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Patellafraktur

Letzte Aktualisierung: 12.12.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Patellafrakturen sind relativ selten und entstehen meist durch eine Gewalteinwirkung auf das gebeugte Kniegelenk, häufig im Rahmen eines Verkehrsunfalls. Klinisch fällt neben starken Schmerzen und einer Schwellung meist eine Aufhebung der aktiven Beweglichkeit im Kniegelenk auf. Ein konventionelles Röntgenbild in 2 Ebenen reicht zur Diagnosestellung meist aus, jedoch wird das Frakturausmaß in vielen Fällen erst in einer CT-Untersuchung offensichtlich und hat dann Einfluss auf die Art der operativen Versorgung. Die sog. Zuggurtungsosteosynthese ist momentan in Deutschland noch das am häufigsten verwendete Osteosyntheseverfahren, jedoch wurde in den letzten Jahren insb. bei Mehrfragmentfrakturen auch vermehrt die Plattenosteosynthese eingesetzt. Ziel jeder Therapie ist die Wiederherstellung des Streckapparates und die Wiederherstellung der Gelenkfläche.

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Epidemiologietoggle arrow icon

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

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Anatomie und Biomechaniktoggle arrow icon

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Klassifikationtoggle arrow icon

AO-Klassifikation der Patellafrakturen (Regio 34) - Stand 2018 [5]

AO-Klassifikation Patellafraktur (Regio 34)
Frakturtyp Komplexität
A – Extraartikuläre Fraktur
  • A1: Avulsionsfraktur
    • a) Proximaler Pol
    • b) Distaler Pol
    • c) Laterale Facette
    • d) Mediale Facette
  • A2 : Fraktur des Körpers
B – Partiell-artikuläre/sagittale Fraktur
  • B1: Laterale Längsfraktur
    • B1.1: Längs lateral, einfach
    • B1.2: Längs lateral, mehrfragmentär
  • B2: Mediale Längsfraktur
    • B2.1: Längs medial, einfach
    • B2.2: Längs medial, mehrfragmentär
C – Artikuläre/koronare Fraktur

Klassifikation der Patellafrakturen nach Speck und Regazzoni [6]

Klassifikation nach Speck und Regazzoni
Frakturtyp Komplexität
A – Längsfrakturen
  • A1: Undisloziert
  • A2: Disloziert
  • A3: Längsfraktur mit Zusatzfragment
B – Querfrakturen
C – Mehrfragmentfrakturen
  • C1: Undisloziert
  • C2: Disloziert <2 mm
  • C3: Disloziert >2 mm (Berstungsfraktur)
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Symptomatiktoggle arrow icon

Bei undislozierten Frakturen oder intaktem Reservestreckapparat kann die aktive Extension bzw. Streckhebung im Kniegelenk durchaus noch möglich sein!

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Präklinisches Managementtoggle arrow icon

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Vorgehen in der Notaufnahmetoggle arrow icon

Während aller diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen der Erstversorgung auf die Kreislaufstabilität und mögliche Begleitverletzungen achten! [1]

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Diagnostiktoggle arrow icon

Orthopädische Untersuchung des Knies [1]

Alle Untersuchungen sollten behutsam und an das jeweilige Schmerzempfinden angepasst erfolgen!

Röntgen [1][2][3]

Laboruntersuchung [1]

Fakultative Diagnostik [1][2][3]

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Therapieziele [1]

  • Wiederherstellung der Gelenkfläche
  • Erhalt bzw. Wiederherstellung des Streckapparates
  • Frühfunktionelle Nachbehandlung

Konservative Therapie [1][2][3][7][8]

Operative Therapie [1][2][3][9]

Implantatentfernung [1][4]

  • Generell: Keine obligate Entfernung empfohlen
  • Indikation
    • Drohende Perforation
    • Implantatversagen
    • Schmerzen durch das Implantat
    • Gewebeirritation durch das Implantat
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Nachsorgetoggle arrow icon

Die Nachsorge richtet sich nach dem gewählten Therapieverfahren und klinikinternen Standards. An dieser Stelle werden die wichtigsten Aspekte für die operativ versorgte Patellafraktur aufgeführt, für detailliertere Informationen siehe: Nachsorge in der Orthopädie und Unfallchirurgie und Nachbehandlungsempfehlung für operativ versorgte Patellafraktur.

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DGOU-Nachbehandlungsempfehlung: Operativ versorgte Patellafrakturtoggle arrow icon

Folgende Nachbehandlungsvorschläge basieren auf den Empfehlungen der DGOU (Stand 2020) [8]. Diese Schemata sind jedoch an den individuellen Heilungsverlauf anzupassen und sollten grundsätzlich auch unter Berücksichtigung von Maßgaben der operierenden Person und/oder klinikinternen Standards erfolgen.

Für das allgemeine postoperative stationäre Management inkl. durchzuführender ärztlicher Verlaufskontrollen sowie für Empfehlungen zur Schmerztherapie und Thromboseprophylaxe siehe: Nachsorge in der Orthopädie und Unfallchirurgie.

Nachbehandlungsschema bei operativ versorgter Patellafraktur

Phase 1 – Ziel: Wundheilung und Abschwellung

Phase 2 – Ziel: Passive und aktive Beweglichkeit

  • Woche 3–12 postoperativ: Belastungsstabilität
    • Ausweitung der physiotherapeutischen Maßnahmen unter individueller Belastungssteigerung
      • Erweiterte Gangschule
      • Muskelaufbautraining unter Einsatz von Geräten
    • Durchführung regelmäßiger Kontrolluntersuchungen

Phase 3 – Ziel: Reintegration in den Alltag

Phase 4 – Ziel: Volle Belastbarkeit

  • Ab 16. Woche postoperativ: Bewegung und Belastung ohne Limit
  • Ab 4. Monat postoperativ: Freigabe für Low-Impact-Sportarten
    • Wiederaufnahme des sportartspezifischen Trainings
  • Ab 5. Monat postoperativ: Freigabe für High-Impact-Sportarten
    • Fortführung des sportartspezifischen Trainings
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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Prognosetoggle arrow icon

  • Konservative Therapie: I.d.R. gutes funktionelles Ergebnis [2]
  • Operative Therapie: Funktionelles Ergebnis abhängig von mehreren Faktoren [2][10], u.a.
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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3D-Anatomietoggle arrow icon

In Kooperation mit Effigos bieten wir dir die Möglichkeit, Anatomie auch in 3D zu erfahren. Die Inhalte sind vielfach auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend. Neben Komplettmodellen bieten wir dir auch sprach- oder textgeführte Exkurse zu einzelnen Themen. In allen Versionen hast du die Möglichkeit, mit den Modellen individuell zu interagieren, z.B. durch Schneiden, Zoomen oder Aus- bzw. Einblenden bestimmter Strukturen. Eine Übersicht über alle Inhalte findest du in dem Kapitel Anatomische 3D-Modelle. Die unterschiedlichen Pakete zu den 3D-Modellen findest du im Shop.

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Exkurse

Modellansichten

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