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Geburtstraumen

Letzte Aktualisierung: 14.8.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Ein Geburtstrauma ist eine Verletzung des Neugeborenen durch mechanische Kräfte unter der Geburt, wobei die Art der Verletzung variieren kann. Risikofaktoren sind u.a. Makrosomie, anatomische Fehlbildungen und abnorme Kindslagen. Verletzungen des Kopfes beinhalten benigne Krankheitsbilder wie das Caput succedaneum und das Kephalhämatom, aber auch die lebensgefährliche subgaleatische Blutung, die mit hohem Blutverlust einhergehen kann und Intensivmonitoring verlangt. Die häufigste perinatale Knochenverletzung ist die Claviculafraktur, die meist asymptomatisch verläuft und bei der sich innerhalb von 7–10 Tagen ein Kallus bildet. Nervenschäden zeigen sich in Form einer peripheren Fazialisparese oder einer Lähmung des Plexus brachialis. Geburtstraumen haben i.d.R. eine gute Prognose und heilen je nach Krankheitsbild innerhalb von Tagen bis Monaten spontan aus.

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Risikofaktorentoggle arrow icon

  • Makrosomie oder anatomische Fehlbildungen
  • Abnormale Kindslage (bspw. Querlage, Beckenendlage)
  • Missverhältnis des kindlichen Kopfes zum mütterlichen Becken
  • Schulterdystokie
  • Forceps- oder Vakuumentbindung
  • Prolongierte oder Sturzgeburt
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Caput succedaneum, subgaleatische Blutung und Kephalhämatomtoggle arrow icon

Caput succedaneum (Geburtsgeschwulst) [1]

Subgaleatisches Hämatom

Eine ausgedehnte Blutung kann Hinweis auf eine Gerinnungsstörung sein! Bei subgaleatischer Blutung sollte immer eine Gerinnungsdiagnostik erfolgen!

Kephalhämatom (Kopfblutgeschwulst)

  • Definition: Perinatales, prall-elastisches Hämatom zwischen Knochen und äußerem Periost (subperiostal), das durch die Schädelnähte begrenzt ist und infolge von Scherkraft-bedingten Gefäßverletzungen entsteht
  • Epidemiologie: Häufigstes Geburtstrauma (neben der Claviculafraktur), 2% aller Geburten
  • Ätiologie
  • Klinik
    • Prall-elastische, fluktuierende, lokalisierte Schwellung, meist parietal, ohne Überschreitung der Schädelnähte
    • Postpartal meist leichte Größenzunahme
    • Peripher ggf. abgehobenes Periost tastbar
    • Ggf. begleitende Schädelfraktur
  • Diagnostik
  • Therapie
    • Auf ordnungsgemäße Durchführung der prophylaktischen Vitamin-K-Gabe achten
    • Bei Impressionsfraktur des Schädels ggf. neurochirurgische Therapie
  • Komplikationen
    • Verkalkungen, infolge derer sich eine knöcherne Protuberanz ausbildet
    • Infektion des Hämatoms
  • Prognose
    • Spontane Rückbildung i.d.R. innerhalb von Wochen bis Monaten
    • Bei Verkalkungen mit Ausbildung einer knöcherne Protuberanz: Spontane Rückbildung i.d.R. innerhalb von Monaten

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Geburtstraumatische Claviculafrakturtoggle arrow icon

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Torticollis beim Säuglingtoggle arrow icon

Für weitere Informationen siehe auch: Torticollis

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Geburtstraumatische Fazialisparesetoggle arrow icon

  • Definition: Geburtstraumatische periphere Fazialisparese mit Funktionsausfall der oberen und unteren Gesichtsmuskeln
  • Epidemiologie: Eine der häufigsten geburtstraumatischen Schädigungen peripherer Nerven (ca. 1–2/1.000 Neugeborene) [2]
  • Ätiologie
  • Klinik und Diagnostik
    • „Schiefes Gesicht“
      • Beim Schreien verzieht sich der Mundwinkel auf die kontralaterale Seite
      • In Ruhe eher hängender Mundwinkel ipsilateral
      • Verstrichene nasolabiale Falte ipsilateral
    • Fehlender oder unvollständiger Lidschluss
  • Differenzialdiagnosen: Asymmetrisches Gesicht infolge angeborener Hypoplasie/Agenesie des M. depressor anguli oris oder anderer Fehlbildungen
  • Therapie
    • Schutz vor Austrocknung des Auges
      • Dexpanthenol-Augensalbe
      • Tränenersatzmittel
      • Uhrglasverband in der Nacht bei fehlendem Lidschluss
  • Prognose: In 90% der Fälle vollständige Rückbildung innerhalb von Wochen
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Geburtstraumatische Plexusschädentoggle arrow icon

Geburtstraumatische Lähmung des Plexus brachialis

Obere Plexuslähmung (Erb-Duchenne) [1][3]

Untere Plexuslähmung (Klumpke) [1][5]

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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Geburtstrauma (P10-P15)

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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