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Grundlagen der muskuloskelettalen Sonografie

Letzte Aktualisierung: 8.1.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Sonografie wird in der Diagnostik von Muskel-, Sehnen- oder Bandverletzungen sowie von Frakturen insb. bei Heranwachsenden eingesetzt. Eine dynamische Untersuchung ermöglicht außerdem, eine noch nicht fixierte Sehnenluxation oder ein Impingement zu visualisieren, die beide in einer statischen Untersuchungstechnik einen Normalbefund zeigen würden. Zusätzlich kann durch eine ultraschallgestützte Technik Flüssigkeit punktiert oder Gewebe präzise biopsiert werden. Vorteile der Sonografie gegenüber anderen Bildgebungen sind insb. eine gute (ambulante) Verfügbarkeit, eine relativ kostengünstige Durchführung und eine fehlende Strahlenbelastung. Jedoch sind für ein aussagekräftiges Untersuchungsergebnis eine adäquate technische Ausrüstung sowie Wissen und Training der untersuchenden Person notwendig.

Für die Notfallsonografie siehe auch: E-FAST.

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Technische Grundlagentoggle arrow icon

Voraussetzungen

Bildgebungstechniken [3]

  • B-Bild
    • Echoarm (dunkelgrau): Bspw. Flüssigkeiten, Muskel
    • Echoreich (hellgrau): Bspw. Knochen, Verkalkungen, Synovia, ggf. Sehne oder Band
  • Doppler-Sonografie (meist PD-Mode)
    • Beschreibt Aktivitätszustand eines Prozesses
    • Signal↑ = Vaskularisation↑
  • Kontrastverstärkte Sonografie (CEUS)
    • Beurteilung der vaskulären Dichte eines Gewebes und der Kontrastmitteldynamik
    • Gute Beurteilung parenchymaler Läsionen
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Weichgewebesonografietoggle arrow icon

Bei Verletzungen von Sehnen, Bändern und Muskulatur wird bei entsprechender Expertise der untersuchenden Person insb. im Kindes- und Jugendalter die Sonografie empfohlen. Prinzipiell können außerdem alle oberflächlichen Raumforderungen wie bspw. ein Ganglion, ein Abszess sowie Weichgewebetumoren mit der Sonografie untersucht werden. [5]

Muskulatur [6][7][8]

  • Typische Indikationen: Erstdiagnose und Verlaufskontrolle sowie zur Ausschlussdiagnostik
    • Bei V.a. Läsion
    • Bei einer Raumforderung
  • Standardebenen: Längs- und Transversalschnitt
  • Typische Befunde

Sehnen und Bänder [10][11]

  • Typische Indikationen: Erstdiagnose und Verlaufskontrolle einer
  • Durchführung
    • Längs- und Transversalschnitt
    • Bei oberflächlichen Strukturen Vorlaufstrecke verwenden
  • Typische Befunde
    • Traumatische Sehnenläsion
      • Partielle Ruptur: Zunahme der Dicke, Änderung der Echogenität, ggf. Sehnenscheidenerguss
      • Ruptur: Echoarme Rupturstelle, ggf. mit Hämatom
      • Avulsionsfraktur: Knöchernes Fragment am Sehnenstumpf
    • Degenerative Sehnenläsion
      • Zunahme der Sehnendicke
      • Diffuse Änderungen der Echogenität
      • Fokale Änderungen am Sehnenansatz bzw. -ursprung
      • Kalzifikation: Echoreiche Areale mit ggf. dorsaler Schallauslöschung
      • Veränderungen der Vaskularität
    • Synovialitis [12]
      • Echoarme Hypertrophie der Sehnenscheide, ggf. Flüssigkeit in der Sehnenscheide
      • Vaskularität entspricht nicht dem physiologischen Gefäßverlauf
      • (Doppler‑)Sonografischer Score: OMERACT-Score
        • Insb. für rheumatische Erkrankungen
        • Diagnosesicherung und Einteilung in Schweregrade
    • Enthesitis
      • Sehnenverdickung und Verlust der fibrillären Struktur
      • Erhöhte Signalintensität am Sehnenansatz in der Doppler-Sonografie
    • Luxation, bspw. der Fibularissehnen

Periphere Nerven [13][14]

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Arthrosonografietoggle arrow icon

Allgemeines [15][16][17]

  • Indikationen
  • Typische Befunde
    • Gelenkerguss
      • Echofrei bis echoarm
      • Verschieblich bzw. komprimierbar
    • Gelenksynovialitis
      • Echoarm bis mittelechogen
      • Nicht verschieblich
    • Bursitis [19]
      • Vergrößerte Bursa
      • Gefüllt mit Flüssigkeit
      • Bursawand verdickt und eher echoreich
      • Ggf. umgeben von echoreichem Ödem
    • Ganglion
      • Echoarm bis echofrei
      • Scharf begrenzt, häufig rundlich
    • Gelenkempyem: Keine spezifischen sonografischen Kennzeichen [20]
    • Weichgewebeveränderungen, siehe auch: Weichgewebesonografie

Lokalisationen

Schultergelenk und AC-Gelenk [21][22]

Ellenbogengelenk [24][25]

Handgelenk und Hand [24][25]

Hüftgelenk [26][27][28]

Kniegelenk [3][28]

Oberes Sprunggelenk und Fuß [11][29]

  • Typische Verdachtsdiagnosen [23]
  • Durchführung
  • Standardebenen
    • Ventral: Längs- und Transversalschnitt
    • Medial und Lateral: Längs- und Transversalschnitt sowie schräge Ebenen
    • Dorsal: Längs- und Transversalschnitt
    • Plantar: Längs- und ggf. Transversalschnitt

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Fraktursonografietoggle arrow icon

Allgemeines

Lokalisationen

  • Schädel [33]
    • Indikation: Bei V.a. Schädelkalottenfraktur bei <18-Jährigen ohne neurologische Symptome
    • Limitationen
      • Bei V.a. Schädelbasisfraktur
      • Bei V.a. supraorbitale Fraktur
    • Durchführung: Verschiedene Schnittebenen mit Vorlaufstrecke
    • Bei V.a. Kindesmissbrauch: Konventionelle Röntgenaufnahmen empfohlen
  • Clavicula
    • Indikationen
      • Kinder <12 Jahren
      • Erwachsene: Bei V.a. Fraktur bei negativem Röntgenbefund
    • Limitationen bspw.
    • Durchführung: Längsschnitt von ventral und kranial
  • Proximaler Humerus
    • Indikation: Kinder <12 Jahren
    • Limitationen
    • Durchführung: 4 Längsschnitte
  • Ellenbogen
    • Indikation: Kinder <12 Jahren
    • Durchführung: Dorsomedianer Längsschnitt über der Fossa olecrani
  • Distaler Unterarm
    • Indikation: Kinder <12 Jahren
    • Beachte: Konventionelles Röntgenbild bei sonografisch (teilweise) geschlossener Epiphysenfuge notwendig
    • Durchführung: Radius und Ulna je 3 Längsschnitte

Bei V.a. eine Fraktur der Clavicula, des proximalen Humerus, des Ellenbogens oder des distalen Unterarms wird bei Kindern <12 Jahren die Erstuntersuchung mittels Sonografie empfohlen!

Bei V.a. Kindesmissbrauch sollte die Untersuchung und Dokumentation mit konventionellen Röntgenaufnahmen erfolgen!

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