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Epileptischer Anfall im Kindes- und Jugendalter - AMBOSS-SOP

Letzte Aktualisierung: 3.12.2024

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Dieses Kapitel bezieht sich auf Kinder und Jugendliche jenseits der Neonatalperiode. Für Akutmaßnahmen bei Neugeborenen siehe: Therapie bei zerebralem Neugeborenenanfall.

Definitionen

Das Risiko für einen Status epilepticus steigt ab einer Anfallsdauer von ca. 3 min! [2]

Behandlungsziele [2]

  • Vitalfunktionen stabilisieren
  • Sekundäre Verletzungen vermeiden
  • Anfall unterbrechen
  • Ggf. akute Ursachen behandeln

Differenzialdiagnosen

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Akutmaßnahmen - Überblicktoggle arrow icon

Akutmaßnahmen bei epileptischem Anfall im Kindes- und Jugendalter [2]

Anfallsdauer Maßnahmen Diagnostik
<3 min
  • Basismaßnahmen
>3 min
>10 min
>30 min
  • Kontinuierliches EEG

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Basismaßnahmentoggle arrow icon

  1. Sichere Umgebung schaffen
  2. Vitalfunktionen beurteilen , ggf. Atmung und Kreislauf stabilisieren (siehe auch: Reanimation von Kindern - AMBOSS-SOP )
  3. Orientierend körperlich untersuchen
  4. Mundraum/Atemwege freihalten (keine Gegenstände in den Mund stecken )
  5. Ggf. in stabile Seitenlage bringen
  6. Kopf und Extremitäten polstern
  7. Anfall beobachten
  8. Fremdanamnese erheben
    • Mögliche Ursachen/Trigger?
    • Beginn und Verlauf?
    • Akute Erkrankung?
    • Chronische Erkrankungen?
    • Sturz?
    • Medikamenteneinnahme?

Innerhalb der ersten 3 min müssen die Vitalfunktionen beurteilt und ggf. stabilisiert werden!

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Medikamentöse Anfallsunterbrechungtoggle arrow icon

Stufe 1: Benzodiazepine (Einzelgaben)

Ab einer Anfallsdauer von >3 min ist eine medikamentöse Anfallsunterbrechung mit einem Benzodiazepin indiziert!

Sistiert der Anfall nach der zweiten Benzodiazepingabe nicht, sollte ein Anfallssuppressivum mit anderem Wirkmechanismus verabreicht werden (Stufe 2)!

Stufe 2: Anfallssuppressiva (Einzelgaben)

Bei V.a. ZNS-Infektion besteht die Indikation zur Lumbalpunktion und kalkulierten Antibiotikatherapie!

Valproat ist bei Schwangeren und Frauen in gebärfähigem Alter kontraindiziert!

Stufe 3: Tiefe Sedierung (Dauerinfusion)

Während der Sedierung sollte kontinuierlich ein EEG abgeleitet werden!

Da eine tiefe Sedierung zu einer Atemdepression und einem Ausfall der Schutzreflexe führt, ist für diese Maßnahme eine Intubation erforderlich!

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