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Coxsackievirus-Infektionen

Letzte Aktualisierung: 1.3.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Coxsackieviren sind RNA-Viren, die zumeist über Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragen werden. Es gibt zahlreiche Subtypen, die vereinfacht in Coxsackie-A- und Coxsackie-B-Viren unterteilt werden und unterschiedliche Krankheitsbilder auslösen. Für Coxsackie-A-Viren sind die Herpangina und die Hand-Fuß-Mund-Krankheit typisch, eine Infektion mit Coxsackie-B-Viren kann zu einer Myokarditis oder der epidemischen Pleurodynie führen. Eine Sommergrippe, virale Meningitis oder Konjunktivitis können durch beide Erregersubtypen ausgelöst werden.

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Ausgelöste Erkrankungen nach Erregertoggle arrow icon

Infektionen mit Coxsackieviren verlaufen zumeist asymptomatisch. Je nach Virustyp können aber folgende Krankheitsbilder entstehen:

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Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK)toggle arrow icon

Ätiologie

Epidemiologie

  • Vorkommen: Häufig
    • Im westpazifischen Raum häufig große Ausbrüche durch Enterovirus A71 mit schweren Verläufen
  • Altersgipfel: Kinder <10 Jahren
  • Saisonale Häufung: Spätsommer und Herbst

Klinik

Komplikationen

Diagnostik

  • Bei mildem Verlauf: Klinische Diagnose, i.d.R. keine Labordiagnostik notwendig
  • Bei schwerem Verlauf bzw. unklarer Diagnose: Labordiagnostik
    • Virusnachweis mittels Enterovirus-RT-PCR aus Stuhlprobe, Rachenabstrich und Bläschensekret
    • Bei ZNS-Manifestation: Liquoruntersuchung
    • Ggf. weiterführende Diagnostik
      • Molekulare Typisierung mittels PCR in der proteinkodierenden VP1-Region mit anschließender Sequenzierung
      • Virusisolierung mit anschließender Serotypisierung
    • Serologie nur in Ausnahmefällen
      • Aufgrund von Kreuzreaktionen schwierig zu bewerten (nur in Speziallaboratorien sinnvoll)

Therapie

Präventions- und Hygienemaßnahmen

  • Generell
    • Regelmäßiges Händewaschen mit Seife, insb. nach Windelwechsel und Toilettengang
    • Regelmäßige gründliche Reinigung von Oberflächen und Gegenständen, bspw. Spielzeug und Türgriffen
    • Vermeiden von engem Kontakt zu Erkrankten wie Küssen, Umarmen, Besteck teilen
  • In Gemeinschaftseinrichtungen, bspw. Schulen und Kitas
    • Kinder mit akuten Symptomen der HFMK: Kein Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen
    • Nach Abklingen der Symptome und Eintrocknung der Vesikel: Wiederzulassung i.d.R. ohne ärztliches Attest möglich
    • Weiterhin Einhaltung der Hygienemaßnahmen, da noch über Wochen das Virus ausgeschieden wird
    • Ggf. Verwendung viruzider Desinfektionsmittel
  • Umgang mit Kontaktpersonen
    • Strikte Einhaltung der Händehygiene
    • Ausschluss von Kontaktpersonen aus Gemeinschaftseinrichtungen i.d.R. nicht erforderlich
  • Impfung: Im westpazifischen Raum sind Impfstoffe gegen Enterovirus A71 verfügbar

Enterovirus-Infektion bei Schwangeren und Neugeborenen

Mehr als 80% der Infektionen verlaufen asymptomatisch!

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Epidemische Pleurodynie (Bornholm-Krankheit)toggle arrow icon

Ätiologie

Epidemiologie

  • Altersgipfel: Kinder und Jugendliche
  • Saisonalität: Sommer und Herbst

Klinik

Komplikationen (selten)

Diagnostik

Therapie

  • Keine kausale Therapie verfügbar
  • Symptomatische Behandlung
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Meldepflichttoggle arrow icon

Gemäß dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) besteht keine bundesweite Meldepflicht für Infektionen durch Enteroviren (und somit auch Coxsackieviren). Es gibt jedoch eine amtliche Meldepflicht in Sachsen. [1]

  • Labormeldepflicht: Nach IfSGMeldeVO (nur in Sachsen ): Direkter oder indirekter Nachweis namentlich meldepflichtig, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen
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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Coxsackievirus A und B

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

  • B08.-: Sonstige Virusinfektionen, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet sind, anderenorts nicht klassifiziert
    • Exklusive: Stomatitis-vesicularis-Viruskrankheit (A93.8)
    • B08.4: Vesikuläre Stomatitis mit Exanthem durch Enteroviren
  • B33.-: Sonstige Viruskrankheiten, anderenorts nicht klassifiziert
  • B34.-: Viruskrankheit nicht näher bezeichneter Lokalisation
  • B97.-:! Viren als Ursache von Krankheiten, die in anderen Kapiteln klassifiziert sind

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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