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Cholelithiasis, Cholezystitis und Cholangitis

Letzte Aktualisierung: 23.10.2024

Zusammenfassungtoggle arrow icon

Die Cholelithiasis beschreibt das Vorhandensein von Steinen in Gallenblase oder Gallenwegen. Die Prävalenz liegt bei Erwachsenen in Deutschland bei etwa 15–20%, Frauen sind häufiger betroffen. Ca. 75% aller Betroffenen bleiben symptomlos und i.d.R. ohne Behandlungsbedarf. Wenn sich Koliken oder rezidivierende rechtsseitige Oberbauchbeschwerden zeigen, besteht eine (relative) Indikation für die Cholezystektomie, da einmal symptomatisch geworden, in der Folgezeit ein höheres Komplikationsrisiko besteht.

Die häufigsten Komplikationen der Cholezystolithiasis sind die Cholezystitis und, bei Steinabgang in die Gallenwege, die Choledocholithiasis. Die akute Cholezystitis erfordert neben einer antibiotischen Therapie die Durchführung einer Cholezystektomie binnen 24 h. Bei einer Choledocholithiasis liegt infolge einer Obstruktion und Stase begleitend fast immer eine eitrige Cholangitis vor, sodass neben einer Steinextraktion und Restitution des Galleflusses per ERC eine antibiotische Therapie erforderlich ist. Als weitere schwere Komplikation der Choledocholithiasis kann eine biliäre Pankreatitis auftreten.

Du möchtest diesen Artikel lieber hören als lesen? Wir haben ihn für dich im Rahmen unserer studentischen AMBOSS-Audio-Reihe vertont. Den Link findest du am Kapitelende in der Sektion „Tipps & Links“.

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Definitiontoggle arrow icon

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Epidemiologietoggle arrow icon

20% der erwachsenen Deutschen haben eine Cholelithiasis – bei diesen Betroffenen kommt es in 20% der Fälle zu einer Chronifizierung bzw. zu Komplikationen!

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

Cholelithiasis (Pathogenese von Gallensteinen)

Cholezystitis

Cholangitis

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Symptomatiktoggle arrow icon

Symptomatische Cholezystolithiasis

Kein einzelnes Symptom ist alleine spezifisch genug, um die Art des Gallensteinleidens definitiv zu bestimmen. Geleitet von Wahrscheinlichkeiten und der Zusammenschau mit bildgebenden und labormedizinischen Befunden sind Symptomatik und Verlauf jedoch für jede Therapieentscheidung relevant.

  • Allgemeinsymptome
  • Oberbauchschmerz: Rechtsseitig und/oder im Epigastrium
  • Gallenkolik: Starke, kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch, ggf. Ausstrahlung in Epigastrium und Rücken
    • Schmerzprojektion: Rechte Schulterregion (Head-Zonen)
    • Triggerfaktoren
      • Reizmahlzeit: Oft nach fettreichen Mahlzeiten
      • Nächtliches Auftreten bei erhöhtem Vagotonus

Maximal 25% der Betroffenen mit einer Cholezystolithiasis entwickeln eine klinische Symptomatik bzw. Komplikationen!

Gallenkoliken mit einer Dauer von >5 h sprechen für ein kompliziertes Gallensteinleiden!

Die Hälfte aller symptomatischen Betroffenen entwickelt binnen eines Jahres nach der ersten Gallenkolik ein Rezidiv oder eine Komplikation!

Zusätzliche Zeichen bei Cholezystitis

Große Konkremente begünstigen eher eine Cholezystitis, kleinere Konkremente verursachen hingegen eher eine Choledocholithiasis und/oder Pankreatitis!

Zusätzliche Zeichen bei Choledocholithiasis

  • Schmerzen tendenziell stark und kolikartig; Druckschmerz eher diffus und schwierig punktuell zu lokalisieren
  • Ikterus bei extrahepatischer Cholestase
    • Heller Stuhl, dunkler („rostroter“) Urin
    • Pruritus bei längerem Bestehen

Eine Choledocholithiasis und eine Cholangitis liegen häufig gemeinsam vor!

Zusätzliche Zeichen bei Cholangitis

Die voll ausgeprägte Charcot-Trias II zeigt sich höchstens bei einem Drittel der Betroffenen – durch Sonografie und Laborwerte kann die diagnostische Sicherheit erheblich gesteigert werden!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Anamnese

  • Schmerzen: Erfragen der klinischen Zeichen und Details der Symptomatik
    • Lokalisation und Ausstrahlung (ggf. Eingrenzung möglich)
    • Schmerz bei Erschütterung (bzw. weitere Anzeichen eines Peritonismus)
    • Charakter (Kolik und/oder Dauerschmerz)
    • Verlauf und Dauer (länger andauernde Koliken sprechen für kompliziertere Erkrankungszustände)
    • Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme
    • Ähnliche Episoden in der Vergangenheit
  • Auffälligkeiten von Stuhlgang oder Miktion: Insb. heller, acholischer Stuhl oder dunkler, rostroter Urin
  • Begleitsymptome: Etwa dyspeptische Beschwerden, Völlegefühl, Fieber, Übelkeit, Erbrechen
  • Allgemeine Anamnese
    • Vorerkrankungen: Zum Ausschluss/Nachweis seltenerer ätiologischer Faktoren der Gallensteinbildung
    • Voroperationen: Insb. Eingriffe des Gastrointestinaltraktes
    • Medikation

Untersuchung des Abdomens

Abdomensonografie

Labordiagnostik

Differenzialdiagnostische Einordnung

Cholezystitis, Choledocholithiasis und Cholangitis können auch gleichzeitig vorliegen – in solchen Fällen sind für die Therapieplanung häufig weitere diagnostische Maßnahmen und eine chirurgisch-internistische Kooperation erforderlich!

Erweiterte Diagnostik

  • Endosonografie
  • MRT bzw. MRCP
    • Indikation
      • Ausschluss einer Mikrolithiasis, insb. Darstellung des gesamten Gallengangssystems und papillenferner Pathologien (z.B. auch Mirizzi-Syndrom)
      • Kombiniert mit MRT-Sequenzen der Oberbauchorgane auch zur Tumorsuche geeignet
    • Therapeutische Konsequenz: Bei Mikrolithiasis im Gangsystem → ERC zur Papillotomie und Gangsanierung
  • CT-Abdomen
    • Indikation: Insb. präoperativ bei Verdacht auf komplexe Pathologie der Gallenwege und unklarer Primärdiagnostik, bspw. bei Verdacht auf Gallensteinileus zur OP-Planung
  • Röntgen-Abdomen
    • Indikation: Am ehesten zur Ausschlussdiagnostik bei Verdacht auf einen Ileus bzw. eine Hohlorganperforation
  • ERC
    • Indikation: Kein Primärdiagnostikum, eher zur therapeutischen Intervention bei Nachweis einer Gallengangsobstruktion
    • Für Details und therapeutisches Vorgehen siehe: Endoskopische retrograde Cholangiografie

Die Endosonografie ist bei Cholelithiasis besonders gut zum Nachweis papillennaher Prozesse geeignet!

Ob eine Endosonografie oder MRCP bei Verdacht auf eine Mikrolithiasis zum Einsatz kommt, hängt im Wesentlichen von der lokal verfügbaren Expertise ab!

Eine ERC geht mit einem hohen Komplikationsrisiko einher und bringt keine zusätzliche diagnostische Sicherheit bei fehlenden klinischen, laborchemischen und sonografischen Zeichen für das Vorliegen einer Choledocholithiasis!

Zum Vergleich: Normalbefunde

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Befundkonstellationen bei biliären Erkrankungentoggle arrow icon

Differenzialdiagnostische Übersicht

Differenzialdiagnostische Übersicht der Cholelithiasis
Klinik Sonografie Labor
Cholezystolithiasis
  • Blande
Cholezystitis
Choledocholithiasis
  • Eher diffuser, schlecht lokalisierbarer Druckschmerz, Koliken
  • Ggf. gürtelförmiger Oberbauchschmerz
  • Ggf. Ikterus
Cholangitis

Wahrscheinlichkeit einer simultanen Choledocholithiasis bei Cholezystolithiasis

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Verlaufs- und Sonderformentoggle arrow icon

Gallenblasenhydrops

Mirizzi-Syndrom

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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Gallenblasenpolyptoggle arrow icon

Definition

  • I.d.R. benigne Raumforderungen der Gallenblasenwand mit geringem Potenzial der malignen Transformation

Klinik

Diagnostik [1]

  • Sonografie
    • Wandständige, meist multipel auftretende, echoreiche Raumforderungen, die leicht mit einem Stein verwechselt werden
    • Im Gegensatz zu einem Stein keine Lageänderung bei Bewegung und kein Schallschatten
  • Endosonografie: Bei suspekten Polypen >5 mm
  • Staging (CT, Endosonografie): Bei Polypen >18–20 mm

Therapie

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Sphincter-Oddi-Dysfunktion (SOD)toggle arrow icon

Definition

  • Homogene Gruppe klinischer Syndrome mit biliärem Schmerz bei Störungen der Passage oder der Funktion des M.sphincter Oddi.
  • Nomenklatur
  • Aufgrund des vermehrten Auftretens bei cholezystektomierten Personen häufig auch synonym zum Postcholezystektomie-Syndrom (PCS)verwendet.

Epidemiologie [6]

Klassifikationen und diagnostische Kriterien [5][6]

Symptome [5]

Diagnostik und Therapie [4][5]

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AMBOSS-Pflegewissen: Cholelithiasis, Cholezystitis und Cholangitistoggle arrow icon

Beobachten/Überwachen

  • Basismonitoring
    • Herzfrequenz
    • Blutdruck: Ggf. verändert durch unerwünschte Medikamentenwirkungen
    • Temperatur: Erhöhung
  • Allgemeiner Zustand und Schmerzen: Analgetikagabe nach ärztlicher Anordnung
  • Haut und Schleimhäute: Ikterus
  • Abdomen: Harte Bauchdecke und neu aufgetretene Schmerzen bzw. sich stark verändernde Schmerzen
  • Stuhlgang: Frequenz und ausreichende Menge

Weitere pflegerische Maßnahmen

  • Medikamentöse Therapie: Nach ärztlicher Anordnung
  • Mobilisation/Bewegung
    • Positionierung: Bauchdeckenentspannend durch Erhöhung der Knie
    • I.d.R. relative Bettruhe und körperliche Schonung: Nach ärztlicher Anordnung
  • Körperpflege und Prophylaxen
    • Warme Bauchwickel: Gegen Krämpfe, nur bei nicht-entzündlichen Erkrankungen
    • Prophylaxen: Bedarfsgerecht, insb.
  • Ernährung
    • Kostform: I.d.R. zunächst Nahrungskarenz und parenterale Volumenzufuhr nach ärztlicher Anordnung
    • Langsamer Kostaufbau: Ab dem 2./3. Tag nach ärztlicher Anordnung
      • Bei konservativer Therapie: Kostaufbau über Tee, Zwieback und fettarme Speisen bei nachlassenden Beschwerden
      • Nach ERC und vollständiger Steinextraktion: Vollkost ab etwa 6–8 h nach Intervention, sofern keine Anzeichen für Komplikationen bestehen
      • Bei unvollständiger Steinextraktion: Wenn überhaupt nur flüssige Kost bis zum Vorabend einer i.d.R. folgenden Intervention
  • Lebensstiländerung
    • Übergewicht abbauen: Körperliche Betätigung, ausreichende Trinkmenge
    • Ernährungsumstellung: Insb. auf große, fettreiche Mahlzeiten verzichten
    • Ggf. auf Sport- und Ernährungsprogramme der Krankenkassen verweisen

Weitere Informationen siehe auch AMBOSS-Pflegewissen: Cholezystektomie

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Therapietoggle arrow icon

Allgemeines Vorgehen

Spezifisches Vorgehen

Neben den allgemeinen Maßnahmen sind je nach zugrunde liegender Pathologie unterschiedliche therapeutische Maßnahmen empfohlen.

Asymptomatische Cholezystolithiasis (Zufallsbefund)

Symptomatische Cholezystolithiasis

Die asymptomatische Cholezystolithiasis soll i.d.R. nicht operativ behandelt werden (DGIM - Klug entscheiden in der Gastroenterologie).

Gallenblasensteine, die den Patienten nicht stören, sollten bei Fehlen von Risikofaktoren für Malignität (große Polypen, chronische Cholezystitis) auch den behandelnden Arzt nicht stören!

Cholezystitis und Cholangitis

Choledocholithiasis

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Klinisches Management der Gallensteinleidentoggle arrow icon

Antibiotikatherapie bei Cholezystitis und Cholangitis

Komplizierte Cholezystitis und Cholangitis

Symptomatische Therapie der Gallenkolik und biliärer Schmerzen

Supportive Therapie bei Gallenkolik

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Cholezystektomietoggle arrow icon

Präoperatives Management bei Cholezystektomie

Laparoskopische Cholezystektomie (Standardverfahren)

Die gründliche Präparation des Calot-Dreiecks und das eindeutige Identifizieren von nicht mehr als 2 in die Gallenblase einmündenden Strukturen ist für die sichere Durchführung der Cholezystektomie essenziell!

NOTES-Cholezystektomie

NOTES bezeichnet minimal invasive Operationsverfahren, bei denen neben einem „traditionellen“ laparoskopischen Zugang natürliche Körperöffnungen wie Magen, Vagina, Blase oder Rektum als Zugangsweg für die Instrumente genutzt werden.

Konventionelle bzw. „offene“ Cholezystektomie

Eine offene Cholezystektomie ist selten primär indiziert, sondern erfolgt meist als Konversion nach laparoskopischem Beginn!

Postoperatives Management bei Cholezystektomie

Komplikationen der Cholezystektomie

Postcholezystektomie-Syndrom (PCS) [25]

Komplikationsmanagement nach Cholezystektomie

  • Interdisziplinär chirurgisch und gastroenterologisch!
    • Abszesse und Biliome: Können i.d.R. interventionell drainiert werden (sonografisch gesteuerte Punktion und Drainage)
    • Galleleckagen: I.d.R. durch eine Kombination von endoskopischer Papillotomie (Druckentlastung!) und zeitweiser Überbrückung der Ganginsuffizienz mit einem Kunststoffstent (Schienung) beherrschbar
  • Chirurgische Versorgung: Am ehesten bei schweren Verletzungen und Blutungszuständen bzw. bei irrtümlichem Abbinden von Lebergefäßen erforderlich
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AMBOSS-Pflegewissen: Cholezystektomietoggle arrow icon

Präoperatives Management

Postoperatives Management

  • Beobachten/Überwachen
  • Medikamentöse Therapie: Nach ärztlicher Anordnung
  • Mobilisation/Bewegung
    • Mobilisation ab Operationstag möglich: I.d.R. am Abend mit Begleitung durch eine Pflegekraft; wenn problemlos möglich, weitere rasche Mobilisationen
      • Ggf. nach ärztlicher Anordnung: Hebebeschränkung für mind. 2 Wochen
    • Positionierung: Bauchdeckenentlastend durch Erhöhung der Knie
  • Ernährung: Kostaufbau nach ärztlicher Anordnung und hausinternen Standards
    • Entfernen der ggf. liegenden nasogastralen Sonde: I.d.R. unmittelbar postoperativ, sonst je nach Sekretmenge am Abend des Operationstages oder am 1. postoperativen Tag
    • Am Operationstag: Tee, klare Flüssigkeiten (Suppe)
    • Ab dem 1. postoperativen Tag: Schonkost bis Vollkost je nach Verträglichkeit
  • Prophylaxen und Körperpflege
    • Prophylaxen: Bedarfsgerecht, insb.
    • Erste Wundkontrolle: Am 1. postoperativen Tag, Beobachtung insb. auf Nachblutungen und Entzündungszeichen
  • Empfehlungen bei Entlassung: Entlassung bei laparoskopischer Cholezystektomie i.d.R. um den 3. postoperativen Tag, bei offener Cholezystektomie längere Verweildauer
    • Duschen ab dem 2. postoperativen Tag; Baden und Saunagänge erst nach Abschluss der Wundheilung
    • Ggf. auf Hebebeschränkung hinweisen
    • Ambulante Wund- und Befundkontrollen
    • Einnahme der Schmerzmedikation nach Bedarf
    • Fadenzug (etwa 10. postoperativer Tag)
  • Für allgemeine Informationen siehe auch: Perioperatives Management

Drainagen

  • Allgemeine Hinweise: Bei der laparoskopischen Cholezystektomie sind die Drainagen i.d.R. wenig komplex
    • Bei der offenen Cholezystektomie mit Gallengangsrevision oder Verletzungen der Gallenwege und erforderlicher operativer Revision kommen komplexere Drainagen wie T-Drainagen zum Einsatz, deren Handling in Grundzügen folgend erläutert werden soll
  • Beobachtung: Menge und Farbe des Sekrets und Dokumentation
  • Nach intraoperativer Anlage einer T-Drainage : Die T-Drainage dient der Ableitung von Gallenflüssigkeit nach außen und kommt bei operativer Revision oder Verletzung der größeren Gallenwege zum Einsatz
    • Positionierung des Ablaufbeutels
      • Zunächst unter Körperniveau: Ablauf von Galle nach außen
      • Später auf Körperhöhe: Abfließen der Galle in das Duodenum
      • Intermittierendes, zeitlich länger werdendes Abklemmen: Nach individueller ärztlicher Anordnung zur zusätzlichen Förderung des natürlichen Abflussweges in das Duodenum
    • Sekretmenge: Immer auch die zusätzlich einliegende (subhepatische) Zieldrainage auf galliges Sekret prüfen, ggf. erster Hinweis auf eine Galleleckage
      • Insb. am 1.–2. postoperativen Tag größere Sekretmengen (1.000–1500 mL/Tag) möglich, ab 3.–4. postoperativen Tag i.d.R. Abnahme bis auf ca. 300 mL/Tag
    • Hinweise auf eine dislozierte/verlegte T-Drainage: Ikterus, Juckreiz, Druckgefühl, fehlender oder verminderter Sekretabfluss
    • Ggf. zusätzliche Fixierung mit Pflasterstreifen sinnvoll: Um einen akzidentellen Zug auf die Drainage zu vermeiden
  • Ziehen der Drainagen: Nach ärztlicher Anordnung
    • Bei konventioneller Cholezystektomie: Robinson-Drainage i.d.R. beim ersten Verbandswechsel, subhepatische Robinson- oder Penrose-Drainage(n) am 2.–4. postoperativen Tag je nach Sekretmenge
    • T-Drainage: Ab dem 7. postoperativen Tag nach unauffälliger Cholangiografie, i.d.R. durch behandelnde Ärzt:innen
      • Ggf. vor Ziehen der Drainage: Drainage unter Körperniveau positionieren, um verbleibendes Sekret ablaufen zu lassen
      • Nach Entfernen der Drainage: Beobachtung der Drainagenaustrittsstelle und einer ggf. vorhandenen Zieldrainage auf den Austritt/Ablauf von Gallenflüssigkeit

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Komplikationentoggle arrow icon

Sowohl bei einer Porzellangallenblase als auch bei einer Schrumpfgallenblase ist das Risiko für ein Gallenblasenkarzinom wesentlich erhöht!

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Präventiontoggle arrow icon

  • Allgemeine Maßnahmen: Körperliche Aktivität, Adipositas vermeiden/reduzieren (nur bei Cholesterinsteinen präventiv wirksam)
  • Medikamentöse Steinprophylaxe: Einsatz von Ursodesoxycholsäure (UDCA)
    • Generell nicht empfohlen
    • In Sonderfällen erwägen, um Risiko einer Steinbildung zu reduzieren
      • Bei schnellem Gewichtsverlust (>1,5 kg pro Woche) UDCA in niedriger Dosierung wirksam
      • Bei LPAC-Syndrom
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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Meditrickstoggle arrow icon

In Kooperation mit Meditricks bieten wir durchdachte Merkhilfen an, mit denen du dir relevante Fakten optimal einprägen kannst. Dabei handelt es sich um animierte Videos und Erkundungsbilder, die auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend sind. Die Inhalte liegen meist in Lang- und Kurzfassung vor, enthalten Basis- sowie Expertenwissen und teilweise auch ein Quiz sowie eine Kurzwiederholung. Eine Übersicht aller Inhalte findest du im Kapitel „Meditricks“. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – für genauere Informationen empfehlen wir einen Besuch im Shop.

Cholelithiasis

Cholelithiasis – Teil 1: Intro und Cholezystolithiasis

Cholelithiasis – Teil 2: Cholezystitis

Cholelithiasis – Teil 3: Choledocholithiasis

Cholelithiasis – Teil 4: Akute Cholangitis

Inhaltliches Feedback zu den Meditricks-Videos bitte über den zugehörigen Feedback-Button einreichen (dieser erscheint beim Öffnen der Meditricks).

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

K80.-: Cholelithiasis

K81.-: Cholezystitis

K82.-: Sonstige Krankheiten der Gallenblase

K83.-: Sonstige Krankheiten der Gallenwege

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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