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Epilepsien und Epilepsiesyndrome

Letzte Aktualisierung: 8.11.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Epilepsien sind eine Gruppe heterogener Erkrankungen des Gehirns, deren Gemeinsamkeit in einer Übererregbarkeit von Neuronen insb. der Hirnrinde besteht. Die Übererregbarkeit führt zu einer andauernden Prädisposition für anfallsartige, exzessive oder synchronisierte Aktivitäten von Nervenzellverbänden, die sich als epileptische Anfälle äußern. Je nach Anfallstyp werden fokale Epilepsien von generalisierten oder kombinierten fokalen und generalisierten Epilepsien unterschieden. Diagnostisch wegweisend sind neben der genauen Beobachtung und Klassifikation der Anfälle die Befunde einer Elektroenzephalografie und einer zerebralen Bildgebung.

Zeichnet sich eine Epilepsie dabei durch ein typisches klinisches Bild und spezifische Befunde aus, kann sie ggf. einem Epilepsiesyndrom zugeordnet werden. Diese manifestieren sich häufig in einem für sie charakteristischen Alter und gehen z.T. mit Komorbiditäten wie einer Intelligenzminderung oder neurologischen Entwicklungsstörung einher. Die sog. entwicklungsbedingten und epileptischen Enzephalopathien (engl. „Developmental and Epileptic Encephalopathy“; DEE) nehmen dabei eine Sonderrolle ein. Sie manifestieren sich häufig bereits im Neugeborenen-, Säuglings- oder frühen Kleinkindalter und zeichnen sich durch eine oft therapieresistente Epilepsie und neurologische Entwicklungsstörungen aus.

Die Therapie einer Epilepsie bzw. eines Epilepsiesyndroms basiert i.d.R. auf einer langfristigen medikamentösen Anfallssuppression. Führt diese nicht zu einer Anfallsfreiheit oder ausreichenden Anfallskontrolle, können weitere Maßnahmen wie epilepsiechirurgische Eingriffe, Hirnstimulationsverfahren oder eine ketogene Diät in Betracht gezogen werden. Da die Erkrankung in vielen Fällen mit unvorhersehbaren Anfällen einhergeht, müssen Betroffene Situationen meiden, in denen sie sich selbst (bspw. Schwimmen) oder andere gefährden könnten (bspw. Autofahren).

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Definitiontoggle arrow icon

  • Epilepsie: Erkrankung des Gehirns, die durch eine andauernde Prädisposition für epileptische Anfälle, also eine anhaltend erhöhte Anfallsbereitschaft des Gehirns gekennzeichnet ist [1][2]
  • Epilepsiesyndrom: Epilepsie mit typischem klinischen Bild und spezifischem EEG-Befund [3]
    • Mögliche Zusatzkriterien
      • Charakteristisches Manifestationsalter
      • Typische Komorbiditäten
      • Spezifische Ursache(n)
      • Assoziation mit bestimmter Prognose
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Epidemiologietoggle arrow icon

Die Epilepsie ist die häufigste neurologische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen!

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

Mögliche Ursachen einer Epilepsie

Die ätiologische Zuordnung einer Epilepsie ermöglicht in vielen Fälle eine spezifische Therapie!

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Klassifikationtoggle arrow icon

Auf jeder Stufe des Klassifikationssystems sollte eine ätiologische Zuordnung angestrebt werden!

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Epilepsiesyndrometoggle arrow icon

Bei Vorliegen einer Epilepsie wird i.d.R. die Zuordnung zu einem Epilepsiesyndrom angestrebt. Einzelne Epilepsiesyndrome sind dabei durch ein für sie typisches klinisches Bild und spezifische EEG-Befunde charakterisiert. Darüber hinaus treten sie häufig in einem bestimmten Alter auf und gehen mit verschiedenen Komorbiditäten einher. Auf diesen Kriterien basierend können folgende Gruppen voneinander unterschieden werden:

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Fokale Epilepsiesyndrometoggle arrow icon

Selbstlimitierende fokale Epilepsiesyndrome

Selbstlimitierende (familiäre) neonatale Epilepsie [3]

  • Synonym: Benigne familiäre Neugeborenenepilepsie (veraltet [6])
  • Inzidenz: Ca. 5/100.000 Neugeborene
  • Ätiologie: Genetisch
  • Symptombeginn: Im Alter von 2–7 Tagen
  • Klinisches Bild
    • Initial fokale tonische Anfälle , später auch klonische Anfälle, Myoklonien oder autonome Symptome
      • In ⅓ aller Fälle mit Apnoe und Zyanose
      • Ggf. als Cluster über Stunden bis Tage
    • Neurologische Entwicklung i.d.R. unauffällig
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: Normal oder unspezifisch verändert
    • Epilepsietypische Muster
      • Iktal: Abschwächung des EEG ≤20 s, anschließend repetitive Spikes
      • Interiktal: In ⅔ der Fälle fokale epilepsietypische Potenziale
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Zerebrale Bildgebung
  • Therapie der Wahl
  • Prognose

Die selbstlimitierende (familiäre) neonatale Epilepsie beginnt innerhalb der ersten Lebenswoche und führt oft zu fokalen Anfällen mit Apnoen!

Selbstlimitierende familiäre neonatale und infantile Epilepsie [3]

  • Inzidenz: Unbekannt
  • Ätiologie: Genetisch
  • Symptombeginn: Im Alter von <2 Jahren (meist ca. 3 Monate)
  • Klinisches Bild
    • Fokale tonische oder klonische Anfälle
    • Anfallsfrequenz stark variierend
    • Neurologische Entwicklung unauffällig
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: Normal
    • Epilepsietypische Muster: Fokal mit variabler Lokalisation
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Zerebrale Bildgebung
  • Therapie der Wahl
  • Prognose: I.d.R. Remission bis zum Alter von ca. 12–24 Monaten

Selbstlimitierende (familiäre) infantile Epilepsie [3]

  • Inzidenz: Ca. 14/100.000 Neugeborene
  • Ätiologie: Genetisch
  • Symptombeginn: Im Alter von 3–20 Monaten (meist ca. 6 Monate)
  • Klinisches Bild
    • Fokale klonische Anfälle
    • Paroxysmale Bewegungsstörungen möglich
    • Neurologische Entwicklung unauffällig
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: Normal, ggf. postiktal fokale Verlangsamung
    • Epilepsietypische Muster
      • Iktal: Fokal
      • Interiktal: I.d.R. unauffällig
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Ggf. zerebrale Bildgebung
  • Therapie der Wahl
  • Prognose
    • I.d.R. Remission innerhalb von 12 Monaten nach dem ersten Ereignis
    • In ca. ⅓ der Fälle erneutes Auftreten nach 1–3 Monaten
    • In seltenen Fällen Persistenz bis ins Erwachsenenalter

Selbstlimitierende fokale Epilepsiesyndrome mit Beginn im Säuglingsalter persistieren nur selten über das zweite Lebensjahr hinaus!

Selbstlimitierende Epilepsie mit autonomen Anfällen [8]

  • Synonym: Panayiotopoulos-Syndrom
  • Häufigkeit
  • Ätiologie: Unbekannt, am ehesten genetisch
  • Symptombeginn: Im Alter von 3–6 Jahren
  • Klinisches Bild
    • Fokale autonome Anfälle
    • Fokale klonische oder tonisch-klonische Anfälle
    • Mit oder ohne Bewusstseinseinschränkung
    • Auftreten in 70% der Fälle im Schlaf, häufig prolongiert >30 min
    • Neurologische Entwicklung unauffällig
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: Normal, ggf. postiktal diffuse Verlangsamung
    • Epilepsietypische Muster
      • Iktal: Wechsel aus langsamer/rhythmischer Aktivität und schneller Aktivität mit Spikes
      • Interiktal: Multifokale, hochamplitudige Sharp Waves oder Spikes and Waves (insb. bei Lidschluss, Schlafentzug oder im Schlaf)
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Ggf. zerebrale Bildgebung
  • Therapie der Wahl
    • Carbamazepin [13][14]
    • Oder Oxcarbazepin (Off-Label Use im Alter <6 Jahre) [13][15]
    • Oder Ethosuximid [13]
      • Säuglinge und Kinder ≥1 Monat bis <3 Jahre [16]
      • Kinder ≥3 bis <6 Jahre [16]
      • Kinder ≥6 Jahre, Jugendliche und Erwachsene [16]
  • Prognose

Aufgrund der gastrointestinalen Symptomatik kann eine selbstlimitierende Epilepsie mit autonomen Anfällen leicht übersehen werden!

Selbstlimitierende Epilepsie mit zentrotemporalen Spikes [8]

  • Synonym: Rolando-Epilepsie
  • Inzidenz: Ca. 6/100.000 Kinder und Jugendliche <16 Jahre
  • Ätiologie: Unbekannt, am ehesten genetisch
  • Symptombeginn: Im Alter von 4–10 Jahren
  • Klinisches Bild
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: Normal
    • Epilepsietypische Muster
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Ggf. zerebrale Bildgebung
  • Therapie der Wahl: Sultiam [13][17]
  • Prognose: I.d.R. Remission während der Pubertät, gelegentlich erst später

Orofaziale Symptome (somatosensorisch und motorisch), Speichelfluss und Sprachstörung sind typische Hinweise auf eine Rolando-Epilepsie!

Fokale Anfälle im Rahmen einer Rolando-Epilepsie können im Schlaf zu bilateral tonisch-klonischen Anfällen übergehen!

Vergleich der wichtigsten selbstlimitierenden fokalen Epilepsiesyndrome [18]
Epilepsiesyndrom Alter bei Symptombeginn Vorwiegender Anfallstyp

EEG-Befund (iktal)

Therapie der Wahl [13]
Selbstlimitierende (familiäre) neonatale Epilepsie
  • 2–7 Tage
  • Fokal auftretende epilepsietypische Potenziale mit variabler Lokalisation
Selbstlimitierende familiäre neonatale und infantile Epilepsie
  • <2 Jahre
Selbstlimitierende (familiäre) infantile Epilepsie
  • 3–20 Monate
Selbstlimitierende Epilepsie mit autonomen Anfällen (Panayiotopoulos-Syndrom)
  • 3–6 Jahre
  • Wechsel aus langsamer/rhythmischer Aktivität und schneller Aktivität mit Spikes
  • Interiktal multifokale hochamplitudige Sharp Waves oder Spikes and Waves
Selbstlimitierende Epilepsie mit zentrotemporalen Spikes (Rolando-Epilepsie)
  • 4–10 Jahre
  • Fokale Anfälle mit überwiegend orofazialen Symptomen
  • Hochamplitudige zentrotemporale Sharp-and-slow-Waves-Komplexe
  • Sultiam

Weitere fokale Epilepsiesyndrome

Familiäre mesiale Temporallappenepilepsie [9]

  • Ätiologie: Genetisch
  • Symptombeginn: Im Jugend- oder Erwachsenenalter
  • Klinisches Bild
    • Fokale Anfälle mit erhaltenem Bewusstsein und
    • Neurologische Entwicklung unauffällig
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: In 60% der Fälle normal oder milde temporale Verlangsamung
    • Epilepsietypische Muster: Interiktal ggf. fokale epilepsietypische Potenziale (insb. einseitig temporal)
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Zerebrale Bildgebung
  • Therapie der Wahl
  • Prognose: I.d.R. gutes Therapieansprechen und geringe Einschränkungen im Alltag

Da eine familiäre mesiale Temporallappenepilepsie zu Anfällen mit Déjà-vu-Erlebnissen mit erhaltenem Bewusstsein führt, werden diese im Alltag oft übersehen!

Mesiale Temporallappenepilepsie mit Hippokampussklerose [9]

  • Ätiologie: Strukturell
  • Symptombeginn: Im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter
  • Klinisches Bild
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: Normal oder milde temporale Verlangsamung
    • Epilepsietypische Muster
      • Iktal: Temporal schnelles Niederspannungs-EEG mit Übergang zu rhythmischen frontotemporalen Alpha- oder Thetawellen
      • Interiktal: Temporal epilepsietypische Potenziale oder intermittierend Deltawellen
  • Weiterführende Diagnostik
    • Zerebrale Bildgebung: Hippocampussklerose
    • Genetische Diagnostik
  • Therapie der Wahl [10]
  • Prognose: Häufig Pharmakoresistenz, durch Epilepsiechirurgie ggf. Anfallsfreiheit zu erreichen

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Generalisierte Epilepsiesyndrometoggle arrow icon

Idiopathische generalisierte Epilepsiesyndrome

Idiopathische generalisierte Epilepsiesyndrome sprechen meist gut auf eine anfallssuppressive Therapie an und beeinträchtigen die neurologische Entwicklung i.d.R. nicht!

Natriumkanalblocker und GABA-Agonisten können die Symptomatik bei idiopathischen generalisierten Epilepsiesyndromen verstärken!

Kindliche Absence-Epilepsie [18]

Bei einer kindlichen Absence-Epilepsie treten i.d.R. mehrmals täglich Absencen mit vollständigem Bewusstseinsverlust auf!

Juvenile Absence-Epilepsie [18]

  • Häufigkeit: Ca. 2,5–3% aller Epilepsien im Kindes- und Jugendalter
  • Symptombeginn: Im Alter von 9–13 Jahren
  • Klinisches Bild
  • EEG-Befunde
  • Weiterführende Diagnostik: Bei typischem klinischen Bild und EEG-Befund nicht erforderlich
  • Therapie der Wahl
  • Prognose: Gutes Therapieansprechen, aber i.d.R. lebenslange medikamentöse Behandlung erforderlich

Typischer EEG-Befund einer juvenilen Absence-Epilepsie sind Spikes and Waves in einer Frequenz von 3–5,5/s!

Juvenile myoklonische Epilepsie [18]

Bei einer juvenilen myoklonischen Epilepsie kommt es bei über 90% der Betroffenen auch zu generalisierten (myoklonisch‑)tonisch-klonischen Anfällen!

Epilepsie mit ausschließlich generalisiert tonisch-klonischen Anfällen [18]

Generalisiert tonisch-klonische Anfälle treten typischerweise innerhalb von zwei Stunden nach dem Erwachen auf!

Vergleich der idiopathischen generalisierten Epilepsiesyndrome [18]
Epilepsiesyndrom Alter bei Symptombeginn Vorwiegender Anfallstyp

EEG-Befund (iktal)

Therapie der Wahl [13]
Kindliche Absence-Epilepsie
  • 4–10 Jahre
Juvenile Absence-Epilepsie
  • 9–13 Jahre
Juvenile myoklonische Epilepsie
  • 10–24 Jahre
Epilepsie mit ausschließlich generalisiert tonisch-klonischen Anfällen
  • 10–25 Jahre

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Kombinierte generalisierte und fokale Epilepsiesyndrometoggle arrow icon

Genetische Epilepsien mit Fieberkrämpfen Plus (GEFS+) [3][7]

Charakteristisches Merkmal der GEFS+ sind früh beginnende Fieberkrämpfe mit Persistenz bis ins Alter ≥6 Jahre!

Auch schwere entwicklungsbedingte und epileptische Enzephalopathien (z.B. Dravet-Syndrom) können sich als GEFS+ manifestieren!

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Entwicklungsbedingte und epileptische Enzephalopathien (DEE)toggle arrow icon

Allgemein

  • Definition: Entwicklungsauffälligkeiten und epileptische Enzephalopathie mit gemeinsamer Ätiologie [22]
  • Gemeinsame Merkmale
    • Beginn: I.d.R. im Neugeborenen- oder Säuglingsalter
    • Ätiologie: Meist genetisch oder strukturell
    • Therapieansprechen: Oft schlecht
    • Neurologische Entwicklung: Verlangsamt oder gestört, z.T. regressiv

Frühkindliche entwicklungsbedingte und epileptische Enzephalopathie [3]

Bei frühkindlichen entwicklungsbedingten und epileptischen Enzephalopathien treten rezidivierende epileptische Anfälle variabler Art i.d.R. bereits innerhalb der ersten 3 Lebensmonate auf!

Schwere frühkindliche myoklonische Epilepsie [3]

  • Synonym: Dravet-Syndrom
  • Inzidenz: Ca. 6,5/100.000 Säuglinge
  • Ätiologie: Meist genetisch
  • Symptombeginn: Im Alter von 3–9 Monaten
  • Klinisches Bild
    • Fokale oder generalisierte klonische Anfälle
    • Im Verlauf (ab ≥1 Jahr)
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: Normal, im Verlauf (ab ≥2 Jahre) ggf. verlangsamt
    • Epilepsietypische Muster
      • Iktal: Abhängig vom Anfallstyp
      • Interiktal: Normal, im Verlauf (ab ≥2 Jahre) fokale, multifokale und generalisierte epilepsietypische Potenziale
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Zerebrale Bildgebung
  • Therapie der Wahl [13]

Prolongierte fokale (hemiklonische) Anfälle im Rahmen von Fieber sind typisch für ein Dravet-Syndrom!

Natriumkanalblockern (z.B. Phenytoin) können Anfälle im Rahmen eines Dravet-Syndroms verstärken!

West-Syndrom [3]

  • Synonyme: Blitz-Nick-Salaam-Epilepsie (BNS-Epilepsie), Epilepsiesyndrom mit infantilen Spasmen
  • Inzidenz: Ca. 30/100.000 Säuglinge
  • Ätiologie: Meist strukturell oder genetisch , seltener metabolisch
  • Symptombeginn: Im Alter von 3–12 Monaten
  • Klinisches Bild
    • Generalisierte tonische Kontraktionen (Spasmen) der stammnahen Beuger und/oder Strecker
      • Symmetrisch oder asymmetrisch
      • Dauer der Kontraktionen <3 s, jedoch i.d.R. wiederholt als Cluster über wenige Minuten
      • Häufig beim Aufwachen
    • Fokale Anfälle
    • Progrediente Entwicklungsstörung oder -regression
  • EEG-Befunde
    • Epilepsietypische Muster
      • Iktal
        • Generalisierte Sharp Waves oder Slow Waves mit hoher Amplitude
        • Schnelle Aktivität mit niedriger Amplitude
      • Interiktal: Hypsarrhythmie, ggf. multifokale oder fokale epilepsietypische Potenziale
  • Weiterführende Diagnostik
    • Zerebrale Bildgebung (cMRT, ggf. FDG-PET)
    • Genetische Diagnostik
    • Stoffwechseldiagnostik
  • Therapie der Wahl: Vigabatrin [13][25] und/oder Hormontherapie (ACTH oder Glucocorticoide) [26]
  • Prognose: In ca. 30% der Fälle Übergang zu Lennox-Gastaut-Syndrom

Cluster aus generalisierten Spasmen mit Kopfnicken, Rumpfbeugung und Kreuzen der Arme vor der Brust sind typisch für ein West-Syndrom!

Unbehandelt geht das West-Syndrom mit einer schweren progredienten Entwicklungsstörung oder -regression einher!

Lennox-Gastaut-Syndrom [8]

Ursache des Lennox-Gastaut-Syndroms sind in den meisten Fällen angeborene oder erworbene strukturelle Hirnläsionen!

Epilepsie mit myoklonisch-astatischen Anfällen [8]

  • Synonyme: Doose-Syndrom, Epilepsie mit myoklonisch-atonischen Anfällen
  • Inzidenz: Ca. 10/100.000 Kinder
  • Ätiologie: Meist genetisch
  • Symptombeginn: Im Alter von 2–6 Jahren
  • Klinisches Bild
    • Atonische oder myoklonisch-atonische Anfälle
    • Oft weitere Anfallstypen
    • Ataxie
    • Schlafstörungen
    • Neurologische Entwicklung vor dem ersten Anfall in ⅔ der Fälle unauffällig, im Verlauf Entwicklungsstillstand oder -regression
  • EEG-Befunde
    • Grundaktivität: Meist normal, ggf. biparietale monomorphe Thetawellen
    • Epilepsietypische Muster
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Zerebrale Bildgebung
  • Therapie der Wahl: Valproinsäure (Off-Label Use im Alter <3 Monate) [13][20]
  • Prognose
    • Unter effektiver medikamentöser Anfallskontrolle Entwicklungsfortschritte
    • In ⅔ der Fälle Remission innerhalb von 3 Jahren
    • In ⅓ der Fälle Anfallspersistenz, Verhaltensstörungen, kognitive Störungen

(Myoklonisch‑)Atonische Anfälle beim Doose-Syndrom führen oft zu Stürzen und können in einen nicht-konvulsiven Status epilepticus übergehen!

Progressive Myoklonusepilepsie [9][27]

  • Definition: Heterogene Gruppe von Epilepsien verschiedener Ätiologien mit gemeinsamen Merkmalen
  • Ätiologie: Genetisch
  • Symptombeginn: Variabel
  • Klinisches Bild
  • EEG-Befunde
  • Weiterführende Diagnostik
    • Genetische Diagnostik
    • Zerebrale Bildgebung
  • Therapie: Abhängig von der Erkrankung
  • Prognose: I.d.R. Zunahme der Anfallslast und progrediente Störung kognitiver Funktionen und der Kleinhirnfunktion
Vergleich der häufigsten entwicklungsbedingten und epileptischen Enzephalopathien [3][8]
Epilepsiesyndrom Alter bei Symptombeginn Vorwiegender Anfallstyp EEG-Befund Therapie der Wahl [13]
Frühkindliche entwicklungsbedingte und epileptische Enzephalopathie
  • <3 Monate
Dravet-Syndrom
  • 3–9 Monate
  • Grundaktivität normal
  • Epilepsietypische Muster abhängig vom Anfallstyp
  • Valproinsäure (ggf. plus Clobazam plus Stiripentol)
  • Oder Kaliumbromid
West-Syndrom
  • 3–12 Monate
  • Cluster generalisierter Spasmen
Lennox-Gastaut-Syndrom
  • 1,5–8 Jahre
Doose-Syndrom
  • 2–6 Jahre
  • Generalisierte Spikes and Waves in einer Frequenz von 2–6/s, Polyspikes oder Spikes
  • Hohe Amplitude

Ätiologiespezifische Epilepsiesyndrome [3]

Durch neue Möglichkeiten der Gendiagnostik nimmt der Anteil ätiologiespezifischer Epilepsiesyndrome kontinuierlich zu!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Dieser Abschnitt bezieht sich auf Epilepsien und Epilepsiesyndrome. Für die Diagnostik während oder nach einem ersten epileptischen Anfall bzw. einem Status epilepticus siehe:

Elektroenzephalogramm (EEG) [2]

  • Indikationen
  • Zeitpunkt: Möglichst innerhalb von 24 h nach dem Anfall
  • Beachte: Ggf. inkl. Einsatz von Aktivierungsverfahren (Hyperventilation, Photostimulation, Schlafentzug und/oder Schlaf)

Zerebrale Bildgebung [2][28]

Medikamentenspiegelbestimmung [2][28]

  • Indikationen
    • Anfallsrezidiv nach länger bestehender Anfallsfreiheit unter anfallssuppressiver Therapie
    • Verdacht auf Medikamentennebenwirkung oder unzureichende Wirksamkeit
    • Eindosierung oder Dosisanpassung (Zeitpunkt und Zielbereich abhängig von der Substanz)
    • Nieren- oder Leberinsuffizienz

Erweiterte Labordiagnostik / Stoffwechseldiagnostik [2][28]

Genetische Diagnostik [22][30]

Stoffwechseldiagnostik und genetische Diagnostik sind insb. bei Kindern mit sehr früh beginnender, schwerer und/oder therapierefraktärer Epilepsie indiziert!

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Therapietoggle arrow icon

Dieser Abschnitt bezieht sich auf allgemeine Therapiemöglichkeiten von Epilepsien und Epilepsiesyndromen und bildet eine Auswahl gebräuchlicher Wirkstoffe ab. Spezifische und ggf. davon abweichende Informationen sind bei den einzelnen Epilepsiesyndromen zu finden. Für die Akuttherapie eines epileptischen Anfalls bzw. eines Status epilepticus siehe:

Medikamentöse Anfallssuppression [2][31]

Bei V.a. Pharmakoresistenz, d.h. bei Versagen zweier Anfallssuppressiva einzeln oder in Kombination, sollte immer noch mal die Einordnung als Epilepsie mit fokalem Beginn oder als Epilepsie mit generalisiertem Beginn geprüft werden!

Valproinsäure wirkt teratogen und ist bei Schwangeren und Frauen im gebärfähigen Alter ohne sichere Schwangerschaftsverhütung kontraindiziert!

Nicht-medikamentöse Anfallsprophylaxe

Weitere Therapiemöglichkeiten [2][31]

  • Indikation: Pharmakoresistente Epilepsie
  • Mögliche Optionen
    • Epilepsiechirurgie
      • Resektiv: Umschriebene Resektion der epileptogenen Hirnläsion, kompletter Hirnlappen (Lobektomie) oder umschriebener Bereiche/Hirnlappen in Verbindung mit einer Kallosotomie (Hemisphärotomie, funktionelle Hemisphärektomie) [32]
      • Diskonnektiv: Partielle oder komplette Kallosotomie (Durchtrennung des Corpus callosum )
    • Hirnstimulationsverfahren
    • Ketogene Diät
      • Prinzip: Anregung der körpereigenen Produktion von Ketonen durch Minimierung der Kohlenhydrataufnahme
      • Durchführung
        • Klassisch: Kalorienzufuhr überwiegend in Form von Fett
        • Modifiziert (Atkins-Diät): Begrenzung der täglichen Kohlenhydratmenge bei freier Zufuhr von Fett und Proteinen
    • Individuelle Präzisionstherapie
      • Gentherapie
      • Ionenkanalmodulation

Individuelle Therapieansätze gewinnen insb. in der Behandlung ätiologiespezifischer (z.B. monogenetischer) Epilepsiesyndrome zunehmend an Bedeutung!

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AMBOSS-Pflegewissen: Epilepsietoggle arrow icon

Die Pflegemaßnahmen bei Epilepsie beziehen sich größtenteils auf Maßnahmen im Falle eines epileptischen Anfalls.

Prävention und Beratung

  • Aufklärung über potenziell anfallsauslösende Faktoren
  • Patient:in und soziales Umfeld über die Erkrankung informieren und im richtigen Umgang schulen
  • Vorsicht sollte bei gefährlichen Sportarten (z.B. Schwimmen, Klettern) bzw. Situationen (z.B. Baden nur in Anwesenheit von anderen Personen) geboten sein
  • Auf korrekte Einnahme der Medikamente und regelmäßige Kontrolluntersuchungen hinweisen
  • Psychische Unterstützung: Ggf. Selbsthilfegruppen anbieten, psychotherapeutische Behandlung
  • Im Falle einer Schwangerschaft: Arzt/Ärztin aufsuchen
  • Die Erwerbsfähigkeit kann durch Art und Häufigkeit der Anfälle beeinträchtigt sein
  • Die Fahreignung ist i.d.R. von einer ausreichenden Anfallsfreiheit abhängig (siehe auch: Fahreignung bei epileptischem Anfall)
  • Ggf. Anfallskalender führen, internationalen Notfallausweis bzw. Notfallkarte ausfüllen, siehe Tipps & Links am Ende des Kapitels: Deutsche Epilepsievereinigung - Anfallskalender, internationaler Notfallausweis und Notfallkarte

Im Kindes- und Jugendalter

  • Prävention eines epileptischen Anfalls
    • Aufklärung über anfallsauslösende Faktoren
    • Eltern sollten über Vorboten aufgeklärt werden, um frühzeitig reagieren zu können
    • Auf einen geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus achten
    • Lehrer:innen und soziales Umfeld sollten über die Erkrankung informiert und im richtigen Umgang geschult werden
    • Vorsicht sollte bei gefährlichen Sportarten (z.B. Schwimmen, Klettern) bzw. gefährlichen Situationen geboten sein
  • Tipps für Eltern im Akutfall: Siehe auch: Pflegerische Erstmaßnahmen bei epileptischen Anfällen
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Psychosoziale Aspektetoggle arrow icon

Allgemein

  • Problematik
    • Hohe psychosoziale Belastung durch Unvorhersehbarkeit, Kontrollverlust, Einschränkungen im Alltag und ggf. Stigmatisierung
    • Erhöhtes Risiko für Unfälle mit Eigen- und Fremdgefährdung
  • Ziele
    • Reduktion negativer psychosozialer Folgen
    • Prävention von Unfällen, gleichzeitig Vermeidung unnötiger Einschränkungen
  • Behandlungskonzept
    • Interdisziplinäre medizinische Betreuung
    • Ausführliche Aufklärung über mögliche Risiken und sinnvolle Verhaltensmaßgaben
    • Sozialberatung
    • Weiterbildungsangebote und Schulungsprogramme für Betroffene und Angehörige
    • Selbsthilfegruppen

Ausbildung und Beruf

  • Problematik: Höheres Risiko für Arbeitslosigkeit bei Personen mit Epilepsie
  • Mögliche Ursachen: Anfallsaktivität, Komorbiditäten, eingeschränkte Mobilität, Angst vor Unfällen
  • Empfohlenes Vorgehen
    • Möglichst genaue Anfallsbeschreibung durch Neurolog:in
    • Individuelle Gefährdungsbeurteilung durch Beschäftigte aus den Bereichen Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin
    • Nach Beurteilung ggf. Anpassung des Tätigkeitsbereiches und Beginn beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen

Für Anhaltspunkte der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zur sachgerechten beruflichen Beurteilung bei Epilepsie siehe: Tipps & Links!

Kinderbetreuung

  • Problematik: Erhöhtes Risiko für kindliche Verletzungen durch epileptischen Anfall eines Elternteils
  • Empfohlenes Vorgehen
    • Individuelle Gefährdungsbeurteilung
    • Abhängig von Anfallstyp und -frequenz ggf. Einschränkungen erforderlich (insb. bei Schlafentzug, Aktivitäten außer Haus sowie beim Baden und Tragen des Kindes)
    • Ggf. professionelle Hilfe

Sport und Aufenthalt im Wasser

  • Problematik
  • Mögliche Ursachen
    • Unvorhersehbarkeit und Kontrollverlust
    • Angst vor Hyperventilation sowie vor Unfällen und Stigmatisierung bei einem Anfall in der Öffentlichkeit
  • Empfohlenes Vorgehen
    • Individuelle Gefährdungsbeurteilung (analog zur beruflichen Beurteilung der DGUV, siehe: Tipps & Links)
    • Ggf. Einschränkungen erforderlich
    • Ggf. Verordnung von Rehabilitationssport zur Verbesserung von Ausdauer, Kraft, Koordination und Flexibilität

Reisen

  • Problematik: Erhöhtes Risiko für Anfälle durch Medikationsfehler oder äußere Umstände
  • Mögliche Ursachen
    • Mitnahme von Anfallssuppressiva im Handgepäck ggf. problematisch
    • Unregelmäßige Medikamenteneinnahme durch Zeitverschiebung
    • Schlafentzug als Trigger
    • Ggf. inadäquate Akutbehandlung eines Anfalls während eines Fluges oder am Urlaubsort
  • Empfohlenes Vorgehen
    • Rechtzeitige Information an Fluggesellschaft (ggf. sogar Meldepflicht )
    • Ärztliche Bescheinigung, Informationen zu Erstmaßnahmen und Liste der verordneten Anfallssuppressiva
    • Bei relevanter Zeitverschiebung ggf. Anpassung des Medikationsplans
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Fahreignung bei Epilepsietoggle arrow icon

Fahreignung bei Epilepsien gemäß Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung der BASt [33]
Situation PKW-Führerschein (Gruppe I) LKW-Führerschein und Personenbeförderung (Gruppe II)
Epilepsie (grundsätzlich)
  • I.d.R. keine Fahreignung
  • Ausnahmen
    • 1 Jahr anfallsfrei (Voraussetzung: Keine Einschränkung der Fahrtauglichkeit durch Therapienebenwirkungen)
    • Ausschließlich schlafgebundene Anfälle (Voraussetzung: Mind. 3-jährige Beobachtungszeit)
    • Ausschließlich fokale Anfälle ohne Einschränkung der Fahrtauglichkeit (Voraussetzung: Mind. 1-jährige Beobachtungszeit)
  • Keine Fahreignung
  • Ausnahme: 5 Jahre anfallsfrei ohne medikamentöse Therapie

Anfallsrezidiv nach langjähriger Anfallsfreiheit mit bestehender Fahreignung

  • Keine Fahreignung für 6 Monate (Voraussetzung: Gleichbleibendes Rezidivrisiko im Vergleich zum Vorzustand)
  • Ausnahme: Fahreignung nach 3 Monaten bei vermeidbarem Anfallstrigger

Beendigung einer anfallssupprimierenden Therapie bei grundsätzlicher Fahreignung

  • Keine Fahreignung für die Dauer der Medikamentenreduktion + 3 Monate nach Absetzen
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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Generalisierte Epilepsien im Kindesalter

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Beachte: Die ICD-10-GM Version 2020 führt nach wie vor diverse Begriffe auf, die gemäß aktueller ILAE Klassifikationen obsolet sind.

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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