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Allergische Konjunktivitis

Letzte Aktualisierung: 11.3.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Bei der häufig vorkommenden, eher unterdiagnostizierten allergischen Konjunktivitis zeigen sich neben den klassischen okulären Symptomen (Rötung, Fremdkörpergefühl, Jucken und vermehrte Sekretion) häufig allergische Begleitsymptome wie Niesen und Juckreiz von Nase, Ohren und/oder Rachen. Die Diagnosestellung erfolgt klinisch und kann durch eine Allergietestung der Haut oder im Blut verifiziert werden. Neben einer Allergenkarenz kommen therapeutisch insb. lokale Antihistaminika oder Mastzellstabilisatoren zum Einsatz.

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Ätiologietoggle arrow icon

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Pathophysiologietoggle arrow icon

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Übersichttoggle arrow icon

Fünf klinische Formen der allergischen Konjunktivitis

SAC, PAC und GPC sind subjektiv störend, führen aber i.d.R. nicht zu Folgeschäden, während VKC und AKC durch Beteiligung der Hornhaut zu irreversibler Visusminderung führen können. Die Differenzierung kann meist klinisch in Kombination mit der Anamnese erfolgen.

Differenzierung der allergietypischen Symptome

Allergische Formen der Konjunktivitis können durch bakterielle Superinfektion in eine eitrige Konjunktivitis übergehen!

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Saisonale allergische Konjunktivitis (SAC) und perenniale Konjunktivitis (PAC)toggle arrow icon

Definition

Epidemiologie

Ätiologie

  • Genetische Prädisposition
  • Meist Umweltallergene auslösend

Klinik

Diagnostik

Therapie

Bei Patienten mit allergischer Disposition bieten sich konservierungsmittelfreie Augentropfen in einzelnen Phiolen an, die über 24 h aufgebraucht werden können!

Prognose

  • Meist keine Komplikationen, folgenloser selbstlimitierender Verlauf
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Keratokonjunktivitis vernalis (VKC)toggle arrow icon

Definition

Die Keratokonjunktivitis vernalis (VKC) ist eine beidseitige, rezidivierende, allergische Bindehautentzündung, die schubweise im Frühling auftritt (sog. „Frühjahrskatarrh“) und häufig mit einer Hornhautschädigung einhergeht.

Epidemiologie

  • Inzidenz: In Mitteleuropa ca. 0,1–1% aller Augenkrankheiten (selten)
  • Altersgipfel: 80–95% im Kindes- und Jugendalter
  • Geschlechterverhältnis: Präpubertär > (3:1), dann 1:1

Ätiologie

Klinik

Diagnostik

Therapie

Bei Patienten mit allergischer Disposition bieten sich konservierungsmittelfreie Augentropfen in einzelnen Phiolen an, die über 24 h aufgebraucht werden können!

Komplikationen

  • Hornhautbeteiligung mit Epithelerosion und funktionellen Störungen, insb. schmerzlosen Ulzera (sog. „Schildulkus“ oder „Vernalis-Plaque“)

Prognose

  • Ohne Hornhautbeteiligung: gute Prognose mit selbstlimitierendem Verlauf und folgenloser Abheilung
  • Bei Hornhautbeteiligung: irreversible Visusminderung möglich
  • Katarakt infolge langjähriger Steroideinwirkung bedenken
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Atopische Keratokonjunktivitis (AKC)toggle arrow icon

Definition

Die atopische Keratokonjunktivitis (AKC) ist eine allergische Bindehautentzündung, die immer mit einem atopischen Ekzem vergesellschaftet ist und mit einer Hornhautbeteiligung einhergehen kann.

Epidemiologie

  • Auftreten: Meist 20–50 J. , insb. im jungen Erwachsenenalter

Ätiologie

  • Genetische Prädisposition
  • Obligates Kriterium: Atopisches Ekzem
  • Umweltallergene
  • TH2-Aktivierung, genaue Pathogenese nicht geklärt

Klinik

  • Hautbeteiligung: Gesicht, insb. Lider
  • Konjunktivitis: Beidseitig, chronisch, insb. im Bereich der inferioren Fornix und der palpebralen Konjunktiva
  • Hornhautbeteiligung: In 50–70%
    • Keratitis punctata: oberflächliche Entzündung mit Mikrozysten
    • Ggf. Pannusbildung mit Neovaskularisation und Ulzera

Diagnostik

Therapie

Bei Patienten mit allergischer Disposition bieten sich konservierungsmittelfreie Augentropfen in einzelnen Phiolen an, die über 24 h aufgebraucht werden können!

Komplikationen

Prognose

  • Bei chronischen Verläufen problematisch, abhängig vom Ausmaß der Hornhautbeteiligung, irreversible Visusminderung möglich
  • Schlechtere Prognose bei Symptombeginn in frühem Lebensalter
  • Katarakt infolge langjähriger Steroideinwirkung bedenken
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Gigantopapilläre Konjunktivitis (GPC)toggle arrow icon

Definition

Die gigantopapilläre Konjunktivitis (GPC) ist eine Bindehautentzündung aus dem immunologisch-allergischen Formenkreis, die häufig mit dem Tragen von Kontaktlinsen einhergeht und zu der Ausbildung von Riesenpapillen führt.

Epidemiologie und Ätiologie

  • Nachweis von Mastzellen und Eosinophilen im Bindehautstroma, erhöhte Dichte der CD4-positiven T-Lymphozyten, genaue Pathogenese nicht geklärt
  • Assoziiert mit Veränderungen infolge des Tragens von Kontaktlinsen: Etwa 5–10% aller Träger von weichen und etwa 5% von harten Kontaktlinsen betroffen
    • Wahrscheinlich sind Lipid- und Proteinablagerungen auslösend
    • Lange Tragezeiten von Kontaktlinsen begünstigen die GPC
  • Seltener wurden entsprechende Symptome auch im Zusammenhang mit Hornhautnähten und Augenprothesen nachgewiesen

Klinik

Diagnostik

Therapie

  • Karenz (Kontaktlinsenpause für mind. 2 Wochen)
  • Akute medikamentöse Therapie
    • Lokale konservierungsmittelfreie Antihistaminika
    • und/oder Mastzellstabilisatoren
  • Langfristige Maßnahmen
    • Verwenden von Pflegemitteln ohne Konservierungsstoffe (z.B. AOSept®, Easysept®, Oxysept Comfort®)
    • Ggf. Wechsel des Kontaktlinsenmaterials
    • Hygienemaßnahmen
    • Verkürzte Tragezeit
    • Striktes Beachten der Linsen- und Pflegemittelhaltbarkeit
    • (Konservierungsmittelfreie) Tränenersatzmittel („Auswascheffekt“)

Bei Patienten mit allergischer Disposition bieten sich konservierungsmittelfreie Augentropfen in einzelnen Phiolen an, die über 24 h aufgebraucht werden können!

Prognose

  • Meist folgenlose Abheilung
  • Bei ca. 50% aller Patienten mit Kontaktlinsen kann durch entsprechende Maßnahmen ein weiteres Tragen der Kontaktlinsen ermöglicht werden

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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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