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Rupturiertes Bauchaortenaneurysma - AMBOSS SOP

Letzte Aktualisierung: 30.1.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Diese SOP bezieht sich auf die Notfallversorgung bei Verdacht auf rupturiertes Bauchaortenaneurysma, welcher sich meist durch Vorhandensein der „Red flags“ des rupturierten Bauchaortenaneurysmas ergibt. Man unterscheidet die freie Ruptur mit Blutung in die Bauchhöhle von der retroperitoneal gedeckten Ruptur, bei der der Blutverlust durch das umgebende tamponierende Gewebe geringer ist. Beide Formen der Ruptur sind mit einer hohen Mortalität verbunden. Im Vordergrund stehen der schnelle Transport in ein geeignetes Krankenhaus sowie der unverzügliche Beginn der Notfall-OP. Für Inhalte zum elektiven Vorgehen und der konservativen Behandlung siehe Aortenaneurysma. Für Informationen zur Notfall-OP siehe: Chirurgische Therapie des rupturierten Bauchaortenaneurysmas

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Präklinisches Managementtoggle arrow icon

Grundsätze bei Verdacht auf rupturiertes Bauchaortenaneurysma [1][2]

Basismaßnahmen [2][3]

Erweiterte Maßnahmen [2][3]

Entscheidend sind der sofortige Transport in ein geeignetes Zentrum und Maßnahmen zur Vermeidung des Übergangs einer stabilen gedeckten in eine freie Ruptur! [1]

Eine freie Ruptur verläuft fast immer tödlich! [2]

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Material und Medikamente (Schockraum)toggle arrow icon

Basismaterial

Zusätzliches Material

Basismedikamente

Aufgrund der mangelhaften Studienlage gibt es keine Empfehlungen für eine bestimmte Infusionslösung! [11]

Eine frühzeitige Gabe von FFP, Thrombozyten- und Erythrozytenkonzentraten kann die Letalität senken! [12]

Zusätzliche Medikamente

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Ablauf/Durchführung (Schockraum)toggle arrow icon

Im Schockraum laufen Überwachung, Diagnostik und Therapie parallel ab, die Koordination des Schockraummanagements obliegt der Schockraum-Teamleitung. Bei allen präinterventionellen Maßnahmen sind die Grundsätze bei Verdacht auf rupturiertes Bauchaortenaneurysma zu beachten!

Basismaßnahmen (falls noch nicht erfolgt)

Die Ausstattung des Patienten soll präoperativ auf das Notwendigste beschränkt werden, um den Beginn des Eingriffs nicht zu verzögern!

Kreislaufmanagement und Schockbehandlung [3][7][9][11][13][14][15]

Bei nicht still- oder komprimierbaren Blutungen am Körperstamm ist eine permissive Hypotension anzustreben, um den Blutverlust zu minimieren. Dies gilt auch für Pat. mit rupturiertem Bauchaortenaneurysma und hämodynamischem Schock. [16]

  • Permissive Hypotension bei rupturiertem Bauchaortenaneurysma
    • Zielwerte
      • Obere systolische Blutdruckgrenze ca. 100–120 mmHg [9]
      • Untere systolische Blutdruckgrenze ca. 70–80 mmHg [3][8][13][14]
    • Ziele
      • Volumenüberladung und deren potenzielle Folgen vermeiden
        • Hämodilution → Reduzierte Sauerstoffversorgung, verminderte Blutgerinnung, Hypothermie
        • Erhöhter Blutdruck → Thrombusablösung → Verstärkte Blutung durch Überwindung der retroperitonealen Tamponade
      • Kritische Organperfusion gewährleisten , klinisch prüfbar durch
        • Aufrechterhaltung des Bewusstseins
        • Verhinderung von ST-Veränderungen im EKG
    • Durchführung: Großzügige Gabe von Ringer- oder Kochsalzlösungen und vasoaktive Medikamente möglichst vermeiden [8]
  • Durchführung einer Massivtransfusion: Siehe Massivtransfusion - AMBOSS-SOP

Der systolische Blutdruck sollte etwa bei 70-100 mmHg gehalten werden. Die aktuelle Studienlage erlaubt mangels randomisiert-kontrollierter Studien derzeit jedoch keine eindeutigen Empfehlungen! [14]

Ein systolischer Blutdruck unter 70 mmHg war in Studien mit einer erhöhten Letalität verbunden und sollte vermieden werden! [3]

Diagnostik

Weiteres Vorgehen nach hämodynamischer Situation

Vorgehen bei hämodynamisch stabilen Patienten

Vorgehen bei hämodynamisch instabilen Patienten

  • Direkter Transport in den (Hybrid‑)OP!
  • Stabilisierung des Patienten: Ggf. Bereitstellung eines Okklusionsballons für die suprazöliakale Aorta
    • CT-Angiografie, falls durch Okkulsionsballon hämodynamische Stabilität erreicht werden konnte

Bei bekanntem Aortenaneurysma, Schock und klinischen Anzeichen einer Ruptur (s. Symptomtrias des rAAA) ist eine Notfallsonografie ausreichend zur Diagnosesicherung! Eine weitere Diagnostik (CTA) ist nicht zwingend erforderlich, sollte jedoch angestrebt werden. Vordringlich ist aber der unverzügliche Transport in den OP! [9]

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Komplikationentoggle arrow icon

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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