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Hashimoto-Thyreoiditis

Letzte Aktualisierung: 19.3.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Autoimmunthyreoiditis Hashimoto ist in Regionen mit ausreichender Iodversorgung die häufigste Thyreoiditisform und gleichzeitig die häufigste Ursache für eine Hypothyreose. Ätiologisch wird eine autoimmunologisch vermittelte chronische lymphozytäre Entzündung des Schilddrüsengewebes angenommen, wobei die genauen pathophysiologischen Mechanismen nicht eindeutig geklärt sind. Klinisch bleibt die Hashimoto-Thyreoiditis initial meist asymptomatisch; sie führt erst im Spätstadium (als Folge der Destruktion des Organparenchyms) zum Bild einer Hypothyreose. Zur Diagnosesicherung werden die spezifischen Antikörper (TPO-Antikörper, Tg-Antikörper) und die Schilddrüsenhormone bestimmt sowie eine Sonografie durchgeführt. Die Therapie besteht in der lebenslangen kontrollierten Substitution von L-Thyroxin.

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Nomenklatur der autoimmunen Thyreoiditidentoggle arrow icon

Obwohl typische Verlaufsformen autoimmuner Thyreoiditiden bestehen, sind im Einzelfall Überlappungen und Variationen mit Blick auf vorliegende Antikörper und Funktionsstörungen nachweisbar [1] .

Nomenklatur der autoimmunen Thyreoiditiden
Kurzformel Vollständige Bezeichnung Klinisches Beispiel
AIT Autoimmunthyreoiditis mit Euthyreose
  • Häufig Nachweis von Anti-TPO ohne Schilddrüsenfunktionsstörung
    • Konvertiert im Verlauf am ehesten zur HT
AITD Autoimmunthyreoiditis mit Schilddrüsenfunktionsstörung
  • Sammelbegriff für jedwede Schilddrüsenerkrankung mit Antikörpernachweis, prototypisch sind
HT Hashimoto-Thyreoiditis
GT

Morbus Basedow („Graves' thyroiditis“)

IT

Immunogene Hyperthyreose

PPT Post-partum-Thyreoiditis
  • Autoimmunthyreoiditis, die nach Entbindung auftritt
    • Abzugrenzen von der Verschlechterung einer vorbestehenden Hashimoto-Thyreoiditis
IgG4 IgG4-assoziierte Thyreoditis („Riedel-Struma“)
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Epidemiologietoggle arrow icon

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine Hypothyreose!

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Pathophysiologietoggle arrow icon

  • Autoimmunkrankheit: T-Lymphozyten-vermittelte Destruktion des Schilddrüsengewebes als histopathologisches Korrelat der Erkrankung! [4]
  • Genaue Pathogenese und Ätiologie unklar: Aktuell als Lehrmeinung am weitesten verbreitet ist eine Interaktion von genetischen und geschlechtsabhängigen individuellen Dispositionen mit diversen Umwelteinflüssen
    • Genetische Assoziationen: Vermutlich Voraussetzung für das Auftreten der Erkrankung
      • Insb. familiär gehäufte Erkrankungen zeigen eine Expression der HLA-Klasse-II-Moleküle DR3, DR4 und DR5
      • Assoziationen zu Mutationen in Genen mit regulatorischer Funktion für die T-Lymphozyten-Aktivität
      • Beim polyendokrinen Autoimmunsyndrom Typ I sind Mutationen des autoimmunregulatorischen Gens (AIRE) beschrieben
    • Geschlechtsabhängigkeit: Angenommen wird, dass Östrogene die Krankheitsentstehung begünstigen, während Progesteron und Testosteron eher hemmend auf die Krankheitsaktivität und -entstehung einwirken
    • Umwelteinflüsse: Tragen wahrscheinlich als Auslöser zur Erkrankungsmanifestation bei, sofern eine individuelle Disposition besteht
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Symptomatiktoggle arrow icon

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Diagnostiktoggle arrow icon

Klinische Chemie

TPO-AK sind auch in ca. 70% der Fälle beim Morbus Basedow erhöht!

Apparative Diagnostik

Schilddrüsensonografie

  • Schilddrüse echoarm mit inhomogener Gewebestruktur
  • Vereinzelt echoreiche, narbige Areale
  • Meist verkleinerte Schilddrüse

Szintigrafie

  • Verminderte Aufnahme von radioaktivem Technetium (99mTc-Uptake↓) in der Schilddrüse
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Pathologietoggle arrow icon

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Riedel-Thyreoiditis („eisenharte Struma“) [6][7][8]

Postpartum-Thyreoiditis (PPT) [1][9][10]

Akute eitrige Thyreoiditis

Weitere DD siehe auch: Thyreoiditis de Quervain

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

  • L-Thyroxin-Substitution: Analog zur Therapie der Hypothyreose [11][12]
    • Je schwerer die Hypothyreose, desto langsamer und mit niedrigerer Dosis sollte die Behandlung begonnen werden, da kardiale Nebenwirkungen drohen
  • Lebenslange Kontrolle bei Euthyreoten
    • Aufgrund einer mit dem Alter abfallenden T4-Produktion ist eine lebenslange Kontrolle der Schilddrüsenparameter (vorwiegend TSH) notwendig
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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Prognosetoggle arrow icon

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Patienteninformationentoggle arrow icon

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AMBOSS-Podcast zum Thematoggle arrow icon

Erhöhter TSH-Wert: Praktische Tipps für Diagnostik und Therapie (Juni 2024)

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Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Hashimoto-Thyreoiditis

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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