ambossIconambossIcon

Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter

Letzte Aktualisierung: 18.2.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die mit einer reversiblen bronchialen Obstruktion und/oder mit einem hyperreagiblen Bronchialsystem einhergeht. Das klinische Bild ist variabel: Es reicht von leichten Verläufen mit nur rezidivierendem Husten oder Räusperzwang bis hin zu intermittierend (ggf. anfallsartig) auftretender Luftnot mit pfeifender Atmung und auskultatorischem Giemen und Brummen. Bei Kleinkindern zeigen sich oft infektassoziierte Episoden mit anfallsartigem Husten bis zum Erbrechen. Diagnostisch wegweisend sind v.a. die Anamnese sowie die Befunde von Lungenfunktionsmessung und Allergiediagnostik.

Bronchospasmolytische Medikamente kommen sowohl bei exazerbiertem Asthma bronchiale als auch bei einer obstruktiven Bronchitis zur Anwendung. Klinisch zeigt sich hier kein Unterschied; daher kann die Anamnese Aufschluss geben. Am wichtigsten ist es, eine bronchiale Obstruktion zu erkennen und zu behandeln, da der Schleim ansonsten nicht abgehustet werden kann und ein optimales Nährmedium für bakterielle Superinfektionen bietet. Reicht die Inhalation von β2-Sympathomimetika in der Akutsituation nicht aus, kommen systemische Glucocorticoide zum Einsatz, bei schweren Asthmaanfällen ggf. auch systemische β2-Sympathomimetika, Magnesium und/oder Theophyllin. Im Einzelfall werden eine Beatmung oder High-Flow-Therapie notwendig.

Die Langzeittherapie des Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter erfolgt anhand eines Stufenschemas. Primär werden inhalative Glucocorticoide (ICS) verwendet, ggf. in Kombination mit langwirksamen β2-Sympathomimetika (LABA), langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA) und/oder Leukotrienrezeptor-Antagonisten (LTRA). In schweren Fällen kommen analog zur Therapie bei Erwachsenen Biologicals zum Einsatz.

Dieses Kapitel widmet sich insb. den pädiatrischen Aspekten des Asthma bronchiale, für eine Gesamtübersicht inkl. des Asthma bronchiale im höheren Alter siehe: Asthma bronchiale

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Ätiologietoggle arrow icon

Risikofaktoren für Entstehung und einen ungünstigen Verlauf des Asthma bronchiale[2]

  • Endogene Risikofaktoren
    • Genetische Prädisposition
    • Erhöhtes Körpergewicht
    • Psychosoziale Belastung
    • Sonderfall: Körperliche Anstrengung (sog. Anstrengungs- oder Belastungsasthma)
  • Exogene Risikofaktoren
    • Allergenexposition
    • Infektionen
    • Umweltbedingungen
    • Tabakrauchexposition
    • Kalte und/oder trockene Luft
    • Ernährung
    • Medikamente

Eine Tabakrauchexposition erhöht das Asthmarisiko im Kindesalter!

Für weitere Informationen siehe: Ätiologie des Asthma bronchiale

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Unterformen des Asthma bronchiale bei Kinderntoggle arrow icon

Bei der Unterteilung in verschiedene Asthmaformen ist zu beachten, dass die Entstehung multifaktoriell ist, sodass die Klassifizierung in verschiedene Subtypen als flexibel angesehen werden muss. [2]

Für weitere Informationen siehe: Unterformen des Asthma bronchiale

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Klassifikationtoggle arrow icon

Grad der Asthmakontrolle im Kindes- und Jugendalter [1]

Unbehandelte Personen werden entsprechend der Asthmakontrolle medikamentös eingestellt, bei bereits anbehandelten Personen erfolgt eine Verlaufsbeurteilung mit entsprechender Therapieanpassung.

Grad der Asthmakontrolle Symptome tagsüber Einschränkung von Alltagsaktivitäten

Nächtliche Symptome oder nächtliches Erwachen

Notwendigkeit von Bedarfsmedikation oder Notfallbehandlung
Kontrolliertes Asthma Nein Nein Nein Nein

Teilweise kontrolliertes Asthma

1–2 Kriterien

Ja

Ja

Ja

Ja

Unkontrolliertes Asthma

≥3 Kriterien

Prognosebestimmung bzgl. zukünftiger Verschlechterung

Lungenfunktion: Atemwegsobstruktion

Exazerbationen : Keine / ≥1 pro Jahr / in der aktuellen Woche

Asthma-Schweregrad im Kindes- und Jugendalter

Der Asthma-Schweregrad wird im Verlauf bei bereits therapierten Patient:innen bestimmt, nicht bei Erstdiagnose. Er richtet sich danach, auf welcher Stufe die Patient:innen behandelt werden (siehe Stufentherapie des Asthma bronchiale) und wie der Grad der Asthmakontrolle ist.

Klassifikation der Asthmaschweregrade bei Erstdiagnose im Kindes- und Jugendalter

Diese Tabelle wird nicht mehr verwendet. Die Therapie richtet sich nach dem Grad der Asthmakontrolle und nicht nach dem Schweregrad.

Asthmaschweregrad Symptomatik bei Erstdiagnose Lungenfunktion
Am Tag In der Nacht Exazerbationen FEV1 oder PEF vom Soll PEF-Tagesvariabilität

I = Intermittierend

<1× pro Woche

≤2× pro Monat

Kurz (Stunden bis Tage anhaltend), kaum Beeinträchtigung von Schlaf und körperlicher Aktivität

≥80%

<20%

II = Geringgradig-persistierend

<1× pro Tag; >1× pro Woche

>2× pro Monat

Beeinträchtigung von Schlaf und körperlicher Aktivität

≥80%

20–30%

III = Mittelgradig-persistierend

Täglich

>1× pro Woche

Beeinträchtigung von Schlaf und körperlicher Aktivität

60–80%

>30%

IV = Schwergradig-persistierend

Täglich mit hoher Intensität

Häufig

Sehr häufig, ständige Beeinträchtigung des Alltags

<60%

>30%

Bei Vorhandensein eines der Kriterien werden die Patient:innen in die entsprechende Kategorie eingeordnet.
Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Pathophysiologietoggle arrow icon

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Symptomatiktoggle arrow icon

Symptome einer bronchialen Obstruktion

Klinisch zeigt sich kein Unterschied zwischen einem exazerbierten Asthma bronchiale und einer obstruktiven Bronchitis – Anamnese und Verlauf können hier Aufschluss geben. Am wichtigsten ist es daher, eine bronchiale Obstruktion zu erkennen und sie zu behandeln.

  • Luftnot/Kurzatmigkeit
  • Exspiratorisches (Distanz‑)Giemen oder verlängertes Exspirium
  • Juguläre und/oder sub- bzw. interkostale Einziehungen
  • Husten bis zum Erbrechen
  • Räusperzwang und/oder rezidivierender Reizhusten (auch im infektfreien Intervall)
  • Auftreten der Symptome insb. nachts und früh morgens
  • Häufig nur episodenhafte Beschwerden, bspw. bei
    • Saisonal auftretenden Allergenen
    • Infekten (bevorzugt im Winter)
    • Körperlicher Anstrengung
  • Häufig atopische Komorbiditäten, bspw. atopisches Ekzem

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Diagnostiktoggle arrow icon

Diagnose-Kriterien des Asthma bronchiale bei (Klein‑)Kindern[3]

  • Asthma-typische Anamnese und Klinik (insb. infektunabhängig)
  • plus reversible Bronchialobstruktion (im Bronchospasmolyse- oder Provokationstest)
  • oder bei normaler Einsekundenkapazität: Isolierte reversible Bronchialobstruktion nur anhand MEF 25–75 oder konkaver Form der Fluss-Volumen-Kurve

Hinweise auf ein frühkindliches Asthma

Obwohl die Mehrzahl der rezidivierenden obstruktiven Bronchitiden im Säuglings- und Kleinkindalter infektassoziiert sind und nach dem 4. Geburtstag verschwinden, ist auch immer an ein frühkindliches Asthma zu denken!

Basisdiagnostik bei obstruktiver Symptomatik

Anamnese

Klinische Untersuchung [1][2]

Lungenfunktionstestung [4]

Bei Kindern unter 3 Jahren ist die Durchführung einer Spirometrie i.d.R. nicht möglich, sodass die Diagnosestellung anhand der Klinik erfolgt!

Ist eine Lungenfunktionsprüfung nicht möglich und der auskultatorische Befund nach Gabe von Bronchodilatatoren reversibel, ist die Diagnose „Asthma“ wahrscheinlich!

Peak-Flow-Messung [2]

  • Formel zur Einschätzung der PEF-Variabilität: (Höchster - niedrigster Wert pro Woche)/höchster Wert × 100 [%]
  • Alternativ: Messen des PEF jeweils vor und 10 Minuten nach Salbutamol-Inhalation
  • PEF-Variabilität ≥13% spricht für Asthma bronchiale

Die Diagnosestellung sollte nicht ausschließlich infolge auffälliger PEF-Werte gestellt werden! Diese dienen eher der Verlaufsbeurteilung!

Differenzialblutbild mit Bestimmung der Eosinophilenzahl

  • Bedeutung: Prognostischer Biomarker für das Ansprechen auf eine Therapie mit Anti-IL5(R)-Biologicals und andere Biologicals, bspw. Dupilumab, Tezepelumab oder Omalizumab
  • Berechnung: Eosinophilenzahl/μL = Leukozytenzahl/μL : 100 ×Eosinophile in %
  • Interpretation (bei Kindern und Jugendlichen)

Je höher der Bluteosinophilenwert, desto wahrscheinlicher ist das Ansprechen auf Biologicals!

Niedrige Bluteosinophilenwerte <150 Eosinophile/μl sind untypisch im Rahmen des Asthma bronchiale und deuten auf eine andere Diagnose hin!

Allergiediagnostik

FeNO-Messung

  • Bei Diagnosestellung (vor Therapiebeginn)
    • Hohe FeNO-Werte >35 ppb: Erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Asthma bronchiale, das auf Steroide anspricht
    • Niedrige FeNO-Werte <20 ppb: Erwägen von Differenzialdiagnosen; reduzierte Wahrscheinlichkeit für Steroidsensibilität des Asthmas.
  • Unter laufender inhalativer Glucocorticoidtherapie
    • Hohe FeNO-Werte >35 ppb
      • Mit Symptompersistenz: Prüfen von Compliance, Inhalationstechnik und Allergenexposition; ggf. Dosiserhöhung
      • Mit Symptomfreiheit: Fortführung der Therapie (keine Dosisreduktion)
    • Niedrige FeNO-Werte <20 ppb
      • Mit Symptompersistenz: Erwägen von Differenzialdiagnosen
      • Mit Symptomfreiheit: Ggf. Dosisreduktion
  • Zu beachten: FeNO-Wert sehr beeinflussbar
    • Erhöhung durch Vorliegen von Nasenpolypen oder Infekten und bei sehr großen Menschen
    • Senkung durch ICS-Exposition oder Rauchen

Der diagnostische Nutzen der FeNO-Messung ist unklar. Hohe Werte erhöhen zwar die Asthma-Wahrscheinlichkeit, niedrige schließen ein Asthma aber nicht aus!

Erweiterte Diagnostik bei obstruktiver Symptomatik

Für weitere Informationen siehe auch: Diagnostik bei akuter Asthma-Exazerbation

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Pädiatrische Differenzialdiagnosen bei Asthma bronchiale

Red Flags Differenzialdiagnosen
Plötzliches Auftreten
Symptome ab Geburt
Keine symptomfreien Intervalle
Insb. nächtliche Symptomatik
Feuchter produktiver Husten
Anfallsartiger Husten
Inspiratorischer Stridor
Gedeihstörung

Belastungsassoziierte Dyspnoe

Dyspnoe mit Schwindel und Kribbelparästhesien

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Therapietoggle arrow icon

Antiasthmatische Therapie [2]

  • Ziel: Symptomfreiheit unter möglichst niedrigdosierter Therapie mit möglichst wenigen Medikamenten

Initialtherapie bei Erstdiagnose

  • Initialtherapie entsprechend der Asthmakontrolle (bei unbehandelten Personen)
  • Bei Kindern meist Step-up-Therapie: Therapiebeginn auf der wahrscheinlich notwendigen Therapiestufe; Eskalation/Deeskalation nach Bedarf

Therapieanpassung im Verlauf

Bei der regelmäßigen ärztlichen Überprüfung der Asthmakontrolle sollte immer eine Therapieanpassung erwogen werden.

  • Nicht oder teilkontrolliertes Asthma: Therapie-Eskalation entsprechend dem Stufenschema
  • Gute Asthmakontrolle
    • Stufenweiser Deeskalationsversuch von ICS/LABA auf ICS-Monotherapie bei guter Asthmakontrolle schon nach 1–2 Monaten möglich
    • Bei ICS-Monotherapie Deeskalation erst bei guter Asthmakontrolle über mind. 3 Monate sinnvoll
    • Bei klinischer Verschlechterung: Sofortige Reeskalation!

Bei einer reinen ICS-Therapie sollte eine Deeskalation auch bei Kindern erst bei guter Asthmakontrolle über mind. 3 Monate versucht werden!

Nach jeder Exazerbation mit systemischem Glucocorticoid-Bedarf sollte eine antiinflammatorische Dauertherapie durchgeführt werden!

Stufentherapie bei Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter

Medikamentöse Langzeittherapie im Kindes- und Jugendalter – Stufenschema [1][2]
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6

Dauertherapie

Keine

ICS niedrigdosiert (bevorzugt)
oder
LTRA

ICS mitteldosiert

ICS mitteldosiert + LABA oder/und LTRA

ICS hochdosiert + LABA
oder
ICS hochdosiert + LABA + LAMA

Ggf. Fortführen einer erfolgreichen LTRA-Therapie

Add-on-Therapie :

Anti-IgE-Antikörper

oder

Anti-IL4R-Antikörper

oder

Anti-IL5-Antikörper

oder

Anti-TSLP-Antikörper

Alternativen

ICS niedrigdosiert + Formoterol als Fixkombination (ab ≥12 Jahren in begründeten Fällen)

ICS mitteldosiert + LABA + LTRA + LAMA (bei ungenügender Therapiekontrolle)

OSC (in begründeten Fällen zusätzlich oder alternativ)

Akuttherapie bei Bedarf

SABA
oder
ICS niedrigdosiert + Formoterol als Fixkombination (ab ≥12 Jahren)

Ggf. SABA

SABA

SABA
oder
ICS + Formoterol als Fixkombination (ab ≥12 Jahren)

In begründeten Fällen: Ipratropiumbromid (zusätzlich oder alternativ)

Spezifische Immuntherapie bei Asthma bronchiale (bei allergischem Asthma)

Asthmaschulung zur Verbesserung der Selbstmanagementfähigkeiten

Allergie-/Umweltkontrolle

Körperliche Aktivität/Sport

Therapie von Komorbiditäten, bspw. Normalgewicht halten bzw. anstreben

Ggf. pneumologische Rehabilitationsmaßnahmen bei Asthma bronchiale

Überweisungsindikationen

  • Stufe 4: Überweisung zu päd. Pneumolog:in
  • Stufe 5: Überweisung zu päd. Pneumolog:in im kinderpneumologischen Zentrum
  • Stufe 6: Überweisung zu päd. Pneumolog:in mit Erfahrung bei schwerem Asthma im kinderpneumologischen Zentrum

Weitere Maßnahmen

Die Anwendung von inhalativen Glucocorticoiden (ICS) sollte immer die Basis der Langzeittherapie darstellen! Die vollständige Wirkung wird erst nach 2–4 Wochen regelmäßiger Anwendung erreicht!

Der GINA-Leitlinie nach sollen SABA nach Bedarf ab dem Alter von ≥6 Jahren immer in Kombination mit ICS verwendet werden! [9]

LTRA (Montelukast) können zu psychischen und/oder neurologischen Nebenwirkungen führen, z.B. Schlaf- und Verhaltensstörungen, suizidale Gedanken! [10]

Besonderheiten der Inhalationstherapie bei Kindern <6 Jahre

Inhalationssysteme für Kinder <6 Jahre [1]
Alter Dosieraerosol mit Spacer Autohaler Pulverinhalator Feuchtvernebler
<2 Jahre ✓✓ mit Maske ✓ mit Maske
2 bis <4 Jahre ✓✓ mit Mundstück ✓ mit Mundstück
4 bis <6 Jahre ✓✓ mit Mundstück (✓) (✓) ✓ mit Mundstück
Legende: ✓✓ 1. Wahl, ✓ 2. Wahl, (✓) bedingt geeignet, — ungeeignet

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Akuttherapietoggle arrow icon

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Langzeittherapie bei rezidivierender obstruktiver Bronchitis und Asthma bronchialetoggle arrow icon

Die Langzeittherapie der rezidivierenden Bronchitis bzw. des Asthma bronchiale hat das Ziel des „kontrollierten Asthmas. Das Kind soll ein uneingeschränktes Leben führen und an allen Aktivitäten des Alltags teilnehmen können. Wann eine antiinflammatorische Dauertherapie bei der rezidivierenden obstruktiven Bronchitis begonnen werden sollte, ist nicht eindeutig geklärt.

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Langzeittherapie - Klinische Anwendungtoggle arrow icon

Inhalative Glucocorticoide (ICS) - Tagesdosen

Inhalative Glucocorticoide bei Kindern und Jugendlichen: Tagesdosen in μg [1][2]

Niedrige Dosis Mittlere Dosis Hohe Dosis
Kinder <12 Jahre Jugendliche 12–18 Jahre Kinder <12 Jahre Jugendliche 12–18 Jahre Kinder <12 Jahre Jugendliche 12–18 Jahre
Beclometasondipropionat (BDP) - Standard Partikelgröße ≤200 >200–400
Beclometasondipropionat (BDP) - Feine Partikelgröße ≤100 >100–200
Budesonid ≤200 >200–400
Ciclesonid 80 160 >160
Fluticasonfuroat 100 >100
Fluticasonpropionat ≤100 >100–200 >100–250 >200 >250
Mometasonfuroat 200 400 >400

Bei Beclometason und Budesonid sollten hohe Dosierungen, insb. im Kindes- und Jugendalter, vermieden werden, da es hier zu erhöhten Plasmaspiegeln kommen kann! [1]

Inhalative Glucocorticoide (ICS) und inhalative Glucocorticoide / langwirksame β2-Sympathomimetika (ICS + LABA)

ICS und ICS + LABA im Kindes- und Jugendalter [12]
Präparat Darreichungsform Verfügbare Dosierungen und Zulassungsalter
Beclometasondipropionat
  • Dosieraerosol
  • 50 μg (≥5 Jahre)
  • 100 μg (≥5 bzw. 7 Jahre)
  • 200 μg (≥5 Jahre)
  • 250 μg (≥5 bzw. 12 Jahre)
  • Dosieraerosol, atemzuggesteuert
  • 100 μg (≥5 Jahre)
  • 250 μg (≥12 Jahre)
  • 100 μg (≥6 Jahre)
  • 200 μg (≥6 Jahre)
  • 400 μg (≥6 Jahre)
Budesonid
  • Dosieraerosol
  • 200 μg (≥6 Jahre)
  • 200 μg (≥5 bzw. 6 Jahre)
  • 400 μg (≥5 bzw. 6 Jahre)
Fluticasonpropionat
  • Dosieraerosol
  • 50 μg (≥2 Jahre)
  • 125 μg (≥16 Jahre)
  • 250 μg (≥16 Jahre)
  • 50 μg (≥4 Jahre)
  • 100 μg (≥4 Jahre)
  • 250 μg (≥4 Jahre)
  • 500 μg (≥4 Jahre)
Kombinationspräparate (ICS + LABA)
Budesonid + Formoterol
Fluticasonpropionat + Formoterol
  • Dosieraerosol
Fluticasonpropionat + Salmeterol
  • Dosieraerosol

Für Dosierungsempfehlungen siehe: Inhalative Glucocorticoide bei Kindern und Jugendlichen: Tagesdosen in μg

Leukotrienrezeptor-Antagonisten (LTRA)

Präparat Darreichungsform Zulassung Dosierung Besonderheiten
Montelukast
  • Granulat
  • Kautablette
  • Filmtablette
  • ≥6 Monate bis <6 Jahre
  • ≥6 bis <15 Jahre
  • ≥15 Jahre
  • Psychische/neurologische Nebenwirkungen möglich
  • Führt nur bei einem Teil der Betroffenen zur Symptombesserung

LTRA (Montelukast) können zu psychischen und/oder neurologischen Nebenwirkungen führen, z.B. Schlaf- und Verhaltensstörungen, suizidale Gedanken! [10]

Langwirksame Anticholinergika (LAMA)

Präparat Indikation Darreichungsform Zulassung Dosierung
Tiotropiumbromid
  • Additiv ab Stufe 4 bei unzureichender Therapiekontrolle
  • Respimat
  • ≥6 Jahre
  • ≥6 bis 18 Jahre

Biologicals

Biologicals zur Therapie des Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter [1]

Präparat

Indikationskriterien Darreichungsform Zulassung Dosierung

Omalizumab

Anti-IgE-Antikörper

  • Schweres persistierendes IgE-vermitteltes perenniales allergisches Asthma und
  • Positiver Haut- oder in-vitro-Allergietest gegen ein perennial auftretendes Aeroallergen und
  • Häufige Symptome (tags und nachts) und
  • Rezidivierende, schwere Exazerbationen trotz konsequenter Therapie mit ICS hochdosiert + LABA (Stufe 5) und
  • ≥12 Jahren: FEV1 <80% und
  • IgE-Serumkonzentration (gewichtsadaptiert) im therapierbaren Bereich
  • Injektionsspritzen zur s.c. Applikation
  • ≥6 Jahre
  • ≥6 bis <18 Jahre [13]

Dupilumab

Anti-IL4R-Antikörper

  • Schweres Asthma mit Typ2-Inflammation, gekennzeichnet durch
  • Unzureichende Kontrolle unter Therapie (mind. 3 Monate) mit ICS hochdosiert plus LABA ± LAMA oder ICS hochdosiert plus LTRA (Stufe 5)
    • In begründeten Fällen: Im Alter 6–11 Jahre schon ab Stufe 4
  • Injektionsspritzen zur s.c. Applikation
  • ≥6 Jahre
  • ≥6 bis <12 Jahre
    • 15–30 kgKG [14]
    • 30–60 kgKG [14]
    • ≥60 kgKG [14]
  • ≥12 Jahre [14]

Mepolizumab

Anti-IL5-Antikörper

  • Injektionsspritzen zur s.c. Applikation
  • ≥6 Jahre
  • ≥6 bis <12 Jahre [15]
  • ≥12 Jahre [15]

Tezepelumab

Anti-TSLP-Antikörper

  • Injektionsspritzen zur s.c. Applikation
  • ≥12 Jahre
  • ≥12 Jahre [16]

ICS können die Eosinophilenzahl im Blut reduzieren und damit die Therapieindikation für Dupilumab und Mepolizumab beeinflussen!

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Prognosetoggle arrow icon

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Präventiontoggle arrow icon

Besonderheiten bei pneumologischen Rehamaßnahmen im Kindes- und Jugendalter

Eine Kinderrehabilitation ist nicht zu verwechseln mit einer Eltern-Kind-Kur!

  • Ziele
    • Normale soziale Teilhabe
    • Erhaltung/Wiederherstellung der Schul- und Ausbildungsfähigkeit (zusätzlich zur späteren Erwerbsfähigkeit)
  • Kostenübernahme: Gleichrangige Zuständigkeit GKV und Deutsche Rentenversicherung (DRV)
  • Stärkung der Rehabilitation im Kindes- und Jugendalter durch Flexirentengesetz
    • Pflichtleistung bei der DRV, inkl. Nachsorge
    • Durchführung ambulant oder stationär möglich
    • Altersunabhängig Genehmigung einer Begleitperson
    • Keine Ausgabenbegrenzung
    • Keine Indikationsbeschränkung
    • Keine Vierjahresfrist

Siehe: Prävention des Asthma bronchiale

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Asthma bronchiale

Asthma bronchiale – Teil 1: Erkrankung

Asthma bronchiale – Teil 2: Therapie

Asthma bronchiale – Teil 3: Exazerbation (Asthmaanfall)

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

Icon of a lock

Anmelden oder Einloggen , um den ganzen Artikel zu lesen.

Probiere die Testversion aus und erhalte 30 Tage lang unbegrenzten Zugang zu über 1.400 Kapiteln und +17.000 IMPP-Fragen.
disclaimer Evidenzbasierte Inhalte, von festem ärztlichem Redaktionsteam erstellt & geprüft. Disclaimer aufrufen.