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Status epilepticus

Letzte Aktualisierung: 28.10.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Beim Status epilepticus handelt es sich um einen nicht selbstlimitierend verlaufenden epileptischen Anfall bzw. mehrere in kurzem Zeitraum auftretende, nicht komplett reversible epileptische Anfälle. Prinzipiell können alle Anfallsformen in einen Status epilepticus übergehen. Wegen der drohenden Schädigung von Neuronen handelt es sich um einen neurologischen Notfall, der einer umgehenden Therapie bedarf.

Zum Notfallmanagement des Status epilepticus: Status epilepticus - AMBOSS-SOP

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Definitiontoggle arrow icon

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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Inzidenz: 10–30 Fälle/100.000 Personen pro Jahr [5]
  • Häufigkeitsgipfel: Höheres Lebensalter
  • Kinder und Jugendliche [6]
    • Inzidenz: Ca. 40 Fälle/100.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr
    • Häufigkeitsgipfel: Innerhalb der ersten Lebensjahre

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

Ein Status epilepticus kann bei einem bekannten Epilepsiesyndrom, als Erstmanifestation einer Epilepsie oder als Ausdruck einer zerebralen oder systemischen Erkrankung auftreten.

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Klassifikationtoggle arrow icon

Die Klassifikation dient vor allem der Kommunikation und der Einschätzung, ob ein erneuter Anfall auf dem gleichen Fokus beruht.

  • Einteilung nach Merkmalen aus vier Kategorien
    1. Semiologie
    2. Ätiologie
    3. EEG-Korrelate
    4. Alter
  • Möglichst nach allen Kategorien einordnen

1. Kategorie: Semiologie

Einordnung anhand der Kriterien „Motorik“ und „Bewusstseinsstatus“ :

2. Kategorie: Ätiologie

  • Bekannt
  • Unbekannt

3. Kategorie: EEG-Korrelate

  • Fokus-Lokalisation
  • Bezeichnung des Musters
  • Morphologie
  • Zeitabhängige Eigenschaften
  • Modulation
  • Einfluss einer Medikation auf die EEG-Korrelate

4. Kategorie: Alter

  • Neugeborene (≤30 Tage)
  • Kleinkinder (>30 Tage bis 2 Jahre)
  • Kinder (>2 Jahre bis 12 Jahre)
  • Jugendliche und Erwachsene (>12 Jahre bis 59 Jahre)
  • Senior:innen (≥60 Jahre)
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Pathophysiologietoggle arrow icon

  • Ungleichgewicht zwischen inhibitorischen(↓) und exzitatorischen(↑) Faktoren → Neuronale Hyperexzitabilität → Calciumeinstrom in Neurone → Zellschädigung
  • Zerebraler Hypermetabolismus → Blutfluss↑ → Vasogenes Hirnödem
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Diagnostiktoggle arrow icon

Diagnosestellung

Weitere Diagnostik

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Therapietoggle arrow icon

Zum Notfallmanagement bei Status epilepticus siehe: Status epilepticus - AMBOSS-SOP

Allgemein

  • Ziele
    • Unterbrechung des Status epilepticus
    • Therapie kausaler Ursachen (wenn möglich)
  • Sofortmaßnahmen
    • Schutz der betroffenen Person vor Verletzungen (ggf. umlagern, polstern, Gefahrenquellen entfernen)
    • Freihalten der Atemwege
    • Monitoring der Vitalparameter (Pulsoxymetrie, Blutdruck, EKG)
    • Legen mind. eines i.v. Zugangs in anfallssicherer Lage (bspw. in der Mitte des Unterarms, idealerweise nicht in der Ellenbeuge)
    • Ggf. O2-Gabe, Atemwegssicherung und kontrollierte Beatmung

Stufenschema zur Therapie des bilateralen oder generalisierten tonisch-klonischen Status epilepticus (des Erwachsenen) [3]

Der Status bilateraler oder generalisierter tonisch-klonischer Anfälle ist ein lebensbedrohlicher Notfall! Zur Durchbrechung muss das o.g. Stufenschema schnell und in ausreichender Dosierung angewendet werden!

Auch ein fokaler Status epilepticus muss zügig und entschlossen behandelt werden, denn er kann in einen prognostisch ungünstigeren Status epilepticus übergehen. Auch bei einem unzureichend behandelten fokalen Status epilepticus drohen irreversible neuronale Schäden!

Therapie des Status epilepticus im Kindes- und Jugendalter

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AMBOSS-Pflegewissen: Status epilepticustoggle arrow icon

Prinzipiell können alle Anfallsformen in einen Status epilepticus übergehen. Wegen der drohenden Schädigung von Neuronen handelt es sich um einen neurologischen Notfall, der einer umgehenden Therapie bedarf. Die pflegerischen Maßnahmen beinhalten sowohl die pflegerischen Erstmaßnahmen bei epileptischen Anfällen als auch weitere notwendige Notfallmaßnahmen, siehe auch: Status epilepticus - AMBOSS-SOP.

Pflegerische Notfallmaßnahmen bei Status epilepticus

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Prognosetoggle arrow icon

  • Letalität [5][7]
    • Etwa 10%
    • Abhängig von Ätiologie und Dauer des Status sowie Lebensalter und Komorbiditäten
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Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Epilepsie

Epilepsie – Teil 1: Ätiologie, Pathophysiologie, Klinik, Diagnostik

Epilepsie – Teil 2: Therapie

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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