Zusammenfassung
Als intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR) wird das pathologisch(!) verminderte fetale Wachstum bezeichnet, das mit einer erhöhten perinatalen Mortalität und Morbidität einhergeht. Die IUGR betrifft ca. 5–10% aller Schwangerschaften und ist von der sog. SGA („small for gestational age“) abzugrenzen, bei der es sich i.d.R. um konstitutionell kleine Föten ohne vorliegende Pathologie und ohne erhöhte Mortalität und Morbidität handelt. Verschiedene maternale, fetale und uteroplazentare (Risiko‑)faktoren und pathophysiologische Vorgänge können zu einer Plazentainsuffizienz mit einer Mangelversorgung und daraus folgenden intrauterinen Wachstumsrestriktion des Fötus führen. Diagnostisch kommen hauptsächlich (doppler‑)sonografische Untersuchungen zum Einsatz, im Verlauf ist die Kombination von verschiedenen (apparativen) Überwachungsmethoden entscheidend, da es nicht die eine „Methode der Wahl“ zur Überwachung einer IUGR gibt. Als essenzielle Überwachungsmethode gilt jedoch die Doppler-Sonografie in der Schwangerschaft.
Die Plazentainsuffizienz ist eine akute oder chronische Störung des Stoffaustauschs zwischen Mutter und Fötus. Bei der akuten Plazentainsuffizienz kommt es wegen einer plötzlich eintretenden Unterbrechung der Durchblutung der Plazenta oder Nabelschnur innerhalb kurzer Zeit zu einer fetalen Hypoxie, die ohne entsprechende Therapie (meist eine notfallmäßige Entbindung) zum intrauterinen Fruchttod führen kann. Der chronischen Plazentainsuffizienz liegen dagegen meist schwangerschaftsassoziierte oder Allgemeinerkrankungen der Mutter zugrunde, die allmählich die Durchblutungssituation im uteroplazentaren Kreislauf verschlechtern und zu einer intrauterinen Wachstumsrestriktion führen.
Definition
Intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR ) [1]
- Frühe IUGR (<32+0 SSW) : Keine kongenitalen Anomalien plus [2]
- Abdomenumfang / fetales Schätzgewicht <3. Perzentile oder Doppler-Sonografie der A. umbilicalis mit Zero Flow oder
- Abdomenumfang / fetales Schätzgewicht <10. Perzentile plus
- Doppler-Sonografie der A. umbilicalis >95. Perzentile (Pulsatilitätsindex) und/oder
- Doppler-Sonografie der Aa. uterinae >95. Perzentile (Pulsatilitätsindex)
- Späte IUGR (≥32+0 SSW) : Keine kongenitalen Anomalien plus
- Abdomenumfang / fetales Schätzgewicht <3. Perzentile oder
- 2 von 3 der folgenden Kriterien
- Abdomenumfang / fetales Schätzgewicht <10. Perzentile
- Abfall des Abdomenumfangs / fetalen Schätzgewichts >2 Quartile (nicht-perzentilengerechtes Wachstum)
- Zerebroplazentare Ratio <5. Perzentile oder Doppler-Sonografie der A. umbilicalis >95. Perzentile (Pulsatilitätsindex)
Small for gestational Age (SGA) [2]
- Definition: Fetales Schätzgewicht (oder Geburtsgewicht) <10. Perzentile (ohne(!) erhöhte perinatale Mortalität/Morbidität)
Epidemiologie
- Intrauterine Wachstumsrestriktion: 5–10% aller Schwangerschaften [2]
- Wiederholungsrisiko (in darauffolgender Schwangerschaft): Ca. 20%
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.
Ätiologie
Risikofaktoren für eine intrauterine Wachstumsrestriktion [1][2]
Verschiedene pathophysiologische Vorgänge führen (meist) zu einem gemeinsamen Resultat: Einer verminderten (utero‑)plazentaren Durchblutung bzw. Plazentainsuffizienz und dadurch zu einer chronischen mangelhaften Versorgung des Fötus. Dadurch kommt es wiederum zu einer intrauterinen Wachstumsrestriktion. Für weitere Informationen zur Plazentainsuffizienz siehe: Akute und chronische Plazentainsuffizienz.
Risikofaktoren für eine intrauterine Wachstumsrestriktion [2] | |
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Maternale Risikofaktoren/Ursachen für eine IUGR |
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Uteroplazentare Faktoren einer IUGR |
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Fetale Ursachen für eine IUGR |
Plazentainsuffizienz
- Definition: Akute oder chronische Störung des Stoffaustauschs zwischen Mutter und Fötus über den uteroplazentaren Kreislauf
Akute und chronische Plazentainsuffizienz [1][3] | ||||||
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Definition | Pathophysiologie | Ursachen (Auswahl) | Zeitpunkt des Auftretens | Folgen | Therapie | |
Akute Plazentainsuffizienz |
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Chronische Plazentainsuffizienz |
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Diagnostik
Viele intrauterine Wachstumsrestriktionen werden pränatal nicht erkannt. Dabei haben nicht-detektierte IUGRs ein bis zu 8-fach erhöhtes Risiko für einen intrauterinen Fruchttod. [2]
Anamnese und klinische Untersuchung [1][2]
- Gynäkologische Anamnese mit Fokus auf
- Risikofaktoren für eine intrauterine Wachstumsrestriktion
- Risikofaktoren für eine Präeklampsie
- Auffälligkeiten in früheren Schwangerschaften
- Auffälligkeiten in aktueller Schwangerschaft
- Kontrolle des Fundusstandes (1. Leopold-Handgriff)
- Bei jedem Vorsorgetermin
- Geringe Sensitivität und Spezifität
Sonografie [1][2]
Bei V.a. ein SGA oder eine IUGR erfolgt eine sonografische Abklärung, welche die Diagnose i.d.R. ausschließen oder bestätigen kann. Zum Vorgehen bei bestätigter Diagnose siehe: Management bei intrauteriner Wachstumsrestriktion.
Für allgemeine Informationen zur sonografischen Abklärung in der Schwangerschaft siehe: Sonografie-Screenings in der Schwangerschaft.
Überprüfung des fetalen Wachstums(-verlaufs)
- Gestationsalter: Exakte Bestimmung/Überprüfung (und ggf. Korrektur)
- Scheitel-Steiß-Länge (SSL) und/oder biparietaler Durchmesser (BPD) [4]
- Fetometrie
- Im Rahmen der Sonografie-Screenings in der Schwangerschaft
- Ggf. Anwendung von „customised fetal weight charts“ [1][5][6]
- Bei fetalem Abdomenumfang/Schätzgewicht <10. Perzentile: Sonografische Abklärung bei V.a. IUGR
Sonografische Abklärung bei V.a. IUGR
Indikationen
Die folgenden Befunde sind Hinweise auf einen SGA-Fötus oder eine IUGR und erfordern eine weiterführende sonografische Abklärung.
- Fetales Schätzgewicht <10. Perzentile
- Diskrepanz zwischen Kopf und Abdomen
- Abdomenumfang verringert
- Kein perzentilengerechtes Wachstum
- Oligohydramnion
Bestandteile
- Beurteilung der Fruchtwassermenge: Oligohydramnion als Hinweis auf IUGR
- Beurteilung des Plazentaverkalkungsgrades: Erhöhte Verkalkung [1]
- Organscreening mit differenzierter Beurteilung des fetalen Körpers und der Plazenta
- Doppler-Sonografie in der Schwangerschaft [2][7]
- Durchführung: Doppler-Sonografie der A. umbilicalis, Doppler-Sonografie der A. uterina
- Hinweise auf IUGR
- Erhöhte Widerstandsindizes (PI- und RI-Werte) in beiden Gefäßen
- Verminderter diastolischer Blutfluss in beiden Gefäßen
- Postsystolische Inzisur (Notch) in der A. uterina
- Am Termin: Zusätzlich Doppler-Sonografie der A. cerebri media (und Bestimmung der zerebroplazentaren Ratio)
Diagnosestellung
- Anhand der Definition der IUGR (bzw. SGA)
- Zum Vorgehen bei bestätigter Diagnose siehe: Management bei intrauteriner Wachstumsrestriktion
Ursachenabklärung bei IUGR [1][2]
- Multidisziplinäre Abklärung (Pränataldiagnostik, Humangenetik, Neonatologie)
- Genetische Abklärung bei sonografischem V.a. Chromosomenaberrationen
- Pränataldiagnostik mittels Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie
- Serologische Untersuchungen in der Schwangerschaft bei V.a. Infektion
- Siehe auch: Embryofetopathien durch Infektionserreger
- Biochemische Marker (sFlt-1/PlGF-Screening) bei V.a Präeklampsie
Management bei intrauteriner Wachstumsrestriktion
Entscheidend ist die Kombination der verschiedenen (apparativen) Überwachungsmethoden, da es nicht die eine „Methode der Wahl“ zur Überwachung einer IUGR gibt. Als essenzielle Untersuchungen gelten jedoch die Doppler-Sonografie in der Schwangerschaft und die fetale Biometrie.
Regelmäßige Verlaufskontrollen [1][2][2]
Ziele
- Frühzeitige Erkennung einer fetalen Unterversorgung bzw. Hypoxämie und/oder Entwicklung einer Präeklampsie
- Vermeidung eines darauffolgenden fetalen Schadens oder intrauterinen Fruchttodes
- Rechtzeitige Geburtseinleitung bzw. Sectio caesarea
- Ursachenabklärung der Plazentainsuffizienz und ggf. Therapie
- Beratung und Aufklärung der werdenden Eltern
Setting
- Individuelle Abwägung: Stationäre vs. ambulante Betreuung
- I.d.R. ambulante Betreuung möglich
- Stationäre Betreuung ggf. vorteilhaft bei notwendigen täglichen Verlaufskontrollen
Apparative Überwachungsmethoden
Kardiotokografie (CTG)
- Regelmäßige Kontrollen (laut Mutterschaftsrichtlinien bei V.a. Plazentainsuffizienz): Beurteilung im Gesamtkontext [2][7]
- Computergestütztes CTG (Kurzzeitvariabilität), laut aktueller Leitlinie „Fetale Wachstumsrestriktion“ 2024
Sonografie
- Fetometrie: Fetale Wachstumskontrollen im Abstand von mind. 2 Wochen
- Beurteilung der Fruchtwassermenge mittels SDP (Beurteilung nur im Gesamtkontext)
- Oligohydramnion (Spätfolge einer IUGR)
Doppler-Sonografie in der Schwangerschaft[1][2]
Die Kontrollintervalle bei pathologischen Befunden der A. umbilicalis basieren auf den Empfehlungen der aktuellen DGGG-Leitlinie „Intrauterine Wachstumsrestriktion“ (2016). Die Zeitintervalle sollen jedoch stets individuell an den Schweregrad der IUGR angepasst werden. Es gibt keine Evidenz für ein bestimmtes Intervall. Für allgemeine Informationen zur Doppler-Sonografie siehe: Durchführung einer Doppler-Sonografie in der Schwangerschaft.[2]
Doppler-Sonografie der A. umbilicalis bei IUGR | |||
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Doppler-sonografische Hüllkurve und Widerstandsindizes | Kontrollintervalle | Zusätzliche Untersuchungen | Management der Geburt |
Unauffällig |
| Für Indikationen und Management der Geburt siehe: Management der Geburt bei IUGR | |
Pathologisch (PI >95. Perzentile) |
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Pathologisch (Zero Flow) |
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Pathologisch (Reverse Flow) |
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Maßnahmen in Hinblick auf die Geburt [2]
Wichtig ist hier die sorgfältige Abwägung zwischen einer fetalen Unterversorgung bzw. Hypoxie in utero und den Konsequenzen einer Frühgeburt bei vorzeitiger Beendigung der Schwangerschaft.
- RDS-Prophylaxe: Bei drohender oder medizinisch indizierter Frühgeburt (innerhalb von 7 Tagen)
- Verabreichung zwischen 24+0 und 34+0 SSW
- Magnesiumsulfat-Prophylaxe: Bei drohender oder medizinisch indizierter Frühgeburt <32+0 SSW innerhalb der folgenden(!) Stunden
Management der Geburt bei IUGR
Eine Progredienz der frühen IUGR zeigt sich v.a. in auffälligen venösen Doppler-Werten, eine Progredienz der späten IUGR eher in Auffälligkeiten der zerebralen Doppler-Werte (erniedrigte Pulsatilität der A. cerebri media). Daher muss eine frühe IUGR anders beurteilt werden als eine späte IUGR. Das Management der Geburt bei IUGR ist stark individuell.
- Setting: Perinatalzentrum inkl. neonatologischer Intensivstation
- Zeitpunkt: Individuelle Abwägung!
- Geburtsmodus: Individuelle Entscheidung, vaginale Entbindung unter bestimmten Voraussetzungen und höherem Komplikationsrisiko möglich
- Indikationen zur Entbindung (individuelles Vorgehen!)
- Pathologische Doppler-Sonografie der A. umbilicalis
- PI >95. Perzentile; Entbindung ab 37+0 SSW
- Zero Flow: Entbindung spätestens mit 34+0 SSW
- Reverse Flow: Entbindung spätestens mit 32+0 SSW
- Pathologische Doppler-Sonografie des Ductus venosus
- Wiederholter Zero Flow (AEDF) oder Reverse Flow (REDF) der A-Welle: Entbindung ab 26+0 SSW (vorher individuelles Vorgehen!)
- TRUFFLE-Studie: Hinweise auf bessere neuronale Entwicklung bei zweijährigen Kindern, die bei „späten“ Veränderungen (AEDF oder REDF der A-Welle) in der Doppler-Sonografie des Ductus venosus entbunden wurden [2][8]
- Ggf. bei wiederholter, isolierter pathologischer Doppler-Sonografie der A. cerebri media: PI <5. Perzentile
- Erniedrigte zerebroplazentare Ratio: Entbindung ab 37+0 SSW
- Pathologisches CTG (rezidivierende therapieresistente Dezelerationen)
- Computergestütztes CTG
- Kurzzeitvariabilität <2,6 ms zwischen 26+0 SSW und 28+6 SSW
- Kurzzeitvariabilität <3 ms zwischen 29+0 SSW und 31+6 SSW
- Kurzzeitvariabilität <3,5 ms zwischen 32+0 SSW und 33+6 SSW
- Kurzzeitvariabilität <4,5 ms bei ≥34+0 SSW
- Pathologische Doppler-Sonografie der A. umbilicalis
Geburt bei isoliertem SGA
- Terminüberschreitung vermeiden
- Bei unauffälliger Doppler-Sonografie und ohne Zusatzrisiken: Entbindung ab 39+0 SSW anbieten
Prognose
Die IUGR geht mit einer erhöhten neonatalen Mortalität und einem erhöhten Komplikations- und Krankheitsrisiko einher.[1][2]
- Neugeborene und Feten
- Intrauteriner Fruchttod
- Thrombozytopenie
- Leukozytopenie
- Polyglobulie
- Zellkernhaltige Erythrozytenvorstufen
- Neugeborene (insb. Frühgeborene)
- Postpartale Hypoglykämie
- Hyperbilirubinämie, Icterus neonatorum
- Hypothermie
- Hirnblutung (peri-/intraventrikulär)
- Nekrotisierende Enterokolitis
- Atemnotsyndrom des Neugeborenen
- Bronchopulmonale Dysplasie
- Periventrikuläre Leukomalazie
- Systemische Neugeboreneninfektion
- Infantile Zerebralparese
- Fokal-intestinale Perforation
- Epileptische Anfälle
- Ernährungsstörungen
- Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter
- Entwicklungsverzögerung, Entwicklungsstörungen, Intelligenzminderung
- Neurologische Defizite
- Psychiatrische Symptome (bspw. Ängste, Konzentrationsschwäche, Stimmungsschwankungen)
- Chronische Erkrankungen
- Adipositas
- Diabetes mellitus
- Kardiovaskuläre Krankheiten, arterielle Hypertonie
Prävention
Prophylaxe [1][2]
Die Prophylaxe mit ASS kann (bei Gabe vor der 16. SSW) das Auftreten einer IUGR um bis zu 53% verringern. [1]
- Indikationen
- Erhöhtes Risiko für IUGR
- Erhöhtes Risiko für Präeklampsie oder Risikofaktoren für die Entwicklung einer Präeklampsie
- Positives Präeklampsie-Screening im 1. Trimenon
- Zeitpunkt
- Medikament: ASS niedrig dosiert [1][2]
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025
- P05.-: Intrauterine Mangelentwicklung und fetale Mangelernährung
- P05.0 Für das Gestationsalter zu leichte Neugeborene
- Bezugsgrößen sind das Körpergewicht unterhalb der 10. Perzentile und die Körperlänge oberhalb der 10. Perzentile.
- Zu leicht für das Gestationsalter [Light-for-dates]
- P05.1 Für das Gestationsalter zu kleine Neugeborene
- Bezugsgrößen sind das Körpergewicht und die Körperlänge unterhalb der 10. Perzentile.
- Zu klein für das Gestationsalter [Small-for-dates]
- Zu klein und zu leicht für das Gestationsalter [Small-and-light-for-dates]
- P05.2 Fetale Mangelernährung des Neugeborenen ohne Angabe von zu leicht oder zu klein für das Gestationsalter [light or small for gestational age]
- Neugeborene, die für ihr Gestationsalter nicht zu leicht oder zu klein sind, aber Zeichen einer fetalen Mangelernährung aufweisen, wie trockene, abschilfernde Haut und reduziertes subkutanes Fettgewebe.
- Exkl.: Fetale Mangelernährung mit der Angabe:
- zu leicht für das Gestationsalter (P05.0)
- zu klein für das Gestationsalter (P05.1)
- P05.9 Intrauterine Mangelentwicklung, nicht näher bezeichnet
- Fetale Wachstumsretardierung o.n.A.
- P05.0 Für das Gestationsalter zu leichte Neugeborene
- O43.-: Pathologische Zustände der Plazenta
- Exklusive: Betreuung der Mutter wegen fetaler Wachstumsretardierung infolge Plazentainsuffizienz (O36.5); Placenta praevia (O44.‑); Vorzeitige Plazentalösung [Abruptio placentae] (O45.‑)
- O43.8: Sonstige pathologische Zustände der Plazenta
- Plazentainfarkt
- Plazentare Dysfunktion
- O43.8: Sonstige pathologische Zustände der Plazenta
- Exklusive: Betreuung der Mutter wegen fetaler Wachstumsretardierung infolge Plazentainsuffizienz (O36.5); Placenta praevia (O44.‑); Vorzeitige Plazentalösung [Abruptio placentae] (O45.‑)
- O36.-: Betreuung der Mutter wegen sonstiger festgestellter oder vermuteter Komplikationen beim Fetus
- Inklusive: Aufgeführte Zustände beim Fetus als Grund für Beobachtung, stationäre Behandlung oder sonstige geburtshilfliche Betreuung der Mutter oder für Schwangerschaftsabbruch
- Exklusive: Transplazentare Transfusionssyndrome (O43.0), Wehen und Entbindung, kompliziert durch fetalen Distress [fetal distress] (O68.‑)
- O36.5: Betreuung der Mutter wegen fetaler Wachstumsretardierung
- Betreuung der Mutter wegen festgestellter oder vermuteter fetaler Retardierung:
- Plazentainsuffizienz
- zu klein für das Gestationsalter [Small-for-dates]
- zu leicht für das Gestationsalter [Light-for-dates]
- Betreuung der Mutter wegen festgestellter oder vermuteter fetaler Retardierung:
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.