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Gutartige Leberraumforderungen

Letzte Aktualisierung: 31.1.2024

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In diesem Kapitel wird ein Überblick über benigne Raumforderungen der Leber gegeben, die oftmals zufällig in der Bildgebung entdeckt werden und den behandelnden Arzt vor einige differenzialdiagnostische Schwierigkeiten stellen können, da eine sichere Zuordnung der Dignität erforderlich ist. In manchen Fällen (insbesondere bei großen Tumoren) ist aber auch das Auftreten von Oberbauchschmerz und Völlegefühl möglich. Charakteristische Eigenschaften bezüglich Morphologie und Kontrastmittel-Verhalten erlauben oftmals eine Zuordnung. Besteht Unklarheit, ist gegebenenfalls eine Laparoskopie und/oder bioptische Untersuchung vorzunehmen. Gerade bei Frauen, die unter starkem Einfluss weiblicher Hormone stehen (Kontrazeptiva, Schwangerschaft), zeigen sich gehäuft das Hämangiom, die fokale noduläre Hyperplasie sowie das Leberzelladenom.

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Übersichttoggle arrow icon

Leberhämangiom Fokale noduläre Hyperplasie (FNH) Leberzelladenom (Hepatozelluläres Adenom) Leberzyste
Epidemiologie
  • Selten
  • Häufigkeitsgipfel: Insb. Frauen im gebärfähigen Alter
  • Altersgipfel: >50. LJ
Ätiologie
  • Unspezifische Hyperplasie als Reaktion auf eine vaskuläre Malformation
  • Fragliche Assoziation zur Einnahme östrogenhaltiger Kontrazeptiva [1][2]
  • Unbekannt
  • Einnahme östrogenhaltiger Kontrazeptiva
  • Kongenital
Symptome/Klinik
Sonografie
  • Homogen echoreich (hell)
  • Homogen echoarm bis echogleich
  • Rund/oval, scharf begrenzt
  • Zentrale, sternförmige Narbe
  • Keine charakteristische Vaskularisation
  • Meist isoechogen
  • Inhomogenitäten durch Einblutungen
  • Häufiger im rechten LL
Kontrastmittel-CT/-MRT
  • Früharterielle Anreicherung des peripheren Randes
  • Darauffolgende zentrale Anreicherung („Irisblendenphänomen“)
  • Früharteriell rasche Anreicherung
  • Schnelles Auswaschen des KM in der portalvenösen Phase und Angleichung an das umliegende Lebergewebe
  • Zentrale Narbe („Gefäßnidus“)
  • Unspezifische Tumordarstellung mit starker Vaskularisierung
Kontrastmittel-Sonografie
  • Vom arteriellen Zentralgefäß aus Darstellung der radiären Gefäßversorgung mit typischem Radspeichenmuster
Pathologie
  • Makroskopie: Im Vergleich zum Lebergewebe homogene hellere gelbliche Farbe
  • Mikroskopie: Fibröse Narbenbildung
Therapie
  • Konservativ mit (sporadischen) sonografischen Kontrollen [1][2][3]
    • Ggf. Absetzen östrogenhaltiger Kontrazeptiva (umstritten! )
  • OP diskutieren bei
    • Größenprogression von > 3-5 cm in einem Jahr
    • Größe >5cm bzw. Kompression benachbarter Strukturen
    • Symptomatische Größe bzw. Größenzunahme mit abdominellen Beschwerden
  • Operative Entfernung wegen Ruptur-, Blutungs- und Entartungsgefahr
Komplikationen
  • Rupturgefahr mit Blutungen (sehr selten)
  • Keine maligne Entartung
  • Größenzunahme
  • Keine maligne Entartung
  • Rupturgefahr
  • Lebensbedrohliche Blutungen
  • Maligne Entartung ist möglich (5-10%)

Weitere

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Bei Patienten mit gutartigen Läsionen der Leber soll in der Verlaufsbeobachtung auf die Computertomografie oder Magnetresonanztomografie verzichtet werden, solange keine Änderung der klinischen Symptome oder Befunde vorliegt. (DGIM - Klug entscheiden in der Gastroenterologie)

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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