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Erkrankungen des Glaskörpers

Letzte Aktualisierung: 8.11.2023

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Der Glaskörper hat eine stabilisierende und formerhaltende Funktion für den Bulbus. Insb. die Netzhaut wird durch die gelartige Konsistenz des Glaskörpers in ihrer Position gehalten, wodurch einer Netzhautablösung entgegengewirkt wird. Der hohe Wassergehalt (98%) und die homogene Struktur bedingen die Durchsichtigkeit des Glaskörpers, sodass das Licht ungehindert einfallen kann. Jedoch kann es im Rahmen von pathologischen Prozessen zu Glaskörperveränderungen kommen (z.B. Trübungen, Blutungen, Abhebungen), die bspw. die Sehschärfe beeinträchtigen oder zu störenden optischen Wahrnehmungen führen können. Bei starken Einschränkungen oder Auswirkung auf die Netzhaut (z.B. Risse, Ablösungen) kann eine Glaskörperentfernung indiziert sein, die die Funktionsfähigkeit des Auges i.d.R. kaum einschränkt.

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Anatomie des Augestoggle arrow icon

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Degeneration und Trübung des Glaskörperstoggle arrow icon

Glaskörperverflüssigung (Syneresis)

  • Definition: Zunehmende physiologische Verflüssigung des Glaskörpers durch degenerative Prozesse
  • Epidemiologie: Sehr häufig, Beginn meist im mittleren Erwachsenenalter
  • Symptome/Klinik
  • Therapie: Nicht therapiebedürftig; ggf. Therapie bei Auftreten von Komplikationen
  • Verlauf/Komplikationen

Glaskörperabhebung

Neu aufgetretene Mouches volantes und/oder die Wahrnehmung von Lichtblitzen erfordern eine intensive Untersuchung des Augenhintergrundes zum Ausschluss von Netzhautverletzungen!

Asteroide Hyalose (Synchisis nivea)

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Persistierender hyperplastischer primärer Glaskörper (PHPV)toggle arrow icon

  • Definition: Visuseinschränkung und Leukokorie durch fehlende Rückbildung des embryonalen primären Glaskörpers
  • Epidemiologie
    • Seltene Erkrankung
    • Diagnose wird meist im Säuglings-/Kleinkindalter gestellt
  • Pathophysiologie
    • Behinderung des Lichteinfalls ins Auge durch persistierendes embryonales Gewebe
    • Unterscheidung in vordere und hintere Variante je nach Lokalisation des persistierenden Materials
  • Symptome/Klinik
  • Diagnostik
    • Ophthalmoskopie/Spaltlampenuntersuchung
      • Vordere Variante
        • Veränderungen der Linse (bis hin zum Umbau der Linse zu einer getrübten Membran → Cataracta membranacea)
        • Weißliche Bindegewebsplatte hinter der Linse
        • Ziliarkörperzotten nach zentral verzogen und in der Pupille sichtbar
      • Hintere Variante
    • Sonografie (bei schlechter Einsehbarkeit der hinteren Augenabschnitte durch Linsentrübung)
  • Komplikationen
  • Therapie
    • Kausale Therapie meist nicht möglich
    • Therapie bei Auftreten von Komplikationen

Jede Leukokorie ist bis zum Beweis des Gegenteils als Retinoblastom zu betrachten!

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Glaskörperblutungtoggle arrow icon

Einblutungen in den Glaskörper können unterschiedliche Ursachen haben und werden vom Patienten durch plötzlich erscheinende schwarze Trübungen oder Visusverlust wahrgenommen

  • Therapie
    • Resorption möglich, daher zunächst abwartendes Verhalten
    • Bei Netzhautbeteiligung, fehlender Rückbildungstendenz oder schwerem Verlauf: Indikation zur Vitrektomie, einer operativen Entfernung des Glaskörpers mit Ersatz durch Silikon-Öl, Ringerlösung oder Gas
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Präretinale subhyaloidale (retrohyaloidale) Blutungtoggle arrow icon

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Endophthalmitistoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

H43.-: Affektionen des Glaskörpers

  • H43.0: Glaskörperprolaps
    • Exklusive: Glaskörperkomplikation nach Kataraktextraktion (H59.0)
  • H43.1: Glaskörperblutung
  • H43.2: Kristalline Ablagerungen im Glaskörper
  • H43.3: Sonstige Glaskörpertrübungen
    • Glaskörpermembranen und Glaskörperstränge
  • H43.8: Sonstige Affektionen des Glaskörpers
  • H43.9: Affektion des Glaskörpers, nicht näher bezeichnet

H44.-: Affektionen des Augapfels

H45.-*: Affektionen des Glaskörpers und des Augapfels bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

H59.-: Affektionen des Auges und der Augenanhangsgebilde nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert

  • Exklusive
    • Mechanische Komplikation durch: intraokulare Linse (T85.2), sonstige Augenprothesen, -implantate und -transplantate (T85.3)
    • Pseudophakie (Z96.1)
  • H59.0: Keratopathie (bullös-aphak) nach Kataraktextraktion
  • H59.8: Sonstige Affektionen des Auges und der Augenanhangsgebilde nach medizinischen Maßnahmen
    • Chorioretinale Narben nach chirurgischem Eingriff wegen Ablösung, Infektion eines postoperativen Sickerkissens, Nichtinfektiöse Entzündung eines postoperativen Sickerkissens, Sickerkissen-assoziierte Endophthalmitis
  • H59.9: Affektion des Auges und der Augenanhangsgebilde nach medizinischen Maßnahmen, nicht näher bezeichnet

Q14.-: Angeborene Fehlbildung des hinteren Augenabschnittes

  • Q14.0: Angeborene Fehlbildung des Glaskörpers
    • Angeborene Glaskörpertrübung
  • Q14.1: Angeborene Fehlbildung der Retina
  • Q14.2: Angeborene Fehlbildung der Papille
  • Q14.3: Angeborene Fehlbildung der Chorioidea
  • Q14.8: Sonstige angeborene Fehlbildungen des hinteren Augenabschnittes
  • Q14.9: Angeborene Fehlbildung des hinteren Augenabschnittes, nicht näher bezeichnet

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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