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Klimakterium

Letzte Aktualisierung: 14.2.2025

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Das Klimakterium ist die Zeit zwischen dem Ende der reproduktiven Phase und dem Senium (Erlöschung der ovariellen Funktion). „Menopause“ bezeichnet dabei den Zeitpunkt der letzten Menstruation. Die hormonelle Umstellung ist geprägt von einem Absinken der Progesteron- und Östrogenspiegel, mit gleichzeitigem Anstieg der Gonadotropine FSH und LH. Klinisch kann diese Umstellung inapparent verlaufen, bei einigen Frauen kommt es jedoch zu den „typischen Wechseljahresbeschwerden“ mit vasomotorischen Beschwerden wie Schweißausbrüchen und Hitzewallungen. Weitere Symptome sind bspw. Schlaflosigkeit, depressive Verstimmung und innere Unruhe, sowie die sog. Vaginitis senilis. Diagnostisch stehen die klinischen Symptome im Vordergrund. Therapeutisch kann eine menopausale Hormontherapie mit einer Östrogen-Gestagen-Kombination oder einer Östrogen-Monotherapie zur Anwendung kommen, worunter sich jedoch das Risiko für bestimmte Karzinome erhöht.

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Definitiontoggle arrow icon

Das Klimakterium bezeichnet die Zeit zwischen Ende der Geschlechtsreife und dem Senium. Es wird in folgende Phasen eingeteilt: [1][2]

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Physiologietoggle arrow icon

Wenn die Anzahl der Follikel eine kritische Grenze erreicht hat und die Ovarialfunktion abnimmt, führt dies zu geringeren Östrogen- und Progesteronspiegeln. Die Blutspiegel der gonadotropen Hormone FSH und LH sind erhöht, da das negative Feedback wegfällt (hypergonadotroper Hypogonadismus). Es treten vermehrt anovulatorische Zyklen bis zum vollständigen Erlöschen der Ovarialfunktion auf.

Prämenopause [1][2][3]

Perimenopause [1][2]

Gekennzeichnet durch starke Hormon- und Zyklusschwankungen [1][2]

Postmenopause [1][2][4]

Keine stimulierbaren Follikel mehr vorhanden. Für Laborwerte siehe: Laboruntersuchungen im Klimakterium.

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Symptomatiktoggle arrow icon

Es leiden etwa 80% aller Frauen durchschnittlich über 2 Jahre an klimakterischen Beschwerden während der Peri- und Postmenopause.

Klimakterische Symptome

Vaginitis senilis (Colpitis senilis, Östrogenmangelkolpitis)

  • Zeitpunkt: Meist postmenopausal
  • Ätiologie: Östrogenmangel
  • Pathophysiologie: Östrogenmangelbedingte Minderperfusion der weiblichen Genitalien und Schleimhautatrophie mit verminderter Einlagerung von Glykogen
  • Klinisches Bild
  • Differenzialdiagnose: Plattenepithelkarzinom der Vagina
  • Therapie: Lokale Östrogentherapie
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Verlaufs- und Sonderformentoggle arrow icon

Primäre prämature Ovarialinsuffizienz (veraltet: Klimakterium praecox)

Eine Ovarialinsuffizienz <40 Jahren wird als primäre prämature Ovarialinsuffizienz bezeichnet (veraltet: Klimakterium praecox, Premature Ovarian Failure). Die Ursachen für diesen hypergonadotropen Hypogonadismus können sehr unterschiedlich sein, präsentieren sich klinisch aber ähnlich. [2][3]

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Diagnostiktoggle arrow icon

Die Diagnose der Peri- und Postmenopause wird i.d.R. klinisch gestellt. [5]

Anamnese [1]

Körperliche Untersuchung [1]

Laboruntersuchungen im Klimakterium [1][5]

Die Blutentnahme sollte zwischen dem 3. und 5. Zyklustag erfolgen.

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Therapietoggle arrow icon

Allgemeine Aufklärung [5]

Menopausale Hormontherapie (HRT) [2][5]

Ziel der menopausalen Hormontherapie ist die Linderung der klimakterischen Symptome. Wichtig ist eine ausführliche Aufklärung der Patientin über Risiken, Nutzen und Nebenwirkungen der Therapie. Bei Patientinnen mit Uterus sollte die Östrogensubstitution als Kombinationstherapie mit einem Gestagenpräparat erfolgen, da sich das Risiko für eine Endometriumhyperplasie mit maligner Entartung unter alleiniger Östrogentherapie erhöht. Da die menopausale Hormontherapie so kurz wie möglich verabreicht werden sollte, muss jährlich eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Allgemeines [1][2][5]

  • Indikationen
  • Aufklärung, u.a.
    • Nebenwirkungen
    • Nach Absetzen Wiederauftreten der vasomotorischen Symptome möglich
    • Information über Krebsfrüherkennungsuntersuchungen
  • Überwachung: Gynäkologische Vorstellung 3 Monate nach Beginn, dann jährlich mit Fokus auf
    • Nutzen-Risiko-Abwägung mit Ermittlung der Risikofaktoren und neu aufgetretene Kontraindikationen
    • Blutungsstörungen
    • Schweregrad der Beschwerden
    • Individuelle Bedürfnisse
  • Absetzen: Abrupt vs. ausschleichend

Therapieprinzipien

Kontraindikationen (Auswahl)

Nebenwirkungen einer menopausalen Hormontherapie

Nicht-hormonelle Therapie [2][5]

Weitere medikamentöse Therapieoptionen [5]

Die folgenden Präparate gelten laut aktueller Leitlinienempfehlungen nicht als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung vasomotorischer Beschwerden! Sie sind jedoch eine therapeutische Option, wenn eine menopausale Hormontherapie kontraindiziert ist (Off-Label Use!).

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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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Perimenopause (1): Stimmung, Schlaf, Gedächtnis – Symptome von Beginn an richtig einordnen (April 2024)

Perimenopause (2): Hormontherapie heute – Zwischen Hilfe und Herausforderung (Mai 2024)

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