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Reizdarmsyndrom

Letzte Aktualisierung: 17.2.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Das Reizdarmsyndrom (engl. „irritable bowel syndrome“, IBS) ist ein sehr häufiges Krankheitsbild. Klinisch liegen unspezifische Veränderungen des Stuhlgangs (Diarrhö und/oder Obstipation) und abdominelle Beschwerden (diffuse Schmerzen, Druckgefühl) vor. Für die Diagnosestellung müssen die Symptome länger als drei Monate anhalten und zu einer relevanten Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Da das Reizdarmsyndrom eine Ausschlussdiagnose ist, müssen andere, insb. schwerwiegende Erkrankungen als Ursache zügig abgeklärt werden. Die Therapie richtet sich nach der individuellen Symptomausprägung und kann aus medikamentösen und/oder nicht-medikamentösen Maßnahmen bestehen.

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Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Pathophysiologietoggle arrow icon

Die zugrunde liegende Pathophysiologie ist noch nicht gänzlich verstanden. Zu den relevanten Faktoren zählen: [1]

  • (Epi‑)Genetik
  • Darm-Hirn-Achse
  • Verändertes Darmmikrobiom
  • Antibiotikatherapie
  • Intestinale Entzündungen
  • Psychische Faktoren, insb. Stress
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Symptomatiktoggle arrow icon

  • Diffuse Bauchschmerzen im gesamten Magen-Darm-Trakt möglich
  • Druck- und Völlegefühl nach den Mahlzeiten, Blähungen
  • Obstipation, Diarrhö
    • Dünnflüssige, häufige Darmentleerungen
    • Ggf. mit Schleimbeimengungen
  • Stuhldrang, Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
  • Besserung des abdominellen Druck- und Völlegefühls nach Darmentleerung
  • Schafskotartige Stühle

Warnhinweise, die gegen das Reizdarmsyndrom sprechen, sind nächtliche Diarrhö, Fieber, Blut im Stuhl und Gewichtsverlust (siehe: Red Flags bei Durchfall)!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Die Diagnose eines Reizdarmsyndroms ergibt sich primär durch den Ausschluss relevanter Differenzialdiagnosen des Reizdarmsyndroms. [1]

Das Reizdarmsyndrom ist eine Ausschlussdiagnose! Insb. schwerwiegende Krankheiten müssen möglichst früh und sicher differenzialdiagnostisch ausgeschlossen werden!

Red Flags bei Durchfall sind besonders zu beachten, da sie auf schwerwiegende Diagnosen hinweisen und eine schnellstmögliche Diagnostik und/oder Behandlung erfordern!

Nach gesicherter Diagnose sollten zusätzliche Untersuchungen nur bei klarer Indikation (bspw. neue Symptome) erfolgen, um Überdiagnostik zu vermeiden! [1]

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Die Therapieauswahl richtet sich nach der individuellen Symptomatik und besteht oft aus unterschiedlichen Maßnahmen (multimodale Behandlung).

Symptomorientierte Behandlung des Reizdarmsyndroms (Erwachsene) [1][3]
Hauptsymptom Gängige Substanzen (Auswahl) Substanzgruppe Anmerkungen
Bauchschmerzen/-krämpfe
  • Mebeverin
  • Spasmolytikum
  • Symptomübergreifend einsetzbar
  • Pfefferminzöl
  • Carmint
  • Padma Lax
  • Auch bei Blähungen einsetzbar
  • Pfefferminzöl: Schwaches Spasmolytikum
Durchfall
  • Peristaltikhemmer
  • Bei frühmorgendlichen Durchfällen: Prophylaktische Gabe am Vorabend sinnvoll
Obstipation
  • Als Dauertherapie einsetzbar
  • Keine allgemeingültige Empfehlung
  • Auch bei Diarrhö einsetzbar
  • Reservemittel (nur bei chronischer Obstipation zugelassen)
  • Lubiproston
  • Chloridkanal-Aktivator
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Patienteninformationentoggle arrow icon

  • Reizdarmsyndrom von gesundheitsinformation.de
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • K58.-: Reizdarmsyndrom
    • Inklusive: Colon irritabile, Irritables Kolon, Reizkolon
    • K58.0: Reizdarmsyndrom mit Diarrhoe
    • K58.9: Reizdarmsyndrom ohne Diarrhoe
      • Reizdarmsyndrom o.n.A.

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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