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Psychoonkologie

Letzte Aktualisierung: 17.1.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Psychoonkologie (psychosoziale Onkologie) befasst sich insb. mit den psychosozialen Aspekten einer Krebserkrankung. Im Fokus steht die Unterstützung der Patient:innen und ihres Umfelds in verschiedenen Krankheitsphasen.

Alle Personen, die beruflich in die Behandlung von Krebspatient:innen involviert sind, sollten psychoonkologische Basiskompetenzen aufweisen.

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Definitiontoggle arrow icon

  • Interdisziplinäres Arbeitsgebiet [1][2]
    • Ziel: Unterstützung der Patient:innen und ihres Umfelds in verschiedenen Krankheitsphasen einer Krebserkrankung
    • Fokus: Psychosoziale Aspekte mit potenziellem Einfluss auf körperliches und psychisches Wohlbefinden
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Diagnostisches Vorgehentoggle arrow icon

Screening auf psychosoziale Belastung [2]

  • Bei allen onkologischen Patient:innen
  • Möglichst früh und wiederholt

Empfohlene Screeninginstrumente [2][3]

Weiterführende Diagnostik [2]

  • Indikation
    • Positives Screening und/oder
    • Angabe von Unterstützungsbedarf, bspw.
      • Umgang mit negativen Gefühlen wie
        • Angst (u.a. Progredienzangst ) [3]
        • Ungewissheit
        • Kontrollverlust
        • Hoffnungslosigkeit
        • Sorgen bzgl. nahestehender Personen
      • Umgang mit körperlichen Beschwerden wie
      • Beratung zu Themen der sozialen Sicherung
  • Vorgehen
    • Psychosoziale Belastung abklären und entsprechende Unterstützung/Behandlung anbieten
    • Psychische Komorbiditäten erfassen [2]

Unabhängig vom Belastungsgrad sollte allen Patient:innen und ihren Bezugspersonen (möglichst frühzeitig) eine psychosoziale Beratung angeboten werden! [2]

Insb. bei anhaltenden Schmerzen, starker körperlicher Symptombelastung oder Fatigue sollen die psychische Belastung und das Vorliegen einer psychischen Störung abgeklärt werden! [2]

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Psychoonkologische Interventionentoggle arrow icon

  • Definition: Nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Reduktion psychosozialer Belastung und zur Verbesserung der Lebensqualität [2]
  • Einsatz: Individuell und entsprechend der Patientenpräferenz bestimmen

Bei syndromaler Belastung oder Anpassungsstörung [2]

Bei anderer psychischer Erkrankung [2]

  • Behandlung entsprechend jeweiliger Leitlinien
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Psychopharmakotherapietoggle arrow icon

Indikationsstellung [2]

Besonders relevante Risiken [2]

Die gleichzeitige Einnahme von CYP2D6-Inhibitoren (bspw. Duloxetin, Fluoxetin) reduziert die antitumorale Wirksamkeit von Tamoxifen!

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Hinweise für die Kommunikation mit Krebspatient:innentoggle arrow icon

Patientenzentrierte Kommunikation [2]

  • Beschreibung: Kommunikatives Verhalten unter Berücksichtigung des Individuums im Rahmen der aktuellen Situation
  • Wichtige Prinzipien, u.a. [2]
    • Für ausreichend Zeit und Ruhe im Gespräch sorgen
    • Subjektiven Informationsstand der Patient:innen erfragen
    • Informationen klar und ehrlich vermitteln (mit möglichst einfacher Sprache)
    • Zum Fragenstellen und Gefühlezeigen ermutigen
    • Patientenseitige Informationsaufnahme sicherstellen/erfragen
    • Wenn erwünscht: Bezugspersonen einbeziehen
  • Effekte

Alle Personen, die in der Onkologie arbeiten, sollten an einem qualitätsgesicherten Training für kommunikative Fähigkeiten teilnehmen! [2]

Das Bedürfnis nach Information bzw. aktiver Beteiligung an der Entscheidungsfindung ist individuell unterschiedlich! [2]

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Spezifische Belastungentoggle arrow icon

Nach bestimmten Behandlungen [2]

Hochdosis-Chemotherapie

Kehlkopfentfernung

  • Behandlungsbedingte Folgen (insb. gestörte Kommunikationsfähigkeit) führen potenziell zu
    • Deutlicher Beeinträchtigung des (sozialen) Lebens
    • Risiko der sozialen Isolation
    • Reduziertem Selbstwert

Lungenresektion

  • Behandlungsbedingte Folgen (insb. reduzierte körperliche Belastbarkeit) führen potenziell zu

Bei bestimmten Diagnosegruppen [2]

Gynäkologische Tumoren

  • Behandlungsbedingte Folgen, u.a.
    • Dyspareunien
    • Lubrikationsstörungen
    • Libido↓
    • Störungen des Körperbilds

Urologische Tumoren

  • Behandlungsbedingte Folgen, u.a.
    • Verlust/Störung der Erektionsfähigkeit
    • Schmerzen bei der Ejakulation
    • Libido↓
    • Störungen des Körperbilds

Hirntumoren

  • Symptome betreffen die Identität der Patient:innen
  • Bereits in frühen Erkrankungsstadien: Hohe Belastung (auch im sozialen Umfeld)

Gastrointestinale Tumoren

  • Behandlungsbedingte Folgen (bspw. Meteorismus, Durchfall, Stoma) führen potenziell zu
    • (Erlebtem) Kontrollverlust bzgl. Ausscheidungsfunktionen
    • Deutlicher Beeinträchtigung des (sozialen) Lebens aufgrund von
      • Scham
      • Verunsicherung

Bei bestimmten Altersgruppen [2]

Jugendliche und junge Erwachsene (AYAs )

  • Beeinträchtigungen bzgl.
    • Familienplanung
    • Autonomie(-Entwicklung)
    • (Berufs‑)Ausbildung
    • Identität
    • Körperbild

Ältere Personen

  • Suizidrate↑
  • Oft vorhandene Komorbiditäten können Belastung steigern

Bei Langzeitüberlebenden (Cancer Survivors) [2]

  • Beeinträchtigte Lebensqualität: Oft auch nach vielen Jahren noch deutlich
    • Psychisch: Bspw. (Rezidiv‑)Angst, Depression
    • Körperlich: Bspw. kognitive Einschränkungen, Fatigue
    • Funktionell: Bspw. Mobilitätseinschränkung

Langzeitüberlebende erhalten oft keine oder nur unzureichende Hilfe bei der Bewältigung ihrer Beeinträchtigungen!

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