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Zika-Virus-Infektion

Letzte Aktualisierung: 17.4.2023

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Das Zika-Virus gehört zu den Flaviviren und ist folglich mit dem Gelbfieber- und dem Dengue-Virus verwandt. Es tritt weltweit in den Tropen und Subtropen auf und wird hauptsächlich durch Mücken der Gattung Aedes, aber auch sexuell übertragen. Die ausgelöste Krankheit ist mit dem Dengue-Fieber vergleichbar, verläuft i.d.R. allerdings deutlich milder. Weltweite Aufmerksamkeit erlangte das Zika-Virus durch eine Epidemie 2015/2016 in Lateinamerika, in deren Rahmen ein Zusammenhang mit einer Mikrozephalie bei Neugeborenen durch eine Infektion während der Schwangerschaft festgestellt werden konnte. Eine kausale Therapie oder eine Impfung existieren nicht, sodass der Prävention eine übergeordnete Bedeutung zukommt.

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Zika-Virus weltweit
    • Seit langem endemisch in Afrika und Südostasien sowie auf verschiedenen pazifischen Inseln
    • Ausbrüche bspw. 2015–2017 in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in der Karibik, dort zuletzt deutlich weniger Fälle
  • Zika-Virus in Europa
    • 2019 Übertragung über asiatische Tigermücken (Aedes albopictus) in Südfrankreich [2][3]
    • In Deutschland bislang nur Fälle durch Reiserückkehrer:innen bekannt
      • Seit 2018 jährlich weniger als 20 Infektionen in Deutschland (vermutlich jedoch hohe Dunkelziffer)

Das Zika-Virus zirkuliert in den (sub‑)tropischen Regionen aller Kontinente – in Europa sind bisher nur einzelne Übertragungen in Südfrankreich beschrieben!

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

Das Zika-Virus ist das einzige Arbovirus, für das auch eine sexuelle Übertragung nachgewiesen ist!

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Symptomatiktoggle arrow icon

Eine Zika-Virus-Infektion verläuft i.d.R. asymptomatisch oder mit leichten, unspezifischen Symptomen (u.a. Fieber, Abgeschlagenheit, Exanthem)!

In seltenen Fällen kann die Infektion schwere Folgen haben, bspw. ein Guillain-Barré-Syndrom oder eine Mikrozephalie bei konnatalem Zika-Virus-Syndrom!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Bei symptomatischen Personen

Die akute Symptomatik ist anderen Infektionen durch Arboviren (z.B. Dengue-Fieber, Chikungunya) so ähnlich, dass eine Unterscheidung anhand der Symptome allein nicht möglich ist. Das Vorgehen richtet sich nach dem vermuteten Zeitpunkt der Infektion.

  • Indikation: Aufenthalt in Endemiegebiet (siehe: Epidemiologie)
  • Erregerdiagnostik
    • Im akuten Stadium: Insb. direkter Erregernachweis über PCR
    • Im späteren Stadium: Indirekter Erregernachweis über Serologie
  • Unspezifische Laborbefunde: Leukopenie, Thrombopenie, γGT↑, LDH↑, Entzündungsmarker↑ (CRP, Ferritin)

Die akute Diagnostik erfolgt insb. mittels PCR, in späteren Stadien kann eine Serologie durchgeführt werden!

Screening bei asymptomatischen Schwangeren

  • Indikationen
    • Aufenthalt in Endemiegebiet
    • Sexualkontakt mit (potenziell) infektiöser Person
  • Durchführung
    • Serologie ab 28 Tagen nach Rückkehr bzw. Kontakt zu infektiöser Person

Bei Unklarheiten kann Rücksprache mit einem tropenmedizinischen Institut oder dem Bernhard-Nocht-Institut gehalten werden (siehe: Tipps und Links)!

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Therapietoggle arrow icon

Eine spezifische Therapie existiert nicht, eine Zika-Virus-Infektion kann nur symptomatisch behandelt werden.

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Prognosetoggle arrow icon

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Präventiontoggle arrow icon

Da keine Impfung existiert, kommt anderen präventiven Maßnahmen und der Aufklärung insb. in der Reisemedizin eine übergeordnete Bedeutung zu:

  • Vektorkontrolle (z.B. Reduzierung von Brutmöglichkeiten der Aedes-Mücke)
  • Schutz vor Mückenstichen (z.B. durch Repellenzien, Mückennetze, lange Kleidung)
  • Bei geplanter Schwangerschaft
    • Reisende: Vermeidung von ungeschütztem Geschlechtsverkehr in Verbreitungsgebieten und mit Reiserückkehrer:innen für 2 () bzw. 3 () Monate
    • Dauerhafte Exposition: Besonders strenge Maßnahmen zum Schutz vor Mückenstichen
  • Bei Schwangerschaft
    • Von Reisen in Verbreitungsgebiete ist abzuraten
    • Bei sexuellen Kontakten mit Reiserückkehrer:innen sollte ein Kondom/Lecktuch benutzt werden

Reisende sollten darüber informiert werden, dass das Virus nach (mutmaßlicher) Infektion noch 3 (Männer) bzw. 2 (Frauen) Monate sexuell übertragen werden kann!

Schwangeren wird von Reisen in Endemie- und Verbreitungsgebiete abgeraten!

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Meldepflichttoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • A92.5: Zika-Viruskrankheit

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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