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Urozystitis

Letzte Aktualisierung: 24.10.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Zystitis ist eine häufige Erkrankung und tritt in der Regel in Folge von Infektionen der Harnblase mit Keimen der Darmflora auf. Das weibliche Geschlecht ist durch die anatomische Nähe von Anal- und Genitalregion prädisponiert. Erkranken männliche Patienten, ist eine Ursachenklärung stets indiziert. Klinisch sind Schmerzen bei häufigem Harndrang ein wegweisender Befund. Zunächst kann eine symptomatische Therapie (u.a. erhöhte Trinkmenge) ausreichend sein, muss jedoch spätestens bei Beschwerdepersistenz um eine antibiotische Therapie ergänzt werden. In der Regel heilt eine Zystitis folgenlos ab, kann jedoch bei komplizierenden Faktoren eine systemische Infektion nach sich ziehen.

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Definitiontoggle arrow icon

Einteilung der Harnwegsinfektionen (HWI)

Bei Fieber, Flankenschmerzen bzw. Nierenklopfschmerz in Verbindung mit einer Zystitis muss eine Pyelonephritis angenommen werden!

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Ätiologietoggle arrow icon

Erreger

Prädisponierende Faktoren

  • Weibliches Geschlecht
    • Zystitiden bei Männern sind immer suspekt und abklärungsbedürftig
  • Geschlechtsverkehr
  • Transurethraler Dauerkatheter : Häufigste Ursache für einen nosokomialen Harnwegsinfekt; hier sind Männer gleichermaßen betroffen
  • Anomalien des Harntrakts (z.B. Harnblasendivertikel)
  • Diabetes mellitus
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Symptomatiktoggle arrow icon

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Verlaufs- und Sonderformentoggle arrow icon

Chronische Zystitis

Interstitielle Zystitis

Multimodale Stufentherapie der interstitiellen Zystitis [1]
Stufe Konservative Therapie Transurethrale Therapie Operative Therapie
1
2
3
  • Kombinationstherapie aller möglichen Therapieoptionen aus Stufe 1–2
4

  • Botoxinjektion mit Onabotulinumtoxin A
5
  • Rehabilitationsmaßnahmen (stationär oder ambulant) als multimodale Therapie
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Diagnostiktoggle arrow icon

Klinische Chemie

Apparativ

Jeder Verdacht auf eine komplizierte Zystitis bedarf einer ambulant-urologischen Abklärung des gesamten Urogenitaltraktes!

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

  • Symptomatische Therapie (insb. erhöhte Trinkmenge) zunächst als alleinige Maßnahme möglich; eine antibiotische Therapie wird jedoch i.d.R. empfohlen

Antibiotische Therapie der unkomplizierten Urozystitis

Eine unkritische antibiotische Behandlung jeglicher Bakteriurien, insb. bei geriatrischen Patienten, fördert die Entwicklung von Resistenzen und begünstigt durch die Eradikation einer asymptomatischen Kolonisationsflora die Infektion durch weitaus virulentere Bakterienstämme!

Patienten mit asymptomatischer Bakteriurie sollen nicht mit Antibiotika behandelt werden (DGIM - Klug entscheiden in der Infektiologie)

Unkomplizierte Urozystitis - Therapie der 1. Wahl bei nicht-schwangeren Frauen [2][3][4]

Bei deutl. Zeichen einer Harnwegsinfektion (z.B. ausgeprägte Leukozyturie und Bakteriurie) kann ein Nitrit-negativer Befund auf eine Infektion mit Enterokokken oder Pseudomonaden hindeuten – in diesen Fällen ist mit Antibiotikaresistenz gegenüber Cephalosporinen zu rechnen!

Unkomplizierte Urozystitis - Therapie der 2. Wahl oder nach frustraner Ersttherapie bei nicht-schwangeren Frauen [2][3][4]

Aufgrund der hohen Resistenzraten bei E. coli werden Aminopenicilline den aktuellen Leitlinien zufolge nicht mehr empfohlen!

Aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen und erhöhter Resistenzlage von Fluorchinolonen wird deren Einsatz bei der unkomplizierten Harnwegsinfektion nicht als Erstlinientherapie empfohlen!

Therapie komplizierter Verlaufsformen und besonderer Patientengruppen

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Präventiontoggle arrow icon

  • Erhöhte Trinkmenge
  • Miktion direkt nach dem Koitus
  • Im Falle von rezidivierenden Infekten:
    • Möglichkeit der Impfung gegen bestimmte E.-coli-Stämme
    • Langfristige antibakterielle Medikation
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Besondere Patientengruppentoggle arrow icon

Urozystitis - Antibiotische Therapie in der Schwangerschaft

Jede asymptomatische Bakteriurie im Rahmen einer Schwangerschaft muss behandelt werden (einschließlich Urinkultur und testgerechter Anpassung der Medikation)!

Kinder

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Studientelegramme zum Thematoggle arrow icon

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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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