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Placenta praevia

Letzte Aktualisierung: 8.1.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Placenta praevia ist durch die Implantation der Plazenta im Bereich des unteren Uterinsegments und des inneren Muttermundes charakterisiert. Sie bleibt in vielen Fällen asymptomatisch und wird mithilfe der Sonografie diagnostiziert. Typische Manifestation bei symptomatischen Verläufen ist eine plötzliche, schmerzlose, hellrote Blutung aus dem Wohlbefinden der Schwangeren heraus, die sich i.d.R. wehenlos und vor dem Blasensprung zeigt. Die Blutung tritt meist diskontinuierlich auf, kann jedoch auch massiv und zu einer vitalen Bedrohung für Mutter und Kind werden. Auch hier erfolgt die Therapie in Abhängigkeit von Symptomatik und Kreislaufstabilität von Mutter und Kind. Es müssen Komplikationen wie Gerinnungsstörungen durch einen hohen Blutverlust beachtet werden.

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Definitiontoggle arrow icon

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Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

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Klassifikationtoggle arrow icon

Die Klassifikation der Placenta praevia richtet sich danach, wieviel vom inneren Muttermund von der Plazenta bedeckt wird.

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Symptomatiktoggle arrow icon

  • Zunächst meist asymptomatisch, das Abdomen ist weich
  • Typische Manifestation: Plötzliche, schmerzlose, hellrote, vaginale Blutungen (bei sonstigem Wohlbefinden der Schwangeren)
    • Ursache: Plazenta löst sich anteilig von der Implantationsstelle durch u.a. [1][3]
    • Zeitpunkt: I.d.R. im 3. Trimenon vor dem Blasensprung, ggf. nach vaginaler Manipulation oder postkoital
    • Meist am wehenlosen Uterus, ggf. auch bei Geburt
      • In ca. 25% der Fälle wehenauslösend
    • Blutungsstärke variiert von sehr leicht und selbstlimitierend bis hin zu starken Blutungen mit hohem Blutverlust
      • Klassischerweise diskontinuierliche, „annoncierende“ Blutung, die nur selten initial vital bedrohlich ist; häufig selbstlimitierend
    • Zunächst i.d.R. keine fetale Beeinträchtigung, erst bei massiver Blutung oder sonstigen Komplikationen
  • Komplikationen bei starkem Blutverlust

Im Gegensatz zu einer vorzeitigen Plazentalösung sind die Blutungen bei der Placenta praevia nicht schmerzhaft!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Prophylaktische Diagnostik (vor Blutungseintritt) [2]

Diagnostik bei peripartaler Blutung mit V.a. Placenta praevia

Eine vaginale Tastuntersuchung sollte aufgrund des hohen Blutungsrisikos wenn möglich nicht stattfinden!

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Das klinische Vorgehen ist abhängig von der Befundschwere, dem Zustand der Schwangeren und des Kindes sowie dem Gestationsalter. Prinzipiell unterscheidet man zwischen einem abwartenden und einem aktiven Vorgehen. Zum praktischen Vorgehen und Komplikationsmanagement siehe auch: Klinisches Management von Blutungen im 2. und 3. Trimenon und Invasive Maßnahmen zur Blutungsstillung bei peripartaler Blutung.

Vorgehensweise in Abhängigkeit von der Befundschwere bei Placenta praevia

Die Schwangere muss über Notfallsituationen und -management aufgeklärt werden. Dazu gehört auch immer der Hinweis auf die Ultima Ratio einer möglichen Hysterektomie bei nicht-beherrschbarer Blutung.

Abwartendes Management

Aktives Management [1]

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Prognosetoggle arrow icon

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Präventiontoggle arrow icon

  • Aufklärung der Patientin über mögliche Blutungskomplikation bei Diagnosestellung im Sonografie-Screening
  • Verzicht auf vaginale Manipulation und Geschlechtsverkehr
  • Von Fernreisen und großer körperlicher Anstrengung wird abgeraten; eine generelle körperliche Schonung ist jedoch nicht notwendig
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

O44.-: Placenta praevia

  • O44.0-: Placenta praevia und tiefer Sitz der Plazenta ohne (aktuelle) Blutung
    • Placenta praevia und tiefer Sitz der Plazenta o.n.A.
      • O44.00: Tiefer Sitz der Plazenta ohne (aktuelle) Blutung
      • O44.01: Placenta praevia ohne (aktuelle) Blutung
  • O44.1-: Placenta praevia und tiefer Sitz der Plazenta mit aktueller Blutung

P02.-: Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch Komplikationen von Plazenta, Nabelschnur und Eihäuten

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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