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Syringomyelie

Letzte Aktualisierung: 13.10.2023

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Bei der Syringomyelie, die häufiger Männer um das 30. Lebensjahr betrifft, kommt es aufgrund einer Liquorabflussstörung zur Ausbildung einer Höhle im Rückenmark, die benachbarte Nervenbahnen, meist auf Höhe des Zervikal- und oberen Thorakalmarks, komprimiert und dauerhaft schädigt. Dies führt anfänglich zum Bild einer dissoziierten Empfindungsstörung mit schlaff-atrophischen und spastischen Paresen. Die sichere Diagnosestellung erfolgt per MRT und eine kurative Therapie ist nur per Shunteinlage möglich.

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Geschlecht: > (2:1)
  • Alter: Häufigkeitsgipfel zwischen 20. und 40. Lebensjahr

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

Ursache ist immer eine Liquorzirkulationsstörung, die zur Ausbildung einer zentralen Höhle im Rückenmark führt.

Primär

Sekundär

  • Tumorös-verdrängendes Wachstum
  • Entzündungen (z.B. Arachnoiditis)
  • Posttraumatisch
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Pathophysiologietoggle arrow icon

Die Syrinx (griech. für „Rohr“, „Flöte“, bezeichnet eine Höhle im Rückenmark) drückt auf die umgebenden Nervenbahnen im Rückenmark (meist zunächst Tractus spinothalamicus lateralis), was zu schwerem, dauerhaftem Schaden führen kann. Dabei ist die Syrinx meistens im Zervikal- und oberen Thorakalmark, teilweise bis in die Medulla oblongata (=Syringobulbie) hinein, lokalisiert. Das Beschwerdebild ist durch die Lokalisation der Syrinx allein nicht immer zu erklären, da Nebenhöhlen durch Flüssigkeitseinbruch ins Parenchym gebildet werden können.

Durch eine Störung des Liquorflusses am kraniozervikalen Übergang kann es bei einer Chiari-Malformation zum Hydrozephalus kommen.

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Symptomatiktoggle arrow icon

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Diagnostiktoggle arrow icon

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Kurativ

  • Nur bei rascher Symptomprogredienz: Mikrochirurgische Shunteinlage

Symptomatisch

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Komplikationentoggle arrow icon

Komplikationen der Shuntanlage

  • Unterdrainage → Steigerung des Hirndrucks
  • Überdrainage
    • Klinik: Siehe Liquorunterdrucksyndrom
    • Besonderheit: Schlitz-Ventrikel-Syndrom
      • Pathophysiologie: die Ventrikelwände geraten aufgrund des Sogs in den Katheterschlitz und verschließen diesen dauerhaft → Steigerung des Hirndrucks
  • Shuntinfektion

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • G95.-: Sonstige Krankheiten des Rückenmarkes
    • G95.0: Syringomyelie und Syringobulbie
  • M49.-*: Spondylopathien bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
    • M49.4-*: Neuropathische Spondylopathie
      • Neuropathische Spondylopathie bei: Syringomyelie und Syringobulbie (G95.0†), Tabes dorsalis (A52.1†)
      • Je nach Beteiligungsort:
        • M94.40: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule
        • M94.41: Okzipito-Atlanto-Axialbereich
        • M94.42: Zervikalbereich
        • M94.43: Zervikothorakalbereich
        • M94.44: Thorakalbereich
        • M94.45: Thorakolumbalbereich
        • M94.46: Lumbalbereich
        • M94.47: Lumbosakralbereich
        • M94.48: Sakral- und Sakrokokzygealbereich
        • M94.49: Nicht näher bezeichnete Lokalisation
  • G60.-: Hereditäre und idiopathische Neuropathie

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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