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Päd. Ambulanz: Husten und bronchiale Obstruktion

Letzte Aktualisierung: 14.2.2024

Allgemeine Maßnahmen und Medikamente bei Hustentoggle arrow icon

Allgemeine Maßnahmen

  • Kinder mit feuchten Schleimhäuten haben weniger Hustenreiz. Durch Dragees und vermehrtes Trinken werden u.a. die Speichelproduktion angeregt und die Schleimhäute befeuchtet.
    • Ausreichende Trinkmengen
    • (Lindenblüten‑)Tee oder Milch mit Honig
    • Lutschen von zuckerfreien Dragees

Antitussiva

Bei produktivem Husten ist die Unterdrückung des Hustenreizes nicht sinnvoll!

Wenn eine bronchoobstruktive Komponente (Asthma, obstruktive Bronchitis) vorliegt, sind Hustenstiller nur in Kombination mit Salbutamol bzw. vergleichbaren bronchienerweiternden Medikamenten zu verwenden!

Expektorantien

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei Verwendung von Expektorantien unverzichtbar!

Die gleichzeitige Anwendung von Expektorantien und Antitussiva ist kontraproduktiv! Ein ungedämpfter Hustenreflex ist die Grundvoraussetzung für das Abhusten des Schleims!

Bronchospasmolytika

  • Bei Husten mit verlängertem Exspirium oder (Distanz‑)Giemen sollte eine bronchospasmolytische Therapie im Vordergrund stehen
  • Bei Kindern mit rezidivierenden obstruktiven Bronchitiden in der Anamnese sollte auch ohne den direkten Nachweis von verlängertem Exspirium oder Giemen eine solche Therapie erwogen werden
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Wie erkennt man eine bronchiale Obstruktion?toggle arrow icon

Symptome einer bronchialen Obstruktion

  • Luftnot
  • Exspiratorisches (Distanz‑)Giemen oder verlängertes Exspirium
  • Juguläre und/oder sub- bzw. interkostale Einziehungen
  • Husten bis zum Erbrechen
  • Räusperzwang und/oder rezidivierender Reizhusten

Weitere Indizien

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Akute obstruktive Bronchitis bzw. exazerbiertes Asthma bronchialetoggle arrow icon

Bronchospasmolytische Medikamente kommen sowohl bei exazerbiertem Asthma bronchiale als auch bei einer obstruktiven Bronchitis zur Anwendung. Klinisch zeigt sich hier kein Unterschied; daher kann die Anamnese Aufschluss geben. Am wichtigsten ist, dass man eine bronchiale Obstruktion als solche erkennt und sie behandelt. Ansonsten kann der Schleim nicht abgehustet werden und ist ein optimales Nährmedium für bakterielle Superinfektionen. Reicht die Gabe von β2-Sympathomimetika in der Akutsituation nicht aus, kommen systemische Glucocorticoide zum Einsatz. Inhalative Glucocorticoide helfen nicht akut gegen Luftnot und sind in der Therapie eines Asthmaanfalls oder sonstiger akuter Dyspnoe nicht indiziert! Sie finden als Dauertherapie zur Vermeidung einer akuten bronchialen Obstruktion Verwendung.

Das untenstehende Vorgehen bezieht sich auf die Akuttherapie bei einer obstruktiven Bronchitis bzw. einer leicht- bis mittelgradigen Exazerbation eines Asthma bronchiale. Zum Vorgehen bei schwerer Symptomatik siehe: Akuttherapie bei Asthmaanfall bzw. Exazerbation!

Kurzwirksame β2-Sympathomimetika bzw. Anticholinergika

  • Indikation: Mittel der Wahl zur Akuttherapie
  • Inhalative Applikation von Salbutamol: Ob man kurzwirksame β2-Sympathomimetika mittels Dosieraerosol und Inhalierhilfe oder Inhalationslösung und Feuchtvernebler inhalieren lässt, kann man vom Alter, der Compliance und dem Patientenwunsch abhängig machen
    • Zulassung: Sultanol® Dosieraerosol ist ab dem Säuglingsalter zugelassen, für Pädiamol® Inhalationslösung ist keine Zulassungsbeschränkung angegeben, Pädiamol® Fertiginhalat ist zugelassen ab dem Schulkindalter
    • Dosierungsempfehlung
      • Dosieraerosol
      • Feuchtinhalation von Fertiginhalat
      • Feuchtinhalation von Inhalationslösung
  • Systemische Applikation von Salbutamol: Nur in Ausnahmefällen (wenn nicht inhaliert werden kann)
    • Zulassung: Ab 2 Monaten
    • Dosierungsbeispiele (altersabhängig)
      • Kinder 2–23 Monate
      • Kinder 2–6 Jahre
  • Zu beachten: Häufige Nebenwirkungen sind Zittern und Agitation. Dann sollte die Dosierung pro Einzelgabe reduziert werden. Hierüber sind die Eltern aufzuklären.
  • Für weitere Dosierungen siehe auch: Kurzwirksame β2-Sympathomimetika und Anticholinergika im Kindes- und Jugendalter
  • Für Handlungsanweisungen siehe auch: Anwendung eines Dosieraerosols

Kochsalzlösung inhalativ

Systemische Glucocorticoide

Systemische Antibiotika [1]

Obstruktive Bronchitiden sind i.d.R. viral bedingt!

Für weitere Informationen siehe: Akute obstruktive Bronchitis im Kindesalter

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Akute Bronchiolitis im Säuglingsaltertoggle arrow icon

Allgemeines

Im Säuglingsalter gibt es häufig Überschneidungen zwischen einer obstruktiven Bronchitis und einer Bronchiolitis, sodass eine klare Abgrenzung schwierig ist!

Therapie

Nach aktueller Studienlage gibt es abgesehen von ausreichender Flüssigkeitsgabe und ggf. Sauerstoffvorlage keine wirksamen Maßnahmen.

Der RSV-Schnelltest ist nur bei einer stationären Aufnahme entscheidend, um die entsprechende Isolierung und ggf. Kohortierung vornehmen zu können. Ambulant hat ein positiver Test jedoch keine therapeutische Konsequenz.

Für weitere Informationen siehe: Akute Bronchiolitis im Säuglingsalter

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