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Katzenkratzkrankheit

Letzte Aktualisierung: 23.9.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Katzenkratzkrankheit ist eine Infektion mit Bartonella henselae (seltener B. clarridgeiae), die insb. Kinder und Jugendliche betrifft. Die Erreger werden vorwiegend von jungen Katzen über kleine Hautläsionen übertragen und führen typischerweise im Verlauf zu einer unilateralen Lymphadenitis im Bereich der Eintrittsstelle. Zur Diagnosesicherung wird der serologische Antikörpernachweis empfohlen. Die Erkrankung verläuft zumeist selbstlimitierend, kann jedoch über Wochen bis Monate andauern. Selten entwickeln sich eine Lymphknoteneinschmelzung oder ein Organbefall, sodass eine antibiotische Therapie und/oder chirurgische Sanierung erforderlich wird. Besonders immunsupprimierte Personen sind häufiger schwer betroffen.

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Vorkommen: Weltweit [1]
  • Inzidenz: Keine Daten verfügbar, in Deutschland selten diagnostiziert
  • Durchseuchung mit Bartonella henselae in Deutschland: Ca. 10%
  • Häufigkeitsgipfel: Kindes- und Jugendalter [2]

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

  • Erreger: Meist Bartonella henselae , seltener Bartonella clarridgeiae [1]
  • Infektionswege
    • Direkte Übertragung über Kratz- bzw. Bisswunden von jungen Katzen, selten Hunden [3][4]
    • Vektorübertragung über Katzenflöhe [2] und ggf. über Zecken
    • Keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung bekannt
  • Saisonalität: Vorkommen insb. zwischen September und Februar (in Deutschland)
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Symptomatiktoggle arrow icon

Die regionale Lymphadenitis ist i.d.R. der erste Hinweis auf die Erkrankung, da die initial auftretende Hautläsion meist übersehen wird! Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ist die Primärläsion daher häufig nicht mehr zu eruieren!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Die Diagnosestellung der Lymphknotenschwellung erfolgt auf Basis von Anamnese und klinischer Untersuchung, zur Diagnosesicherung der Katzenkratzkrankheit wird die Serologie empfohlen. Ist die genaue Diagnose noch unklar, erfolgen Untersuchungen zur Differenzialdiagnostik. [1][3][6]

Für eine Blutkultur ist der V.a. eine Bartonellen-Infektion als Information an das untersuchende Labor von größter Bedeutung!

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Systemische Antibiotikatherapie [1]

  • Indikationen
  • Wirkstoffe
    • Azithromycin
      • Alter 3 Monate bis 12 Jahre
      • Alter ≥13 Jahre
    • Alternativen
      • Doxycyclin : Alter 9–12 Jahre , Alter ≥13 Jahre oder
      • Roxithromycin: Alter 1 Monat bis 12 Jahre , Alter ≥13 Jahre
    • Ggf. plus Rifampicin : Alter 1 Monate bis 12 Jahre , Alter ≥13 Jahre

Chirurgische Sanierung mit Lymphknotenresektion [3]

Aufgrund des meist selbstlimitierenden Verlaufs (teils über Monate) sind antibiotische oder chirurgische Therapieoptionen i.d.R. nicht notwendig!

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Komplikationentoggle arrow icon

Komplikationen kommen bei der Katzenkratzkrankheit selten vor, können jedoch viele Organsysteme betreffen!

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Prognosetoggle arrow icon

  • Bei Immunsupprimierten: Rückfälle trotz Antibiotikatherapie häufig [1]
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Präventiontoggle arrow icon

Aufgrund des meist milden, selbstlimitierenden Verlaufes sind Präventionsmaßnahmen für die Allgemeinbevölkerung nicht notwendig. [1]

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Meldepflichttoggle arrow icon

Gemäß dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) besteht keine bundesweite Meldepflicht für die Katzenkratzkrankheit oder Bartonellosen im Allgemeinen.

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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