des jeweils zuvor abgedeckten Auges beim Wiederaufdecken [3]
  • Für Strabismus-/Sehscreening im Kindesalter siehe auch: Sehscreening im Kindesalter

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Fluoreszenz-Angiografietoggle arrow icon

  • Definition: Darstellung der retinalen Gefäße nach intravenöser Injektion von Fluoreszein
  • Indikation: Z.B. altersabhängige Makuladegeneration, diabetische Retinopathie, entzündliche Fundusveränderungen, Papillenödem, Gefäßverschlüsse
  • Normalbefund: Die retinalen Gefäße stellen sich hell vor dem dunklen Pigmentepithel dar; Fluoreszein bleibt intravasal; Fovea erscheint dunkel
  • Pathologische Befunde
    • Hyperfluoreszenz: U.a. Folge von Leckagen aus retinalen Gefäßen (bspw. im Rahmen von Vaskulitiden), Neovaskularisationen
    • Hypofluoreszenz: U.a. infolge von Gefäßverschlüssen
  • Indozyaningrün-Angiografie: Durch höhere Proteinbindung geringere Leckage und längeres intravasales Verbleiben mit besserer Darstellung der tief liegenden Aderhautgefäße

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Optische Kohärenztomografie (OCT)toggle arrow icon

  • Nicht-invasive, bildgebende Untersuchung der Retina, vor allem zur Diagnostik von Makula- und Papillenerkrankungen
  • Detaillierte Darstellung der retinalen Schichten und Pathologien

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Elektroretinogramm (ERG)toggle arrow icon

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Elektrookulografie (EOG)toggle arrow icon

  1. Messung der Änderung des Ruhepotenzials der Netzhaut bei Augenbewegungen und in Abhängigkeit von der Beleuchtung
  2. Messung der Augenbewegungen
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Ultraschalluntersuchung des Augestoggle arrow icon

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