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Maligne Ovarialtumoren

Letzte Aktualisierung: 11.2.2025

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Das Ovar besteht aus unterschiedlichen Geweben (Oberflächenepithel, Keimzellen, Keimstrang-Stroma), aus denen sich benigne und maligne Tumoren entwickeln können. Die Symptomatik kann vielschichtig sein und reicht von Zyklus- und Blutungsstörungen über lokale abdominelle Beschwerden bis hin zu endokrinologischen Phänomenen aufgrund hormonproduzierender Tumoren. Einige benigne Tumoren des Ovars sind hier der Vollständigkeit halber mit aufgeführt, sie werden jedoch in einem anderen Kapitel ausführlich behandelt (siehe: Benigne Ovarialtumoren).

Der häufigste maligne Tumor des Ovars ist das aus dem Oberflächenepithel hervorgehende Ovarialkarzinom. Außer bei genetischer Prädisposition handelt es sich dabei hauptsächlich um eine Krebserkrankung älterer Frauen, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 68 Jahren. Ovarialkarzinome werden wegen fehlender Frühsymptome häufig erst in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert, was i.d.R. mit einer schlechten Gesamtprognose einhergeht. Sie metastasieren primär lymphogen sowie intraperitoneal und können sich dann durch eine aszitesbedingte Bauchumfangsvermehrung bemerkbar machen. Diagnostisch kommt initial die transvaginale Sonografie zum Einsatz. Die apparative Diagnostik ersetzt jedoch nicht das operative Staging beim Ovarialkarzinom. Dieses beinhaltet sowohl die Diagnostik als auch die operative Entfernung der maximalen Menge an Tumorgewebe. Ergänzend zur operativen Therapie wird in den meisten Fällen eine platinhaltige Chemotherapie durchgeführt. Die Prognose ist direkt abhängig von der Radikalität der Tumorentfernung bzw. des postoperativ verbleibenden Tumorrests.

Das primäre Peritonealkarzinom sowie das Tubenkarzinom entspringen zwar nicht dem Ovar, werden jedoch dennoch nach der TNM-/FIGO-Klassifikation maligner Ovarialtumoren eingeteilt. Auch Diagnostik und Therapie entsprechen denen des Ovarialkarzinoms.

Das Management bei Borderline-Tumoren, Keimstrang-Stroma-Tumoren und Keimzelltumoren des Ovars unterscheidet sich hingegen in einigen Punkten von demjenigen des Ovarialkarzinoms.

Du möchtest diesen Artikel lieber hören als lesen? Wir haben ihn für dich im Rahmen unserer studentischen AMBOSS-Audio-Reihe vertont. Den Link findest du am Kapitelende in der Sektion “Tipps & Links".

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Maligne Ovarialtumoren [1][2][3][4]

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

Risikofaktoren für ein Ovarialkarzinom [2][3]

Hormonelle Risikofaktoren

Hereditäre Risikofaktoren

Bei ca. 14% aller Patientinnen mit Ovarialkarzinom finden sich Keimbahnmutationen.

Sonstige Risikofaktoren

Protektive Faktoren für ein Ovarialkarzinom [2][3][8]

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TNM-/FIGO-Klassifikation maligner Ovarialtumorentoggle arrow icon

Allgemeine Informationen [3]

  • Die TNM-/FIGO-Klassifikation gilt für alle malignen epithelialen und nicht-epithelialen Ovarialtumoren sowie für Borderline-Tumoren, Tuben- und Peritonealkarzinome
  • TNM- und FIGO-Klassifikation sind übereinstimmend
  • Der Tumorursprung wird mit einer entsprechenden Endung angegeben
    • TOvOvar
    • Tft → Tube
    • Tp Peritoneum
    • TX → Ursprung unbekannt
TNM-Klassifikation und FIGO-Stadien maligner Tumoren des Ovars, der Tube und des primären peritonealen Karzinoms 2018 [2][3]
TNM FIGO Anatomische Ausbreitung
TX Primärtumor nicht bekannt
T0 Kein Anhalt für Primärtumor
T1, FIGO I: Auf Ovarien oder Tuben beschränkter Tumor
T1a IA

Tumor auf ein Ovar (Kapsel intakt) / eine Tube (Serosa intakt) begrenzt, Ovar- oder Tubenoberfläche tumorfrei, Spülzytologie negativ

T1b IB

Tumor auf beide Ovarien (Kapsel intakt) / beide Tuben (Serosa intakt) begrenzt, Ovar- oder Tubenoberfläche tumorfrei, Spülzytologie negativ

T1c IC

Tumor auf ein/e oder beide Ovarien/Tuben begrenzt plus einer der folgenden Punkte

  • T1c1/IC1: Iatrogene Kapsel-/Serosa‑Ruptur
  • T1c2/IC2: Präoperative Kapsel-/Serosa‑Ruptur oder Ovar- oder Tubenoberfläche tumorbefallen
  • T1c3/IC3: Maligne Zellen in Aszites und/oder Spülzytologie
T2, FIGO II: Auf eine oder beide Ovarien/Tuben beschränkter Tumor mit zytologisch/histologisch nachgewiesener Ausbreitung ins kleine Becken oder primäres Peritonealkarzinom
T2a IIA

Infiltration des kleinen Beckens: Uterus und/oder Tuben und/oder Ovarien

T2b IIB

Infiltration des kleinen Beckens: Weitere (intraperitoneale) Organe und Strukturen

T3 und/oder N1, FIGO III: Auf eine oder beide Ovarien/Tuben beschränkter Tumor oder primäres Peritonealkarzinom mit zytologisch/histologisch nachgewiesener Ausbreitung außerhalb des kleinen Beckens und/oder retroperitoneale Lymphknotenmetastasen
N1a IIIA1i Nur retroperitoneale Lymphknotenmetastasen (pelvin/paraaortal) ≤1 cm
N1b IIIA1ii Nur retroperitoneale Lymphknotenmetastasen (pelvin/paraaortal) >1 cm
T3a, jedes N IIIA2 Mikroskopische Ausbreitung auf das Peritoneum außerhalb des kleinen Beckens, mit oder ohne retroperitoneale Lymphknotenmetastasen
T3b, jedes N IIIB Makroskopische Ausbreitung (≤2 cm) auf das Peritoneum außerhalb des kleinen Beckens, mit oder ohne retroperitoneale Lymphknotenmetastasen
T3c, jedes N IIIC Makroskopische Ausbreitung (>2 cm) auf das Peritoneum außerhalb des kleinen Beckens (inkl. Ausbreitung auf Kapsel von Leber und/oder Milz) mit oder ohne retroperitoneale Lymphknotenmetastasen
M1, FIGO IV: Fernmetastasen (exkl. Peritonealmetastasen)
M1a IVA Pleuraerguss mit positiver Zytologie
M1b IVB Metastasen in Leber und/oder Milz, extraabdominelle Metastasen (inkl. inguinaler und/oder anderer extraabdomineller Lymphknotenmetastasen)
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Epitheliale Tumoren des Ovarstoggle arrow icon

In diesem Abschnitt werden der Vollständigkeit halber die malignen und benignen epithelialen Tumoren des Ovars aufgeführt.

Allgemeine Informationen [2][3]

Epitheliale Tumoren des Ovars

Epitheliale Tumoren des Ovars [2][3]
Histologie (WHO-Klassifikation 2014) Dignität Subtyp

Charakteristika

Serös, papillär wachsend (häufigster Ovarialtumor)

Benigne

  • Seröses Zystadenom
  • Seröses Adenofibrom
  • Seröses Oberflächenpapillom

Maligne

  • Seröses Karzinom, papillär wachsend (Zystadenokarzinom)
  • Low-Grade
  • High-Grade (HGSC)
Endometrioid Benigne
  • Endometrioides Zystadenom
  • Endometrioides Adenofibrom
I.d.R. Maligne
  • Endometrioides Karzinom des Ovars

Muzinös (zweithäufigster Ovarialtumor)

I.d.R. benigne

  • Mehrkammeriger, schleimbildender Tumor
  • Altersgipfel: 30.–50. Lebensjahr

Maligne

Klarzellig

Benigne
  • Klarzelliges Zystadenom
  • Klarzelliges Adenofibrom

Maligne
  • Klarzelliges Karzinom
Brenner-Tumoren I.d.R. Benigne
  • Benigner Brenner-Tumor
  • Oftmals Zufallsbefund
  • Altersgipfel: 50–70 Jahre
  • Meist <2 cm, selten bilateral
    • Solide Tumoren, ggf. mit zystischen Anteilen und Verkalkungen
    • Urotheliale Differenzierung
  • Therapie: (Einseitige) Salpingo-Oophorektomie
Maligne

Seromuzinös

Benigne
  • Seromuzinöses Zystadenom
  • Seromuzinöses Adenofibrom
Maligne
  • Seromuzinöses Karzinom

Als Ovarialkarzinome werden alle malignen epithelialen Tumoren des Ovars bezeichnet!

Exkurs: Seröses tubares intraepitheliales Karzinom (STIC) [3][9][10][11]

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Nicht-epitheliale Tumoren des Ovarstoggle arrow icon

In diesem Abschnitt werden sowohl maligne als auch benigne nicht-epitheliale Tumoren des Ovars aufgeführt.

Sonstige Tumoren des Ovars – Übersicht

Nicht-epitheliale Tumoren des Ovars [2]
Tumor (WHO-Klassifikation 2014) Subtyp Charakteristika

Keimzelltumoren des Ovars (ca. 15–25% aller Ovarialtumoren), siehe auch: Management bei Keimzelltumoren des Ovars

Teratom (95% aller Keimzelltumoren)

Adult, reif
  • Dermoidzyste: Häufigstes Teratom (>90%)
    • Pathologie
      • Differenzierter, benigner Tumor; langsam wachsend
      • Kann theoretisch jedes Gewebe enthalten: Bspw. Haare, Zähne und Talgdrüsen, stets aber Anteile ektodermaler Herkunft
      • Maligne Entartung in 1–2% der Fälle (5-JÜR 5–80%, je nach Tumorstadium und -ausbreitung) [2]
    • Klinisches Bild: Größenabhängige Unterbauchschmerzen, ggf. Ovarialtorsion
Unreif
  • Dignität: Maligne (G1–G3 bzw. Low-Grade/High-Grade) [12]
  • Epidemiologie
    • 3% aller Teratome
    • Durchschnittsalter 18 Jahre
  • Pathologie
    • I.d.R. groß bei Diagnose (durchschnittlicher Durchmesser: 18 cm)
    • Nahezu immer unilateral
  • Prognose: 5-JÜR ca. 5–80%, je nach Tumorstadium, -ausbreitung und -reifegrad
Dysgerminom
Dottersacktumor
  • Dignität: Meist maligne [13]
  • Klinisches Bild
    • Selten, Auftreten insb. im Kindes- und Jugendalter
    • Schnelles und aggressives Wachstum (bei Diagnose meist >10 cm)
  • Tumormarker: α1-Fetoprotein
  • Prognose: Je nach Stadium 5-JÜR 23–95%
Nicht-gestationales Chorionkarzinom
Keimstrang-Stroma-Tumoren (ca. 5–10% aller Ovarialtumoren), siehe auch: Management bei Keimstrang-Stroma-Tumoren des Ovars Granulosazelltumor (häufigster Keimstrang-Stroma-Tumor)
Thekazelltumor
Androblastom (Sertoli-Leydig-Zell-Tumor, Arrhenoblastom)
Malignes Fibrosarkom
  • Sehr seltener, sehr maligner Ovarialtumor
(Benignes) Ovarialfibrom
  • Dignität: Benigne, meist Zufallsbefund
  • Klinisches Bild
    • Unterbauchschmerzen (je nach Größe und Lokalisation des Fibroms (meist einseitig!)
    • Meigs-Syndrom (in ca. 1–2% der Fälle): Ovarialfibrom mit Aszites und Pleuraerguss
  • Therapie: Fertilitätserhaltende Entfernung des Fibroms
  • Komplikation: Ovarialtorsion
Metastasen (10–15%) Häufig Tumoren des Gastrointestinaltraktes, Mamma- oder Endometriumkarzinome, maligne Lymphome
  • Krukenberg-Tumor: Meist beidseitige Ovarialmetastase eines diffusen Magenkarzinoms (Siegelringkarzinom)
    • Ätiologie: Der genaue Mechanismus ist noch nicht eindeutig geklärt – vermutet werden folgende Pathomechanismen

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Pathologietoggle arrow icon

Histopathologische Klassifikation (WHO 2014)

Histologische Einteilung und Grading der epithelialen Tumoren des Ovars (WHO 2014) [2][3][15][16]

Zum Vergleich: Normalbefunde

Metastasierungswege

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Symptomatiktoggle arrow icon

Allgemeine Symptome [2][3]

  • Meist keine Frühsymptome
  • In fortgeschrittenen Stadien (ab FIGO IIB): Größe und Wachstum des Tumors führen zu

Bei Patientinnen über 50 Jahre sollten folgende wiederholt oder dauerhaft auftretenden Symptome abgeklärt werden: Völlegefühl, Blähungen, unklare abdominelle Schmerzen, erhöhte Miktionsfrequenz!

Das erste Symptom ist oftmals die Zunahme des Bauchumfangs (Kleidung passt nicht mehr)!

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Verlaufs- und Sonderformentoggle arrow icon

Sonderform des Ovarialkarzinoms: Extraovarielles Ovarialkarzinom

Klassifikation, Diagnostik und Therapie erfolgen analog zum Ovarialkarzinom!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Das diagnostische Vorgehen richtet sich primär nach dem Ovarialkarzinom. Bei nicht-epithelialen Ovarialtumoren sind ggf. weitere zusätzliche Untersuchungen notwendig, siehe hierzu: Borderline-Tumoren des Ovars, Management bei Keimzelltumoren des Ovars, Management bei Keimstrang-Stroma-Tumoren des Ovars.

Diagnostik bei V.a. ein Ovarialkarzinom [2][3]

Die apparative/bildgebende Diagnostik ersetzt nicht das operative Staging beim Ovarialkarzinom! [3]

Klinische Untersuchung

Transvaginalsonografie

Sonografische Kriterien zur Beurteilung von Ovarialtumoren [2]
Benigne Maligne
Binnenstruktur Gleichmäßig Unregelmäßig verdickte Septen
Rand-/Oberflächenstruktur Glatt begrenzt Unscharf begrenzt; papilläre Anteile
Größe <5 cm >5 cm
Echogenität Echoleer Echoarme, echoleere u. echoreiche Anteile
Anteile Zystisch Zystische und solide Anteile
Vaskularisation Unauffällig Ggf. zentrale Vaskularisationen
Douglas-Raum Unauffällig Ggf. freie Flüssigkeit (Aszites)

Sonografische IOTA-Kriterien zur Beurteilung der Dignität von Ovarialtumoren [2][18]

  • Easy Descriptors: Direkte Diagnosestellung anhand sonografischer Kriterien („Blickdiagnosen“)
    • Bei Raumforderungen, die durch die „Easy Descriptors“ nicht klassifiziert werden können, können bspw. die „Simple Rules“ angewendet werden [19]
IOTA „Easy Descriptors“ zur Beurteilung von Ovarialtumoren [18]
Maligne MD1 Tumor mit moderater Durchblutung in der Doppler-Sonografie, Aszites; postmenopausale Patientin (→ Ovarialkarzinom)
MD2 Tumor, Patientin >50 Jahre, CA-125 >100 IE/mL (→ Ovarialkarzinom)
Benigne BD1 Einkammerige, glatt begrenzte Zyste mit milchglasartigem Inhalt; prämenopausale Patientin (→ Endometriosezyste)
BD2 Einkammerige Zyste mit gemischt echogenem Inhalt und Schallschatten (→ Dermoidzyste)
BD3 Einkammerige, glatt begrenzte Zyste, max. Durchmesser <10 cm (→ Zystadenom, einfache Ovarialzyste)
BD4 Weitere einkammerige, glatt begrenzte Zysten
  • Simple Rules: Definition von 5 benignen („B“) und 5 malignen („M“) Kriterien
  • Auswertung
    • ≥1 B-Kriterien (ohne M-Kriterien): Benigner Tumor wahrscheinlich
    • ≥1 M-Kriterien (ohne B-Kriterien): Maligner Tumor wahrscheinlich
    • Mehr M- als B-Kriterien: Maligner Tumor wahrscheinlich
    • Keine Kriterien oder gleiche Anzahl von B- und M-Kriterien: Nicht klassifizierbar → Sonografische Untersuchung durch Spezialist:in
IOTA „Simple Rules“ zur Beurteilung der Dignität von Ovarialtumoren [2]
Benigne Maligne
B1 Unilokuläre (einkammerige) Zyste M1 Unregelmäßiger solider Tumor
B2 Solide Komponenten <7 mm M2 Aszites
B3 Schallschatten M3 Mind. 4 papilläre Strukturen
B4 Glatter multilokulärer Tumor <10 cm M4 Unregelmäßiger multilokulärer solider Tumor >10 cm
B5 Kein Blutfluss in der farbkodierten Duplexsonografie M5 Hoher Blutfluss in der farbkodierten Duplexsonografie

Weitere bildgebende Verfahren

Tumormarker

Genetische Testung [3]

Eine genetische Testung hat sowohl für die Indexpatientin als auch ggf. für Angehörige eine therapeutische Konsequenz!

Operativ

Das operative Staging beim Ovarialkarzinom beinhaltet sowohl die Diagnostik als auch die operative Entfernung der maximalen Tumormasse.

Eine transdermale oder intraoperative Biopsie mittels Punktion des Ovarialtumors ist aufgrund der Metastasierungsgefahr ins Peritoneum streng kontraindiziert!

Bei begründetem V.a. das Vorliegen eines Ovarialkarzinoms muss eine intraoperative Malignitätsabklärung erfolgen!

Bei begründetem V.a. das Vorliegen eines Ovarialkarzinoms muss immer ein operatives Staging erfolgen! CT, MRT und PET sind ggf. zur differenzialdiagnostischen Abklärung/Beurteilung der Tumorausdehnung indiziert.

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Therapietoggle arrow icon

Das Therapievorgehen gilt für das Ovarial-, das Tuben- sowie das primäre Peritonealkarzinom! Für die Therapie der nicht-epithelialen Tumoren des Ovars sowie der Borderline-Tumoren des Ovars siehe: Borderline-Tumoren des Ovars, Management bei Keimzelltumoren des Ovars, Management bei Keimstrang-Stroma-Tumoren des Ovars.

Operative Therapie (operatives Staging bei Ovarialkarzinom) [2][3]

Das operative Staging beim Ovarialkarzinom beinhaltet sowohl die Diagnostik als auch die operative Entfernung der maximalen Menge an Tumorgewebe. Die Prognose ist direkt abhängig von der Radikalität der Tumorentfernung bzw. des postoperativ verbleibenden Tumorrests. In ca. 30% der Fälle muss ein vermeintlich frühes Ovarialkarzinom durch bspw. in der Staging-OP diagnostizierte befallene Lymphknoten in ein höheres Tumorstadium klassifiziert werden.

Allgemeines

Operationsverfahren [2][3]

Postoperativer histopathologischer Befund [3]

Systemtherapie

Chemotherapie [2][3]

Therapie mit PARP-Inhibitoren [2][3]

Strahlentherapie [3]

Die Strahlentherapie hat bisher einen untergeordneten Stellenwert bei der Therapie von Ovarialkarzinomen. Diese sind zwar oftmals strahlensensibel, aufgrund des disseminierten Ausbreitungsmusters ist es jedoch schwierig, den zu bestrahlenden Bereich festzulegen. Außerdem überwiegen die negativen Aspekte (Toxizität und Strahlenschäden). Ein vielversprechender Ansatz für die Zukunft ist die intensitätsmodulierte Bestrahlung (IMRT), bei der durch Aufteilung des Bestrahlungsfeldes in kleine Areale gesunde Organe bestmöglich geschont werden.

  • Indikation
    • Rezidiv: Ggf. lokale Strahlentherapie zur Symptomkontrolle einer bestimmten Region nach interdisziplinärer Diskussion
    • Palliative Zielsetzung
      • Abdominalbestrahlung mit niedriger Strahlendosis

Rezidiv bei Ovarialkarzinom [3]

Operative Therapie bei Rezidiv eines Ovarialkarzinoms [3][3]

  • Vollständige Rezidivresektion vor Beginn einer Chemotherapie
  • Ziel: Makroskopische Tumorfreiheit
  • Laut AGO-OVAR-OP.4-(DESKTOP-3)-Studie: U.a. höhere Überlebensrate und progressionsfreies Intervall in bestimmten Patientinnengruppen [30]
    • Prädiktiv günstige Faktoren
      • Guter Allgemeinzustand
      • Makroskopische Tumorfreiheit nach primärer operativer Therapie
      • Kein Aszites bei Auftreten des Rezidives

Chemotherapie bei Rezidiv eines Ovarialkarzinoms [3]

Chemotherapie bei Rezidiv eines Ovarialkarzinoms [3]
Klassen Definition Therapie
Platinsensitives Karzinom
Subklasse: Partiell-platinsensibles Karzinom

Platinresistentes Karzinom

Subklasse: Platinrefraktäres Karzinom
  • Kein Ansprechen auf die First-Line-Chemotherapie (platinhaltig) oder
  • Progress innerhalb von 4 Wochen nach Ende der First-Line-Chemotherapie
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Management bei Keimzelltumoren des Ovarstoggle arrow icon

Für allgemeine Informationen und die histopathologische Klassifikation siehe: Keimzelltumoren des Ovars.

Diagnostik [3][31][32][33]

Stadien

Therapie [2][3]

Maligne Keimzelltumoren sprechen aufgrund ihrer hohen Malignität gut auf eine Polychemotherapie an!

Nachsorge

  • Intervalle
    • 1. Jahr (nach Abschluss der Primärbehandlung)
      • 1.–6. Monat: Kontrolle jeden Monat
      • 7.–12. Monat: Kontrolle alle 3 Monate
      • Ausnahme Teratome: Kontrolle alle 3 Monate im ersten Jahr ausreichend
    • 2.–5. Jahr (nach Abschluss der Primärbehandlung): Kontrollen alle 6 Monate
  • Inhalt und Umfang der Nachsorgekontrollen siehe: Nachsorge beim Ovarialkarzinom
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Management bei Keimstrang-Stroma-Tumoren des Ovarstoggle arrow icon

Für allgemeine Informationen und die histopathologische Klassifikation siehe: Keimstrang-Stroma-Tumoren des Ovars.

Diagnostik [3]

Stadien

Therapie [3]

Nachsorge [3]

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Management bei Borderline-Tumoren des Ovarstoggle arrow icon

Allgemeines [2][3][34]

  • Definition: Atypische proliferative Tumoren, deren Dignität zwischen einem benignen Tumor und einem malignen Karzinom liegt
    • Kein lokal destruktives Wachstum, aber Mikroinvasion möglich [3]
    • Mit oder ohne invasive peritoneale/lymphatische Implantate
    • Progression zu malignem Karzinom möglich
  • Epidemiologie: Häufigkeitsgipfel 45 Jahre
    • 10–20% aller malignen Ovarialtumoren
  • Klassifikation: TNM analog zum Ovarialkarzinom

Subtypen [3]

Operative Therapie [3]

Prognose [2][34]

  • Gut, 5-JÜR: 80–95%
  • Bei 10–15% Rezidive, häufig auch in Form eines invasiven Karzinoms

Nachsorge [34]

  • Siehe: Nachsorge beim Ovarialkarzinom
  • Intervalle
    • 1. und 2. Jahr: Alle 3 Monate
    • 3.–5. Jahr: Alle 6 Monate
    • Danach: Jährlich (für mind. 10–15 Jahre)
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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Nachsorgetoggle arrow icon

Nach abgeschlossener Primärbehandlung sollten die Patientinnen im Rahmen einer speziellen Nachsorge weiterhin betreut werden.

Ziele [3]

Intervalle und Umfang [35]

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Prognosetoggle arrow icon

Das Ovarialkarzinom hat eine insg. eher schlechte Prognose aufgrund der meist späten Diagnose: Die 5-Jahres-Überlebensrate aller Ovarialkarzinome beträgt ca. 43%. Es gibt einige Prognosefaktoren, die der Vorhersage des individuellen Krankheitsverlaufes dienen.

Prognosefaktoren [3]

5-Jahres-Überlebensrate [18]

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Präventiontoggle arrow icon

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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Ovarialkarzinom

Ovarialkarzinom – Teil 1: Risikofaktoren und Klinik

Ovarialkarzinom – Teil 2: Diagnostik

Ovarialkarzinom – Teil 3: Therapie

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • C56: Bösartige Neubildung des Ovars

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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