Zusammenfassung
Bei Persönlichkeitsstörungen weichen Verhaltens- und Erlebensmuster deutlich von den gesellschaftlich erwarteten und akzeptierten Normen ab und führen zu subjektivem Leidensdruck und/oder Beeinträchtigungen im sozialen Umfeld. Erste Symptome zeigen sich i.d.R. im Kindes- und Jugendalter und manifestieren sich im Erwachsenenalter. Persönlichkeitsstörungen sind am ehesten multifaktoriell bedingt und unterliegen dem Einfluss erblicher, biologischer und psychosozialer Faktoren. Betroffene weisen eine hohe Komorbidität mit weiteren Persönlichkeitsstörungen sowie anderen psychischen Erkrankungen auf (bspw. Substanzmissbrauch/-abhängigkeit, Depression, Angststörungen). Therapeutisch steht die Psychotherapie im Vordergrund, während Medikamente nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Die diagnostische Einteilung nach ICD-10 verfolgt einen kategorialen Ansatz und unterscheidet mehrere spezifische Persönlichkeitsstörungen (bspw. histrionische und paranoide Persönlichkeitsstörung), wobei von einer hohen zeitlichen Stabilität der Störungen ausgegangen wird. Neueren Studienergebnissen zufolge sind Persönlichkeitsstörungen jedoch zeitlich weniger stabil, als es die ICD-10 nahelegt.
Nach ICD-11 ändert sich die Klassifikation der Persönlichkeitsstörungen maßgeblich, da die kategoriale Typenzuordnung zugunsten eines dimensionalen Ansatzes aufgegeben wird.
Epidemiologie
- Punktprävalenz: Ca. 10% [1][2][3]
- Stadt > Land
- Niedriger Sozialstatus > Hoher Sozialstatus
- Junges Alter > Hohes Alter
- Erkrankungsalter: Symptombeginn im Kindes- und Jugendalter [1][4]
- Geschlechterverteilung: ♀ = ♂ [1][2]
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.
Ätiologie
Es existiert kein allgemeingültiges Modell für die Ursache und Entstehung von Persönlichkeitsstörungen. Sie ist am ehesten multifaktoriell bedingt und unterliegt dem Einfluss erblicher, biologischer und psychosozialer Faktoren. [1][2]
- Genetische Faktoren: Ca. 30–50% [1][2][3]
- Neurobiologische Faktoren: Strukturelle und funktionelle Veränderungen [3]
- In präfrontalen, temporalen und subkortikal-limbischen Regionen
- Im EEG: Unspezifische Auffälligkeiten, bspw. verlangsamte Grundaktivität
- Psychosoziale Faktoren, bspw. [2]
- Traumatische Kindheitserfahrungen
- Problematische Beziehungserfahrungen
- Psychisch erkrankte Eltern
Symptomatik
- Von der soziokulturellen Norm abweichende und zeitstabile Muster im Denken, Handeln und Fühlen: Führen zu [1][3][5]
- Situationsübergreifendem, unflexiblem und unzweckmäßigem Verhalten
- Subjektivem Leidensdruck und/oder Beeinträchtigung relevanter Funktionsbereiche (u.a. beruflich, sozial)
- Für mehr Informationen siehe:
Diagnostik
Exploration [3]
Persönlichkeitsstörungen sollten nicht nur anhand eines diagnostischen Gespräches, sondern vielmehr im Rahmen einer Verlaufsbeobachtung diagnostiziert werden.
- Allgemeine Exploration
- Psychiatrische Anamnese mit Sucht- und Medikamentenanamnese
- Siehe auch: Erfassen von Persönlichkeitsmerkmalen
- Fremdanamnese
- Psychiatrische Anamnese mit Sucht- und Medikamentenanamnese
- Testpsychologische Verfahren, bspw. [2]
- Interviews: Standarduntersuchungsinstrumente [6]
- Selbstbeurteilungsverfahren, ggf. ergänzend zur Erfassung von
- 5 Persönlichkeitsmerkmalen des Big-Five-Modells: Neo-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI)
- Konzipiert für Jugendliche und Erwachsene
- 60 Items zu den Themen: Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit
- Persönlichkeitsstruktur und Symptomen psychischer Erkrankungen: Minnesota Multiphasic Personality Inventory-2 (MMPI-2)
- Einsetzbar ab 18 Jahren
- Zeitaufwand: I.d.R. 60–90 min
- Persönlichkeitsakzentuierungen: Inventar Klinischer Persönlichkeitsakzentuierungen (IKP)
- Einsetzbar ab 16 Jahren
- Zeitaufwand: I.d.R. 20–25 min
- 5 Persönlichkeitsmerkmalen des Big-Five-Modells: Neo-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI)
Persönlichkeitstests dienen nicht als alleiniges diagnostisches Mittel einer Persönlichkeitsstörung!
Ausschluss organischer Ursachen [3]
- Körperliche Untersuchung
- Apparative Untersuchungen
- Routinelabordiagnostik
- EKG
- EEG
- Siehe auch: Apparative Diagnostik in der Psychiatrie
Diagnostische Kriterien nach ICD-10
Es ist von der ICD-10 keine feste Altersgrenze vorgesehen, ab der eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert werden kann. Vor dem 15. Lebensjahr sollte eine Diagnose jedoch i.d.R. nicht gestellt werden (Ausnahme: Borderline-Persönlichkeitsstörung ). [1][4]
Allgemeine Kriterien einer Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60) [5] | |
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Persönlichkeitsstörungen sollten nur diagnostiziert werden, wenn ein hoher Leidensdruck bei den Betroffenen und/oder im sozialen Umfeld auftritt! [3]
Spezifische Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10
Die ICD-10 teilt die Persönlichkeitsstörungen nach einem kategorialen Ansatz ein und unterscheidet 8 spezifische Persönlichkeitsstörungen. Liegen Merkmale diverser spezifischer Persönlichkeitsstörungen vor, ohne dass eine spezifische dominiert oder diagnostiziert werden kann, ist eine kombinierte Persönlichkeitsstörung (F61) kodierbar.
Paranoide Persönlichkeitsstörung (F60.0)
- Beschreibung: Personen mit ständigem Misstrauen und dem Gefühl der Bedrohung, wobei selbst unbedeutende Ereignisse so wahrgenommen werden, als wären diese gegen sie selbst gerichtet. Typisch ist auch die häufige Beschäftigung mit „Verschwörungen“ als Erklärungen für Ereignisse in der näheren Umgebung und der Welt im Allgemeinen.
Diagnostische Kriterien der paranoiden Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60.0) [5] | |
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A | |
B |
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Schizoide Persönlichkeitsstörung (F60.1)
- Beschreibung: Personen, die durch einzelgängerisches Verhalten, emotionale Kühle, Anhedonie und wenig Interesse an sozialen Kontakten auffallen und zu Isolation und Vereinsamung neigen.
Diagnostische Kriterien der schizoiden Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60.1) [5] | |
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A | |
B |
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Dissoziale Persönlichkeitsstörung (F60.2) [3][5]
- Beschreibung: Personen, die häufig dissozial handeln und einen Mangel an Empathie sowie an Schuld- und Verantwortungsbewusstsein zeigen. Charakteristisch ist auch eine geringe Frustrationstoleranz, die sich u.a. durch eine starke Impulsivität zeigt. Diese Störung findet sich häufig bei Straffälligen.
Diagnostische Kriterien der dissozialen Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60.2) [5] | |
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A | |
B |
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Emotional instabile Persönlichkeitsstörung (F60.3)
- Beschreibung: Personen mit deutlicher Tendenz zu impulsivem und unüberlegtem Handeln sowie verstärkter Konfliktbereitschaft. Typisch sind auch innere Anspannungszustände und stark schwankende Affekte. Es werden zwei Erscheinungsformen unterschieden
- Siehe auch: Diagnostische Kriterien einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung nach ICD-10
Histrionische Persönlichkeitsstörung (F60.4)
- Beschreibung: Personen mit übertriebenen theatralischen Affekten und Verhaltensweisen, die für Dritte oberflächlich und übertrieben wirken. Sie neigen auch zu egozentrischem und aufmerksamkeitssuchendem Verhalten.
Diagnostische Kriterien der histrionischen Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60.4) [5] | |
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A | |
B |
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Anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung (F60.5)
- Beschreibung: Personen mit übertriebener Gewissenhaftigkeit, Gefühlen von Zweifel und Tendenz zum Perfektionismus. Letzterer wird durch ständige Kontrollen und Vorsicht erhalten. Ggf. treten ungewollte, rezidivierende Impulse bzw. Gedanken auf, die jedoch nicht so ausgeprägt sind, dass sie die Kriterien einer Zwangsstörung erfüllen . [3][5]
Diagnostische Kriterien der anankastischen (zwanghaften) Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60.5) [5] | |
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A | |
B |
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Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung (F60.6)
- Beschreibung: Personen, die durch stetige Unsicherheit, Besorgtheit und dem Gefühl von Minderwertigkeit gekennzeichnet sind. Die übertriebene Sorge vor potenziellen Gefahren alltäglicher Situationen führt dabei häufig zu Vermeidungsverhalten. [5]
Diagnostische Kriterien der ängstlichen (vermeidenden) Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60.6) [5] | |
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A | |
B |
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Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung (F60.7)
- Beschreibung: Personen, die eigene Lebensentscheidungen von anderen treffen lassen, da sie sich selbst als inkompetent und hilflos erleben. Eigene Wünsche werden denen der vermeintlich Erfahreneren untergeordnet und es besteht häufig große Angst, verlassen zu werden. [5]
Diagnostische Kriterien der abhängigen (asthenischen) Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60.7) [5] | |
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A | |
B |
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Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen (F60.8)
- Bspw. narzisstische Persönlichkeitsstörung (F60.80): Personen mit überhöht anmutendem, jedoch instabilem Selbstwertgefühl, die durch eine extreme Empfindlichkeit gegenüber Kritik und ggf. eine Unfähigkeit an Empathie charakterisiert sind. [1]
Diagnostische Kriterien der narzisstischen Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (F60.80) [5] | |
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A | |
B |
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Kriterien nach ICD-11
In der ICD-11 wird nicht mehr kategorial zwischen verschiedenen Persönlichkeitsstörungen differenziert. Stattdessen wird eine Persönlichkeitsstörung anhand ihres Schweregrades und prominenter Persönlichkeitsmerkmale spezifiziert. [2][7]
- Zeitkriterium: >2 Jahre
- Einteilung: Dimensionaler Ansatz statt kategorialer Typenzuordnung
- Schweregrad (leicht, mittelschwer, schwer): Anhand von Funktionseinbußen bzgl. [4]
- Selbstfunktionsniveau: Die eigene Person betreffend
- Interpersonellem Funktionsniveau: Andere Personen betreffend
- Optional
- Persönlichkeitsmerkmale (Trait-Domänen)
- Negative Affektivität
- Distanziertheit
- Dissozialität
- Enthemmung
- Anankasmus
- Borderline-Muster
- Persönlichkeitsmerkmale (Trait-Domänen)
- Schweregrad (leicht, mittelschwer, schwer): Anhand von Funktionseinbußen bzgl. [4]
- Mehr Informationen zur ICD-11 (deutsche Entwurfsfassung) unter Tipps & Links
Persönlichkeitsmerkmale nach ICD-11 [8] | ||
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Merkmal | Kurzbeschreibung | Typische Symptome/Verhaltensweisen (Auswahl) |
Negative Affektivität |
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Distanziertheit |
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Dissozialität |
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Enthemmung |
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Anankasmus |
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Clustereinteilung nach DSM-5
Die DSM-5 teilt die Persönlichkeitsstörungen nach einem kategorialen Ansatz ein und unterscheidet 3 Cluster, die anhand gemeinsamer Ausprägungen/Charakteristika gruppiert werden . In Deutschland wird diese Einteilung zur Diagnosestellung nicht genutzt, sie gibt aber einen guten Überblick über die verschiedenen Formen.
Clustereinteilung der spezifischen Persönlichkeitsstörungen nach DSM-5 [1] | ||
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Cluster | Charakteristika | Persönlichkeitsstörungen |
Cluster A |
| Paranoide Persönlichkeitsstörung |
Schizoide Persönlichkeitsstörung | ||
Schizotypische Persönlichkeitsstörung | ||
Cluster B |
| Emotional instabile Persönlichkeitsstörung |
Histrionische Persönlichkeitsstörung | ||
Dissoziale Persönlichkeitsstörung | ||
Narzisstische Persönlichkeitsstörung | ||
Cluster C |
| Ängstliche Persönlichkeitsstörung |
Abhängige Persönlichkeitsstörung | ||
Zwanghafte Persönlichkeitsstörung |
Komorbidiäten
Komorbiditäten [1][3]
Persönlichkeitsstörungen liegen in der Mehrheit der Fälle mit psychiatrischen Komorbiditäten vor und beeinflussen deren Behandlung und Verlauf negativ. Häufige Komorbiditäten sind:
- Weitere Persönlichkeitsstörung
- Substanzmissbrauch/-abhängigkeit
- Angststörungen
- Affektive Störungen
- Essstörungen
- Somatoforme Störungen
- PTBS
Differenzialdiagnosen
Psychiatrische Differenzialdiagnosen spezifischer Persönlichkeitsstörungen (Auswahl) [3] | ||
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Abhängige Persönlichkeitsstörung | ||
Anankastische Persönlichkeitsstörung | ||
Ängstliche Persönlichkeitsstörung | ||
Dissoziale Persönlichkeitsstörung |
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Emotional-instabile Persönlichkeitsstörung | Impulsiver Typ | |
Borderline-Typ | ||
Histrionische Persönlichkeitsstörung | ||
Narzisstische Persönlichkeitsstörung | ||
Paranoide Persönlichkeitsstörung | ||
Schizoide Persönlichkeitsstörung |
AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
Allgemein [2]
- Psychotherapie: Mittel der Wahl
- Medikamentöse Therapie [3]
- Keine zugelassene Substanz
- Datenlage unzureichend
- Einsatz
- Symptomorientiert bzw. bei Komorbiditäten
- Stets zusammen mit Psychotherapie
Psychotherapie [2][3]
- Vorgehen
- Aufbau einer therapeutischen Beziehung
- Klare Therapievereinbarungen treffen
- Beachtung komorbider Störungen
- Training sozialer Fertigkeiten
- Einbezug des sozialen Umfeldes
- Bearbeitung dysfunktionaler Verhaltensmuster
- Umsetzung des Erlernten im Alltag
- Psychotherapeutische Verfahren [6]
Medikamentöse Therapie [2][3]
Kein Medikament ist für die Therapie von Persönlichkeitsstörungen zugelassen. Eine Pharmakotherapie bei Persönlichkeitsstörungen orientiert sich an Symptomen bzw. komorbiden Störungen.
Pharmakotherapie bei Persönlichkeitsstörungen [2][3] | |
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Symptome/Komorbiditäten | Medikament |
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Der Einsatz von Benzodiazepinen ist u.a. aufgrund eines erhöhten Missbrauchspotenzials möglichst zu vermeiden! [2][3]
Prognose
Das Vollbild einer Persönlichkeitsstörung ist zeitlich weniger stabil, als es das diagnostische Konzept der ICD-10 nahelegt. [1]
- 2-Jahres-Stabilität: 40–60% [2]
- Responserate bei Psychotherapie: Ca. 50% [2]
- Suizidalität: Suizidrisiko erhöht, insb. bei [1]
- Dissozialer, narzisstischer und Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Komorbiditäten
- Weiteren Risikofaktoren
- Männliches Geschlecht
- Impulsives Verhalten
- Selbstverletzungen und Suizidalität in der Vergangenheit
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025
F60.-: Spezifische Persönlichkeitsstörungen
- F60.0: Paranoide Persönlichkeitsstörung
-
Persönlichkeit(sstörung):
- expansiv-paranoid
- fanatisch
- paranoid
- querulatorisch
- sensitiv paranoid
- Exklusive
- Paranoia (F22.0)
- Paranoia querulans (F22.8)
- Paranoid:
- Psychose (F22.0)
- Schizophrenie (F20.0)
- Zustand (F22.0)
-
Persönlichkeit(sstörung):
- F60.1: Schizoide Persönlichkeitsstörung
- Exklusive
- Asperger-Syndrom(F84.5)
- Schizoide Störung des Kindesalters (F84.5)
- Schizophrenie (F20.‑)
- Schizotype Störung (F21)
- Wahnhafte Störung (F22.0)
- Exklusive
- F60.2: Dissoziale Persönlichkeitsstörung
-
Persönlichkeit(sstörung):
- amoralisch
- antisozial
- asozial
- psychopathisch
- soziopathisch
- Exklusive: Emotional instabile Persönlichkeit(sstörung) (F60.3‑); Störungen des Sozialverhaltens (F91.‑)
-
Persönlichkeit(sstörung):
- F60.3-: Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
- Exklusive: Dissoziale Persönlichkeitsstörung (F60.2)
- F60.30: Impulsiver Typ
-
Persönlichkeit(sstörung):
- aggressiv
- reizbar (explosiv)
-
Persönlichkeit(sstörung):
- F60.31: Borderline-Typ
- F60.4: Histrionische Persönlichkeitsstörung
-
Persönlichkeit(sstörung):
- hysterisch
- infantil
-
Persönlichkeit(sstörung):
- F60.5: Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung
- Zwanghafte Persönlichkeit(sstörung)
- Zwangspersönlichkeit(sstörung)
- Exklusive: Zwangsstörung (F42.‑)
- F60.6: Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
- F60.7: Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung
-
Persönlichkeit(sstörung):
- asthenisch
- inadäquat
- passiv
- selbstschädigend
-
Persönlichkeit(sstörung):
- F60.8: Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen
-
Persönlichkeit(sstörung):
- exzentrisch
- haltlos
- narzisstisch
- passiv-aggressiv
- psychoneurotisch
- unreif
-
Persönlichkeit(sstörung):
- F60.9: Persönlichkeitsstörung, nicht näher bezeichnet
- Charakterneurose o.n.A.
- Pathologische Persönlichkeit o.n.A.
F61: Kombinierte und andere Persönlichkeitsstörungen
- Diese Kategorie ist vorgesehen für Persönlichkeitsstörungen, die häufig zu Beeinträchtigungen führen, aber nicht die spezifischen Symptombilder der in F60.- beschriebenen Störungen aufweisen. Daher sind sie häufig schwieriger als die Störungen in F60.- zu diagnostizieren.
- Beispiele:
- Kombinierte Persönlichkeitsstörungen mit Merkmalen aus verschiedenen der unter F60.- aufgeführten Störungen, jedoch ohne ein vorherrschendes Symptombild, das eine genauere Diagnose ermöglichen würde.
- Störende Persönlichkeitsänderungen, die nicht in F60.- oder F62.- einzuordnen sind, und Zweitdiagnosen zu bestehenden Affekt- oder Angststörung sind.
- Exklusive: Akzentuierte Persönlichkeitszüge (Z73)
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.