Zusammenfassung
Das Plattenepithelkarzinom der Haut (PEK, veraltet: Spinaliom) beruht auf einer Entartung der Keratinozyten und ist nach dem Basalzellkarzinom der zweithäufigste nicht-melanozytäre Hauttumor (NMSC). Meist entsteht es nach langjähriger Vorschädigung durch UV-Strahlung, u.a. kommen aber auch chemische Noxen oder chronische Hautläsionen (z.B. entzündlich oder posttraumatisch) als auslösende Faktoren in Betracht. Das Plattenepithelkarzinom kann sich aus Präkanzerosen wie einer aktinischen Keratose oder auf gesunder Haut bilden. In letzterem Fall zeigen sich initial meist nur relativ unauffällige, gelblich-graue Plaques. Im Verlauf entwickeln sich aufgeworfene und z.T. exulzerierende Tumoren mit Blutungsneigung. Die Therapie der 1. Wahl besteht in der chirurgischen Exzision mit histologischer Sicherung des freien Randsaumes. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren und Fernmetastasierung kommen neben chirurgischen Eingriffen auch Radiotherapie und medikamentöse Therapieverfahren infrage. In diesen Stadien ist die Überlebenschance deutlich reduziert. Einer der Hauptrisikofaktoren für Entstehung und schwerwiegende Verläufe des Plattenepithelkarzinoms ist die Immunsuppression.
Epidemiologie
- Inzidenz [1][2][3]
- Ca. 40:100.000 Einwohner pro Jahr in Deutschland
- Zweithäufigster Hauttumor, ca. 20% der NMSC
- Inzidenzsteigerung um ca. 4% in Deutschland über die letzten 30 Jahre, Tendenz weiter zunehmend
- Geschlecht: ♂ > ♀
- Alter: Durchschnittsalter ca. 70 Jahre
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.
Ätiologie
- UV-Strahlung [1][2]: Chronische UV-Exposition führt zu unkontrolliertem Wachstum mutierter Keratinozyten durch
- Genmutationen
- Immunologische Abwehr↓: Reduzierte Bekämpfung entarteter Keratinozyten
- Präkanzerosen [1][2]: Aktinische Keratose , Morbus Bowen, Erythroplasie Queyrat, Bowenoide Papulose
- Weitere Risikofaktoren [1][2]
- Immunsuppression
- Insb. iatrogen nach Organtransplantation und bei Immunsuppression durch HIV-Infektion
- Häufigstes Malignom nach Organtransplantation
- >65-fach gesteigerte Inzidenz
- Höheres Risiko der Progression einer aktinischen Keratose zum Plattenepithelkarzinom
- Höheres Metastasierungsrisiko und schnelleres Wachstum
- Höheres Risiko für Mehrfachtumoren
- Chronisch lymphatische Leukämie: Risikofaktor für schnelle Tumorprogression
-
Ionisierende Strahlung
- Erhöhtes Risiko für Entstehung eines NMSC in bestrahlten Körperarealen auf dem Boden einer Strahlendermatitis
- Ggf. zunächst sog. Röntgen- oder Strahlenkeratose
- Häufig nach beruflicher (z.B. Röntgenassistenz), therapeutischer oder unfallbedingter (z.B. Nuklearkatastrophe von Tschernobyl) Exposition
- Hitzeeinwirkung: Bspw. auf dem Boden eines Erythema ab igne
- Chronische Wunden und Entzündungen: Bspw. chronisches Ulcus cruris venosum, Lichen sclerosus, verhärtete und verwachsene Narben (z.B. nach Verbrennung), Acrodermatitis chronica atrophicans, bullöse Dermatosen
- Chemikalien: Bspw. Erdölprodukte, Tabak (im oralen Bereich), Teer, Arsen, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
- Medikamente: Insb. Hydrochlorothiazid, siehe: Rote-Hand-Brief zu Hydrochlorothiazid
- Heller Hauttyp: Typ I und II
- Suchtmittelkonsum: Alkohol und Tabak
- Genetische Erkrankungen: Bspw. Xeroderma pigmentosum, Albinismus, Muir-Torre-Syndrom, Epidermolysis bullosa hereditaria
- Ggf. Infektionen: Humane Papillomviren (HPV) [4]
- Immunsuppression
Klassifikation
High-Risk-Plattenepithelkarzinom [1]
Diese prognostisch bedeutsamen Tumoreigenschaften sind entscheidend für das Vorgehen bei Diagnostik, Therapie und Nachsorge.
- Klinische Risikofaktoren
- Tumordurchmesser >2 cm
- Lokalisation: Schläfe, Lippe oder Ohr
- Lokalrezidiv
- Keine Verschieblichkeit zum Untergrund
- Immunsuppression: Iatrogen (Z.n. Organtransplantation) oder durch Vorerkrankungen
- Histologische Risikofaktoren
- Tumordicke >6 mm
- Schlechte Differenzierung (≥Grad 3)
- Desmoplasie, perineurales Wachstum (desmoplastisches Plattenepithelkarzinom)
- Überschreiten der Subkutis
TNM-Klassifikation des Plattenepithelkarzinoms der Haut
Die TNM-Klassifikation der Plattenepithelkarzinome spielt zurzeit nur eine untergeordnete Rolle, weil die Einteilung nur bei wenigen (großen) Tumoren angewendet werden kann und sich keine Prognosen zur Metastasierungswahrscheinlichkeit oder krankheitsspezifischem Überleben ableiten lassen. Zudem basieren die Stadieneinteilungen nicht auf evidenzbasierten Studien.
T-Klassifikation
T-Klassifikation des PEK der Haut für Lippenhaut (ohne Lippenrot), Körperstamm, Extremitäten (inkl. Schultern), Hüfte, Skrotum sowie Kopf-Hals-Bereich nach AJCC / UICC (8. Auflage, 2017) | |
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Tx | Primärtumor kann nicht beurteilt werden |
T0 | Kein Anhalt für Primärtumor |
Tis | Carcinoma in situ |
T1 | Tumor ≤2 cm horizontaler Durchmesser |
T2 | Tumor >2–4 cm horizontaler Durchmesser |
T3 | Tumor >4 cm horizontaler Durchmesser
|
T4a | Makroskopische Knochen-/Knochenmarksinvasion |
T4b | Invasion des Achsenskeletts (inkl. Foramina und/oder Beteiligung des vertebralen Foramens bis zum Epiduralraum) |
Bei multiplen Tumoren höchste T-Klassifikation angeben, Anzahl der vorhandenen Tumoren in Klammern (z.B. T3(6)). |
N-Klassifikation
N-Klassifikation des PEK der Haut für Lippenhaut (ohne Lippenrot und ohne Kopf-Hals-Bereich), Körperstamm, Extremitäten (inkl. Schultern), Hüfte, Skrotum nach AJCC / UICC (8. Auflage, 2017) | |
---|---|
Nx | Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden |
N0 | Keine regionären Lymphknotenmetastasen |
N1 | Ein regionärer Lymphknoten mit Metastase(n) <3 cm |
N2 | Ein Lymphknoten mit Metastase(n) >3–6 cm oder Multiple Lymphknoten mit Metastasen ≤6 cm |
N3 | Lymphknoten mit Metastase(n) >6 cm |
N-Klassifikation (klinisch) des PEK für den Kopf-Hals-Bereich nach AJCC / UICC (8. Auflage, 2017) | ||
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NX | Lymphknoten nicht beurteilbar | |
N0 | Keine regionären Lymphknotenmetastasen | |
N1 | Metastase(n) in einem regionären Lymphknoten <3 cm | |
N2 | N2a | Ein ipsilateraler Lymphknoten mit Metastase(n) >3–6 cm ohne extranodale Ausbreitung |
N2b | Multiple ipsilaterale Lymphknoten mit Metastasen ≤6 cm ohne extranodale Ausbreitung | |
N2c | Bilaterale oder kontralaterale Lymphknoten mit Metastasen ≤6 cm ohne extranodale Ausbreitung | |
N3 | N3a | Lymphknoten mit Metastase(n) >6 cm ohne extranodale Ausbreitung |
N3b | Ein oder mehrere Lymphknoten mit Metastase(n) mit extranodaler Ausbreitung | |
N-Klassifikation (pathologisch) des PEK für den Kopf-Hals-Bereich nach AJCC / UICC (8. Auflage, 2017) | ||
pNX | Lymphknoten nicht beurteilbar | |
pN0 | Keine regionären Lymphknotenmetastasen | |
pN1 | Ein ipsilateraler Lymphknoten mit Metastase(n) <3 cm | |
pN2 | pN2a | Ein ipsilateraler Lymphknoten mit Metastase(n) <3 cm mit extranodaler Ausbreitung oder Ein ipsilateraler Lymphknoten mit Metastase(n) >3–6 cm ohne extranodale Ausbreitung |
pN2b | Multiple ipsilaterale Lymphknoten mit Metastasen ≤6 cm ohne extranodale Ausbreitung | |
pN2c | Bilaterale oder kontralaterale Lymphknoten mit Metastasen ≤6 cm ohne extranodale Ausbreitung | |
pN3 | pN3a | Ein Lymphknoten mit Metastase(n) >6 cm ohne extranodale Ausbreitung |
pN3b | Ein Lymphknoten mit Metastase(n) >3 cm mit extranodaler Ausbreitung oder Multiple ipsilaterale, bilaterale oder kontralaterale Lymphknoten mit Metastasen mit extranodaler Ausbreitung |
M-Klassifikation
Symptomatik
- Erscheinungsbild [1][2][5]
- Meist zunächst langfristig bestehende
- Aktinische Keratose (gelblich-bräunliche, vulnerable Hyperkeratosen)
- oder andere Carcinoma in situ (Morbus Bowen, Erythroplasie Queyrat)
- oder chronisch-entzündlich veränderte Haut und Narben (z.B. Ulkusrand)
- Derber, nicht verschieblicher Nodus mit zentraler Ulzeration
- Schmerzlos, aber leicht verletzlich mit Blutungsneigung bei Irritation
- Ggf. Nekrose, Exsudation, umgebendes Erythem
- Im Bereich der Schleimhaut derbe Plaque oder fester Nodus, häufig mit Leukoplakie
- Cornu cutaneum
- Meist zunächst langfristig bestehende
- Lokalisation
-
Sonnenexponierte Areale
- Ca. 80% im Kopfbereich: Haarlose Kopfhaut, Stirn, Ohrmuscheln, Unterlippe
- Unterarme, Handrücken, Finger (periungual)
- Schleimhäute: Mundschleimhaut, Vulva, Glans penis
-
Sonnenexponierte Areale
- Ausbreitung
- Lokal destruktives Wachstum: Einwachsen in Knochen, Muskeln, Sehnen möglich
-
Metastasierung
- Selten, hauptsächlich lymphogen
- Lymphknoten dann derbe, nicht verschieblich
- Im Verlauf: Fistelbildung möglich
Verlaufs- und Sonderformen
Histomorphologische Varianten des Plattenepithelkarzinoms [1][2]
- Akantholytisches (adenoides, pseudoglanduläres) Plattenepithelkarzinom: Histologisch Akantholyse und an Drüsen erinnernde Gewebestrukturen
- Bowen-Karzinom/bowenoid differenziertes Plattenepithelkarzinom: Invasiv wachsender Morbus Bowen
- Desmoplastisches Plattenepithelkarzinom
- Wächst entlang Nerven und Gefäßen in die Tiefe
- Bindegewebsbildung (Desmoplasie)
- Hohe Rezidiv- und Metastasierungsrate
- Spindelzelliges (sarkomatoides, pleomorphes) Plattenepithelkarzinom: Schnell wachsend und höhere Metastasierungsrate [6]
- Verruköses Plattenepithelkarzinom
- Hochdifferenziert, mit HPV assoziiert, initial langsames Wachstum
- Orales verruköses PEK: Risikofaktor Tabakgenuss, weißliche Plaques meist an der Wangenschleimhaut, später exophytisches Wachstum
- Papillomatosis cutis carcinoides: Am Schienbein oder Fußrücken lokalisiert, meist nahe chronischer Ulzerationen, großflächige aufgeworfene Tumorareale
- Buschke-Löwenstein-Tumor: Siehe Condylomata gigantea
- Epithelioma cuniculatum: An der Fußsohle lokalisiert, inverses Wachstum durch Druckeinwirkung, wird oft mit Verrucae vulgares verwechselt
- Keratoakanthom-artiges Plattenepithelkarzinom/Keratoakanthom
- Definition: Hochdifferenziertes Plattenepithelkarzinom der Haut mit niedriger Malignität
- Epidemiologie: Meist >60 Jahre, ♂>♀
- Ätiologie und Risikofaktoren
- UV-Exposition
- Muir-Torre-Syndrom
- Karzinogene, insb. Teer
- Mit HPV 21 assoziiert
- Z.n. Therapie mit Sorafenib
- Symptome/Klinik
- Entstehung im Bereich der Haarfollikel
- Halbkugeliger, hell-erythematöser bis livider glatter Nodus mit zentraler, horngefüllter Einsenkung
- Im Verlauf: Erosion mit aufgeworfenem Randwall, Teleangiektasien
- Schnelles Wachstum (innerhalb weniger Wochen bis Monate) an lichtexponierten Hautarealen
- Histologie: Hornpfropf umschlossen von gut differenziertem Epithel, Tumorzellnester mit vergrößerten Keratinozyten, Entzündungsinfiltrat
- Therapie: Chirurgische Exzision (1. Wahl)
- Prognose: Spontane Regression häufig (mit Narbenbildung), selten aggressiver Verlauf
Plattenepithelkarzinome an besonderen Lokalisationen
- Plattenepithelkarzinom der Unterlippe
- Epidemiologie: ♂>♀ (ca. 40:1)
- Ätiologie/Risikofaktoren: UV-Exposition, Rauchen
- Symptome/Klinik
- Häufig auf dem Boden einer aktinischen Cheilitis
- Verhärtung, Knotenbildung, später Ulzeration
- Mehrere Tumoren gleichzeitig möglich
- Diagnostik: Anamnese, klinische Untersuchung, Diagnosesicherung mittels Probeentnahme
- Differenzialdiagnose: Verruca vulgaris, Lichen ruber, Ulcus durum bei Syphilis
- Therapie: Chirurgische Exzision
- Plattenepithelkarzinom der Mundschleimhaut
- Epidemiologie: ♂>♀
- Ätiologie/Risikofaktoren: Rauchen/Tabakkauen, Alkoholabusus, Infektion mit HPV (Typ 16, 18), Lichen ruber
- Symptome/Klinik
- Häufig auf dem Boden einer Leukoplakie oder Erythroplasie Queyrat
- Verhärtung, Knotenbildung, später Ulzeration
- Schmerzhaftigkeit
- Lokalisation: Meist Zunge
- Diagnostik: Anamnese, klinische Untersuchung, Diagnosesicherung mittels Probeentnahme
- Differenzialdiagnose: Soor, Lichen ruber, Ulcus durum bei Syphilis
- Therapie: Interdisziplinäre Therapieplanung, ggf. neoadjuvante Radiotherapie vor chirurgischer Exzision
- Plattenepithelkarzinom des Penis
- Epidemiologie: 1–2:10.000 Einwohner
- Ätiologie/Risikofaktoren: Infektion mit HPV (Typ 16, 18), Lichen ruber, Lichen sclerosus, Smegma
- Symptome/Klinik
- Möglicherweise vorher bestehende Erythroplasie Queyrat
- Nodus oder Plaque, später Ulzeration
- Lokalisation: Glans penis, inneres Blatt des Präputiums
- Diagnostik: Anamnese, klinische Untersuchung, Diagnosesicherung mittels Probeentnahme
- Differenzialdiagnose: Lichen ruber, Ulcus durum bei Syphilis, andere Karzinome oder STD
- Therapie: Chirurgische Exzision, ggf. als (partielle) Amputation in Kombination mit Radiotherapie, Chemotherapie bei Lymphknotenmetastasen
- Prognose: Erhöhte Metastasierungsrate
Diagnostik
Diagnostik des Primärtumors
- Anamnese
- Vorher bestehende Veränderungen der Haut (z.B. aktinische Keratosen)
- NMSC in der Vorgeschichte
- Vulnerabilität der Läsion
- B-Symptomatik
- UV-Exposition
- Vorerkrankungen/Medikamente (insb. Immunsuppression)
- Berufsanamnese
- Klinische Untersuchung [1][2]
- Inspektion der Läsion und der gesamten Haut, inkl. angrenzender Schleimhäute
- Palpation der Läsion und Lymphknoten
- Apparative Diagnostik
- Auflichtmikroskopie bzw. Dermatoskopie [7]
- Strahlenförmig formierte Haarnadelgefäße, weiße Kreise um die Haarfollikel, weiße strukturlose Areale, mittig Anhäufung von Keratin, Einblutungen, Ulzerationen
- Merkmale schlecht differenzierter PEK: Endophytisches Wachstum, Fehlen von Keratin, unspezifische, vielgestaltige Gefäße auf erythematösem Hintergrund
- Optische Kohärenztomografie
- Auflichtmikroskopie bzw. Dermatoskopie [7]
- Probenentnahme bei V.a. Plattenepithelkarzinom: Immer zur Sicherung der Diagnose bzw. Abgrenzung zu Differenzialdiagnosen
- Bei eindeutigem klinischen Bild auch direkt komplette Exzision möglich
Ausbreitungsdiagnostik [1]
- Lymphknotensonografie: Bei V.a. lokoregionäre (Lymphknoten‑)Metastasen, z.B. bei auffälligem palpatorischen Befund oder Vorliegen von Risikofaktoren (siehe: High-Risk-Plattenepithelkarzinom)
- Schnittbilddiagnostik: Bei V.a. Metastasen nach klinischer Untersuchung und/oder Lymphknotensonografie, bei Vorliegen von Risikofaktoren (siehe: High-Risk-Plattenepithelkarzinom)
Pathologie
- Histopathologische Merkmale
- Atypische Keratinozyten in Epidermis, Dermis und ggf. tieferen Schichten mit unterschiedlicher Differenzierung [1][2]
- Vermehrte (atypische) Mitosen
- Verhornung und Hornperlen bei gut differenzierten Tumoren
- Verlust der Verhornung bei schlecht differenzierten Tumoren
- Keine Epithelzellen mehr erkennbar bei entdifferenzierten Tumoren
- Bestandteile des histopathologischen Befundes
- Histomorphologische Variante (siehe: Histomorphologische Varianten des Plattenepithelkarzinoms)
- Tiefenausdehnung in Bezug auf die anatomischen Schichten (insb. ab Infiltration der Subkutis)
- Messung der Tiefenausdehnung bei Invasionstiefe ≥2 mm
- Differenzierungsgrad
- Falls zutreffend: perineurale Ausbreitung, Gefäßinvasion
- Vollständigkeit der Tumorresektion
Zum Vergleich: Normalbefunde
Differenzialdiagnosen
- Basalzellkarzinom [2]
- Klinisches Bild: Typischer aufgeworfener Randsaum, selten Verhornung oder Ulzeration
- Differenzierung mittels Auflichtmikroskopie gut möglich, sicher in der Histologie
- Aktinische Keratose, Morbus Bowen, Erythroplasie Queyrat
- Amelanotisches malignes Melanom
- Benigne und maligne Tumoren der Hautadnexe
- Weitere verruciforme und keratotische Veränderungen (z.B. irritierte seborrhoische Keratose)
- Periunguale Lokalisation: Verrucae vulgares, Psoriasis
AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
- Exzision mit histologischer Kontrolle: Therapie der 1. Wahl [1]
- Ziel: Vollständige Entfernung des Tumors (R0-Resektion) mit histologischer Untersuchung, inkl. aller Schnittränder
- Therapeutische Lymphadenektomie: Bei klinisch manifester Lymphknotenmetastase (Tastbefund oder Lymphknotensonografie)
- Radiotherapie: Bei
- Inoperabilität
- Fehlender Möglichkeit einer R0-Resektion oder Resektionsrand <2 mm
- Lymphknotenbefall ab Stadium N2, Kapseldurchbruch oder Befall der Lymphknoten der Parotis
- Ausgedehnter Infiltration der Perineuralscheiden
- Systemtherapie
- Indikationen
- Fernmetastasen
- Lokal fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom oder Lokalrezidiv, sofern keine chirurgischen oder strahlentherapeutischen Optionen zur Verfügung stehen
- Überblick: Chemotherapeutika, EGFR-Blocker, PD1-Blocker, Interferon-α + 13-cis-Retinsäure
- Indikationen
- Therapie eines Lokalrezidivs: Entspricht dem Vorgehen bei Primärtumor
- Ausnahme: Wenn Exzision und Radiotherapie nicht durchführbar sind, ist neben Systemtherapie auch Elektrochemotherapie möglich
Chirurgische Therapie
Chirurgische Therapie des Primärtumors [1]
Exzision mit histologischer Kontrolle
- Therapie der 1. Wahl
- Ziel: Vollständige Entfernung des Tumors (R0-Resektion) mit histologischer Untersuchung, inkl. aller Schnittränder
- Therapieoptionen zur Exzision
- Mikrografisch kontrollierte Chirurgie (MKC, „Mohs-Chirurgie“)
- Indikation: Plattenepithelkarzinom mit histologischem oder klinischem Risikofaktor (siehe: High-Risk-Plattenepithelkarzinom)
- Durchführung: Möglichst knappe Exzision des klinisch sichtbaren Tumors, anschließend histologisch komplette Darstellung der Schnittkanten
- Vorteile: Hautdefekt so gering wie möglich, hohe Sensitivität gegenüber Tumorausläufern am Schnittrand
- Nachteile: Häufiger mehrere Eingriffe für R0-Resektion notwendig, Schnittränder und Tumorzentrum werden in der histologischen Untersuchung separat begutachtet
- Exzision mit weitem Resektionsabstand und Serienschnitttechnik
- Indikation: Plattenepithelkarzinom ohne histologischen oder klinischen Risikofaktor (siehe: High-Risk-Plattenepithelkarzinom)
- Durchführung: Exzision des klinisch sichtbaren Tumors mit Sicherheitsabstand, anschließend lamellenartiger serieller Aufschnitt in der histologischen Untersuchung
- Vorteile: Weniger Eingriffe für R0-Resektion notwendig
- Nachteile: Größerer Hautdefekt, dadurch ist es ggf. nicht möglich, den Sicherheitsabstand an bestimmten Lokalisationen einzuhalten (z.B. Augennähe)
- Horizontale Exzision oder tiefe „Shave“-Exzision
- Indikation: Kleine Tumoren mit <10 mm Durchmesser
- Durchführung: (Tiefe) horizontale Abtragung mittels scharfer 7-mm-Ringkürette
- Mikrografisch kontrollierte Chirurgie (MKC, „Mohs-Chirurgie“)
- Therapieoptionen zum Wundverschluss
- Zweizeitige Operation
- Exzision des Tumors und temporäre Defektdeckung
- Histologische Untersuchung und Bestätigung der R0-Resektion
- Defektdeckung in einem zweiten Eingriff
- Einzeitige Operation: Direkter Wundverschluss nur sinnvoll, wenn die Resektionsränder im Falle einer Nachresektion eindeutig zu identifizieren sind
- Zweizeitige Operation
Lymphadenektomie
- Empfohlen: Therapeutische regionäre Lymphadenektomie
- Bei klinisch manifester Lymphknotenmetastase zur besseren örtlichen Tumorkontrolle
- Voraussetzung: Operationsfähigkeit der betroffenen Person und wahrscheinliche R0-Resektion der Metastasen
- Level (anatomische Lage) und Radikalität der Lymphadenektomie: Keine ausreichenden Daten
- Bei klinisch manifester Lymphknotenmetastase zur besseren örtlichen Tumorkontrolle
- In Einzelfällen sinnvoll: Wächterlymphknotenbiopsie
- Keine generelle Empfehlung aufgrund mangelnder Daten, daher auch keine Empfehlung zur regionären Lymphadenektomie nach positivem Wächterlymphknoten [8][9][10][11]
- Nicht empfohlen: Prophylaktische Lymphadenektomie
Radio- und Systemtherapie
Radiotherapie [1]
- Indikation für alleinige Radiotherapie: Inoperabilität
- Indikationen für adjuvante Radiotherapie
- R1-/R2-Resektion
- Ab Stadium N2
- Befall der intraparotidealen Lymphknoten
- Ausgedehnte Perineuralscheideninfiltration
- Ggf. bei Resektionsrand <2 mm
Systemtherapie
- Indikationen
- Fernmetastasen
- Lokal fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom oder Lokalrezidiv, sofern keine chirurgischen oder strahlentherapeutischen Optionen zur Verfügung stehen
- Therapieentscheidung
- Patientenklientel und Komorbiditäten bedenken
- Entscheidung über Therapieprozedere immer im interdisziplinären Tumorboard
- Ggf. Systemtherapie im Rahmen klinischer Studien
- Zurzeit noch kein kurativer Ansatz
- Wirkstoffauswahl
- 1. Wahl: PD1-Inhibitor
- Cemiplimab
- Oder Pembrolizumab
- Alternativen
- 1. Wahl: PD1-Inhibitor
Nachsorge
- Ziel: Früherkennung von Rezidiven und/oder Metastasen sowie Zweittumoren
- Umfang
- Aufklärung: Prävention und Selbstuntersuchung
- Klinische Untersuchung
- Inspektion der Exzisionsstelle und der gesamten Haut, inkl. angrenzender Schleimhäute
- Palpation der Exzisionsstelle, In-transit-Strecke und regionären Lymphknoten
- Lymphknotensonografie: Sonografische Untersuchung der Exzisionsstelle, In-transit-Strecke und regionären Lymphknoten
- Schnittbildgebung: CT oder MRT
Nachsorgeintervalle für R0-resezierte Stadien des Plattenepithelkarzinoms der Haut | |||
---|---|---|---|
Jahr 1–2 | Jahr 3–5 | Jahr 6–10 | |
Geringes Risiko |
|
| — |
Hohes Risiko (siehe: High-Risk-Plattenepithelkarzinom) |
|
|
|
Jahr 1–3 | Jahr 4–5 | Jahr 6–10 | |
Lokal fortgeschrittene bzw. metastasierte Tumoren |
|
|
|
Tritt ein Zweittumor auf, beginnt das Nachsorgeintervall von vorne!
Prognose
- Prognose: Abhängig von [1]
- Risikofaktoren für das High-Risk-Plattenepithelkarzinom
- Fortschritt der Erkrankung
- Letalität: 2%
- Prognose bei Fernmetastasierung: Schlechte Prognose, Überlebenszeit <2 Jahre
- Metastasierungsrisiko: Ca. 3–6%, in Subgruppen (z.B. Immunsupprimierte) erhöht
Prävention
- Primärprävention: Siehe Hautkrebsprävention [12]
- Sekundärprävention
- Hautkrebsscreening: Siehe Hautkrebsprävention
- Rechtzeitige und angemessene Therapie von Präkanzerosen: Siehe Aktinische Keratose - Therapie
Präkanzerosen und In-situ-Karzinome des Plattenepithelkarzinoms der Haut
Folgende Erkrankungen können in ein invasives Plattenepithelkarzinom der Haut übergehen:
Morbus Bowen
- Definition: Spinozelluläres Carcinoma in situ der Haut mit hochgradig veränderten Keratinozyten in der gesamten Epidermis ohne Durchbrechung der Basalmembran [1][2]
- Epidemiologie: Alter >60 Jahre
- Risikofaktoren
- UV-Exposition
- Häufig intraläsional HPV 16 und 18
- Zusammenhang mit vorheriger Arsenexposition beschrieben
- Ionisierende Strahlung
- Symptome/Klinik
- Scharf begrenzte, erythematöse Plaque mit Schuppung
- Juckreiz
- Im Verlauf hyperkeratotisch, ggf. Ulzeration oder Nodusbildung
- Prädilektionsstellen: Insb. Körperstamm, Gesicht, Finger
- Bei Nagelbettbeteiligung: Onycholyse, subunguale Hyperkeratosen, im Verlauf Nageldystrophie
- Diagnostik
- Anamnese: Insb. UV-Exposition, Karzinogenexposition
- Klinische Untersuchung: Inspektion der gesamten Haut, inkl. angrenzender Schleimhäute
- Auflichtmikroskopie bzw. Dermatoskopie: Beurteilung von Hautveränderungen mittels Lupe (höhere Sensitivität als alleinige makroskopische Beurteilung) [7]
- Knäuelförmige, gewundene Gefäße mit weißlich‐gelblicher, schuppiger Oberfläche auf rötlich‐gelbem Hintergrund
- Pigmentierter Morbus Bowen: Zusätzlich kleine braune, linear angeordnete Globuli (entsprechen Anhäufungen von Melanozyten, Melanin oder Melanophagen), unstrukturierte grau‐braune Pigmentierung
- Probenentnahme: Immer bei V.a. Morbus Bowen zur Sicherung der Diagnose/Abgrenzung zu Differenzialdiagnosen, bei eindeutigem klinischen Bild auch direkt komplette Exzision möglich
- Histologie
- Fortgeschrittene Atypie und Polymorphie der Keratinozyten in der gesamten Epidermis, Entzündungsinfiltrat, keine epidermale Struktur mehr
- Im Unterschied zur aktinischen Keratose finden sich die Veränderungen auch in den Haarfollikeln und intraepidermalen Drüsengängen
- Differenzialdiagnose
- Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom der Haut, aktinische Keratose
- Psoriasis, verschiedene entzündliche Dermatitiden, nummuläres Ekzem
- Tinea corporis
- Im Brustbereich: Morbus Paget
- Nagelbeteiligung: Psoriasis
- Therapie
- Chirurgische Exzision (1. Wahl)
- Laserablation oder Kryotherapie (höhere Rezidivrate) nach histologischer Diagnosesicherung
- Lokaltherapie: 5-Fluoruracil 5% Creme, Imiquimod 5% Creme (Off-Label Use!), konventionelle photodynamische Therapie
- Siehe auch: Aktinische Keratose - Therapie
- Prognose: Übergang in ein invasives Plattenepithelkarzinom (sog. Bowen-Karzinom) mit ungünstiger Prognose häufig
Erythroplasie Queyrat
- Definition: Carcinoma in situ der (Übergangs‑)Schleimhaut [1][2]
- Epidemiologie: >60 Jahre
- Ätiologie: Unklar, häufig Nachweis von HPV 16 und 18
- Symptome/Klinik
- Erythematöse, scharf begrenzte, unregelmäßige Macula oder Plaque
- Infiltration, Nodus, Ulzeration bei Progression in ein invasives Plattenepithelkarzinom
- Im Bereich der Mundschleimhaut häufig neben Leukoplakien
- Prädilektionsstellen: Glans penis, inneres Blatt des Präputiums, weiblicher Genitalbereich, anal, Mundschleimhaut
- Sonderform: Bowenoide Genitalpapulose (jüngere Erwachsene betroffen, multiple, z.T. pigmentierte Papeln im Genitalbereich)
- Diagnostik
- Anamnese
- Klinische Untersuchung: Inspektion der gesamten Haut, inkl. angrenzender Schleimhäute
- Probenentnahme: Zur Sicherung der Diagnose/Abgrenzung zu Differenzialdiagnosen
- Histologie: Siehe Morbus Bowen, weniger Dyskeratosen, Epithel erosiv → Blutgefäße nahe der Oberfläche
- Differenzialdiagnosen: Psoriasis, verschiedene entzündliche Dermatitiden, Candidose, Balanitis, Lichen ruber
- Therapie: Chirurgische Exzision (1. Wahl)
- Für weitere Optionen siehe Morbus Bowen
- Prognose: Höhere Rate zur malignen Progression als Morbus Bowen
Bei therapieresistenten Veränderungen im Genitalbereich Diagnose histologisch sichern!
Exkurs: Leukoplakie
- Definition: Klinisches, krankheitsunspezifisches Zeichen einer Hyper- oder Dysplasie von Schleimhaut [2]
- Epidemiologie: ♂>♀
- Risikofaktoren
- Schlechte Mundhygiene
- Nachweis von HPV (v.a. Typ 1, 6, 16) häufig
- Alkoholabusus
- Chemische Noxen: Tabak (Rauchen oder Kautabak)
- Physikalische Noxen: Druck oder Scheuern durch beschädigte Zähne oder Zahnprothesen, Wangenkauen, Narben nach Bestrahlung/Verbrennung
- Erworbene Erkrankungen: u.a. orale Haarleukoplakie, chronische Mykosen, Lichen ruber, Schleimhautpemphigoid, zirkumskripte Sklerodermie, Lupus erythematodes
- Hereditäre Erkrankungen
- Symptome/Klinik: Weißliche, nicht abwischbare Maculae der Schleimhaut
- Diagnostik: I.d.R. klinische Diagnose
- Anamnese
- Klinische Untersuchung: Inspektion der gesamten Haut, inkl. angrenzender Schleimhäute
- Histologie: Immer Probenentnahme zur Diagnosesicherung, insb. zur Abgrenzung maligner Entartung
- Histopathologie: Hyperplasie und Dysplasie des Epithels
- Differenzialdiagnose: Soor
- Therapie: Entsprechend der zugrunde liegenden Diagnose
- Möglichst Beseitigung von Risikofaktoren
- Bei (Prä‑)Kanzerosen: Chirurgische Exzision mit histologischer Schnittrandkontrolle ist 1. Wahl, Kryochirurgie und ablative Lasertherapie nur bei ausgedehntem Befund und vorheriger Diagnosesicherung
- Prognose: Übergang in Plattenepithelkarzinom (erhöhtes Risiko bei schlechter Mundhygiene, Rauchen und Alkoholabusus) oder Larynxkarzinom möglich
Exkurs: Cornu cutaneum
- Ätiologie: Übermäßige Hornbildung entsprechend zugrunde liegender Diagnose
- Klinische Erscheinung
- Gelblich-bräunlich bis gelblich-schwärzliches Hauthorn
- Senkrechtes oder gebogenes Wachstum aus dem Hautniveau heraus
- Bis zu 15 cm Länge
- Diagnostik
- Histopathologische Untersuchung der Basis des Hauthorns
- Mögliche Diagnosen: Aktinische Keratose, Morbus Bowen, Plattenepithelkarzinom der Haut, Basalzellkarzinom, Keratoakanthom, Verruca vulgaris, weitere maligne Tumoren, entzündliche Hauterkrankungen
- Therapie: Entsprechend der zugrunde liegenden Diagnose
Ein Cornu cutaneum ist streng genommen keine Diagnose, sondern ein Symptom!
Studientelegramme zum Thema
- HOMe Studientelegramme Innere Medizin
- Studientelegramm 50-2018-1/3: Dänen lügen nicht – Rote-Hand-Brief zur Assoziation von HCT mit Hauttumoren
- One-Minute Telegram (aus unserer englischsprachigen Redaktion)
- One-Minute Telegram 74-2023-1/3: Unclear benefit of skin cancer screening
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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025
C44.-: Sonstige bösartige Neubildungen der Haut
- Inklusive:
- Bösartige Neubildung:
- Exklusive: Bösartiges Melanom der Haut (C43.‑), Haut der Genitalorgane (C51–C52, C60.-, C63.‑), Kaposi-Sarkom (C46.‑)
- C44.0: Lippenhaut
- C44.1: Haut des Augenlides, einschließlich Kanthus
- Exklusive: Bindegewebe des Augenlides (C49.0)
- C44.2: Haut des Ohres und des äußeren Gehörganges
- Exklusive: Bindegewebe des Ohres (C49.0)
- C44.3: Haut sonstiger und nicht näher bezeichneter Teile des Gesichtes
- C44.4: Behaarte Kopfhaut und Haut des Halses
- C44.5: Haut des Rumpfes
- Anus:
- Haut
- Rand (-Gebiet)
- Haut der Brustdrüse
- Perianalhaut
- Exklusive: Anus o.n.A. (C21.0)
- Anus:
- C44.6: Haut der oberen Extremität, einschließlich Schulter
- C44.7: Haut der unteren Extremität, einschließlich Hüfte
- C44.8: Haut, mehrere Teilbereiche überlappend
- C44.9: Bösartige Neubildung der Haut, nicht näher bezeichnet
D04.-: Carcinoma in situ der Haut
- Exklusive: Melanoma in situ (D03.‑), Erythroplasie Queyrat (Penis) o.n.A. (D07.4)
- D04.0: Lippenhaut
- Exklusive: Lippenrotgrenze (D00.0)
- D04.1: Haut des Augenlides, einschließlich Kanthus
- D04.2: Haut des Ohres und des äußeren Gehörganges
- D04.3: Haut sonstiger und nicht näher bezeichneter Teile des Gesichtes
- D04.4: Behaarte Kopfhaut und Haut des Halses
- D04.5: Haut des Rumpfes
- Anus:
- Haut
- Rand (-Gebiet) Haut der Brustdrüse
- Perianalhaut
- Exklusive: Anus o.n.A. (D01.3); Haut der Genitalorgane (D07.‑)
- Anus:
- D04.6: Haut der oberen Extremität, einschließlich Schulter
- D04.7: Haut der unteren Extremität, einschließlich Hüfte
- D04.8: Haut an sonstigen Lokalisationen
- D04.9: Haut, nicht näher bezeichnet
D07.-: Carcinoma in situ sonstiger und nicht näher bezeichneter Genitalorgane
- D07.4: Penis
- Erythroplasie Queyrat o.n.A.
K13.2: Leukoplakie und sonstige Affektionen des Mundhöhlenepithels, einschließlich Zunge
- Erythroplakie
- Leuködem
- Mundhöhlenepithel, einschließlich Zunge
- Leukokeratosis nicotinica palati
- Rauchergaumen
- Exklusive: Haarleukoplakie (K13.3)
L85.-: Sonstige Epidermisverdickung
- L85.8: Sonstige näher bezeichnete Epidermisverdickungen
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.