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Betablocker

Letzte Aktualisierung: 18.11.2024

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Betablocker (oder β-Blocker) spielen eine zentrale Rolle in der Therapie des arteriellen Hypertonus sowie in der Behandlung von Herzerkrankungen, wie Herzinsuffizienz und KHK. Durch die Wirkung auf β1- und β2-Rezeptoren entfalten sie zahlreiche Effekte in unterschiedlichen Organen, wobei oftmals insbesondere eine Hemmung der β1-Rezeptoren gewünscht ist. Beispielsweise wird die Blutdrucksenkung vorwiegend β1-gesteuert über einen negativen inotropen Effekt am Herzen vermittelt, während β2-gesteuert Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel mit der Gefahr von Hypoglykämien genommen wird. Eine Gabe von Betablockern ist bei Bradykardie und Hypotonie kontraindiziert. Ebenso ist eine Kombination von Betablockern mit Calciumantagonisten vom Diltiazem- und Verapamil-Typ kontraindiziert, da bradykarde Herzrhythmusstörungen und hypotone Krisen ausgelöst werden können.

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Übersichttoggle arrow icon

Kardioselektive Betablocker

Übersicht kardioselektiver Betablocker
Wirkstoffgruppe Wirkstoff Elimination Wirkdauer PAA (früher ISA) Lipophilie Besonderheiten

Weitere Hinweise zu Wirkstoff und Präparaten

β1AR-Antagonisten Metoprolol
  • Hepatisch
  • ca. 12 Stunden
- +
  • Standardpräparat

Atenolol

  • ca. 18 Stunden
- -
  • Sinnvoll bei Leberinsuffizienz
  • Bevorzugt bei älteren Menschen aufgrund der geringen ZNS-Gängigkeit eingesetzt

Bisoprolol

  • ca. 18 Stunden
- +
  • Standardpräparat
  • Besonders ausgeprägte β1-Selektivität

Nebivolol

  • ca. 24-30 Stunden
- ++

Die Namensgebung der Arzneistoffgruppen folgt einer gewissen Systematik:

1. Beteiligter Rezeptor

2. Spezifizierung des Rezeptors (tiefgestellte Zahl); wenn Spezifizierung nicht möglich, dann tiefgestelltes „X“

3. Abkürzung „-AR“ für „Adrenorezeptor

Unselektive Betablocker

Unselektive Betablocker sind zur Therapie der arteriellen Hypertonie weniger geeignet!

Übersicht unselektiver Betablocker
Wirkstoffgruppe Wirkstoff Rezeptorprofil Elimination Wirkdauer PAA Lipophilie Gut zu wissen

Weitere Hinweise zu Wirkstoff und Präparaten

βXAR-Antagonisten Propranolol
  • β1
  • β2
  • Hepatisch
  • ca. 12 Stunden
- +++
Timolol
  • β1
  • β2
  • ca. 12 Stunden
- +
α1AR/βXAR-Antagonisten Carvedilol
  • β1
  • β2
  • α1
  • ca. 18 Stunden
- ++
Sotalol
  • β1
  • β2
  • ca. 24 -30 Stunden
- -
  • Zusätzliche Blockierung von K+-Kanälen (Klasse-III-Wirkung der Antiarrhythmika)
  • Früher bei HRST, heutzutage aufgrund proarrhythmogener Effekte kaum mehr verwendet

Die Namensgebung der Arzneistoffgruppen folgt einer gewissen Systematik:

1. Beteiligter Rezeptor

2. Spezifizierung des Rezeptors (tiefgestellte Zahl); wenn Spezifizierung nicht möglich, dann tiefgestelltes „X“

3. Abkürzung „-AR“ für „Adrenorezeptor

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Wirkungtoggle arrow icon

Die Wirkung adrenerger Substanzen (wie Adrenalin, Noradrenalin) an β-Rezeptoren wird kompetitiv gehemmt!

Effekte unter β1-Rezeptorhemmung

Effekte unter β2-Rezeptorhemmung

Hypoglykämie- und Hyperglykämieneigung: Da sowohl die Glykogenolyse, die Lipolyse als auch die sympathische Gegenregulation (Maskierung der Hypoglykämie-Symptome) einerseits und die Insulinsekretion andererseits gehemmt werden, kann es zu Hypoglykämien und Hyperglykämien kommen! Klinisch bedeutsamer ist die Gefahr der symptomarmen Hypoglykämie!

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Nebenwirkungtoggle arrow icon

Nebenwirkungen unter β1-Rezeptorhemmung

Die β1-Selektivität von kardioselektiven Betablockern lässt mit steigender Dosierung nach!

Nebenwirkungen unter β2-Rezeptorhemmung

Eine β2-Hemmung kann zur Bronchokonstriktion und somit zur Zunahme der Symptomatik eines Asthma bronchiale führen!

Es werden die wichtigsten Nebenwirkungen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Indikationtoggle arrow icon

Indikation im Herz-Kreislauf-System

Weitere Indikationen

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Kontraindikationtoggle arrow icon

Keine Kombination von Betablockern mit Calciumantagonisten vom Diltiazem- oder Verapamil-Typ aufgrund möglicher Nebenwirkungen wie Bradykardie, AV-Block und Hypotonie!

Es werden die wichtigsten Kontraindikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Dosierungsempfehlungentoggle arrow icon

Betablocker müssen ein- und ausgeschlichen werden!

  • Einschleichen
    • Vorwiegend zentrale Bedeutung bei Herzinsuffizienz: Beginn mit geringster Dosis unter ständiger Überwachung aufgrund des negativen inotropen Effekts. Verdopplung der Medikamentendosis alle 14 Tage bei Notwendigkeit und Toleranz durch den Patienten.
  • Ausschleichen
    • Bei abrupter Unterbrechung der Behandlung steigt das Risiko für tachykarde Herzrhythmusstörungen, ein akutes Koronarsyndrom und einen plötzlichen Herztod. Grund ist ein Rebound-Effekt, der dadurch entsteht, dass bei langfristiger Blockade die Rezeptorendichte vom Körper hochreguliert wird. Ein plötzliches Absetzen führt dann zu einem zu hohen Sympathikotonus.
      • Unter Kontrollen sollte die Dosis über mindestens 10-14 Tagen schrittweise reduziert werden
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