Zusammenfassung
Eine Pneumonie ist eine infektionsbedingte Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungenparenchyms. Im Kindes- und Jugendalter sind insb. Säuglinge und Kleinkinder <5 Jahren betroffen. Das Erregerspektrum hängt neben dem Alter auch von der Infektionsquelle ab, daher werden die ambulant erworbene Pneumonie (Pediatric Community-acquired Pneumonia, pCAP) und die nosokomiale Pneumonie unterschieden. Insb. bei Säuglingen und Kleinkindern liegen am häufigsten virale Infektionen vor.
Die Diagnosestellung erfolgt i.d.R. klinisch, wobei die Kombination aus Fieber und Tachypnoe die sensitivste Befundkonstellation darstellt. Im Allgemeinen kann die Symptomatik einer Pneumonie im Kindes- und Jugendalter sehr unspezifisch bzw. nur diskret ausgeprägt sein (insb. bei atypischen Pneumonien oder im Säuglingsalter). Weitere Diagnostik (bspw. Bildgebung) ist nur bei schweren und/oder komplizierten Verläufen sowie bei rezidivierenden Pneumonien (zum Ausschluss einer zugrunde liegenden Erkrankung) erforderlich. Da Pneumonien häufig durch Viren verursacht werden, sollte nur bei klinischem V.a. eine bakterielle Infektion eine (i.d.R orale) antibiotische Therapie erfolgen, Mittel der Wahl ist hierfür Amoxicillin. Unterstützend muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und körperliche Schonung geachtet werden. Die Prognose bei einer Pneumonie im Kindes- und Jugendalter ist auch bei schweren Verläufen sehr gut. Wirksame präventive Maßnahmen stehen mit den – teils von der STIKO empfohlenen – Impfungen gegen mehrere Pneumonieerreger zur Verfügung.
Dieses Kapitel widmet sich den besonderen Aspekten einer Pneumonie im Kindes- und Jugendalter, für allgemeine Informationen siehe: Pneumonie.
Dieses Kapitel ist CME-zertifiziert. Wenn du die CME-Fragen zu diesem Kapitel erfolgreich beantwortest, erhältst du 2 CME-Punkte (siehe: Tipps & Links)!
Epidemiologie
- Inzidenz: Ca. 300/100.000 ≤16-Jährige pro Jahr (in Mittel-/Nordeuropa) [1][2][3]
- Hospitalisierungsrate: Ca. 160/100.000 <18-Jährige pro Jahr [6]
- Mortalität
- Weltweit: Häufigste Todesursache bei <5-Jährigen [7]
- Deutschland: <100 Todesfälle/Jahr [6]
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.
Ätiologie
Infektionsweg [8]
- Häufig deszendierende Infektion der oberen Atemwege
- Selten hämatogene Streuung einer disseminierten Infektion
Erreger
- Viren (ca. 70%) [4][5]
- Bakterien (ca. 10–15%) [4][5]
- Mischinfektionen (ca. 20–30%) [8]
- Pilze (selten) [4][7]
Häufigste Erreger der pCAP nach Altersgruppen [4] | ||
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Altersgruppe | Viren | Bakterien |
3 Wochen – 3 Monate | ||
4 Monate – 5 Jahre | ||
>5 Jahre |
|
Die häufigsten bakteriellen Erreger der pCAP sind Pneumokokken (≤5-Jährige) und Mycoplasma pneumoniae (≥6-Jährige)!
Die meisten pCAP sind jedoch viral bedingt, wobei auch viral-bakterielle Mischinfektionen oder virale Koinfektionen auftreten!
Häufigste Erreger spezieller pädiatrischer Pneumonieformen [4][7] | |||
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Pneumonieform | Bakterien | Viren | Pilze |
Neugeborenenpneumonie (1.–28. Lebenstag) |
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Nosokomiale Pneumonie |
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| |
Aspirationspneumonie | — | — | |
Pneumonie bei Immundefekt |
|
Risikofaktoren für eine Pneumonie im Kindes- und Jugendalter [4][5]
- Ambulant erworbene Pneumonie
- Enger Kontakt zu anderen Kindern
- Beengte Wohnverhältnisse
- Tabakrauchexposition
- Niedriges Geburtsgewicht und/oder Frühgeburtlichkeit
- Schwere Grunderkrankung
- Nosokomiale Pneumonie
- Niedriges Geburtsgewicht und/oder Frühgeburtlichkeit
- Maschinelle Beatmung
- Schwere Grunderkrankung
- Aspirationspneumonie
- Ösophagotracheale Fistel
- Gastroösophagealer Reflux
- Neuromuskuläre Grunderkrankungen
Klassifikation
Einteilung nach Entstehungsort [8]
- Ambulant erworbene Pneumonie (pCAP, Pediatric Community-acquired Pneumonia): Symptombeginn
- Außerhalb des Krankenhauses oder
- ≤48 Stunden nach stationärer Aufnahme
- Nosokomiale Pneumonie: Symptombeginn
- >48 Stunden nach stationärer Aufnahme oder
- ≤1 Woche nach stationärer Entlassung
Einteilung nach Symptomatik
Einteilung der pCAP nach klinischem Schweregrad [8]
- Nicht-schwere Pneumonie
- spO2 ≥90%
- Fehlende Indikation zur intravenösen Therapie
- I.d.R. ambulante Versorgung möglich
- Schwere Pneumonie
- spO2 <90%
- Indikation zur intravenösen Therapie
- Stationäre Aufnahme erforderlich
- Sehr schwere Pneumonie
- Indikation zur Atemunterstützung bzw. Beatmung
- Therapiebedürftige arterielle Hypotonie
- Intensivmedizinische Überwachung und Therapie notwendig
Bei der nicht-schweren pCAP ist eine ambulante Versorgung möglich, wenn die Betreuungspersonen über Warnzeichen aufgeklärt werden.
Pathophysiologie
- Virale Pneumonie
- Deszendierende Atemwegsinfektion → Epithelschädigung mit Entzündungsreaktion → Atemwegsobstruktion und interstitielles Ödem (→ Atelektasen) → Hypoxämie
- Zusätzliche Gefahr bakterieller Superinfektion durch Störung der physiologischen Abwehrmechanismen
- Bakterielle Pneumonie: Erregerabhängige Pathogenese
- S. pneumoniae: Kolonisation → Aspiration → Anheftung an respiratorisches Epithel → Lokale Ödembildung → Erregervermehrung → Ausbreitung in benachbarte Lungenabschnitte [4]
- M. pneumoniae
- Anheftung an respiratorisches Epithel → Zilienaktivität↓, Entzündungsreaktion (insb. submukös), Zelluntergang → Atemwegsobstruktion
- Erregerausbreitung: Entlang der Atemwege
Symptomatik
- Allgemeinsymptome
- Fieber
- Reduzierter Allgemeinzustand
- Nahrungsverweigerung
- Dehydratation
- Tachykardie
- Kopf-, Thorax- und Gliederschmerzen
- Pulmonale Symptome
- Tachypnoe (nach WHO-Definition )
- Alter <1 Jahr: Atemfrequenz >50/min
- Alter ≥1 bis <5 Jahre: Atemfrequenz >40/min
- Alter ≥5 Jahre: Atemfrequenz >20/min
- Dyspnoe (ggf. Einziehungen)
- Husten
- Ggf. Giemen
- Tachypnoe (nach WHO-Definition )
- Gastrointestinale Symptome
- (Fortgeleitete) Bauchschmerzen
- Erbrechen
Die Symptome einer Pneumonie im Kindesalter sind häufig sehr unspezifisch! Die höchste Spezifität für das Vorliegen einer Pneumonie hat die Kombination aus Fieber und Tachypnoe! [8]
Fieber kann das einzige Symptom einer Pneumonie sein, aber auch gänzlich fehlen! [8]
Klinische Hinweise auf die Genese einer Pneumonie im Kindes- und Jugendalter [4][9] | ||
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Merkmale | Virale Genese oder atypische Erreger | Bakterielle Genese |
Verlauf |
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Allgemeinzustand |
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Fieber |
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Husten |
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Atemnebengeräusche |
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Begleitsymptome |
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Klinische Hinweise ermöglichen keine sichere Unterscheidung zwischen viraler und bakterieller Genese!
Diagnostik
Klinische Diagnosestellung [8]
- Allgemeine Befunde
- Dehydratation
- Tachykardie
- Reduzierter Allgemeinzustand
- Pulmonale Befunde
- Tachypnoe
- Zeichen der Dyspnoe
- Auskultationsbefund
- Verschärftes Atemgeräusch
- Rasselgeräusche
- Giemen
- Abgeschwächtes Atemgeräusch
- Perkussionsbefund: Gedämpfter Klopfschall
- Abdominelle Befunde: Ggf. Abwehrspannung bei (ausstrahlenden) Bauchschmerzen
- Pulsoxymetrie
- Indikationen
- Punktuell: Bei Tachypnoe, Dyspnoe
- Kontinuierlich bei
- Schwerer pCAP mit Hypoxämie
- Drohender respiratorischer Dekompensation
- Vigilanzminderung
- Jungen Säuglingen, ehemaligen Frühgeborenen <12 Monaten
- Bewertung
- Indikationen
Die Diagnosestellung einer Pneumonie im Kindesalter erfolgt primär klinisch!
Klinische Zeichen einer Pneumonie, Bronchiolitis und/oder Bronchitis können parallel vorliegen, da die Übergänge teils fließend sind!
Weiterführende Diagnostik bei pCAP
Nicht-schwere Pneumonie
- Labordiagnostik: Nicht routinemäßig empfohlen
- Erregerdiagnostik: Nicht routinemäßig empfohlen
- Bildgebung: Nicht routinemäßig empfohlen
Schwere pCAP, Komplikationen oder Therapieversagen
Labordiagnostik
- Blutbild und Differenzialblutbild
- CRP
- (Kapilläre) BGA, Elektrolyte
- Ggf. Interleukin-6, Procalcitonin
- Ggf. BSG
Erregerdiagnostik
- Kulturelle Anzucht aus
- Blut (Blutkultur)
- Induziertem Sputum (Sputumkultur)
- Ggf. Pleurapunktat
- Ggf. Trachealsekret oder bronchoalveolärer Lavage
- Nicht empfohlen: Kultureller Nachweis aus Rachenabstrich
- Bei V.a. atypische Erreger zusätzlich
- (Multiplex‑)PCR aus nasopharyngealem Abstrich [4]
- Alternative: Serologie
- Ggf. erregerspezifische Untersuchung, z.B.
- Legionellen-Antigentest im Urin
- Tuberkulose-Diagnostik
- Nicht empfohlen: Pneumokokken-Antigentest im Urin
Bildgebung
- Röntgen-Thorax p.a.
- Typische Befunde [4]
- Pneumokokkenpneumonie: Lobärpneumonie
- Atypische Pneumonie: Interstitielle (netzartige) Verdichtungen
- Virale Pneumonie: Hiläre und ggf. interstitielle Verdichtungen
- Bronchopneumonie: Unscharf begrenzte Infiltrate in der gesamten Lunge
- Zu beachten: Physiologische Darstellung des Thymus im Säuglings- und Kleinkindalter möglich [10][11][12]
- Verlaufskontrolle: Nicht routinemäßig empfohlen
- Typische Befunde [4]
- Thorax-Sonografie [13][14], insb. bei V.a. thoraxwandnahe Infiltrate, Atelektasen, Pleuraempyem oder Pleuraerguss (siehe: Parapneumonische Ergüsse (Pleuraerguss, Pleuraempyem) im Kindesalter)
- Computertomografie: Nur in Ausnahmefällen
- Magnetresonanztomografie: Ggf. Alternative zum CT
Eine weiterführende Diagnostik ist nur bei schwerer pCAP, Komplikationen oder Therapieresistenz indiziert!
Eine sichere Differenzierung zwischen viraler und bakterieller Genese ist anhand von Anamnese und Diagnostik häufig nicht möglich!
Differenzialdiagnosen
- Obstruktive Bronchitis
- Akute Bronchiolitis
- Asthmaanfall
- Pseudokrupp
- Tuberkulose
- Pertussis
- Allergische Reaktion
- Fremdkörperaspiration
- Tracheomalazie
AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
Hospitalisierungskriterien [8]
- Therapiepflichtige Hypoxämie: spO2 <90%
- Tachydyspnoe bzw. drohende respiratorische Erschöpfung
- Nahrungsverweigerung
- Dehydratation
- Bewusstseinseintrübung
- Pleuraerguss oder andere Komplikationen
- Unzureichende soziale Rahmenbedingungen im häuslichen Umfeld
- Stationäre Aufnahme erwägen bei
- Alter <6 Monate
- Schweren Vorerkrankungen [6]
- Ungesicherter Diagnose
- Therapieresistenz [6]
Die Indikation zur stationären Aufnahme sollte bei schlechtem Allgemeinzustand sowie im 1. Lebenshalbjahr großzügig gestellt werden!
Bei ambulantem Verbleib sollten die Betreuungspersonen über Warnsymptome wie anhaltendes Fieber >48 h, Nahrungsverweigerung, Dehydratation oder eine Zustandsverschlechterung aufgeklärt werden!
Kriterien für eine intensivmedizinische Betreuung [8]
- Indikation zur Atemunterstützung oder Beatmung
- Therapiepflichtige arterielle Hypotonie
Entlasskriterien [8]
- Adäquate ambulante Weiterbetreuung
- Normalisierung der Vitalparameter (insb. spO2 >90% unter Raumluft, auch im Schlaf)
- Ausreichende Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme
Ambulant sollte nach 48–72 h und im stationären Setting mind. 1× täglich eine klinische Verlaufskontrolle erfolgen!
Allgemeine Maßnahmen [8]
- Körperliche Schonung
- Ausreichende Hydratation bzw. Rehydratation
- Zum Trinken motivieren
- Flüssigkeitsgabe über nasogastrale Magensonde
- Intravenöse Flüssigkeitssubstitution: Bei Erbrechen oder schweren Verläufen
- Sauerstoffsupplementierung bei spO2 <90% [9]
- Ggf. Atemunterstützung
- Antipyrese und Analgesie
- Ggf. abschwellende Nasentropfen (z.B. Xylometazolin)
- Nicht routinemäßig notwendig: Physiotherapie
Eine der wichtigsten supportiven Maßnahmen bei einer pCAP ist eine ausreichende Hydratation!
Antiinfektive Therapie
Antibiotika [6][8]
- Indikation: Immer bei pCAP, außer bei
- Säuglingen und Kleinkindern mit nicht-schwerer pCAP und bronchialer Obstruktion
- Hinweisen auf virale Ätiologie
- Applikation
- Bevorzugt enteral
-
Parenteral (ggf. als Sequenztherapie ) bei
- Mangelnder Compliance (z.B. Trinkschwäche/Nahrungsverweigerung)
- Schlechtem Allgemeinzustand
- Gastrointestinaler Resorptionsstörung
- Therapiedauer
- Abhängig vom Verlauf
- Ohne Komplikationen: 5 Tage
- Mit Komplikationen: Ca. 14–21 Tage
- Abhängig vom Erreger
- Mycoplasma pneumoniae: 5 Tage
- Chlamydia trachomatis, Chlamydia pneumoniae, Legionella pneumonia: (5–)7–10 Tage
- Chlamydia psittaci: 21 Tage
- Staphylococcus aureus / MRSA: 10–14 Tage
- Abhängig vom Verlauf
Nicht jede Pneumonie muss antibiotisch behandelt werden! Bei Säuglingen und Kleinkindern liegt häufig eine virale Infektion vor, weshalb die Indikationsstellung besonders restriktiv erfolgen sollte!
Eine orale antibiotische Therapie ist auch bei Patient:innen mit schwerer pCAP möglich!
Empirische antibiotische Therapie bei pCAP [8] | |||
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Auswahlkriterium | Therapieempfehlung | ||
Säuglinge und Kinder ≥1 Monat bis <12 Jahre | Jugendliche ≥12 Jahre | ||
Mittel der 1. Wahl | |||
Orale Alternative |
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| |
Parenterale Alternative | |||
Schwere pCAP mit Hinweis auf Mykoplasmen- oder Chlamydien-Infektion |
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Verdacht auf bakterielle Koinfektion bei Influenza-/Masernerkrankung | |||
Hinweise auf Beteiligung von Anaerobiern |
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Das Mittel der 1. Wahl bei einer nicht-schweren pCAP ist Amoxicillin p.o.!
Bei V.a. eine virale Genese sollte kein Antibiotikum gegeben bzw. eine begonnene antibiotische Therapie beendet werden!
Virostatika
Antibiotische Therapie spezieller Pneumonieformen
Antibiotische Therapie spezieller Pneumonieformen im Kindes- und Jugendalter [4] | ||
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Pneumonieform | Mittel der 1. Wahl | Alternativen |
Neugeborenenpneumonie |
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Nosokomiale Pneumonie inkl. beatmungsassoziierter Pneumonie |
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Aspirationspneumonie |
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Pneumonie bei Immundefekt |
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Pneumonie bei MRSA-Verdacht/-Nachweis |
| |
Für Dosierungen siehe: Antibiotika im Kindes- und Jugendalter |
Komplikationen
Risikofaktoren für (sehr) schwere pCAP und/oder Komplikationen [8]
- Alter <2 Jahre
- Tachydyspnoe
- Therapiepflichtige Hypoxämie
- Sepsis und/oder Schock
- Radiologische Pathologien
- Erhöhte Entzündungsparameter
Pulmonale Komplikationen
Parapneumonische Ergüsse (Pleuraerguss, Pleuraempyem) im Kindesalter
- Häufigkeit: 5–10% aller hospitalisierten Fälle mit pCAP
- Einteilung
- Stadium I: Klarer Erguss mit Pleuraverdickung (exsudative Phase)
- Stadium II: Trüber oder eitriger Erguss mit Fibrinbelägen (fibrino-purulente Phase)
- Stadium III: Ausbildung einer dicken Pleuraschwarte (Organisationsphase)
- Symptomatik
- Anhaltendes Fieber
- Krankheitsgefühl, insb. sekundäre Verschlechterung
- Husten, Atemnot, ggf. Tachydyspnoe und/oder respiratorische Insuffizienz
- Thoraxschmerzen, skoliotische Schonhaltung
- Nachtschweiß, Gewichtsverlust
- Diagnostik
- Auskultation
- Seitendifferentes Atemgeräusch
- Einseitige Klopfschalldämpfung
- Blutentnahme (siehe auch: Weiterführende Diagnostik bei pCAP)
- Entzündungsparameter (Leukozyten, CRP)
- Blutkulturen
- Bei Lymphozytose im Pleurapunktat oder Risikofaktoren für Tuberkulose : Tuberkulin-Hauttest und/oder Interferon-γ-Test
- Bildgebung
- Thoraxsonografie und
- Röntgen-Thorax
- Ggf. CT/MRT
- Pleurapunktion
- Diagnostische Indikationen: Echoarmer, nicht stark organisierter Erguss mit 1–2 cm Tiefenausdehnung
- Untersuchung des Pleurapunktats
- Zellzahl, Zelldifferenzierung
- Mikroskopie , Punktatkultur
- Ggf. pH-Wert, Glucose
- Ggf. direkter Erregernachweis mittels PCR und/oder 16s-rDNA-Untersuchung
- Ggf. Pneumokokken-Antigennachweis
- Auskultation
- Therapie
- Kalkulierte Antibiotikatherapie (siehe auch: Empirische antibiotische Therapie bei pCAP )
- Wirkstoffauswahl
- 1. Wahl: Ampicillin/Sulbactam
- Alternative: Cefuroxim
- Bei V.a. Streptococcus-pyogenes-Infektion : Jeweils plus Clindamycin
- Bei V.a. MRSA-Infektion: Jeweils plus Vancomycin
- Bei V.a. resistenten Pneumokokkenstamm : Cefotaxim oder Ceftriaxon
- Bei pulmonaler Grunderkrankung, Bronchiektasen oder Pseudomonas-aeruginosa-Kolonisation: Piperacillin/Tazobactam
- Applikation: Initial i.v., im Verlauf p.o.
- Therapiedauer: Mind. 2 Wochen
- Wirkstoffauswahl
- Therapeutische Pleurapunktion
- Indikationen
- Großer Erguss oder
- Mittelgroßer Erguss mit Tachydyspnoe und/oder respiratorischer Insuffizienz oder
- Höherer Organisationsgrad (Stadium II/III)
- Ggf. Pleuradrainage
-
Intrapleurale Gabe von Fibrinolytika erwägen (insb. Stadium II/III)
- 1. Wahl: Urokinase (Off-Label Use) [8]
- Alternativen (Off-Label Use): Alteplase, Streptokinase, tPA
- Entfernung möglich bei <0,5 mL drainierter Flüssigkeit pro kgKG über 12 h
- Stationäre Beobachtung ≥24 h nach Entfernung der Drainage
-
Intrapleurale Gabe von Fibrinolytika erwägen (insb. Stadium II/III)
- Indikationen
- Ggf. chirurgische Therapie
- Indikationen
- Ausbleibende klinische Besserung
- Anhaltend hohe oder steigende Entzündungsparameter
- Sonografische Ergusszunahme
- Neu aufgetretene pulmonale Komplikationen
- Verfahren: VATS, (Mini‑)Thorakotomie
- Indikationen
- Kalkulierte Antibiotikatherapie (siehe auch: Empirische antibiotische Therapie bei pCAP )
Bei einem parapneumonischen Pleuraerguss ist eine antibiotische Therapie häufig ausreichend!
Atelektase im Kindesalter
- Symptomatik
- Erhöhter Sauerstoffbedarf trotz adäquater Therapie
- Vermehrte Atemarbeit
- Ggf. eingeschränkte Thoraxexkursion
- Diagnostik
- Auskultation
- Lokal abgeschwächtes Atemgeräusch
- Klopfschalldämpfung
- Bildgebung
- Thoraxsonografie und/oder
- Röntgen-Thorax
- Ggf. Bronchoskopie
- Auskultation
- Therapie
- Physiotherapie
- Inhalation von hypertoner Kochsalzlösung oder DNAse (Off-Label Use) [15]
- Bei Atemhilfe oder maschineller Beatmung: Lagerungsbehandlung
Nekrotisierende Pneumonie im Kindesalter
- Definition: Zerstörung und Verflüssigung von Lungengewebe als Komplikation einer pCAP
- Klinische Hinweise
- Zunehmend schweres Krankheitsbild mit Dyspnoe
- Anhaltend hohes oder erneut auftretendes Fieber
- Persistierende oder erneut ansteigende Entzündungsparameter
- Therapieresistenz
- Diagnostik
- Thoraxsonografie und
- Röntgen-Thorax
- Ggf. CT-Thorax
- Therapie
- Kalkulierte Antibiotikatherapie
- Wirkstoffauswahl
- 1. Wahl: Ampicillin/Sulbactam
- Alternative: Cefuroxim
- Bei V.a. Streptococcus-pyogenes-Infektion : Jeweils plus Clindamycin
- Bei V.a. MRSA-Infektion: Jeweils plus Vancomycin
- Bei V.a. resistenten Pneumokokkenstamm : Cefotaxim oder Ceftriaxon ggf. plus Clindamycin
- Bei pulmonaler Grunderkrankung oder Pseudomonas-aeruginosa-Kolonisation: Piperacillin/Tazobactam
- Applikation: Initial i.v., im Verlauf ggf. p.o.
- Therapiedauer: 28 Tage
- Wirkstoffauswahl
- Ggf. Pleuradrainage: Bei ausgedehnten Pleuraergüssen
- Ggf. chirurgische Therapie: Bei Therapieversagen oder Komplikationen
- Kalkulierte Antibiotikatherapie
- Komplikationen
- Bronchopulmonale Fistel mit Pneumothorax
- Lungenversagen
- Sepsis
Lungenabszess im Kindesalter
- Definition: Eitergefüllter Hohlraum >2 cm im Lungenparenchym, der von einer dickwandigen Pseudomembran begrenzt wird
- Klassifikation
- Ätiologie: Am häufigsten bei Aspirationspneumonie
- Symptomatik
- Diagnostik
- Auskultation: Abgeschwächtes Atemgeräusch oder Perkussion
- Thoraxsonografie und
- Röntgen-Thorax
- Bei Hinweisen auf Lungenabszess: CT-Thorax mit Kontrastmittel
- Bei V.a. seltene/multiresistente Erreger: Ggf. CT-gesteuerte Abszesspunktion mit Aspiration
- Differenzialdiagnosen
- Angeborene zystische Lungenfehlbildung
- Kavernöse Lungentuberkulose
- Therapie
- Kalkulierte Antibiotikatherapie
- Wirkstoffauswahl
- 1. Wahl: Ampicillin/Sulbactam
- Alternative: Cefuroxim
- Bei V.a. Streptococcus-pyogenes-Infektion : Jeweils plus Clindamycin
- Bei V.a. MRSA-Infektion: Jeweils plus Vancomycin
- Bei V.a. resistenten Pneumokokkenstamm : Cefotaxim oder Ceftriaxon ggf. plus Clindamycin
- Bei pulmonaler Grunderkrankung oder Pseudomonas-aeruginosa-Kolonisation: Piperacillin/Tazobactam
- Applikation: Initial i.v., im Verlauf p.o.
- Therapiedauer: Mind. 28 Tage
- Wirkstoffauswahl
- Ggf. CT-gesteuerte Abszesspunktion/Drainage und/oder chirurgische Therapie: Bei Therapieversagen oder Komplikationen
- Kalkulierte Antibiotikatherapie
Systemische Komplikationen
- Respiratorische Insuffizienz
- Sepsis/SIRS
- Dehydratation
- Störung des Elektrolythaushalts (SIADH) [8]
Rezidivierende oder therapierefraktäre Pneumonien
- Mögliche Ursachen
- Pulmonale Grunderkrankungen
- Fremdkörperaspiration
- Asthma bronchiale und/oder Atopie
- Zystische Fibrose
- Primäre ziliäre Dyskinesie (PCD)
- Bronchopulmonale Dysplasie
- Fehlbildungen (z.B. ösophagotracheale Fistel , Lungensequester)
- Extrapulmonale Grunderkrankungen
- Angeborener oder erworbener Immundefekt
- Gastroösophagealer Reflux (Mikroaspirationen)
- Neuromuskuläre Grunderkrankung
- Tabakrauchexposition (siehe auch: Risikofaktoren für eine Pneumonie im Kindes- und Jugendalter)
- Pulmonale Grunderkrankungen
Bei rezidivierenden und/oder therapierefraktären Pneumonien sollte eine Grunderkrankung ausgeschlossen werden!
Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Prognose
- pCAP: Gute Prognose auch bei schweren Verläufen [8]
- Meist rasche Besserung
- I.d.R. vollständige Genesung
Prävention
- Allgemeine Hygienemaßnahmen
- Vermeidung von Tabakrauchexposition
- Immunisierung
Sonderform: Neugeborenenpneumonie
- Klassifikation [16]
- Epidemiologie: 1,5–5 Fälle je 1.000 Geburten [17]
- Erreger
- Bakterien (häufig)
- Kongenitale/Early-Onset-Pneumonie: Hauptsächlich Gruppe-B-Streptokokken
- Late-Onset-Pneumonie: E. coli, Klebsiellen, S. epidermidis
- Viren: CMV oder andere Viren [16]
- Pilze: P. jirovecii, Candida spp.
- Bakterien (häufig)
- Risikofaktoren [17]
- Early-Onset-Pneumonie
- Late-Onset-Pneumonie
- Beatmung
- Frühgeburtlichkeit
- Niedriges Geburtsgewicht
- BPD
- Allgemein: Prädisponierende Grunderkrankungen
- Symptomatik
- Unspezifische neonatologische Atemstörung
- Husten, Tachypnoe, Dyspnoe, feinblasige Rasselgeräusche [17]
- Fieber oder Hypothermie
- Septischer Verlauf möglich
- Diagnostik [17]
- Blut: Differenzialblutbild , CRP, (kapilläre) BGA, Elektrolyte
- Erregerdiagnostik
- Blutkultur
- Ggf. kultureller Nachweis in Trachealsekret
- Bildgebung
- Sonografie
- Röntgen: Unspezifische Befunde
- Differenzialdiagnosen (siehe: Differenzialdiagnosen bei Neugeborenen mit respiratorischer Störung)
- Therapie: Kombinierte antibiotische Therapie
- Therapieanpassung bei Erregernachweis
- Siehe: Antibiotische Therapie spezieller Pneumonieformen im Kindes- und Jugendalter
- Prognose: Fallsterblichkeit ca. 13% [17]
Sonderformen der Pneumonie im Neugeborenen- und frühen Säuglingsalter
Chlamydia-trachomatis-Pneumonie [16]
- Ätiologie: Übertragung aus dem Geburtskanal infizierter Mütter unter der Geburt
- Symptombeginn: 1.–5. Lebensmonat
- Symptome
- Husten (pertussiform), Tachypnoe
- Begleitende purulente Konjunktivitis (ca. 50% der Fälle)
- Diagnostik: Erregernachweis im Atemwegssekret (kulturell oder PCR) [17]
- Therapie: Erythromycin (2 Wochen)
- Prävention: Früherkennung maternaler Infektionen durch Schwangerenvorsorge
Candida-Pneumonie [16]
- Ätiologie: Intrauterine aszendierende Infektion
- Risikofaktoren: Vorzeitiger Blasensprung, Cerclage, intrauterines Device, Antibiotika- oder Corticosteroidtherapie [17]
- Symptome: Zusätzlich zur Pneumoniesymptomatik Haut- und Schleimhautläsionen
- Therapie: Bspw. Fluconazol
Beatmungsbedingte Neugeborenenpneumonie [16]
- Definition: Symptombeginn ≥48 h nach Beginn einer invasiven Beatmung
- Häufigkeit: Ca. ⅓ aller nosokomialen neonatologischen Infektionen
- Häufige Erreger: S. aureus, K. pneumoniae, P. aeruginosa
- Risikofaktoren
- Niedriges Geburtsgewicht
- Niedriges Gestationsalter
- Prolongierte Beatmungsdauer
- Prolongierte parenterale Ernährung
- Symptomatik: Sekundäre Verschlechterung unter Beatmung [17]
- Therapie: Antibiotische Therapie am Resistenzspektrum der Intensivstation ausrichten
- Prävention
- Minimierung der Beatmungsdauer
- Händehygiene
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025
- J10.-: Grippe durch saisonale nachgewiesene Influenzaviren
- Inklusive: Grippe durch nachgewiesene Influenzaviren B und C
- Exklusive: Grippe durch zoonotische oder pandemische nachgewiesene Influenzaviren (J09), Infektion o.n.A. (A49.2), Meningitis (G00.0), Pneumonie (J14) durch Haemophilus influenzae [H. influenzae]
- J10.0: Grippe mit Pneumonie, saisonale Influenzaviren nachgewiesen
- J10.1: Grippe mit sonstigen Manifestationen an den Atemwegen, saisonale Influenzaviren nachgewiesen
- J10.8: Grippe mit sonstigen Manifestationen, saisonale Influenzaviren nachgewiesen
- J11.-: Grippe, Viren nicht nachgewiesen
- Inklusive: Grippe, Virus-Grippe ohne Angabe eines spezifischen Virusnachweises
- Exklusive: Grippaler Infekt (J06.9), Infektion o.n.A. (A49.2), Meningitis (G00.0), Pneumonie (J14) durch Haemophilus influenzae [H. influenzae]
- J11.0: Grippe mit Pneumonie, Viren nicht nachgewiesen
- J11.1: Grippe mit sonstigen Manifestationen an den Atemwegen, Viren nicht nachgewiesenGrippe o.n.A.
- Grippe: Akute Infektion der oberen Atemwege, Laryngitis, Pharyngitis, Pleuraerguss nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen
- J11.8: Grippe mit sonstigen Manifestationen, Viren nicht nachgewiesen
- Enzephalopathie bei Grippe
- Grippe: Gastroenteritis, Myokarditis (akut) nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen
- J12.-: Viruspneumonie, anderenorts nicht klassifiziert
- Inklusive: Bronchopneumonie durch andere als Influenzaviren
- Exklusive
- Aspirationspneumonie: bei Anästhesie: im Wochenbett (O89.0), während der Schwangerschaft (O29.0), während der Wehentätigkeit und bei der Entbindung (O74.0), beim Neugeborenen (P24.9), durch feste und flüssige Substanzen (J69.‑), o.n.A. (J69.0)
- Pneumonie: bei Grippe (J09, J10.0, J11.0), interstitiell o.n.A. (J84.9), Lipid- (J69.1), viral, angeboren (P23.0), Kongenitale Röteln-Pneumonie (P35.0)
- J12.0: Pneumonie durch Adenoviren
- J12.1: Pneumonie durch Respiratory-Syncytial-Viren [RS-Viren]
- J12.2: Pneumonie durch Parainfluenzaviren
- J12.3: Pneumonie durch humanes Metapneumovirus
- J12.8: Pneumonie durch sonstige Viren
- J12.9: Viruspneumonie, nicht näher bezeichnet
- J13: Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae
- Inklusive: Bronchopneumonie durch Streptococcus pneumoniae
- Exklusive: Angeborene Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae (P23.6), Pneumonie durch sonstige Streptokokken (J15.3–J15.4)
- J14: Pneumonie durch Haemophilus influenzae
- Inklusive: Bronchopneumonie durch Haemophilus influenzae
- Exklusive: Angeborene Pneumonie durch Haemophilus influenzae (P23.6)
- J15.-: Pneumonie durch Bakterien, anderenorts nicht klassifiziert
- Inklusive: Bronchopneumonie durch andere Bakterien als Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae
- Exklusive: Angeborene Pneumonie (P23.‑), Legionärskrankheit (A48.1), Pneumonie durch Chlamydien (J16.0)
- J15.0: Pneumonie durch Klebsiella pneumoniae
- J15.1: Pneumonie durch Pseudomonas
- J15.2: Pneumonie durch Staphylokokken
- J15.3: Pneumonie durch Streptokokken der Gruppe B
- J15.4: Pneumonie durch sonstige Streptokokken
- Exklusive: Pneumonie durch: Streptokokken der Gruppe B (J15.3), Streptococcus pneumoniae (J13)
- J15.5: Pneumonie durch Escherichia coli
- J15.6: Pneumonie durch andere gramnegative Bakterien
- Pneumonie durch: Gramnegative (aerobe) Bakterien o.n.A., Serratia marcescens
- J15.7: Pneumonie durch Mycoplasma pneumoniae
- J15.8: Sonstige bakterielle Pneumonie
- J15.9: Bakterielle Pneumonie, nicht näher bezeichnet
- J16.-: Pneumonie durch sonstige Infektionserreger, anderenorts nicht klassifiziert
- Exklusive: Ornithose (A70), Plasmazelluläre interstitielle Pneumonie (B59), Pneumonie: angeboren (P23.‑), o.n.A.(J18.9)
- J16.0: Pneumonie durch Chlamydien
- J16.8: Pneumonie durch sonstige näher bezeichnete Infektionserreger
- J17.-: Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
- J17.0: Pneumonie bei anderenorts klassifizierten bakteriellen Krankheiten
- Pneumonie (durch) (bei): Aktinomykose (A42.0†), Gonorrhoe (A54.8†), Keuchhusten (A37.-†), Milzbrand (A22.1†), Nokardiose (A43.0†), Salmonelleninfektion (A02.2†), Tularämie (A21.2†), Typhus abdominalis (A01.0†)
- J17.1: Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Viruskrankheiten
- J17.3: Pneumonie bei parasitären Krankheiten
- Pneumonie bei: Askaridose (B77.8†), Schistosomiasis (B65.-†), Toxoplasmose (B58.3†)
- J17.8: Pneumonie bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten
- Pneumonie (bei): Ornithose (A70†), Q-Fieber (A78†), Rheumatisches Fieber (I00†), Spirochäteninfektionen, anderenorts nicht klassifiziert (A69.8†)
- J17.0: Pneumonie bei anderenorts klassifizierten bakteriellen Krankheiten
- J18.-: Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
- Exklusive: Abszess der Lunge mit Pneumonie (J85.1), Arzneimittelinduzierte interstitielle Lungenkrankheiten (J70.2–J70.4), Aspirationspneumonie: bei Anästhesie: im Wochenbett (O89.0), während der Schwangerschaft (O29.0), während der Wehentätigkeit und bei der Entbindung (O74.0), beim Neugeborenen (P24.9), durch feste und flüssige Substanzen (J69.‑), o.n.A. (J69.0), Pneumonie: angeboren (P23.9), durch exogene Substanzen (J67-J70), gewöhnlich interstitiell (J84.1), interstitiell o.n.A. (J84.9), Lipid- (J69.1)
- J18.0: Bronchopneumonie, nicht näher bezeichnet
- Exklusive: Bronchiolitis (J21.‑)
- J18.1: Lobärpneumonie, nicht näher bezeichnet
- J18.2: Hypostatische Pneumonie, nicht näher bezeichnet
- J18.8: Sonstige Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
- J18.9: Pneumonie, nicht näher bezeichnet
- J85.-: Abszess der Lunge und des Mediastinums
- P23.-: Angeborene Pneumonie
- Inklusive: Infektionsbedingte Pneumonie, in utero oder unter der Geburt erworben
- Exklusive: Pneumonie beim Neugeborenen durch Aspiration (P24.‑)
- P23.0: Angeborene Pneumonie durch Viren
- P23.1: Angeborene Pneumonie durch Chlamydien
- P23.2: Angeborene Pneumonie durch Staphylokokken
- P23.3: Angeborene Pneumonie durch Streptokokken, Gruppe B
- P23.4: Angeborene Pneumonie durch Escherichia coli
- P23.5: Angeborene Pneumonie durch Pseudomonasarten
- P23.6: Angeborene Pneumonie durch sonstige Bakterien
- Haemophilus influenzae
- Klebsiella pneumoniae
- Mykoplasma
- Streptokokkus, ausgenommen Gruppe B
- P23.8: Angeborene Pneumonie durch sonstige Erreger
- P23.9: Angeborene Pneumonie, nicht näher bezeichnet
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.