Zusammenfassung
Entzündungen von Vagina und Vulva sind häufig infektiöser Genese (durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten), können aber auch auf andere Ursachen wie bspw. allergische oder mechanische Irritationen zurückzuführen sein. Die Übertragung der Erreger bei den infektiösen Krankheitsbildern erfolgt durch Sexualkontakt (STI), eine Überbesiedelung pathogener Keime infolge eines Ungleichgewichts der physiologischen Vaginalflora ist jedoch auch möglich. Der Verlauf einer (Vulvo‑)vaginitis kann asymptomatisch oder gering ausgeprägt sein, sich aber auch in Form von Pruritus, Dysurie, Dyspareunie und/oder vaginalem Ausfluss zeigen. Die Klinik, die Beschaffenheit des vaginalen Ausflusses und ein mikrobiologischer Abstrich geben diagnostische Hinweise. Therapeutisch erfolgt eine kalkulierte (oder erregerspezifische) Therapie mit lokalen oder oralen Antibiotika bzw. Antimykotika.
Eine Sonderstellung unter den Entzündungen im Bereich der Vulva nimmt die Bartholinitis (Entzündung der Bartholin-Drüse) ein. Diese wird i.d.R. durch operative Spaltung und Marsupialisation therapiert.
Einige Erreger können zu Entzündungen des inneren Genitales (Zervizitis, Endometritis, Adnexitis, Pelvic inflammatory Disease) mit variablem klinischen Bild führen. Neben asymptomatischen Verläufen oder leichtem Druckschmerz und vaginalem Ausfluss kann es auch zu einer systemischen Entzündung mit Fieber und akutem Abdomen kommen. Alle Infektionen des oberen weiblichen Genitaltraktes gehen mit der Gefahr von Sterilität infolge einer Tubenschädigung einher (bspw. auch langjährige asymptomatische(!) Chlamydieninfektionen)!
Bei erregerbedingten Infektionen des Genitaltraktes (insb. durch Gonokokken, Chlamydien oder Trichomonaden) muss immer eine Mitbehandlung der Sexualpartner:innen und ggf. eine Aufklärung über Safer Sex erfolgen!
Definitionen
Entzündungen von Vulva und Vagina sind v.a. infektiöser Genese. Doch auch im Rahmen von Allergien, System- oder Hauterkrankungen, mechanischer Reizung oder einer Strahlentherapie kann es zu einer entzündlichen Irritation kommen.
- Vulvitis: Entzündung der Vulva
- Vaginitis (Kolpitis): Entzündung der Vagina
- Vulvovaginitis: Entzündung von Vulva und Vagina
- Bartholinitis: Entzündung der Bartholin-Drüse mit entzündlich bedingtem Verschluss des Ausführungsgangs und vermehrter Pseudoabszessbildung im Verlauf
- Zervizitis: Entzündung der Zervix
- Endometritis: Entzündung des Endometriums
- Salpingitis: Entzündung der Tube
- Adnexitis: Entzündung von Ovar und Tube
Differenzialdiagnostische Erregerübersicht
Infektionen des inneren weiblichen Genitales (Übersicht)
Differenzialdiagnostische Erregerübersicht bei Infektionen des inneren weiblichen Genitales | ||||
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Infektion | Erreger | Fluor genitalis | Therapie | Besonderheiten |
Candida-Vulvovaginitis |
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Bakterielle Vaginose |
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Infektionen des äußeren weiblichen Genitales (Übersicht)
Differenzialdiagnostische Erregerübersicht bei Infektionen des äußeren weiblichen Genitales [1] | ||||
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Infektion | Erreger | Symptome/Klinik | Therapie | Besonderheiten |
Bartholinitis |
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Erysipel der Vulva |
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Syphilis |
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Herpes genitalis |
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Condylomata acuminata (Feigwarzen) |
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Pediculosis pubis (Filzlausbefall) |
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Skabies |
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Vulvitis
Definition [1][2]
- Vulvitis = Entzündung von Vulva und Introitus vaginae
- Bei Infektionen meist in Kombination mit einer Vaginitis als sog. Vulvovaginitis
Ätiologie
- Endogene Ursachen
- System- oder Hauterkrankungen (bspw. Diabetes mellitus, Morbus Behçet, vulvärer Lichen sclerosus, atopisches Ekzem, Psoriasis)
- Postmenopausaler Östrogenmangel
- Systemische allergische Genese
- Vulvodynie
- Exogene Ursachen
- Infektionen (bakteriell, mykotisch, viral, parasitär)
- Hygienemangel
- Radiatio
- Medikamente (bspw. Antibiotika)
- Mechanische Hautläsionen (bspw. durch Reibung bei zu enger Kleidung oder Adipositas, übertriebene Hygiene oder Kratzen bei Pruritus )
- Kontaktallergie (bspw. gegen Wasch- und Reinigungsmittel, Textilfasern, Binden/Slipeinlagen, lokale Kontrazeptiva)
- Deszendierende Ursachen
- Inkontinenzurin
- Menstrualblut
- Fistelsekret
- Infektionen im oberen Genitaltrakt
Klinik
- Pruritus
- Brennende Schmerzen, insb. Dyspareunie
- Rötung und Schwellung
- Fluor vaginalis
- Dysurie
- Regionale Lymphknotenschwellung
Diagnostik
- Gynäkologische Anamnese mit Fokus auf
- Klinik
- Pruritus: U.a. bei Candidose, Scabies/Filzläuse, Lichen sclerosus, trockene Haut, mechanische Hautläsion, Allergie, Neurodermitis, Psoriasis
- Brennen: U.a. bei Infektion (insb. Herpes genitalis oder Bartholinitis), Dermatitis, Lichen ruber, Vulvodynie
- Gynäkologische Untersuchung
- Inspektion von Vulva, Perianalregion und Vagina
- Spekulumeinstellung und Beurteilung des Fluors mit pH-Wert-Messung
- Ggf. vaginale Erregerdiagnostik mit mikroskopischem Nativ- oder Grampräparat
- Siehe auch: Differenzialdiagnostische Erregerübersicht bei Infektionen der Vulva
- Ggf. Allergiediagnostik im Verlauf
Therapie
- Symptomatische Therapie
- Beruhigende und juckreizhemmende Umschläge und Sitzbäder (bspw. mit synthetischen Gerbstoffen)
- Zinksalbe
- Ggf. systemische Antihistaminika
- Ggf. cortisonhaltige Salben
- Bei allergischer Genese: Auslöser meiden!
- Bei infektiöser Genese: Therapie je nach Erreger (siehe auch: Differenzialdiagnostische Erregerübersicht bei Infektionen der Vulva)
Prognose
- Abhängig vom Auslöser
- Akute Geschehnisse haben eine gute Heilungschance
- Bei chronischen Beschwerden (bspw. im Rahmen einer Haut- oder Systemerkrankung): Meist nur Symptomlinderung möglich
Bartholinitis
Definition [1][2]
- Bartholinitis = Bakterielle Entzündung der Bartholin-Drüse
- Entzündlich bedingter Verschluss des Ausführungsgangs
- Im Verlauf Zystenentstehung mit starker Schwellung des Ausführungsgangs (Pseudoabszess)
- Meist einseitig
- Altersgipfel: Meist zwischen 20 und 40 Jahre
Ätiologie
- Erreger: Meist Mischinfektion mit Darm- und/oder Vaginalbakterien, z.B. E. coli, Anaerobier, Gonokokken, Streptokokken, Staphylococcus aureus
Klinik und Diagnostik
- Schmerzen beim Sitzen und Gehen
- Einseitige Rötung und starke Schmerzen im hinteren Bereich der Labien
- Bis zu hühnereigroße Schwellung (Pseudoabszess)
- Nach rezidivierenden Bartholinitiden oft Bartholin-Retentionszyste
- Vaginale Erregerdiagnostik
Therapie [1]
- Symptomatische Therapie (ggf. in akuter Phase ) [1][2]
- Lokale Kühlung
- Antiseptische Bäder und Umschläge
- Symptomatische Schmerzbehandlung mit Ibuprofen oder Paracetamol
- Operative Therapie (bei Pseudoabszess ohne bzw. nach Spontanruptur)
- Marsupialisation = Eröffnung des Pseudoabszesses durch Längsschnitt und Entleeren des Eiters; anschließend Umschlagen der Wundränder nach außen und Vernähen, sodass sich eine offene Tasche bildet und eine kontinuierliche Drainage ermöglicht wird
- Entnahme eines Abstrichs zur Erregerdiagnostik (inkl. Gonokokken!)
- Bei Nachweis von Gonokokken: Zusätzlich systemische Therapie mit Ceftriaxon i.v. und Azithromycin p.o. (siehe: Gonorrhö – Antibiotische Therapie)
- Alternative Therapie: Einlage eines Ballonkatheters (Word Catheter) [2]
Prognose
- Bei Therapie gute Prognose
- Rezidive möglich
Vaginitis
Definition
- Vaginitis (Kolpitis): Entzündung der Vagina
- Meist in Kombination mit Vulvitis als sog. Vulvovaginitis
Ätiologie [1][2]
- Endogene Ursachen
- Postmenopausaler Östrogenmangel → Vaginitis senilis
- Systemische allergische Genese
- Schwangerschaft
- Exogene Ursachen
- Infektionen (i.d.R. bakteriell, mykotisch)
- Hygienemangel
- Radiatio
- Medikamente (insb. Antibiotika)
- Aszendierende Ursachen
- Infektiöse Vulvitis
- Inkontinenzurin
- Deszendierende Ursachen
- Menstrualblut
- Fistelsekret
Symptome/Klinik u.a.
- Juckreiz
- Brennen
- Nässegefühl
- Fluor vaginalis (unterschiedlich je nach Erreger)
- Dyspareunie
Wichtige infektionsbedingte Vaginitiden
Für detaillierte Informationen siehe:
Candida-Vulvovaginitis (Vulvovaginalcandidose)
Epidemiologie [1][3]
- Lebenszeitprävalenz: 75% aller Frauen
- Alter: Frauen zwischen der Menarche und vor der Menopause
Ätiologie
- Erreger
- Insb. Candida albicans (85–95%)
- Candida glabrata häufiger bei Frauen mit Immunsuppression, Diabetes mellitus und bei postmenopausalen Frauen
- Andere Candida-Arten
- Risikofaktoren
- Diabetes mellitus
- Zerstörung der Vaginalflora (z.B. nach systemischer antibiotischer Therapie)
- Vaginales Mikrobiom mit wenig Laktobazillen
- HIV, Immunsuppression
- Schwangerschaft
- Kombinierte orale Kontrazeptiva, insb. mit höherem Östrogenanteil
- Häufiger Geschlechtsverkehr
- Stress, Lebensstilfaktoren
Klinik
- Infektion der Vulva und Vagina, ggf. der Interkrural- und Perianalregion
- Rötung im Bereich der Vulva und Vagina, ggf. Rhagaden
- Starker Pruritus (bei 90%)
- Brennen, insb. Dyspareunie, Dysurie
- Wundheitsgefühl
- Weißlich-krümeliger, i.d.R. geruchloser Ausfluss (Fluor vaginalis)
Eine vaginale Pilzinfektion kommt bei präpubertären Mädchen äußerst selten vor! Bei weißlicher Verfärbung sollte in diesem Alter differenzialdiagnostisch stets an einen Lichen sclerosus gedacht werden!
Diagnostik [3]
- Klinik und Anamnese
- Nativabstrich (des Fluors) mittels Kochsalzlösung, mikroskopische Begutachtung in 400-facher Vergrößerung
- (Pseudo‑)Hyphen und Sprosszellen
- Ggf. erhöhte Leukozytenzahl
- Ggf. Kultur mit Artbestimmung, insb. in der Schwangerschaft und/oder bei rezidivierenden Infektionen sinnvoll
Therapie [1][3]
- Indikationen
- Symptomatische(!) akute Candida-Vulvovaginitis
- Chronisch-rezidivierende Candida-Vulvovaginitis
- Erregernachweis bei immunsupprimierter Patientin
Akute Candida-Vulvovaginitis [3]
- Lokale Antimykotika
-
Clotrimazol
- Vaginaltabletten
- Und Creme
- Oder Econazol Vaginalzäpfchen
- Oder Fenticonazol Vaginalkapsel
-
Clotrimazol
- Systemische Antimykotika (bei massivem Befall)
- Bei Nachweis von Candida glabrata: Resistenztestung und Erwägen von topischem Nystatin oder Ciclopiroxolamin
Chronisch-rezidivierende Candida-Vulvovaginitis [3]
Bei einer chronisch-rezidivierenden Candida-Vulvovaginitis sollte die Patientin über ein Jahr lang therapiert werden.
- Therapieschema
- Stufe 1 (1. Woche, Initialtherapie): 200 mg Fluconazol p.o. an Tag 1, 3 und 5
- Stufe 2 (2.–8. Woche): 200 mg Fluconazol p.o. an jeweils einem Tag pro Woche
- Stufe 3 (3.–6. Monat): 200 mg Fluconazol p.o. alle 2 Wochen
- Stufe 4 (7.–12. Monat): 200 mg Fluconazol p.o. alle 4 Wochen
- Zusätzlich: Pilzkultur (am Ende jeder Stufe)
- Auswertung nach 14 Tagen
- Negativ und symptomfrei: Fortführung des Therapieschemas
- Positiv oder symptomatisch: Wiederholung der vorherigen Stufe
- Auswertung nach 14 Tagen
Therapie der Candida-Vulvovaginitis in der Schwangerschaft [3][4]
- Indikation: In der Schwangerschaft sollte auch eine asymptomatische Candidose behandelt werden
- Therapeutisches Vorgehen: Vaginale Therapie mit Clotrimazol oder Nystatin während der gesamten Schwangerschaft möglich [4]
- Komplikationen in der Schwangerschaft: Candida-Sepsis bzw. Soor des Neugeborenen
Eine systemische Therapie mit Imidazolderivaten geht mit einem erhöhten Fehlbildungs- und Abortrisiko einher und ist in der Schwangerschaft kontraindiziert!
Weitere Maßnahmen
- Ansäuerung des Vaginalmilieus mit Lactobacillus-acidophilus-Zäpfchen
- Mitbehandlung der asymptomatischen Sexualpartner:innen hat keine Vorteile bzgl. Heilungsquote oder Rezidivneigung
Prävention
- In der Schwangerschaft
- Vaginale Pilzkultur ab 34. SSW empfehlenswert, bisher jedoch kein Standard
- Bei drohender Frühgeburt immer Pilzkultur und entsprechende Therapie durchführen
Bei vaginalem Pilznachweis in der Schwangerschaft erfolgt immer eine lokale Antimykotikatherapie (auch bei asymptomatischer Infektion)!
Prognose
- Bei Therapie gute Prognose
- Rezidive möglich
Bakterielle Vaginose
Allgemeines [5]
Zu einer bakteriellen Vaginose kommt es bei einem Ungleichgewicht der Vaginalflora zuungunsten der protektiven Laktobazillen mit konsekutiver Überbesiedelung verschiedener fakultativ pathogener Keime.
Epidemiologie [1][5][6]
- Prävalenz: Ca. 5–8% aller sexuell aktiven Frauen
- 10–20% der Schwangeren
- Alter: Meist 15–45 Jahre
Ätiologie [1][2][5][6]
- Erreger: I.d.R. Mischinfektion, meist Beteiligung von
- Gardnerella vaginalis in 95% aller Vaginosen [5]
- Mykoplasmen, Ureaplasmen
- Mobiluncus spp.
- Weitere: E. coli, Bacteroides-Bakterien, Streptokokken, Atopobium vaginae, andere Anaerobier
- Risikofaktoren
- Häufiger Geschlechtsverkehr, insb. mit wechselnden Partner:innen [6]
- Gleichgeschlechtlicher Verkehr [5][6]
- Häufige vaginale Spülung und Verwendung kosmetischer Produkte
- Systemische Antibiotikatherapie
- Östrogenmangel, bspw. im Wochenbett
- Chronischer Stress
- Tabakrauchen
- Kupfer-IUD
Klinik und Diagnostik [5]
- Fakultative Symptome
- Brennende Schmerzen, insb. beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
- Pruritus
- Dysurie
- Amsel-Kriterien: Mind. 3 der folgenden 4 Amsel-Kriterien müssen zum Nachweis einer bakteriellen Vaginose erfüllt sein
- Vermehrter, dünnflüssiger oder schaumiger, grau-weißer bis gelber Fluor vaginalis
- Nachweis von mind. 20% Clue Cells: Plattenepithelzellen bedeckt mit kokkoiden Bakterien (Nachweis entweder im Nativabstrich oder Grampräparat )
-
Fischiger Geruch
- Amintest (auch „Whiff-Test“): Durch Aufträufeln von 1 bis 2 Tropfen 10%iger Kalilauge auf das Abstrichmaterial kommt es zur Intensivierung des „Fischgeruchs“ (Amingeruchs)
- Vaginal-pH: >4,5
- Labordiagnostik: Beurteilung des Grampräparats
- Nugent Score: Beurteilung von 3 Bakterienarten im Grampräparat, Bewertung mittels Punktesystem (insg. max. 10 Punkte)
- Normal (keine Vaginose): 0–3 Punkte
- Intermediär (keine Aussage möglich): 4–6 Punkte
- Bakterielle Vaginose: 7–10 Punkte
- Hay-Ison Score: Beurteilung des mikroskopischen Bildes anhand der vorherrschenden Bakterienarten
- Grad 3: Bakterielle Vaginose
- Nugent Score: Beurteilung von 3 Bakterienarten im Grampräparat, Bewertung mittels Punktesystem (insg. max. 10 Punkte)
Beurteilung des Grampräparats mittels Nugent Score [5] | |||
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Punkte | Anzahl der Bakterien pro Gesichtsfeld (1000-fache Vergrößerung) | ||
Grampositive Stäbchen | Gramnegative Stäbchen | Gramnegative, kommaförmige Bakterien | |
0 | >30 | 0 | 0 |
1 | 15–30 | 0–1 | <5 |
2 | 1–14 | 1–4 | >5 |
3 | 0–1 | 5–30 | — |
4 | 0 | >30 | — |
Beurteilung des Grampräparats mittels Hay-Ison Score [5] | ||
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Hay-Ison Grad | Mikroskopisches Bild | Bewertung |
0 | Vaginalepithelien (keine Bakterien) | — |
1 | Hauptsächlich grampositive Stäbchen (Laktobazillen) | Normal |
2 | Gemischtes Bild: Laktobazillen und typische Keime für bakterielle Vaginose | Intermediär |
3 | Hauptsächlich gramnegative Stäbchen und kommaförmige Bakterien (Gardnerella spp., Mobiluncus etc.) sowie Clue Cells | Bakterielle Vaginose |
4 | Grampositive Kokken | — |
„Amsel-Kriterien“: Amingeruch, Schlüsselzellen, erhöhter pH, liquider Fluor!
Therapie [1][5][6][7]
Eine gesicherte bakterielle Vaginose mit Beschwerden oder in Risikosituationen muss immer behandelt werden. [5]
- Indikationen, u.a.
- Symptomatischer Verlauf
- Frühschwangerschaft
- Vor der Einlage eines IUD
- Antibiotikatherapie (Therapie der Wahl)
- Systemische Antibiotikatherapie
- Clindamycin oral
- oder Metronidazol oral
- Lokale Antibiotikatherapie
- Clindamycin vaginal oder
- Metronidazol vaginal mittels Vaginalsuppositorien oder Vaginalcreme
- Systemische Antibiotikatherapie
- Alternative Therapie: Antiseptische Lokaltherapie, bspw.
- Dequaliniumchlorid vaginal
- Octenidin vaginal
- Povidon-Iod vaginal
- Rezidivtherapie
- Antiseptische Lokaltherapie oder
- Topisches Metronidazol
- Danach Ansäuerung des Vaginalmilieus mit Lactobacillus-acidophilus-Zäpfchen
Therapie einer bakteriellen Vaginose in der Schwangerschaft [5]
- Indikation
- Symptomatische bakterielle Vaginose
- Asymptomatische bakterielle Vaginose vor der 23+0 SSW bei Risikoprofil für eine Frühgeburt
- Therapie
- Mittel der Wahl: Clindamycin oral oder vaginal
- Alternative Therapie: Antiseptische Lokaltherapie mit Dequaliniumchlorid oder Octenidin
Weitere optionale Maßnahmen (nicht evidenzbasiert)
- Ansäuerung des Vaginalmilieus mit Lactobacillus-acidophilus-Zäpfchen
- Applikation von Milchsäure
- Mitbehandlung des Partners bzw. der Partnerin erwägen, insb. bei chronisch-rezidivierendem Verlauf
Komplikationen
- Chronisch-rezidivierender Verlauf (mind. drei Episoden pro Jahr)
- Aszendierende Infektionen in den oberen Genitaltrakt (bspw. Zervizitis, Adnexitis, Salpingitis, Endometritis) und nachfolgende Sterilität
- Bei Schwangeren: Triple I, vorzeitige Wehen bzw. vorzeitiger Blasensprung, Fehl- oder Frühgeburt, postpartale Endometritis
- Ausschluss weiterer STIs als Koinfektion (aufgrund eines erhöhten Infektionsrisikos)
Prävention
- Vermeidung von Stress, gesunder Lebensstil und gesunde Ernährung, Normalgewicht
- Stabilisieren der Vaginalflora durch Ansäuerung des Vaginalmilieus mit Lactobacillus-acidophilus-Zäpfchen
- Hygienemaßnahmen, insb. bei Analverkehr
- Vor geplanter Schwangerschaft oder in Frühgravidität: Bestimmung des pH-Werts und ggf. Ansäuerung des Vaginalmilieus
Prognose
- Gute Prognose bei Behandlung
- Häufige Rezidive (bis zu 80% innerhalb von 3–12 Monaten nach Therapie)
Trichomonaden-Infektion
Epidemiologie [1][8]
- Häufigkeit: Weltweit ca. 174 Mio. Fälle/Jahr
- Altersgipfel: In Deutschland 19–35 Jahre
Ätiologie
- Erreger: Trichomonas vaginalis, häufig liegt aber eine Mischinfektion mit anaeroben Bakterien vor
- Organspezifischer, fakultativ-pathogener Keim
- Birnenförmige Protozoen mit einer Länge von ca. 25 μm und vier kurzen und einer langen Geißel
- Risikofaktoren
- Wechselnde Sexualpartner:innen
- Bestehende STI
- Übertragung
Klinik [1]
Eine Trichomonaden-Infektion (auch Trichomoniasis) äußert sich klinisch meist als Vaginitis, kann jedoch auch Vulva, Bartholin-Drüsen und Urethra betreffen. [1]
- In 70–85% der Fälle asymptomatische Verläufe
- Symptombeginn i.d.R. 5–28 Tage nach Infektion
- Vulvovaginaler Pruritus und Rötung, ggf. Bläschenbildung
- Kolpitis granularis: Punktförmige Rötungen der Vaginalschleimhaut
- Erdbeerzervix: Punktförmige Rötungen der Schleimhaut der Ektozervix
- Brennen, insb. Dyspareunie, Dysurie
- Unangenehm riechender, grün-gelblicher Ausfluss (Fluor) mit Schaumbildung (5–50%)
- Beteiligung von Harnblase, Urethra und paraurethralen Drüsen häufig
- Bei Männern häufig asymptomatische Infektion, aber auch Urethritis mit milchigem Ausfluss, Prostatitis und schmerzhafter Ejakulation, Nebenhodenentzündung und Infertilität möglich
Diagnostik
- Klinik und Anamnese
-
Abstrich und Nativpräparat: Mikroskopisch Flagellaten mit mehreren Geißeln zu sehen und ruckartigen Bewegungen
- Kultur (gute Aussagekraft bei aufwendiger Durchführung): Nur in Einzelfällen
- PCR möglich, aber kein Standardverfahren
- Bei Nachweis einer Trichomoniasis: Ausschluss weiterer STIs
Therapie [9]
- Systemische Antibiotikatherapie: Metronidazol oral [9]
- Weitere Maßnahmen: Mitbehandlung der Sexualpartner:innen
- Therapie der Trichomonaden-Infektion in der Schwangerschaft: Metronidazol (Off-Label Use, strenge Indikationsstellung im 1. Trimenon) [2][10]
Komplikationen
- Vaginales Mukosa-Emphysem
- In der Schwangerschaft
- Erhöhtes Risiko für Frühgeburt, vorzeitigen Blasensprung und niedriges Geburtsgewicht
- Bei 5% der weiblichen Neugeborenen vaginale Trichomonadenbesiedelung, ggf. mit Rötung und Schwellung der Vulva innerhalb 1 Woche
Prävention
- Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten und deren mögliche Folgen
- Safer Sex, insb. Verwendung von Kondomen und Barrieretüchern
Prognose
- Bei Therapie gute Prognose
Zervizitis
Definition
- Zervizitis = Entzündung der Zervix
Ätiologie
- Erreger
- Chlamydia trachomatis (häufigster Erreger)
- Herpes genitalis (meist HSV II)
- Gonokokken
- HPV
- Treponema pallidum
- Weitere Keime: I.d.R. Mischinfektion mit Mykoplasmen, E. coli, Anaerobiern, Ureaplasmen, Enterokokken; häufig Mitinfektion von Endometrium und/oder Vagina, ggf. Fluor
- Risikofaktoren
- Primäre Infektion (bspw. durch Chlamydien, HPV, HSV II, Gonokokken, Trichomonaden, Pilze)
- Aszendierende Infektion (bspw. bei bakterieller Vaginose)
- Strukturelle Schädigung der Zervix (bspw. Riss (Geburtsverletzung), Erosion, Polyp)
- Allergie (bspw. Latex, Spermizide in Kondomen)
- Psychogene Ursachen (bspw. Anorgasmie)
Klinik
- Allgemein
- Kontaktblutung der zervikalen Schleimhaut (bspw. nach Geschlechtsverkehr)
- Fluor genitalis
- Ggf. gleichzeitige Vulvovaginitis
- Ggf. Dysurie/Urethritis, Ulzerationen
- Allgemeinsymptome (selten)
- Erregerspezifisch
- Chlamydia trachomatis
- Häufig asymptomatisch (90%)
- Ggf. wässrig-klarer bis blutig-eitriger Zervikalfluor, Dysurie, Kontaktblutung, Metrorrhagie
- Herpes genitalis (meist HSV II)
- Isoliert meist asymptomatisch
- Assoziiert mit Vulvovaginitis: Ggf. Ulzera, Fluor genitalis, Superinfektion; symptomatische Erkrankung i.d.R. erst nach wiederholter Infektion
- Gonokokken
- Eitriger Zervikalfluor (80–90%)
- Ggf. eitrige Urethritis, Dysurie, ggf. Bartholinitis
- HPV: Asymptomatisch (Vulva und Vagina häufig mit infiziert)
- Treponema pallidum: Schmerzlose Papeln und Ulkus (Primäraffekt (Syphilis)
- Chlamydia trachomatis
Diagnostik
- Anamnese und gynäkologische Untersuchung
- Gynäkologische Anamnese mit Fokus auf aktuelle Symptomatik
- Spekulumeinstellung und vaginale Tastuntersuchung: Kontaktblutung, zervikaler Fluor, Portioschiebeschmerz, pH-Wert
- Erregernachweis
- Nativpräparat: Leukozytenreicher Fluor (oft ohne Erregernachweis)
- PCR i.d.R. aus Abstrichmaterial (Direktnachweis): Nachweis von A-Streptokokken, Gonokokken, Chlamydien und Mykoplasmen, Herpes
- Ggf. mikrobiologische Kultur
- Labor: Blutbild und BSG/CRP (erhöhte Entzündungswerte bei aszendierender Infektion)
- Serologie: Nicht sinnvoll
Therapie
- Systemische Antibiotikatherapie, wenn möglich erregerspezifisch (für Dosierungen siehe: Therapie der Pelvic inflammatory Disease)
- Mitbehandlung aller Sexualpartner:innen notwendig!
Komplikationen
- Bei Chlamydien
- Adnexitis/Pelvic inflammatory Disease mit Verklebung als häufigste Sterilitätsursache
- EUG
- Postpartal: Neonatale Chlamydien-Konjunktivitis und/oder -Pneumonie nach Spontanpartus; postpartale Endometritis
- Bei Gonokokken
- Adnexitis/Pelvic inflammatory Disease mit Verklebung und Sterilität
- Dissemination mit Arthritis und/oder Hautbeteiligung
- EUG
- Postpartal: Neonatale Gonokokken-Konjunktivitis (wenn unbehandelt Erblindung möglich)
Prävention [1][9]
Endometritis
Definitionen [1]
Auf die Endometritis puerperalis (häufigste Form der Endometritis, im Wochenbett auftretend) wird hier nicht näher eingegangen.
- Endometritis: Entzündung des Endometriums
- Akute Endometritis
- Chronische Endometritis
- Endomyometritis: Entzündung des Endometriums mit Beteiligung des Myometriums
- Pyometra: Intrauterine Eiteransammlung
Ätiologie [1]
- Aszendierende Infektion (vorausgegangene Kolpitis/Zervizitis)
- Risikofaktoren für Keimaszension
- Liegendes IUD
- Ungeschützter Geschlechtsverkehr, insb. mit wechselnden Sexualpartner:innen
- Menstruation
- Abort
- Intrauteriner Eingriff (bspw. Kürettage)
- Zervixpolyp, Zervixverletzung
- Myome oder Polypen
Klinik [1]
- Blutungsstörungen: Menorrhagie, Metrorrhagie, Spotting
- Schmerzen, Dyspareunie
- Ggf. Fieber, Schüttelfrost
- Ggf. Fluor genitalis
- Oligo-/asymptomatischer Verlauf bis zum klinischen Bild eines akuten Abdomens möglich (PID möglich!)
Diagnostik [1][11]
- Gynäkologische Anamnese (insb. Frage nach IUD und Blutungsstörungen) und Fokus auf Risikofaktoren (bspw. Z.n. intrauterinem Eingriff)
- Gynäkologische Untersuchung
- Abdominelle orientierende Tastuntersuchung
- Spekulumeinstellung: (Eitriger) Fluor cervicalis (Menge, Konsistenz, Geruch)
- Gynäkologische Tastuntersuchung
- Portioschiebeschmerz
- Druckdolenter, aufgelockerter, vergrößerter Uterus, ggf. Druckdolenz im Adnexbereich (Hinweis auf Pelvic inflammatory Disease)
- Erregernachweis
- Nativpräparat (meist ohne Erregernachweis)
- I.d.R. PCR aus Abstrichmaterial oder Urinprobe (Direktnachweis): Nachweis von Gonokokken, Chlamydien
- Ggf. transvaginale Sonografie zur Detektion von intrauteriner Flüssigkeit, Tumoren oder Abszessen (bspw. TOA)
- Ggf. diagnostische/therapeutische Laparoskopie: Bei ausbleibender Besserung der Symptome nach >48 h erwägen
Therapie [1][11]
Allgemeine Maßnahmen
- Bettruhe, Eisblase
- Analgetika und Spasmolytika nach Bedarf
- Entfernen eines liegenden IUD
Kalkulierte Antibiotikatherapie bei Endometritis (non-puerperalis)
Für die Therapie der Endometritis puerperalis (im Wochenbett) siehe: Therapie der Endometritis puerperalis
Im akuten Stadium [1]
- Ohne Erregernachweis: Kalkulierte systemische antibiotische Therapie
-
Levofloxacin plus Metronidazol
- Beachte: Rote-Hand-Briefe zu Fluorchinolonen und Rote-Hand-Briefe zu Levofloxacin
- Alternative 1: Clindamycin plus Gentamicin
- Alternative 2: Amoxicillin/Clavulansäure plus Metronidazol oder Doxycyclin
-
Levofloxacin plus Metronidazol
- Bei Erregernachweis: Ggf. Anpassung der Therapie
Im chronischen Stadium [1][12]
- Bei Patientinnen mit Kinderwunsch: Doxycyclin [12][13]
Bei Pyometra [1]
- Antibiotikatherapie
- Danach Dilatation des Zervikalkanals und Eiterentleerung
- Im Verlauf: Fraktionierte Abrasio (Ausschluss eines Endometriumkarzinoms)
Adnexitis
Definitionen [1][8][14]
Am häufigsten liegen der Adnexitis aszendierende Infektionen mit bspw. Gonokokken oder Chlamydien zugrunde. Der Begriff der PID hat sich als Sammelbegriff für Infektionen des inneren weiblichen Genitaltrakts (Zervix, Endometrium, Tuben, Adnexe) durchgesetzt. In der Literatur wird jedoch uneinheitlich gehandhabt, ob es sich bei der PID um eine reine Adnexitis oder um eine Adnexitis in Kombination mit einer Endometritis/Zervizitis handelt. [1][15]
- Salpingitis: Entzündung der Tube(n)
- Adnexitis: Entzündung von Ovar(ien) und Tube(n)
- Pelvic inflammatory Disease (PID): Sammelbegriff für Infektionen des inneren weiblichen Genitaltrakts (Zervix, Uterus, Tuben, Adnexe)
- Tuboovarialabszess: Abszess von Tube und Ovar [16]
- Douglas-Abszess: Eiteransammlung im Douglas-Raum
Epidemiologie [1][17]
- Prävalenz: Ca. 1% in Europa
- Mittleres Erkrankungsalter: Ca. 14–40 Jahre
Ätiologie [1]
- Erreger
- Chlamydia trachomatis [18] und Gonokokken
- Häufig Mischkulturen
- Streptokokken, Staphylokokken, E. coli, Enterobakterien
- Anaerobier, Gardnerella vaginalis, Mykoplasmen
- Pathogenese
- Aszendierende Infektion (am häufigsten): Aufsteigen der Erreger aus dem unteren Genitaltrakt
- Deszendierende Infektion: Ausgehend von Appendizitis, Peritonitis oder chronisch-entzündlicher Darmerkrankung (CED)
- Postoperative Infektion (selten): Nach gynäkologischer oder abdominalchirurgischer OP (insb. bei vorbestehender vaginaler Infektion)
- Hämatogene Infektion (selten), z.B. im Rahmen einer Tuberkulose
- Risikofaktoren
- Junges Alter
- Bakterielle Vaginose oder Zervizitis
- Ungeschützter Geschlechtsverkehr, insb. mit wechselnden Sexualpartner:innen
- Intrauterinpessar [19]
- Menstruation (und Verlust des Schleimpfropfes zu Beginn der Menstruation)
- Geburt/Wochenbett
- Z.n. Kürettage
- Z.n. gynäkologisch-endoskopischen Eingriffen
- Z.n. IVF
- Z.n. Pelvic inflammatory disease
Klinik
Symptomarme bis lebensbedrohliche Verlaufsformen möglich!
- Akutes Stadium: Akut oder subakut einsetzende, starke ein- oder beidseitige Unterleibsschmerzen bis hin zum akuten Abdomen mit Abwehrspannung, Fieber, Übelkeit, Erbrechen
- Subakutes Stadium: Mäßige Unterbauchschmerzen, spontan und bei Palpation, oftmals mit palpabler Resistenz im Adnexbereich, subfebrile bis normale Temperatur
- Chronisches Stadium: Druckschmerzen/Unterbauchschmerzen ohne Temperaturerhöhung, jederzeit Exazerbation möglich
- Weitere mögliche Symptome: Dysurie, Dyspareunie, Meno- und Metrorrhagien, eitriger zervikaler Fluor, Obstipation oder Diarrhö
Diagnostik [1][17]
- Gynäkologische Anamnese
- Gynäkologische Untersuchung
- Abdominelle orientierende Tastuntersuchung: Seitenbetonter Unterbauchdruckschmerz , palpable Resistenz im Adnexbereich, ggf. Abwehrspannung (bei Peritonitis)
- Spekulumeinstellung: Ggf. purulenter, übel riechender Fluor, erhöhter vaginaler pH-Wert >4,5
- Gynäkologische Tastuntersuchung: Portioschiebeschmerz
- Nativpräparat
- Leukozyten, Erythrozyten
- Ggf. Erregernachweis
- Mikrobiologischer Erregernachweis (Zervix-Abstrich) vor Antibiotikatherapie (Kultur- und Resistenzbestimmung, insb. bei V.a. Chlamydien/Gonokokken)
- Sonografie (am besten transvaginal)
- Adnex-Schwellung: Verdickte Tuben (Saktosalpinx) und vergrößerte, unscharfe Ovarien
- Freie Flüssigkeit im Douglas-Raum
- Bei Tuboovarialabszess: Dickwandige Raumforderung, im Inneren heterogene Echogenität, ggf. Konglomerat aus Tube und Ovar (bei großen Befunden)
- Labor
- BB und BSG/CRP (Entzündungswerte ↑ bei aszendierender Infektion)
- ß-HCG: Zum Ausschluss einer (Extrauterin‑)Gravidität
- Urinsediment: Zum Ausschluss eines Harnwegsinfekts
- Gerinnung (Quick, PTT, INR, Thrombozyten)
- Laparoskopie (nicht routinemäßig!) [17]
- Erscheinungsbild: U.a. erhöhte Durchblutung des inneren Genitale, Fibrinauflagerungen, Exsudat im Peritoneum, Pyo-/Hämatosalpinx
- Abstrichentnahme aus Tuben
- Bei Tuboovarialabszess: Therapeutische Entlastung und Spülung
- MRT (Einzelfallentscheidung!): Aussagekräftig, aber kostenintensiv, daher nicht standardmäßig anwendbar
Differenzialdiagnosen
- Appendizitis
- Extrauteringravidität (EUG)
- Urozystitis/Pyelonephritis/Urolithiasis
- Ovarialtorsion/rupturierte Ovarialzyste
- Ovarialtumor
- Endometriose
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Hernie
- Obstipation mit Koprostase
- Adhäsionen
Eine Entzündung des kleinen Beckens (Pelvic inflammatory disease) kann sich klinisch sowohl wie eine Appendizitis als auch wie eine Extrauteringravidität präsentieren!
Therapie [1][14][17][20]
Rascher Beginn mit kalkulierter Breitspektrum-Antibiotikatherapie (insb. wirksam gegen Chlamydien, Gonokokken und Anaerobier, siehe Therapie der Adnexitis)!
Erstmaßnahmen
- I.d.R. stationäre Aufnahme: Obligat bei Fieber, Übelkeit, pathologischem Tast- oder Sonografiebefund der Adnexe, V.a. Appendizitis, Peritonitis oder (Tuboovarial-/Douglas‑)Abszess, Schwangerschaft, jugendlicher Frau, Persistieren der Symptomatik trotz oraler Antibiotikatherapie über zwei Tage
- Insb. Schwangere sollten immer stationär aufgenommen und parenteral antibiotisch therapiert werden
- Ambulantes Prozedere möglich bei leichter Symptomatik ohne tastbare Resistenz oder Sonografiebefund und bei sicherem Ausschluss einer Appendizitis
- Untersuchung und Mitbehandlung aller Sexualpartner:innen notwendig!
- Symptomatische Therapie
- Bettruhe, lokale Kältetherapie (Eisblase)
- Analgetika, Spasmolytika und Antiemetika nach Bedarf
- Ggf. Entfernen eines liegenden IUD [19][21][22]
- Stuhlregulation
- Bei septischer Temperatur ggf. Thromboseprophylaxe
Kalkulierte medikamentöse Therapie der Adnexitis [14][20]
Akutes Stadium (schwerer Verlauf): Stationäre Aufnahme obligat!
- Ohne Erregernachweis: Kalkulierte systemische antibiotische Therapie
- 1. Wahl (insg. 14 d) [18][19]
- Ceftriaxon i.v. plus Doxycyclin i.v. für 3–5 d bzw. bis zur klinischen Besserung
- Danach Doxycyclin p.o. plus Metronidazol p.o.
- 2. Wahl [1][14]
- Ggf. Laparoskopie oder Laparotomie mit Punktion/Drainage bei
- Erfolgloser Antibiotikatherapie
- Verschlechterung des Lokalbefundes und/oder des Allgemeinzustandes
- Beginnender Peritonitis und/oder Sepsis
- Nachweis eines Abszesses (Douglas-Raum, Salpinx, Ovar)
Subakutes und chronisches Stadium (leichterer Verlauf): Ambulantes Prozedere möglich
- Ohne Erregernachweis: Kalkulierte systemische antibiotische Therapie (Mischinfektion!)
- 1. Wahl [1][14][20][23]
- Ceftriaxon i.v. oder i.m.
- Plus Doxycyclin p.o.
- Plus Metronidazol p.o.
- 2. Wahl [14][17][23]
- Amoxicillin/Clavulansäure p.o.
- Plus Doxycyclin p.o.
- Ggf. plus Metronidazol p.o.
- Anstatt Doxycyclin kann Azithromycin verwendet werden [14]
- 1. Wahl [1][14][20][23]
- Reevaluation: Nach 24 h, bei Persistenz stationäre Aufnahme und parenterale Therapie
- Bei Erregernachweis: Ggf. Anpassung der Therapie
Operative Therapie [16]
- Indikationen
- Therapieversagen der konservativen Therapie
- Verschlechterung des Allgemeinzustandes bzw. persistierender schlechter Allgemeinzustand
- Tuboovarial- oder Douglas-Abszess, Pyosalpinx
- Durchführung: Laparoskopie oder Laparotomie
Komplikationen
- (Chronische) Hydro-, Pyo- und/oder Hämatosalpinx → Fibrinöse Verklebung → Sterilität (ca. 20–40%), Neigung zur extrauterinen Gravidität (ca. 5%), chronische Unterbauchschmerzen (ca. 20–30%)
- Pelveoperitonitis durch infektiöses Exsudat, das über die Fimbrien ins kleine Becken gelangt
- Tuboovarialabszess
- Douglas-Abszess infolge großvolumiger Eiteransammlungen im kleinen Becken
- Pseudotumor (entzündlicher Adnextumor mit Beteiligung von Darmschlingen oder des Omentum majus)
- Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom
- In der Schwangerschaft: Erhöhte Morbidität für Mutter und Kind
Prävention
- Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten und deren mögliche Folgen
- Safer Sex, insb. Verwendung von Kondomen und Barrieretüchern
Besondere Patientengruppen
Therapeutisches Vorgehen bei Vulvovaginitis von Kindern
Die Vulvovaginitis ist die häufigste gynäkologische Erkrankung des Kindesalters. Die anatomische Nähe zum Anus begünstigt ein Übertreten von Darmkeimen, insb. da präpubertär die inneren Labien physiologischerweise noch aufstehen und die empfindliche Vaginalschleimhaut nicht schützen und der durch Östrogenmangel bedingte neutrale pH ein Wachstum pathogener Keime ermöglicht. Vor allem in der Phase der Sauberkeitserziehung kommt es vermehrt zu Infektionen, weil bspw. von dorsal nach ventral gewischt wird . Labienverklebungen erhöhen das Infektionsrisiko zusätzlich. Auch vaginal eingeführte Fremdkörper können eine Infektion auslösen, weshalb eine vaginale Untersuchung unerlässlich ist. Candida-Pilze wachsen v.a. im östrogenisierten Milieu, also bei Neugeborenen oder pubertierenden Mädchen. In der präpubertären hormonellen Ruhephase ist eine vaginale Pilzinfektion hingegen selten. [24]
Werden sexuell übertragbare Keime bei präpubertären Mädchen nachgewiesen, muss an sexuellen Missbrauch gedacht werden!
Bei adoleszenten Mädchen kommt es insb. unter systemischer Antibiotikatherapie durch eine Störung der Vaginalflora zu einer Vaginitis. In diesem Alter ist der häufigste Erreger Gardnerella vaginalis. Nach sexuellen Kontakten kommen auch Chlamydia trachomatis, Neisseria gonorrhoeae und Mykoplasmen vor .
Symptome der Vulvovaginitis sind Vaginalfluor, Rötung, Juckreiz und ggf. Dysurie .
Allgemeine Maßnahmen
- Regelmäßige Körperhygiene, vorzugsweise Duschen
- Gute Händehygiene
- Keine aggressiven Dusch- oder Waschzusätze benutzen, die die Vaginalflora stören
- Getrennte Handtücher und Hygieneartikel
- Regelmäßiges Wechseln der (Unter‑)Wäsche
- Vermeidung mechanischer Reize, bspw. zu enge Hosen, Stringtangas
Wundheilungsfördernde und entzündungshemmende Externa
Bei der Vulvovaginitis kann initial eine Kombinationstherapie aus entzündungshemmenden Sitzbädern und Zinksalbe versucht werden .
Synthetischer Gerbstoff (z.B. Tannolact® 40% Badezusatz, Tannosynt® flüssig)
- Dosierungsempfehlungen
- Darreichungsformen: Als flüssiger Badezusatz oder pulverförmiger Badezusatz
- Keine Angabe einer Zulassungsbeschränkung, auch für Schwangerschaft und Stillzeit zugelassen
- Standarddosierung Sitzbäder (jedes Alter):
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile
- Nicht anzuwenden am Auge
- Nicht gleichzeitig andere Bade-, Dusch-, Waschzusätze sowie Seife verwenden
- Bei Kleinkindern kann das ganz normale spielerische Baden durchgeführt werden, damit die Kinder möglichst über die vorgegebene Zeit in der Lösung verbleiben
- Wirkt adstringierend, gerbend, schorfbildend, antientzündlich, antipruriginös, schmerzlindernd sowie indirekt antibakteriell und antimykotisch
Pasta zinci mollis (Zinkoxid) (z.B. Zinkpaste, weich BW®)
- Dosierungsempfehlungen
Antimykotische Therapie
Stellt sich nach einigen Tagen keine Besserung ein, kann eine lokale antimykotische Therapie erwogen werden. Besondere Merkmale einer Pilzinfektion können (i.d.R. geruchloser) weißlich-bröckeliger Fluor und starker Juckreiz sein.
Nystatin (z.B. Candio-Hermal® Softpaste)
- Dosierungsempfehlungen
- Darreichungsformen: Lokale Anwendung der Softpaste auf entzündeter Haut
- Keine Angabe einer Zulassungsbeschränkung
- Standarddosierung (jedes Alter):
- Zu beachten
Nystatin und Zinkoxid (z.B. Multilind® Heilsalbe)
- Dosierungsempfehlungen
Miconazol und Zinkoxid (z.B. Infectosoor® Zinksalbe)
- Dosierungsempfehlungen
Antibiotische Therapie
Im Falle einer bakteriellen Infektion kommt es meist zu gräulich-homogenem Fluor mit üblem fischartigen Geruch, während der Juckreiz eher im Hintergrund steht. Der pH beträgt >4,5; mikroskopisch sind Clue Cells nachweisbar (Vaginalepithel mit kleinen Bakterien).
Es erfolgt zunächst eine lokal-antibiotische Therapie. Nur wenn diese erfolglos bleibt, wird eine systemische Antibiotikatherapie mit Metronidazol erwogen (dies ist im präpubertären Alter meist nicht erforderlich).
Lokaltherapie mit angemischter Creme aus der Apotheke (Pasta zinci mollis + Erythromycin 2% in hydrophiler Creme + Metronidazol 1% in hydrophiler Creme)
- Dosierungsempfehlungen
Metronidazol (z.B. Clont®, Arilin®)
- Dosierungsempfehlungen [25]
- Darreichungsformen: Orale Applikation als Tabletten , lokale Applikation als Vaginalzäpfchen oder Creme
- Orale Applikation zugelassen ab dem Geburtsalter, vaginale Applikation zugelassen ab 18 Jahre
- Dosierung für Kinder >12 Jahre und Jugendliche
- Orale Applikation
-
Vaginale Applikation
- Mittels Vaginalsuppositorien
- Mittels Vaginalcreme
- Zu beachten
- Nicht anzuwenden bei Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile sowie bei Leberschäden, Hämatopoesestörung
- Ab GFR <30 mL/min Verlängerung der Dosierungsintervalle erforderlich, dann max. 500 mg 1-0-1 und Spiegelkontrolle von Metronidazol und seinen Metaboliten
Meldepflicht
Gemäß dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) besteht keine bundesweite Meldepflicht für Entzündungen des weiblichen Genitale im Allgemeinen. Es gibt jedoch eine amtliche Meldepflicht für einige Situationen und Erreger.
- Arztmeldepflicht
- Nach IfSGMeldeVO (nur in Sachsen )
- Namentliche Meldepflicht von Erkrankung und Tod nur im Zusammenhang mit konnatalen Infektionen durch Treponema pallidum
- Nach IfSGMeldeVO (nur in Sachsen )
- Labormeldepflicht
- Nach § 7 IfSG
- Nicht-namentliche Meldepflicht an das RKI bei Erregernachweis von Treponema pallidum oder HIV
- Nach IfSGMeldeVO (nur in Sachsen )
- Nicht-namentliche Meldepflicht bei Erregernachweis von
- Chlamydia trachomatis und Treponema pallidum, wenn dieser auf eine akute Infektion hinweist
- Gonokokken
- Nicht-namentliche Meldepflicht bei Erregernachweis von
- Nach § 7 IfSG
Meditricks
In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.
Gardnerella vaginalis
Trichomoniasis
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Patienteninformationen
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025
- N70.-: Salpingitis und Oophoritis
- Inklusive: Abszess: Ovar, Tuba uterina, tuboovarial, Pyosalpinx, Salpingo-Oophoritis, Tuboovarialentzündung
- N70.0: Akute Salpingitis und Oophoritis
- N70.1: Chronische Salpingitis und Oophoritis
- Hydrosalpinx
- N70.9: Salpingitis und Oophoritis, nicht näher bezeichnet
- N71.-: Entzündliche Krankheit des Uterus, ausgenommen der Zervix
- Inklusive: Endo(myo)metritis, Metritis, Myometritis, Pyometra, Uterusabszess
- N71.0: Akute entzündliche Krankheit des Uterus, ausgenommen der Zervix
- N71.1: Chronische entzündliche Krankheit des Uterus, ausgenommen der Zervix
- N71.9: Entzündliche Krankheit des Uterus, ausgenommen der Zervix, nicht näher bezeichnet
- N72: Entzündliche Krankheit der Cervix uteri
- Inklusive: Endozervizitis, Exozervizitis, Zervizitis, mit oder ohne Erosion oder Ektropium
- Exklusive: Erosion und Ektropium der Cervix uteri ohne Zervizitis (N86)
- N73.-: Sonstige entzündliche Krankheiten im weiblichen Becken
- N73.0: Akute Parametritis und Entzündung des Beckenbindegewebes
- Abszess: Lig. latum uteri, Parametrium, Bindegewebsentzündung im weiblichen Becken (jeweils als akut bezeichnet)
- N73.1: Chronische Parametritis und Entzündung des Beckenbindegewebes
- Jeder Zustand unter N73.0, als chronisch bezeichnet
- N73.2: Nicht näher bezeichnete Parametritis und Entzündung des Beckenbindegewebes
- Jeder Zustand unter N73.0 ohne Angabe, ob akut oder chronisch
- N73.3: Akute Pelveoperitonitis bei der Frau
- N73.4: Chronische Pelveoperitonitis bei der Frau
- N73.5: Pelveoperitonitis bei der Frau, nicht näher bezeichnet
- N73.6: Peritoneale Adhäsionen im weiblichen Becken
- Exkl.: Peritoneale Adhäsionen im Becken nach medizinischen Maßnahmen (N99.4)
- N73.8: Sonstige näher bezeichnete entzündliche Krankheiten im weiblichen Becken
- N73.9: Entzündliche Krankheit im weiblichen Becken, nicht näher bezeichnet
- Infektion oder Entzündung im weiblichen Becken o.n.A.
- N73.0: Akute Parametritis und Entzündung des Beckenbindegewebes
- N74.-*: Entzündung im weiblichen Becken bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
- N74.0*: Tuberkulöse Infektion der Cervix uteri (A18.1†)
- N74.1*: Tuberkulöse Entzündung im weiblichen Becken (A18.1†)
- Tuberkulöse Endometritis
- N74.2*: Syphilitische Entzündung im weiblichen Becken (A51.4†, A52.7†)
- N74.3*: Entzündung im weiblichen Becken durch Gonokokken (A54.2†)
- N74.4*: Entzündung im weiblichen Becken durch Chlamydien (A56.1†)
- N74.8*: Entzündung im weiblichen Becken bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten
- N75.-: Krankheiten der Bartholin-Drüsen
- N75.0: Bartholin-Zyste
- N75.1: Bartholin-Abszess
- N75.8: Sonstige Krankheiten der Bartholin-Drüsen
- N75.9: Krankheit der Bartholin-Drüsen, nicht näher bezeichnet
- N76.-: Sonstige entzündliche Krankheit der Vagina und Vulva
- Exklusive: Senile (atrophische) Kolpitis (N95.2)
- N76.0: Akute Kolpitis
- Kolpitis [Vaginitis] o.n.A., Vulvovaginitis: akut, o.n.A.
- N76.1: Subakute und chronische Kolpitis
- Vulvovaginitis: chronisch, subakut
- N76.2: Akute Vulvitis
- Vulvitis o.n.A.
- N76.3: Subakute und chronische Vulvitis
- N76.4: Abszess der Vulva
- N76.5: Ulzeration der Vagina
- N76.6: Ulzeration der Vulva
- N76.8-: Sonstige näher bezeichnete entzündliche Krankheit der Vagina und Vulva
- N76.80: Fournier-Gangrän bei der Frau
- N76.88: Sonstige näher bezeichnete entzündliche Krankheit der Vagina und Vulva
- N77.-*: Vulvovaginale Ulzeration und Entzündung bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
- N77.0*: Ulzeration der Vulva bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten
- Ulzeration der Vulva bei: Infektion durch Herpesviren [Herpes simplex] (A60.0†), Tuberkulose (A18.1†)
- N77.1*: Vaginitis, Vulvitis oder Vulvovaginitis bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten
- Vaginitis, Vulvitis und Vulvovaginitis bei: Kandidose (B37.3†), Madenwurm-Infektion (B80†), Infektion durch Herpesviren [Herpes simplex] (A60.0†)
- N77.2-*: Vulvovaginale Ulzerationen und Entzündungen bei der chronischer Graft-versus-Host-Krankheit
- N77.21*: Stadium 1 der chronischen Vulvovaginal-Graft-versus-Host-Krankheit (T86.05†, T86.06†)
- N77.22*: Stadium 2 der chronischen Vulvovaginal-Graft-versus-Host-Krankheit (T86.06†)
- N77.23*: Stadium 3 der chronischen Vulvovaginal-Graft-versus-Host-Krankheit (T86.07†)
- N77.8*: Vulvovaginale Ulzeration und Entzündung bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten
- N77.0*: Ulzeration der Vulva bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten
- O86.-: Sonstige Wochenbettinfektionen
- O86.1: Sonstige Infektion des Genitaltraktes nach Entbindung
- A54.-: Gonokokkeninfektion
- A54.0: Gonokokkeninfektion des unteren Urogenitaltraktes ohne periurethralen Abszess oder Abszess der Glandulae urethrales Urethritis
- Vulvovaginitis, Zervizitis, Zystitis, o.n.A. durch Gonokokken
- Exklusive: Mit Abszess: Glandulae urethrales (A54.1), periurethral (A54.1)
- A54.0: Gonokokkeninfektion des unteren Urogenitaltraktes ohne periurethralen Abszess oder Abszess der Glandulae urethrales Urethritis
- A56.-: Sonstige durch Geschlechtsverkehr übertragene Chlamydienkrankheiten
- A56.0: Chlamydieninfektion des unteren Urogenitaltraktes
- Vulvovaginitis, Zervizitis, Zystitis, Urethritis durch Chlamydien
- A56.0: Chlamydieninfektion des unteren Urogenitaltraktes
- A59.-: Trichomoniasis
- Exklusive: Intestinale Trichomoniasis (A07.8)
- A59.0: Trichomoniasis urogenitalis
- Leukorrhoe (vaginal), Prostatitis† (N51.0*) durch Trichomonas (vaginalis)
- A59.8: Sonstige Lokalisationen der Trichomoniasis
- A59.9: Trichomoniasis, nicht näher bezeichnet
- B37.- :Kandidose
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.