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Anästhesie bei MH-Disposition

Letzte Aktualisierung: 18.11.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die maligne Hyperthermie (MH) gehört zu den schweren Narkosezwischenfällen. Eine präoperative Evaluation ist aufgrund des potenziell letalen Ausgangs essenziell, obwohl intraoperative MH-Krisen insg. selten sind. Durch eine entsprechende triggerfreie Narkoseführung lassen sich die meisten Zwischenfälle vermeiden. Für allgemeine Informationen zur Prämedikationsvisite siehe auch: Präoperative Evaluation und Aufklärung in der Anästhesiologie.

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Risikoeinschätzung und Screeningtoggle arrow icon

Es existiert bislang kein etabliertes Screening für das Risiko einer MH. Entscheidend ist die gezielte Anamnese und Einholung von Vorbefunden [1][2].

Detektion von Risikopatienten

Diagnostik bei möglicher MH-Disposition

Die Labordiagnostik liefert nur Hinweise, ein gezieltes Screening existiert nicht. Auffälligkeiten in Anamnese und Laborbefunden können jedoch eine weiterführende Diagnostik rechtfertigen!

Assoziierte Erkrankungen [4][5]

Etwa die Hälfte der Patienten mit einer Disposition zur MH zeigt muskuläre Pathologien. Viele dieser Veränderungen sind jedoch unspezifisch. Im Zweifel sollte eine triggerfreie Narkose durchgeführt werden. Die Anwendung von Muskelrelaxanzien bei Pathologien der neuromuskulären Übertragung erfordert unabhängig von einer MH-Disposition besondere Sorgfalt.

MH-Disposition: Mögliche und gesicherte Zusammenhänge
MH-Disposition Erkrankung
Nachgewiesen
Nicht nachgewiesen
Legende

1 Kein Einsatz von Succinylcholin oder Inhalationsanästhetika trotz fehlender MH-Disposition

2 Kein Einsatz von Succinylcholin , Verwendung von Inhalationsanästhetika prinzipiell möglich

3 Einsatz von Succinylcholin und Inhalationsanästhetika prinzipiell möglich (ggf. Dosisanpassung erforderlich)

Bei Erkrankungen mit nachgewiesener MH-Disposition dürfen keine MH-Triggersubstanzen eingesetzt werden!

Der Einsatz von MH-Triggersubstanzen kann auch bei Erkrankungen ohne nachgewiesene MH-Assoziation kontraindiziert sein!

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Präoperatives Managementtoggle arrow icon

Präoperative Optimierung [2]

  • Stress vermeiden
  • Prophylaxe mit Dantrolen i.d.R. nicht indiziert
  • Postoperative Überwachung: Intensivplatz freihalten

Stress kann möglicherweise eine maligne Hyperthermie bei entsprechender Disposition auslösen und sollte perioperativ vermieden werden!

Technische Vorbereitung [1][2][6]

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Intraoperatives Managementtoggle arrow icon

Perioperative Überwachung

Durchführung einer triggerfreien Anästhesie [1][2][4][7]

Medikamente für eine triggerfreie Allgemeinanästhesie
Substanzklasse Medikament

Lokalanästhetika

Opioide

Hypnotika

Muskelrelaxantien

Katecholamine

Cholinesterasehemmer

Parasympatholytika

Selten: Inhalationsanästhetika
Legende ✓ = Triggerfreies Medikament
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Postoperatives Managementtoggle arrow icon

  • Überwachung [1][2]
    • Kleinere Eingriffe: 4–6 Stunden
    • Größere Eingriffe: 24 Stunden auf einer Überwachungsstation
  • Laborkontrollen: Unmittelbar nach Narkoseende und 6 Stunden postoperativ
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